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Alt 21.12.2010, 22:53
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Mia ...

es tut mir leid zu lesen, dass auch Du Deine Mutter verloren hast - und das vor so kurzer Zeit, an Heikes Geburtstag ... wer weiß, vielleicht hat Heike Deine Mama sogar abgeholt? Das würde ich mir schön vorstellen können ...

Ach, es gibt so wenig, was einen wirklich trösten kann, oder?

Das Vermissen ist immer da - spürbar.

Aber wie ich woanders schon mal schrieb: meine Mutter ist vor 14 Jahren verstorben und ich dachte, das Leben geht nicht mehr weiter.
Ich war sogar sauer, dass die Autos fuhren - wie immer ... die Menschen hasteten weiter und für MICH blieb die Welt still stehen - und ich erwartete auch dass sie stehenbleibt, weil ich es so fühlte!

Niemals habe ich damals denken können, dass auch ein Leben "danach" irgendwann wieder möglich sein könnte ... wenn ich ehrlich bin dachte ich, ich sterbe an diesem Schmerz - es war so schlimm.

Vielleicht lag es daran, dass ich Schuldgefühle hatte. Ich hatte meine Mutter gedrängt zum Arzt zu gehen, weil sie immer wieder Schmerzen hatte und mich anrief und jammerte ... Irgendwann ging sie hin und es stellte sich heraus, dass sie eine Zyste hatte die operiert werden musste - an den Folgen der Op verstarb sie.
Aber es lag daran, dass ihr Herz ziemlich geschädigt und schwach war.

Irgendwann begriff ich, dass ich ihr ja eigentlich nur Gutes wollte - dass sie frei ist von diesen blöden Schmerzen.

Und irgendwann begriff ich auch, dass sich so ihr größter Wunsch erfüllt hatte - sie wollte nie in ein Pflegeheim - und das hatte ich ihr schon versprochen als ich 6 Jahre alt war ... Heute bin ich froh für meine Mama, dass alles für sie so schnell ging und ja, manchmal vermisse ich sie, manchal auch so, dass es mich etwas traurig macht, aber nicht mehr immerzu und ständig und so dass es mir den Boden wegreißt - und dieser Verzweiflung und Traurigkeit sind dem gewichen, dass ich manchmal vor mich hinlächele, weil mir etwas einfällt aus der Vergangenheit, etwas Lustiges und schönes.

Was mich eher traurig stimmt ist die tatasache, dass ihre Enkelkinder sie nicht
bei sich haben - eine Oma ist für Kinder wichtig und schön.
Aber nun sind sie trotzdem groß geworden und vielleicht war es auch widerum gut so, wie es war ... schlimmer wäre gewesen, sie hätten sie geliebt und verloren, als sie 8 oder 13 waren ...

Am Ende gibt es immer einen Sinn in jedem Weg - wie schmerzhaft er auch für uns, die wir noch ein Weilchen hierbleiben, sein mag.

Und ich bin überzeugt, dass sowohl Deine als auch meine Mutter und auch Heike und die vielen anderen Seelen für immer bei uns sind.

Weißt Du, ich glaube an Wiedergeburt ... hätten wir nur diese paar Jahre hier auf der Erde, hätte Gott uns viel "einfacher" erschaffen können ...
Warum sollte er uns für so ein paar Jahre als ein solches Wunderwerk (was der Mensch schon anatomisch betrachtet unbestritten ist!) geschaffen haben wenn dann alles zuende sein soll?

Wir bräuchten nicht so viel Intelligenz zB ....
Da kommt noch was, ganz sicher.

Und Deine Mama weiß das nun schon ... wir werden es auch wissen, jeder von uns - irgendwann.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du gerade jetzt diese wahrscheinlich bedrückende Weihnachtszeit einigermaßen überstehst - schau nach vorne, wenn Du kannst. Bald wird es Frühling und es ist ein Vergehen und immer wieder ein Neubeginn ...

Fühl Dich ganz fest gedrückt von mir,
in Gedanken bin ich auch bei Dir und euch!

Herzlichst,
Angie

P.S. Und mit Worten jonglieren zu können ist nicht das Besondere - es zählt, was Du fühlst - und was Du fühlst wird sicher Deiner Mama sehr bekannt sein ;o)
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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