Milchgangpapillom

[Sally64]

Hallo,

nachdem ich immer wieder mal im Forum lese habe ich mich dazu entschlossen doch eine Betrag zu schreiben. Nicht das es zu dem Thema noch nichts gibt, aber jede Geschichte ist anders.
Bei mir kam im letzten Jahr Anfang Dezember beim Abstasten der linken Brust eine dunkelrote Flüssigkeit heraus was bei mir natürlich alle "Alarmglocken" schrillen lies. Beim Googeln bekam ich dann einige Informationen und hatte beschlossen das ganze auf das neue Jahr zu vertagen, wollte nicht die Weihnachtszeit beim Arzt verbringen. Anfang Januar bin ich dann sofort zu meinem Gyn, Ultraschall o.B. und Flüssigkeit kam auch keine (Vorführeffekt..) Da ich aufgrund einer Op wg. Microkalk (re, 2010) sowieso einen Kontrolltermin zur Mammo im Brustzentrum hatte bin ich auch gleich dorthin, auch o.B. Also weiter zum Brust-MRT, natürllich auch o.B. aber immerhin konnte meine Ärztin einen Abstrich machen und, wenn ich ja schon mal da bin und es kommt etwas, wurde auch gleich eine Galaktrografie gemacht. Die gestaltete sich als etwas schwierig, nach einer halben Stunde probieren wurde jedoch erfolgreich der betroffene Milchgang getroffen. Das Kontrastmittel hat sich an einer Stelle dann nicht weiter ausbreiten können, deswegen ist jetzt eine OP angesetzt. In vier Wochen ist es soweit und ich habe bis dahin ja noch soviel Zeit zum nachdenken. Soviel ich weiß muss ja vor der OP der Milchgang erneut gekennzeichnet werden und davor habe ich nachtürlich nach der letzten Tortur tierisch Angst. Oder wird das gemacht während man schon schlummert, hat jemand ähnliche Erfahrung? Das Ergebnis vom Abstrich ist natürlich auch noch nicht da, ich weiß also gar nicht richtig was auf mich zu kommt.
Diesen Nervenzauber habe ich vor 4 Jahren schon mal durch gemacht, vom Entdecken des Kalk, über Op bis hin zum Befund vergingen ein 3/4 Jahr. Das macht einen Wahnsinnig, aber das gute war, das es nichts war ....
Trotzdem würde ich mich über Antworten freuen,

Gruß Sally

[Susi04]

Liebe Sally,

deine Ängste kann ich sehr gut verstehen. Ich weiß, man möchte sich eigentlich verkriechen, oder flüchten, aber es hilft nicht, man muss da durch.

Bei mir begann es auch mit rötlichen Absonderungen aus der Brustwarze.
Die Galaktografie war bei mir ganz einfach und tat auch nicht weh. Wichtig ist, dass man versucht ganz entspannt zu bleiben.

Mit der Untersuchung kann man keine gutartigen von bösatigen Tumoren unterscheiden, deshalb ist so wichtig, dass genau untersucht wird.
Ob das dann während der Narkose gemacht werden kann, weiß ich nicht. dass lässt sich aber sicher vor der OP klären. Du bekommst vorher noch ein Aufklärungsgespräch und musst die OP Einwilligungserklärung unterschreiben.
Schreib dir vorher alle Fragen auf die du stellen willst, damit duch nichts vergißt.

Selbst wenn im Abstrich Tumorzellen nachgewiesen werden, bedeutet da nicht automatisch auch, dass es sich um ein invasives Carcinom handelt. Auch bei einer Krebsvorstufe, dem Carcinoma in sito, sind Tumorzellen nahweisbar.

Ich wünsche dir einen guten Ausgang und gute Nerven für die nächsten Wochen.
Liebe Grüße
Susi

[Sally64]

Hallo Susi,

vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, kann ich im Moment echt gut gebrauchen. Meine Gefühle fahren Achterbahn, wie wahrscheinlich bei jedem der in irgendeiner Art und Weise von so etwas betroffen ist. Mit der Entspannung bei der Galaktrografie ist das ja so eine Sache, wenn der Arzt beim ersten mal trifft ist es ja auch gut. Aber bei mir wurden zig Versuche unternommen, immerwieder versucht Sekret raus zu drücken, kam mir vor wie eine Kuh auf dem Melkstand. Seit der Untersuchung ist Stillstand in Sachen Sekret und nun habe ich natürlich Angst, das bei der geplanten OP dann auch alles so geht wie es soll. Du schreibst, das auch bei einer Krebsvorstufe die Tumorzellen nachgewiesen werden können, ändert das etwas an der Art der OP?
Geplant ist ja wohl nur die entfernung des betroffenen Milchgang, ich warte ja immer noch auf das Ergebnis des Abstrich. Fragen über Fragen, aber bis zur OP ist es ja noch hin und die Gedanken schwirren wild durcheinander.

Gruß Sally

[Susi04]

Liebe Sally,

ich denke nicht, dass es erst mal etwas ändert. So wie ich dich verstehe, wird aktuell nur der ensprechende Bereich entfernt.
Die histologische Untersuchugen zeigt dann, um was es sich wirklich handelt.

Erst danach wird entschieden wie es weiter geht. Im güstigsten Fall ist es etwas Harmloses, was ja auch nicht ausgeschlossen ist.

Bei mir war sich damas der Radiologe sicher, dass sich in meiner Brust ein ausgedehtes invasives Carcinon befindet.
Alle Untersuchungen sprachen dafür, inkl. Tumorzellen im hämorrhagischen Sekret.
Es war dann letztendlich ein ausgedehntes Carcinoma insitu (Krebsvorstufe) mit einem kleinen invasiven Anteil.

Also, Augen zu und durch. Ich wünsche dir ein harmloses Ergebnis

Liebe Grüße
Susi

[Sally64]

Hallo,

Operation habe ich überstanden, bin auch wieder zu Hause und ein Ergebnis habe ich auch schon ( aber noch nicht schriftlich vorliegen). Nach einem nervenaufreibendem Kampf habe ich eine Woche nach Op ( Wochenende war dazwischen) den Befund erhalten: Milchgangpapillom, gutartig, B3. Keine Nachbehandlung erforderlich, Vorstellung zur Nachuntersuchung im Juli/August. Sollte eigentlich jetzt froh und erleichtert durch die Gegend hüpfen, ab ich bekomme meinen Kopf nicht frei. Es wurde ziehmlich viel Gewebe entnommen und meine Ärztin konnte mir auch direkt nach der OP nicht sagen was sie da konkret entfernt hat, bzw. was denn da drin ist. Meine Nerven lagen blank und auch jetzt bin ich immer noch ziemlich durch den Wind. Das war ja nun meine zweite Brust-OP und nun bin ich beidseitig "verdellt", der Blick in den Spiegel fällt mir schwer. Geht es jemand ähnlich wie mir, gesund und trotzdem noch "geknickt"??

Grüße Sally