Erfahrungen mit Brustaufbau Latissimus

[Tinka311]

Hallo,

mir steht eine Brustamputaion wegen DCIS bevor und ich werde mich wohl für einen Aufbau mit Latissimus Dorsi entscheiden.
Wer kann mir genaue Infos geben bzgl.:
-Dauer des Krankenhausaufenthaltes
-Anzahl und Dauer der Schläuche
-Ab wann kann man aufstehen ?
-Schmerzen ???
-Wie lange ist man stark eingeschränkt ? Ich habe kleine Kinder...

Die Alternative ist der Aufbau mit Bauchfett...die Ärztin sagte mir, dass das viel langwieriger sei, mehr Schmerzen bereiten würde und man zwei Tage mit Dauerkatheter streng liegen müsste, was bei der Latissimus-Methode nicht ist...

Vielleicht kann mir jemand Mut machen ? Ich habe tierische Angst vor der OP !

Danke !

Tinka

[Evche]

Hi Tinka!

Meine Brust wurde im Januar 2002 mit dem Lattissimus Dorsi aufgebaut. Die OP hat über 5 Stunden gedauert. Erwacht bin ich mit 4 Drainage-Schläuchen, 3 in der aufgebauten Brust, einer in der anderen, die ebenfalls mit einem Implantat angepasst wurde. Der erste Schlauch wurde schon am dritten Tag gezogen, die anderen 3 am fünften Tag. Die ersten Tage hatte ich einen Schmerztropf, danach gab es Tabletten nach Bedarf. Dadurch hatte ich gar keine Schmerzen.

Der Katheter wurde abends gezogen, am nächsten Tag bin ich schon rumgelaufen. Insgesamt war ich 10 Tage im Krankenhaus und mußte dann noch 3 Monate rund um die Uhr einen Sport-BH tragen, der bereits im Krankenhaus angepasst wurde.

Die Mamilie wurde ein halbes Jahr später aus Leistenhaut rekonstruiert und beide Brüste wurden einander angepasst. Das geht frühestens ein Vierteljahr nach dem Aufbau, weil die neue Brust sich erst "aushängen" muß.

Mit dem Ergebnis bin ich superzufrieden und habe noch nie irgendwelche Probleme gehabt.

Alles Liebe für dich und das du genauso zufrieden sein wirst wie ich.

Evche

[UschiM]

Hallo Tinka,

auch ich hatte diese OP 1999 - eine Brust, die befallene-. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Die größten Schmerzen hatte ich in der Achselhöhle von der Entnahme der Lymphknoten.
Ich hatte 3 Schläuche folglich - 3 Flaschen und benötigte einen Flaschenkorb zum Aufstehen. Nach 14 Tagen war ich zuhause. Die Narben sind gut verheilt. Die große Narbe am Rücken hat am längsten zur Heilung benötigt. Immerwieder hat sich Flüssigkeit angestaut und musste punktiert werden. Es war lästig, aber nicht sehr schmerzhaft.Ich habe meine Übungen brav absolviert. Ich kann mich wieder gut bewegen. Ich muss auch heute noch sehr darauf achten den Rücken zu dehnen. Ich würde mich heute noch dazu entscheiden. Ich wünsche Dir nur alles Liebe und Gute. Ich denke es ist die bessere Entscheidung als eine OP mit dem Bauch. Im Bauchbereich ist jeder Mensch sehr empfindlich und die Heilung braucht länger.

Ich grüße Dich
herzlich
Uschi

[Tina61]

Hallo Tinka,

meine Latissimus Dorsi OP ( links ) war im August 08 - gleichzeitig mit Ablatio.

Krankenhausaufenthalt waren 11 Tage.
Drainageflaschen hatte ich insgesamt 4 - 3 im Rücken und 1 in der linken Brust.
Schmerzen waren mit Schmerzmitteln gut auszuhalten.
Probleme haben mir lediglich die Schläuche im Rücken gemacht- man kann einfach schlecht liegen.
Aufstehen konnte ich bereits am nächsten Morgen. Konnte mich auch selber anziehen und abduschen.
Am dritten Tag war ich bereits im Park spazieren.
Die erste Drainage wurde am 4 Tag gezogen - die Letzte dann nach genau 3 Wochen.

Die Flaschen habe ich zuhause in einem Sportbeutel untergebracht - war sehr praktisch und ich war beweglich.

Ab dem Zeitpunkt ohne Drainage hat sich immer wieder Wundwasser im Rücken gesammelt, es wurde jeweils nach ca. 2-3 Tage punktiert- war kein Problem.

Seit Anfang Nov. 08 arbeite ich wieder in meinem Beruf.
Leichte Einschränkungen sind noch im Rücken. Habe oft das Gefühl als ob ich ein einges Mieder tragen würde.
Die Haut im Rücken ist seit der OP ohne Gefühl - habe mich daran aber gewöhnt.

Wünsche Dir alles Gute

[bine1906]

Liebe Tinka!

Du weißt, daß Du noch eine Möglichkeit hast, nämlich erst mal keinen Aufbau zu machen...und Dich später zu entscheiden! Ich lebe (jetzt 42, ein Kind) sehr gut seit 3 Jahren mit einer Brust. Der Chefarzt hat mich damals nicht verstehen können und wollte mich "überreden", ich habe mir dann eine zweite Meinung eingeholt, gott sei dank! Überlege Dir, für wen Du Das machst!

Liebe Grüße, Sabine