Für Dich...

Meine liebe Mam. Ich verstehe, dass Du nach 16 langen und teilweise schmerzhaften und leidvollen Jahren, am 25.02.2003 Deine Augen geschlossen hast. Du hast bis zum Schluss gekämpft und wenn es Dir noch so schlecht ging, ein Lächeln hast Du uns immer geschenkt. Deinen Optimismus, Deine Herzlichkeit, Deinen Power und Deine Frohmut hast Du Dir von Deiner Krankheit einfach nicht nehmen lassen. "Das braucht kein Mensch" hast Du
immer gesagt. Ich bin unendlich dankbar das Du wie ein Löwe immer weiter gekämpft hast und das wir noch so viel Zeit miteinander hatten und an Deiner Seite aufwachsen konnten. Du hast aus uns das gemacht was wir heute sind, dafür danke ich Dir und bin unheimlich stolz drauf Deine Tochter zu sein. Ich bin froh das für Dich das Leiden, vorallem in den letzten Wochen vor Deinem Tod, endlich ein Ende hat und Du Deinen Frieden hoffentlich gefunden hast. Trotzdem macht es mich verdammt traurig und wütend, dass wir so viele Sachen einfach nicht mehr gemeinsam erleben können. Wir hatten doch noch so viel vor...! Ich weiss und ich spüre das Du immer bei mir bist und "ist es auch nur das Lächeln von einem Bild", hast Du immer gesagt. Zur Zeit ist das allerdings nur ein sehr schwacher Trost für mich. Es tut mir weh zu wissen das ich nie wieder Deine Stimme hören werde, Dich riechen werde, von Dir umarmt und geküsst werde, keinen Rat mehr bekomme, keinen Trost wenn es mir schlecht geht und das ich freudige Erlebnisse mit Dir, wie früher, nicht mehr erleben kann. Ich habe Dich in mein Herz eingeschlossen und keiner wird je einen einen grösseren Platz mehr dort finden. Ich habe mich immer sehr von dem Endgültigen gefürchtet, wusste ja nicht was auf mich zukommt, wenn der Moment der Endgültigkeit über mich hereinbricht. Auch in dieser Zeit hast Du mir Kraft und Stärke gegeben und ich habe die ersten 5 Wochen nach Deinem Tod überlebt. Mein Lachen und meine Fröhlichkeit habe ich nicht verloren, sie sind wieder da, da ich weiss Du willst es so und dazu zwingen muss ich mich nicht. Danke das Du mir in dieser Zeit Stärke und Kraft gegeben hast und immer noch gibst. Du bist immer bei mir, nur anders, das weiss ich und spüre ich auf meine Art.
Danke das es Dich gibt. Deine Tochter.


Dies ist der Nachruf meiner Mutter. Sie hat ihn vor ihrem Tod aufgeschrieben (sie wusste wohl das sie die Hirnmetastasen nicht besiegen wird):
Ihr sollt nicht um mich weinen ich habe ja gelebt. Der Kreis hat sich geschlossen, der zur Vollendung strebt. Glaubt nicht, wenn ich gestorben bin, dass wir uns ferne sind. Es grüsst Euch meine Seele als Hauch im Sommerwind und legt der Hauch des Tages am Abend sich zur Ruh, send ich als Stern am Himmel Euch meine Grüsse zu.

Liebe Mel,

das sind sehr schöne Worte, Du sprichst mir aus der Seele. Meine Mutter ist ebenfalls am 25.02.2003 verstorben infolge von Gehirnmetastasen die man erst Mitte Januar festgestellt hatte.

Sie leben in uns weiter und werden auch immer für uns da sein, davon bin ich fest überzeugt.

Liebe Grüße Heike