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  #1  
Alt 02.12.2014, 11:54
MeraLuna MeraLuna ist offline
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Standard Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Liebe Mitstreiterinnen,

bisher stille Leserin, habe ich heute auch mal eine Frage in die Runde der Erfahrenen.

Ich habe im Februar diesen Jahres meine Diagnose Brustkrebs erhalten. Es folgte im März eine brusterhaltende OP. Dabei wurde der Tumor sowie ein größeres DCIS rund um den Tumor entfernt. Lymphknoten und Staging waren in Ordnung. Leider wurde bei der anschließenden Gewebeuntersuchung festgestellt, dass der DCIS nicht randsauber enterbt worden ist. So folgte eine zweite brusterhaltende OP. Wiederum 10 Tage später erfuhr ich, dass bei der zweiten OP ein weiterer DCIS gefunden worden war und eine dritte OP (wieder brusterhaltend) stattfinden sollte.

Die ersten OPs habe ich in einer großen Klinik machen lassen, die viele BK-Fälle im Jahr behandeln. Ich dachte ich sei dort gut aufgehoben und Unikliniken wären medizinisch sehr fortschrittlich. Der ganze Aufenthalt dort war aber ein Albtraum. Täglich wechselnde Ärzte, mangelhafte Aufklärung und kurze Patientengespräche, mir wurde immer nur eine Möglichkeit angeboten, meine Akte war tagelang verschwunden, Port war komplett falsch gelegt, es folgte eine Portinfektion, die nicht richtig behandelt worden ist. Nach einem Wechsel des Brustzentrums entschieden die Ärzte, dass der Port entfernt werden soll. Die Entscheidung war sehr gut, denn das umgebende Gewebe war komplett entzündet. Dies nur zur Erklärung warum ich nach diesen Erfahrungen mit großen Krankenhäusern etwas auf Kriegsfuß stehe und kein rechtes Vertrauen mehr habe.

Auf Anraten verschiedener Onkologen habe ich keine zweite Nachresektion machen lassen, sondern erst die Chemo angefangen. Mit der Chemo werde ich voraussichtlich in Wochen durch sein wird.

Nun steht noch die letzte OP an. Ich habe mich für eine vollständige Entfernung des Drüsenkörpers entschieden. Nun gibt es ja drei Möglichkeiten:
1. Brustaufbau mit Implantat
2. Brustaufbau mit Eigengewebe
3. Brust komplett abnehmen lassen.

Die OP mit Aufbau durch Eigengewebe ist ja doch ein recht großer Eingriff. Geschockt hat mich dabei auch die sehr große Narbe am Bauch (einmal quer rüber vom rechten bis zum linken Hüftknochen) :-O Es soll nach der OP wohl auch ein Taubheitsgefühl auftreten und gegebenenfalls ist die Bauchdecke zu dünn, so dass eine Art Gitter in den Bauch eingezogen werden muss.

Ich wollte mich hier einfach mal nach Erfahrungen mit so einer OP umhören.

Bei den großen Kliniken finde ich es etwas unglücklich, dass man den operierenden Chirurgen nicht persönlich kennenlernt und somit gar nicht weiß wer einen operieren wird. Oder habt ihr da andere Erfahrungen machen können? Habt ihr mit eurem operierenden Arzt vor der OP ein Gespräch führen können?
Auch wenn ich mich schon fast gegen eine OP mit Brustaufbau durch ein Implantat entschieden habe, so würden mich auch dazu noch Erfahrungswerte interessieren. Ich bin Anfang 40 und werde (hoffentlich) noch einige Jahre vor mir haben. Nachteilig an Implantaten finde ich zum einen, dass diese nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden müssen. Zum anderen sieht es doch etwas komisch aus, wenn nur eine Brust mit einem Implantat aufgebaut werden muss. Oder?
Die Implantatsbrust altert nicht mit. Dadurch dass bei mir der gesamte Drüsenkörper entfernt wird, steigt die Gefahr einer Kapselfibrose bei Implantat. Das sind so die Informationen, die ich dazu bisher von Ärzten bekommen habe. Positiv ist natürlich die relative kurze OP-Zeit (im Verhältnis zu der langen OP-Zeit bei Aufbau mit Eigengewebe).

Die dritte Variante wäre natürlich sehr radikal: Mastektomie: Also die Brust ganz abnehmen zu lassen (einseitig). Hat das hier jemand in meinem Alter (Anfang 40 oder sogar jünger) machen lassen? Wie kommt ihr damit zurecht? Wie sieht das aus mit Schwimmbad, Sammelumkleidekabinen beim Sport? Strand? Bikini ist dann wohl nicht mehr möglich, oder? bzw. dann nur sichtbar, oder?

Also, abschließend noch einmal kurz zusammengefasst:
Ich würde mich freuen über:
- Eure Erfahrungsberichte zu Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) nach Ablatio Mammae
- Eure Erfahrungsberichte zu Brustaufbau mit Implantat (einseitig) nach Ablatio Mammae
- Erfahrungsberichte zur einseitigen Mastektomie

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Beste Grüße
Mera Luna

Geändert von gitti2002 (03.12.2014 um 00:56 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 02.12.2014, 18:29
Farfallina Farfallina ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo MeraLuna,

alternativ zum Eigengewebe wäre vielleicht auch das Gewebe aus der Oberschenkelinnenseite etwas!? Ich habe mich dafür entschieden, da ich auch keine Lust hatte, meinen Bauch einmal quer von rechts nach links aufschneiden zu lassen. Es gibt ja heutzutage doch einige Möglichkeiten von welchen Stellen man körpereigenes Gewebe entnehmen kann und jede kann für sich entscheiden, welche ihr am sympathischsten ist bzw. nach ärztlicher Beratung wird empfohlen, was am besten geeignet ist. Schau doch mal im Thread "Hat jemand Erfahrung mit TMG-Lappen Rekonstruktion" (ich hab den Link reinkopiert) :
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=62548

Ansonsten habe ich mit Hilfe von Google einige Infors zu der TMG-Technik gefunden und natürlich hatte ich auch einige Beratungssgespräche bei verschiedene Ärzten.

LG
Farfallina

Geändert von gitti2002 (03.12.2014 um 00:56 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #3  
Alt 02.12.2014, 21:27
Ragnarök Ragnarök ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Liebe MeraLuna,
auch wenn der Fall bei mir etwas anders ist als bei Dir, kann ich Dir hoffentlich ein bisschen weiterhelfen. Ich habe im Juli (erste Brust) und September (zweite Brust) 2014 eine beidseitige Mastektomie durchführen lassen, da ich eine Mutation auf dem BRCA2-Gen habe und mein Brustkrebsrisiko auf über 80 % (der Genetiker sprach von etwa 96%) geschätzt wurde. Glücklicherweise bin ich bislang nicht erkrankt, habe aber viele erkrankte Familienmitglieder.
Ich habe mich zum Brustaufbau mit Eigengewebe entschieden, das Gewebe stammt bei mir vom Gesäß (FCI-Lappen). Alternativ zu Bauch und Oberschenkel kann nämlich sowohl vom oberen Gesäß (S-Gap) als auch vom unteren Gesäß (FCI-Gap) Gewebe verwendet werden. Dazu gibt es hier auch einige Berichte, auch der Thread "Erfahrungsbericht meiner prophylaktischen Mastektomie" könnte Dir hilfreich sein. Er ist sehr lang und es hat bei mir auch ewig gedauert, ihn zu lesen, aber darin haben viele Frauen über ihre Erfahrungen mit verschiedenen Rekonstruktionsmethoden berichtet. Ich persönlich wollte auch auf keinen Fall in eine große Klinik gehen und habe mir meinen Chirurgen sorgfältig ausgesucht. Nach 5 Terminen in 4 Städten (Marburg, Düsseldorf, Heidelberg, Frankfurt am Main) habe ich mich schließlich für einen Chirurgen und eine Methode entschieden. Das muss gut überlegt und recherchiert sein, denn nicht jeder Chirurg beherrscht jede Technik der Rekonstruktion und ich habe mich letztendlich in einer Praxis mit Belegbetten in Frankfurt am besten aufgehoben gefühlt. Wer da in Norddeutschland in Frage käme kann ich Dir leider nicht sagen. Aber an Deiner Stelle würde ich im Internet recherchieren, sowohl in Bezug auf das Verfahren als auch in Bezug auf den Chirurgen. Es gibt zum Glück verschiedene Möglichkeiten und ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden. Ach ja, es gibt auch die Beauli-Methode, für die einige Frauen hier sehr schwärmen. Es dauert zwar länger, ist dafür aber schonender. Allerdings ist es laut meinem Arzt eher nicht so geeignet um eine komplette Brust aufzubauen sondern eher um Defekte auszugleichen. Die Frauen hier berichten aber, dass es eine tolle Methode ist, wenn man genügend Zeit und Geduld aufbringt. Aber ich bin wie gesagt mit meiner Wahl auch sehr zufrieden.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und dass Du ebenfalls die für Dich richtige Entscheidung triffst. Und natürlich wünsche ich Dir vor allem Gesundheit!
Liebe Grüße Ragnarök

Geändert von gitti2002 (03.12.2014 um 00:57 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #4  
Alt 02.12.2014, 22:27
Netterling Netterling ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hi, ich beschaeftige mich gerade auch mit dem Thema Brustaufbau und finde es nicht leicht eine gute Entscheidung zu finden.
Seit 2012 laufe ich allerdings mit Epithese im B H rum und muss sagen, im öffentlichen Raum war das bislang kein Problem. Am Baggersee einfach mal schnell umziehen ist allerdings schwierig, tiefes Decolte (??)zeigen auch. Ich hatte mich nach dem Mist von meinem Mann getrennt und jetzt gerade voller Lebenslust auf der Suche nach neuer Liebe. Da finde ich es ehrlich gesagt extrem störend " du, es macht dir doch nichts, wenn ich an der Stelle, wo eigentlich eine Brust hingehoert eine 30 cm lange Narbe ist...".Wenn ich aber mit jemandem zusammen waere, der mich so liebt wie ich bin und auch sexy, dann koennte ich mir vorstellen auf diese umfangreiche OP zu verzichten.
LG
Netterling

Geändert von gitti2002 (03.12.2014 um 00:57 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #5  
Alt 03.12.2014, 05:11
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Liebe Mera Luna!
Irgendwie erinnert mich Deine Geschichte an meine und deshalb kurz diese Zeilen um diese Uhrzeit, weil sonst nämlich alles pickpackevoll heute bei mir ist.

Schau also mal in mein Profil und auch meinen beitrag zu Nachsorge bei Diep.

Für mich war sehr schnell klar nach der Literatur im Internet: kein Fremdkörper, nur Eigengewebe.
Bauch hatte ich genug zu bieten, zumal Frustessen in Uniklinik bei 40 Tagen Klinik, jede Woche eine Op. Dabei hatte ich schon im Erstgespräch gesagt, als Ingenieur kann ich mir eine BET nicht vorstellen bei der Lage meines Tumors und eines Satelliten, aber Sie sind die Experten.
Ich habe wirklich gemeint, man kann und soll sich auf Ärzte verlassen...Uniklinik, zert. Brustzentrum.
Mein Gyn war in Ruhestand gegangen und ich war bei einer neuen Ärztin gewesen, mit der die Chemie nicht gestimmt hat, auch anderes nicht...
Mein alter Gyn hat mich dann im Krankenhaus angerufen. Allerdings hat er von einem Wechsel abgeraten bis Abschluss der Chemo. Er hätte ich mich in ein kleines zert. Brustzentrum im Kreis eingewiesen, nicht an die Uniklinik, aber das war nicht mehr zu ändern.
Dies konnten gar keinen Diep anbieten. Während der Chemo hatte ich dort in der plastischen Brustsprechstunde Termin und da hats gescherbelt. Man hat mir doch allen Ernstes Latissimus in2008 angeboten und Implantat.

Allerdings wollte ich sehr lange mir auch die zweite Brust entfernen und aufbauen lassen. Erst mein dann Operateur hat mit mir ausdiskutiert, daß das bei meiner Tumorformel nicht unbedingt nötig wäre. Ich war bei fünf Leuten in der Republik: Görlitz, Frankfurt/Main, München,Berlin. Vogtareuth.
Nutze die Zeit der Chemo für die Recherche! Ist dann noch die Restentfernung geplant?...ich habe das nicht richtig kapiert.

Brustkrebs München hatte mir damals eine Liste mit Operateuren und Häufigkeit zugesandt. ich bin da wirklich zum Experten geworden:-(
Allerdings weiß ich wirklich nix über Norddeutschland.
Mir war aber dann die Entfernung egal. Natürlich ist es aufwendig, mein mann spulte die Kilometer ab, ich organisierte die Übernachtungen, das bei meinen tollen NW ....aber es hat sich gelohnt. Operiert wurde ich 500km vom Heimatort und auch als gesetzlicher Patient kostenfrei, nur eben die üblichen Zuzahlungen. Mein Operateur hatte gelernt, bei dem Prof, der die Methode in D eingeführt hatte...und war auch menschlich top.

Falls Du Privatpatientin bist, hast Du andere Möglichkeiten. Eine eigene Kostenübernahme wäre für mich schwer gewesen. Damals sprach man von nahezu fünfstelligen Beträgen, bei beiden Brüsten darüber. Ich hatte vorher noch eine Reha...hatte mir der"Papst" bereits dringend geraten nach den vielen Nachresektionen und der Mastektomie sowie der Chemo.

Anschauen könntest du mich auch, falls Du in der Nähe bist.
Die Bauchnarbe macht mir nix, sie verschwindet in der Bikinihose.

Alles Liebe von Judith
konkrete KK ist oft auch wichtig...wie man zum Stand der Technik steht:_)

Geändert von gitti2002 (18.10.2017 um 01:11 Uhr)
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  #6  
Alt 03.12.2014, 11:21
lenchen05 lenchen05 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Liebe MeraLuna,

ich habe mir im Jahre 2010 auch den Drüsenkörper der linken Brust entfernen lassen und dann direkt ein Implantat einsetzen lassen. Es kam zu einer Kapselfibrose.

Habe mich dann entschieden mir die Brust mit Eigengewebe aufbauen zu lassen. Diese OP erfolgt Ende Juli diesen Jahres. Mir wurde das Gewebe aus dem unteren Teil des Pos entnommen. Die Narbe verläuft genau in der Pofalte und ist wenn ich normal stehe überhaupt nicht zu sehen. Die Poform hat sich auch nicht verändert und ich habe eine wunderschöne Brust bekommen.

Ich kann also die Variante Po nur wärmstens empfehlen.

Leider führen diese Variante noch nicht sehr viele Kliniken durch. Kann Dir aber wenn es für Dich infrage kommt, gerne meinen Operateur nennen. Mein Brustzentrum war so begeistert von dem Ergebnis dass sie meinen Po und die Brust mehrmals fotografiert haben.

Wenn noch Fragen Deinerseits bestehen, sehr gerne.

Viele Grüße von Claudia
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  #7  
Alt 03.12.2014, 13:36
Bernstein27 Bernstein27 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo,

ich kann noch nicht viel sagen, da ich noch operiert werde. Eigengewebe geht bei mir nicht, daher bleibt mir nur das Implantat. Das hat Nachteile, aber so gravierend kam mir das jetzt nicht vor. Meine Chirurgin meinte, falls es Probleme macht, kann man es immer noch rausnehmen und ich meine, bis dahin ist die OP-Technik auch schon wieder weiter, so dass dann andere Möglichkeiten wieder zur Verfügung stehen. Ich seh das also entspannt und schaue mal. Hoffe darauf, dass es viele Jahre gut geht damit. Meine Tante hat auch Ablatio mit Implantat und seit 20 Jahren null Probleme.

Die Gegenseite wird entsprechend angepaßt.

Zitat:
Zitat von MeraLuna Beitrag anzeigen
Bei den großen Kliniken finde ich es etwas unglücklich, dass man den operierenden Chirurgen nicht persönlich kennenlernt und somit gar nicht weiß wer einen operieren wird.
Also ich bin im einem der größten Krankenhäuser Deutschlands und rede natürlich mit der Chirurgin, die mich auch operiert. Alles andere würde für mich auch keinen Sinn machen!! Da würd ich drauf bestehen.

Ich würde nur niemals (!) irgendwelche Muskeln anschneiden lassen!!!

viele Grüße
Bernstein
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  #8  
Alt 03.12.2014, 17:23
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo Bernstein!
Was meinst Du mit Muskel anschneiden? Latissimus dorsi und oder Tram-Flap?
Hallo an alle!
Übrigens hat selbst in meiner großen Uniklinik die Operateurin der ersten Operationen( Segment- und Nachresektionen) mit mir gesprochen. Die subkutane Mastektomie mit Einsatz eines Expanders hat dann die Oberärztin gemacht. Die kannte ich zwar, aber es kam nicht zum Ausdruck, daß nur sie das machen kann, weil diese komplizierte Op meine Fachoberärztin nicht beherrschte - zumal ja fünfmal vorher an mir rumgeschnippelt wurde.

Es gab anderes, daß ich danach in das Intensivzimmer statt mein eigenes geschoben wurde. Das hatte aber die Stationsschwester veranlaßt. da gibt es manchmal so Sachen, die in der Struktur liegen...
Man hat mir dann versprochen, daß eine Verlegung nie mehr ohne Gegenzeichnung eines Arztes erfolgen wird. ich war nämlich putzmunter,bekam meine Brille nicht, also konnte mir nicht die nicht vorhandene ärztliche Anweisung gezeigt werden, mein Mann durfte mich 24 Stunden nicht besuchen,. Aber es gibt eben dann auch wieder nette Nachtschwestern, die auch menschlich reagieren. Damit die dann wieder keinen Ärger bekommen mit der vorgesetzten Stationsschwester nimmt man dann doch seine Patientenrechte nicht so wahr....
Besprechung mit operierendem Arzt muß sein, bei Brustaufbau war das erst zur Vorstellung, dann später nach den fünf Monaten direkt vor der Krankenhauseinweisung.
In Vogtareuth war das extrem gut und ausführlich, wirklich jede Frage wurde beantwortet. Mein Operateur hat übrigens über seine neue Praxis eine sehr gute Webseite, wo viele häufige Fragen beantwortet werden...das nützt dann allen, auch wenn man sich woanders operieren lassen will.


Liebe Adventsgrüße von Judith
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  #9  
Alt 03.12.2014, 18:17
Benutzerbild von kokosfresser
kokosfresser kokosfresser ist offline
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Cool AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo ihr lieben. Ich hab die op hinter mir. Diep flap beidseits und ich hatte so gut wie keinen bauch. Trotzdem gings. Aber ich hab zu viele leute getroffen, die mit oberschenkel und gesaess schwierigkeiten hatten. DRum bestand ich auf den bauch. Mein chirurg hatte ganz schoen kopweh. Aber alles in allem war das in einem jahr die 11. Op und ein jahr spaeter jetzt bin ich froh dass ich so entschieden hab. Ich hatte das "glueck" mit einem MRSA infiziert worden zu sein... Darum 11 ops. Also nicht die beste ausgangssituation. Es ist ne lange op. Trotzdem ist es gut zu packen. Am anfang spuert man die bauchnarbe, da spannt halt alles. Aber das geht vorbei und der neue busen ist gleich schon nett. Geht mit lachendem gesicht in den op maedels. Alles wird gut. Kopf hoch. Da hatten wir schon schlimmeres... Ihr koennt mich jederzeit kontaktieren wenn ihr fragen habt. Ich bin die absolute katastrophentante und wenn komplikation drauf steht ist bine drin... Und trotz allem hab ichs geschafft. Da schafft ihr das mit links im rueckwaertsgang. Bussi und kopf hoch
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  #10  
Alt 05.12.2014, 12:56
MeraLuna MeraLuna ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure vielen ausführlichen Antworten und die vielen lieben Worte! Es ist toll, dass hier so viele Frauen zusammentreffen, die sich alle so großartig unterstützen und helfen!

@ Farfallina: Ich war bei verschiedenen Ärzten und bisher haben mir alle empfohlen das Eigengewebe vom Bauch zu nehmen. Da es sich bei mir wohl am besten eignet. Die Varianten das Eigengewebe vom Po bzw. von der Oberschenkelinnenseite zu nehmen sind mir auch aufgezeigt worden. Dabei entsteht dann aber wohl eine Asymmetrie, da nur von einer Seite Gewebe entnommen wird. Zum anderen habe ich da noch mehr Bedenken, dass die Narben an diesen Stellen stören könnten (vor allem beim Rad fahren oder sogar im Sitzen).
Vielen Dank für den link. Das werde ich mir mal in Ruhe durchlesen.

@ Ragnarök: Dir auch lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht. Den genannten Thread werde ich mir auch noch einmal anschauen. 5 Termine in 4 Städten! Ui, da hast du ja wirklich viel Zeit investiert. Stellt sich da die Krankenkasse nicht quer? Ich war bisher nur in zwei Kliniken in Hamburg und in einer Klinik in einer anderen Stadt zu Beratungsgesprächen.
Von der BEAULIE-Methode habe ich hier auch schon gelesen. Davon wurde mir von den Ärzten bisher abgeraten. Zum einen sagte man, dass es für den Aufbau einer ganzen Brust nicht so gut geeignet sei und zum anderen habe man in der Forschung festgestellt, dass Fettzellen in der Petrischale Krebszellen entwickelt haben und man deshalb diese Methode bei Frauen mit Brustkrebs nicht anwenden würde.

@ Netterling: Ja, mir geht es genau so. Es ist schwer eine Entscheidung zu treffen. Viele verschiedene Informationen prasseln da auf einen ein. Auch deine Ängste und Bedenken teile ich und kann ich sehr gut nachvollziehen! Danke, dass du mich an deinen Erfahrungen und Gefühlen teilhaben lässt!

@ Judith: Liebe Judith, vielen Dank auch für deine Beiträge! Das hört sich bei dir auch nach einem komplizierten Krankheitsverlauf an. Was meinst du unten mit KK? Krankenkasse?
Ich bin übrigens gesetzlich versichert, leider keine Privatpatientin.

@ lenchen05: Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Das hört sich doch ganz gut an. Darf ich fragen welche Körbchengröße mit dem Gewebe aus dem Po rekonstruiert worden ist?

@ Bernstein 27: Dir auch vielen Dank. Nein, an meine Muskeln will ich auch niemand ran lassen. Dazu bewege ich mich dann doch einfach zu gern und möchte da keine Einschränkungen in Kauf nehmen.

@kokosfresser: Da kenn ich noch jemanden, der bei der Verteilung von Komplikationen immer ganz laut „hier“ gerufen hat. Meine Ärzte haben zum Schluss nur noch den Kopf geschüttelt und gesagt, dass so viele Zwischenfälle und Komplikationen auf einen Haufen schon eigentlich nicht mehr möglich sind. :-D
Aber 11 OPs!!! Wow! Großen Respekt, dass du das alles so gut geschafft hast und dich trotz allem immer noch so positiv und energiegeladen anhörst! Toll!

Bauch hab ich zum Glück ausreichend. Die Ärzten meinen, dass das grad so reichen sollte.
Allerdings habe ich durch die Chemo auch ganz schön Wassereinlagerungen im Bauch. Das sieht schon alles anders aus als noch vor einem Jahr. Gertenschlank war ich noch nie, aber so einen doofen Schwabbelbauch hatte ich auch noch nie.

Inzwischen habe ich nun von einem Arzt erfahren, dass die Nachresektion schnell nach der Chemo erfolgen soll (ca 3 bis 4 Wochen), damit der noch verbliebene DCIS schnellstmöglich entfernt wird. Die große Eigengewebs-OP wollen die Ärzte (da sind sich bisher alle einig) frühestens 3 Monate nach der Chemo machen. Nun sieht es also so aus als ob ich doch wieder mindestens zwei OPs über mich ergehen lassen muss. :-( Also erst die Nachresektion und dann in einigen Monaten die Eigengewebs-OP mit Entfernung des kompletten Drüsenkörpers :-( Ich hatte so gehofft, dass es eben mit einer großen OP dann auch gegessen sei und ich nach Entfernung des Drüsenköpers dann auch auf die Bestrahlung verzichten kann.

Wieviel Zeit lag denn bei euch so zwischen Chemo und OP?

Liebe Grüße
Mera Luna

Geändert von gitti2002 (21.05.2017 um 22:33 Uhr)
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  #11  
Alt 05.12.2014, 18:49
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Hallo vorm Nikolaus!
Erholungsphase: meine seriösen Ärzte bestanden auf sechs Monaten nach Chemoende. Sie hätten eher schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Deine bevorstehende Rest-DCICS ist dann so kurz nach Chemo auch nicht ohne, das mußt du ja auch noch einrechnen, bzw. die plastischen Chirurgen werden es tun.
Ich bin in der TK und da bin ich ganz gut beraten worden, wie es sein kann, man bekommt Privatrechnungen nur über die OP des Chefarztes, Anästesie, Bettbelegung wird bezahlt, aber der Starchirurg kann eben trotzdem nur für seine Expertenleistung Beträge wie ich nannte verlangen...und auf denen bleibt man dann sitzen.

Die Konsultationen an sich wurden schon bezahlt, nur der Berliner Guru wollte noch 50 Euronen für angebliche Zusatzberatung...war lateinisch-Österreichischer Begriff, naja habe mich nicht gestritten.

Allerdings die Fahrtkosten und Übernachtungen schlagen schon zu. Kann man zwar bei der Steuer geltend machen, d.h. der Steuerberater hats getan.
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  #12  
Alt 05.12.2014, 19:03
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Irgendwie habe ich den halben Text verloren.
Also nun in Kürze. Meine Uniklinik hat mir schließlich eine Einweisung in meine Wunsch-Op-Klinik gegeben und auch direkt noch Brief mitgeschickt als Zusammenfassung meiner Akte, die ja nun umfangreich ist.

Das sollte man als gesetzlich Versicherter SPÄTER beachten.
Für die Konsultationen brauchte ich in Berlin und Görlitz die Überweisung des Gyn, in Bayern durfte es der HA machen, Frankfurt weiß ich nicht mehr...aber es ändert sich ja auch vieles immer wieder in der Gesundheitsbürokratie.
Welche Chemo bekommst Du?
Ich hatte 6 mal FEC, da hieß es, auch wenn sie nur die ohne taxane hatten, bestehen wir auf sechs Monaten. So ist meine Erinnerung, aber wie jetzt die Fachmeinung ist, wirst du ja erfahren. Vielleicht geht es jetzt wieder zurück?:-)

Allerdings haben die meisten erfahrenen und damit begehrten Fachleute oft sowieso nicht viel eher Zeit.

Auf alle Fälle rate ich zur Reha, das klappt ja bei gesetzlicher Versicherung meist gut, man scheint aber irgendeine Kilometerbegrenzung eingeführt zu haben.

Adventliche Grüße von Judith

habe in 2008 Aktion Adventsfreude ausgerufen...und bin über den erzgebirgischen Christmarkt geschlichen
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  #13  
Alt 05.12.2014, 20:34
Ragnarök Ragnarök ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Liebe MeraLuna,
die Krankenkasse (DAK) hat überhaupt keine Probleme gemacht. Weder musste ich eine Kostenzusage für die OP einholen noch mich rechtfertigen, warum ich mich bei mehreren Chirurgen vorgestellt habe. Nur die Helferin meiner Gynäkologin hat etwas komisch auf meine Bitte reagiert, mir mehrere Überweisungen auszustellen. Aber meines Wissens ist es immer möglich, sich mehrere Meinungen einzuholen. Schließlich ist es auch im Interesse der KK, wenn ich die Behandlung von einem fähigen Chirurgen durchführen lasse und damit Zusatzkosten für Folgebehandlungen vermeide. Alles Gute für Dich und viele Grüße
Ragnarök
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  #14  
Alt 06.12.2014, 09:18
wildflower wildflower ist offline
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Standard AW: Brustaufbau mit Eigengewebe (DIEP Flap) versus Implantat.

Danke für den interessanten Thread. Ich habe mich auch für einen Wiederaufbau mit Eigengewebe (Diep Flap) aus dem Bauch entschieden. Vor meiner hautsparenden Mastektomie hatte ich ein Beratungsgespräch im Brustzenrum dazu. Das BZ selbst führt diese OP nicht durch. Eine Konsiliarärztin einer Partnerklinik hat mich beraten. Natürlich werde ich mich noch ausführlicher informieren, aber es beruhigt mich zu wissen, daß diese Klinik in der von Flusskrebs verlinkten Liste als Klinik mit dem entsprechenden Qualitätssiegel aufgeführt ist. Da ich dort voraussichtlich auch die Bestrahlung durchführen lassen werde, kann ich mir dann schon einen Eindruck von der Klinik verschaffen und wenn man täglich dort ist, hört man evtl. auch das Eine oder Andere über die Zufriedenheit der Patientinnen.
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brustaufbau, diep flap, eigengewebe, implantat


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