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  #1  
Alt 13.06.2011, 18:29
Ginkgo44 Ginkgo44 ist offline
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Standard Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo allerseits,

ich bin neu hier, männlich und 60 Jahre alt. Ich habe letzte Woche erst erfahren, daß man ab 55 Jahren regelmäßig Darmspiegelungen machen lassen sollte. Alle Ärzte vorher hatten mir nichts davon gesagt, wahrscheinlich, weil sie kein Geld dafür bekommen!
Ich also zum Gastroenterologen und dabei wurden mehrere Polypen gefunden: Ein sehr großer Polyp von 3cm, der den halben Dickdarm verschließt sowie 3 kleinere und einen schnellwachsenden, der äußerlich unauffällig wirkt, aber im Untergrund umso mehr wächst. Er wollte das Zeug gleich während der Coloskopie rausschneiden, doch ich wollte mich erstmal informieren. Dafür war dann aber keine Zeit. Er meinte, ich könne mich ja im Internet schlau machen (!!!). Und er wollte wissen, ob es Krebsfälle in der Familie gegeben hätte. Das habe ich erstmal mit Nichtwissen beantwortet, doch nach einem Telefonat mit meinem Bruder war klar, daß sowohl mein Urgroßvater väterlicherseits als auch mein Vater an Prostatakrebs gestorben sind. In der Familie hieß es immer, es sei Herzversagen gewesen.... Offenbar hatte mein Großvater ein Glaukom, und ich bin vor ein paar Jahren wegen einem Glaukom an einem Auge erblindet. Gibt es hier evt. eine "Vererbungs"-Parallele?
Was bedeutet diese Frage des Arztes, ob Krebsfälle in der Familie aufgetreten sind, für mich? Der Gastroenterologe tat so, als sei die Entfernung der gefundenen Wucherungen nichts Besonderes. Er will sie übermorgen herausschneiden.
Nun habe ich aber auch gehört, daß sich Krebszellen nach Operationen übers Blut im Körper ausbreiten können. Das macht mir jetzt schon Sorgen. Was wißt Ihr darüber?

Geändert von Ginkgo44 (13.06.2011 um 18:52 Uhr)
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  #2  
Alt 13.06.2011, 18:48
Ginkgo44 Ginkgo44 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Nachtrag:
Hier noch der genaue Befund (ich habe groß geschrieben, was er fett gedruckt hat):

Endoskopie bis in das terminale Ileum zart, Valvula ileocoecalis gut darstellbar zart, Blick in den zarten Coecumpol COLON ASCENDENS ADENOM, SERRATIERT CA. 11MM GRÖSSE, Flexura hepatica und Colon transversum Flexura lienalis und Colon deszendens mit zarter spiegelnder Schleimhaut und regelrechter Haustrierung.
SIGMA BEI 35 CM GROSSES ADENOM MIT HIGH GRADE DYSPLASIEN/DD CARZINOMA I SITU, ? CA. 30 MM RECTUM ADENOM 12 MM, ansonsten zarte Schleimhaut, zarte Gefäße.
Zusammenfassung:
4 Adenome zur endoskopischen Mukosaresektion, insbesondere bei 35 cm sehr wichtig.
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  #3  
Alt 13.06.2011, 19:39
monschie monschie ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo
Bin diesbezüglich nicht der absolute Fachmann dadrin, hab aber letztes Jahr
auch ein Darmkrebsgeschichte T3 mit allen guten und schlechten Erfahrungen durchmachten müssen.
Direkt vererblich glaub ich ist das nicht, man hat nur zu einem gew. % Satz
so eine Veranlagung dazu. Wenn ein direkter Angehöriger mit X Jahren Krebs
bekommen hat, soll man laut deutscher Krebsgesellschaft selber mit X-10
Jahren selber mit einer intensiven Krebsvorsorge beginnen.
Meine Mutter ist mit 66 wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs gegangen.
Mein Darmkrebs wurde mit 58 rausgeholt. Mein Opa hatte Prostatakrebs,
3 Tanten hatten Darm- Leber und Unterleibskrebs. Bei meiner Verwandschaft
häuft sich alles im Unterleib.
Werde deshalb alle 3 Monate diesbezüglich ALLE Tumormaker im Blut + großes
Blutbild u.a. zusätzlich jedes Jahr Lunge + Leber und UnterleibsMRT mit überprüfen lassen.

Meine Empfehlung:
Regelmäßige Kontrollen + MRT . Wenn es mal zur OP kommen sollte
NUR in einem Darmzentrum. Verlaß dich nicht auf eine "normale" Kassen-
krebsvorsorge. Die hat bei mir , 5 Monate bevor ich bessere Untersuchungen
verlangte gänzlich versagt. Ein normales Krankenhaus hat bei mir mein
Rektumkarzinom 10cm groß durch Rektoskopie NICHT erkannt. Hingegen ein
Darmzentrum hat sich mal so eben meinen schwarzen Vogel im Jan.10
angeschaut. Haben wohl einfach bessere Diagnosegeräte.

cu monschie

Geändert von monschie (13.06.2011 um 19:42 Uhr)
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  #4  
Alt 13.06.2011, 22:03
Rommy Rommy ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo Ginko44,

ich war 38, als man Darmkrebs bei mir diagnostizierte. Das war vor 2 Jahren. Nach mehreren humangenetischen Untersuchungen stellte man fest, dass ich unter LYNCH-Syndrom leide, vererblichem Darmkrebs. Es gibt einen bestimmten Chromosomen, dessen Anomalie für Darmkrebs verantwortlich ist, so ähnlich wie beim Brustkrebs. Wenn du näheres darüber wissen magst, melde dich.
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  #5  
Alt 13.06.2011, 22:15
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Lieber Ginko44!

Zitat:
daß man ab 55 Jahren regelmäßig Darmspiegelungen machen lassen sollte. Alle Ärzte vorher hatten mir nichts davon gesagt, wahrscheinlich, weil sie kein Geld dafür bekommen!
Für die Darmspiegelungen, welche im Rahmen der Krebsvorsorge durchgeführt werden, stellen die Krankenkassen finanzielle Mittel bereit. Das sog.Budget der Ärzte wird durch diese Untersuchungen nicht belastet.

Zitat:
SIGMA BEI 35 CM GROSSES ADENOM MIT HIGH GRADE DYSPLASIEN/DD CARZINOMA I SITU, ? CA. 30 MM RECTUM ADENOM 12 MM
Diese Veränderung, welche bei Dir im Dickdarm festgestellt worden ist, muss unbedingt entfernt werden. Der Dickdarm weist dort eine Veränderung auf, welche näher untersucht werden muss.


Bitte lass Dir den Befund nocheinmal von Deinem Arzt genau erklären, stelle ihm die Fragen, die Dich bewegen!
Es ist gut, dass Du zur Darmspiegelung warst und noch weitere Untersuchungen stattfinden!

Ich wünsche Dir alles Gute für die Untersuchungen!

Elisabethh.
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  #6  
Alt 13.06.2011, 23:17
Ginkgo44 Ginkgo44 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Für die Darmspiegelungen, welche im Rahmen der Krebsvorsorge durchgeführt werden, stellen die Krankenkassen finanzielle Mittel bereit. Das sog.Budget der Ärzte wird durch diese Untersuchungen nicht belastet.
Ich meinte, die Ärzte hätten mich wohl nicht informiert, weil sie für die Information kein Geld bekämen. Für Gespräche ist ja immer keine Zeit! Der Patient wird verwaltet, an Apparate angeschlossen und die Ergebnisse werden nicht einmal erklärt oder besprochen.

Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Diese Veränderung, welche bei Dir im Dickdarm festgestellt worden ist, muss unbedingt entfernt werden. Der Dickdarm weist dort eine Veränderung auf, welche näher untersucht werden muss.

Bitte lass Dir den Befund nocheinmal von Deinem Arzt genau erklären, stelle ihm die Fragen, die Dich bewegen!
Es ist gut, dass Du zur Darmspiegelung warst und noch weitere Untersuchungen stattfinden!
Für Erklärungen hätte er keine Zeit, ich solle mich im Internet schlau machen, sagt er. Weitere Untersuchungen sind nicht geplant. Er wollte schon während der ersten Coloskopie zum Messer greifen und alles rausschneiden, wofür ich ihm aber die Genehmigung versagt hatte.
Im Wesentlichen treibt mich die Frage um, ob durch das Herausschneiden evt. vorhandene Krebszellen in die Blutbahn gelangen können und andere Körperregionen befallen kann. Er sagt: Nein. Ich lese aber häufiger das Gegenteil. Auch würde mich interessieren, was ein Darmzentrum anders machen würde als der niedergelassene Arzt. Was z.B. macht er, wenn es bei der OP zu einer starken Blutung kommt? Kann er sie selbst stoppen oder muß dann der Notarzt kommen und mich in die Klinik fahren?
Mache ich mir unnötig Gedanken? Für ihn scheint das ein Routineeingriff zu sein. Die Schwester hat mich nach der Untersuchung angesprochen und sagte, sie hätte es gleich mitmachen lassen. Aber die schien mir ziemlich unsensibel und abgebrüht zu sein....

Noch ist ja wohl nicht klar, wie die Gewebsanalyse nach der Entfernung aussehen wird. Er sagte aber, es sei fünf vor zwölf, was immer das zu bedeuten hat. Nicht nur der sehr große Polyp machte ihm Sorgen, sondern auch ganz speziell ein kleiner aber schnellwachsender. Was soll ich jetzt machen? Den Termin übermorgen absagen? Morgen Nachmittag müßte ich mit der Entleerung beginnen...
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  #7  
Alt 14.06.2011, 00:10
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Lieber Gingko44!

Gerade habe ich gesehen, dass Du noch im KK unterwegs bist, deshalb versuche ich auf Deine Fragen zu antworten, jedenfalls soweit ich es kann.

Zitat:
Noch ist ja wohl nicht klar, wie die Gewebsanalyse nach der Entfernung aussehen wird.
Die entnommenen Proben werden ins Labor geschickt und vom Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. Es kann ca.1Woche dauern, bis der Befund bei Deinem Arzt eintrifft. Erst danach kann man sagen, ob eine weitere Therapie erforderlich ist oder ob das erkrankte Gewebe vollständig entfernt werden konnte.

Zitat:
Für Erklärungen hätte er keine Zeit, ich solle mich im Internet schlau machen, sagt er
Um Vertrauen aufzubauen, ist diese Äußerung nicht besonders geeignet. Ich verstehe, dass Du Bedenken hast, z.B. was passiert, wenn es während der Untersuchung zu Blutungen kommt.

Zitat:
Was z.B. macht er, wenn es bei der OP zu einer starken Blutung kommt? Kann er sie selbst stoppen oder muß dann der Notarzt kommen und mich in die Klinik fahren?
Sollte es in einer Praxis zu Komplikationen kommen, die dort nicht behandelbar sind, dann bleibt dem Arzt nur die Einweisung ins Krankenhaus. Ich hoffe, dass dies während Deiner Untersuchung nicht passiert! Die Ärzte in den Praxen haben eine gewisse Routine bei der Durchführung von Darmspiegelungen. Klar es kann immer etwas passieren, davor ist niemand sicher.

Darmzentren sind Einrichtungen, welche nach bestimmten Kriterien zertifiziert worden. Zu den Kriterien gehören z.B. die Qualifikation der Ärzte und Schwestern, die Zusammenarbeit von Fachärzten verschiedener Disziplinen, eine regelmäßige Fallbesprechung, die sog.Tumorkonferenz. Das erworbene Zertifikat gilt für einen genau festgelegten Zeitraum, es muss danach neu erworben werden.


Auf der Webseite mit der URL:http://www.onkoscout.de/adressen/darmkrebszentren findest Du eine Liste mit den Darmkrebszentren in Deutschland.

Außerdem werden auf diesen Seiten die Kriterien und die Funktionsweise von Darmkrebszentren erläutert, die URL lautet:http://www.ag-darmzentren.com/index....mkrebszentren/

Zitat:
Nicht nur der sehr große Polyp machte ihm Sorgen, sondern auch ganz speziell ein kleiner aber schnellwachsender.
Polypen können entarten, d.h. sie können bösartig werden. Deshalb ist die Entfernung und anschließende Untersuchung beim Pathologen sehr wichtig.
Mit einer frühzeitigen Entfernung kann man Darmkrebs verhindern.

Zitat:
Im Wesentlichen treibt mich die Frage um, ob durch das Herausschneiden evt. vorhandene Krebszellen in die Blutbahn gelangen können und andere Körperregionen befallen kann
Dazu kann ich Dir leider nichts sagen, es gibt hier im Netz auch Foren, wo man Ärzte kontaktieren kann, manchmal ist dies allerdings gebührenpflichtig.


In den vergangenen Wochen gab es einen Artikel zu einem Angebot von Medizinstudenten der Universität Dresden. Sie boten Patienten an, beim Übersetzen von medizinischen Befunden zu helfen. Die fachliche Betreuung übernehmen Ärzte der Universität. Unter der URL:https://washabich.de/
wird der Service angeboten. Ich hoffe, dort erhältst Du Antwort auf diese konkrete Frage!


Zitat:
Was soll ich jetzt machen? Den Termin übermorgen absagen? Morgen Nachmittag müßte ich mit der Entleerung beginnen...
Termine für eine Darmspiegelung sind in unserer Region nur nach kängerer Wartezeit zu bekommen, deshalb rate ich Dir, ihn wahrzunehmen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Elisabethh.
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  #8  
Alt 14.06.2011, 00:34
Ginkgo44 Ginkgo44 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Zitat:
Zitat von Elisabethh.1900 Beitrag anzeigen
Termine für eine Darmspiegelung sind in unserer Region nur nach kängerer Wartezeit zu bekommen, deshalb rate ich Dir, ihn wahrzunehmen.
Die Spiegelung hab' ich ja bereits machen lassen. Es geht um die Operation, die allerdings auch wiederum mittels des gleichen Apparates vonstatten geht.
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  #9  
Alt 14.06.2011, 01:01
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo!

Auf der Webseite mit der URL:http://www.lebensblicke.de/home.shtm findest Du auf der rechten Seite Telefonnummern von Einrichtungen, die Beratung durchführen.

Rufe doch dort einmal an und lasse Dich beraten! Deine Unsicherheit kann ich verstehen, nur weiß ich nicht so richtig, wie ich Dir noch helfen kann.

Es ist halt so, dass manche Ärzte, die handwerklichen Dinge (wie Darmspiegelung) sehr gut beherrschen, es ihnen allerdings schwerfällt, einen Patienten zu beraten bzw. seine Ängste zu verstehen.

Zur Erfassung des familiären Risikos an Darmkrebs zu erkranken, hat die Felix-Burda-Stiftung einen Fragebogen herausgebracht, hier ist er:http://www.felix-burda-stiftung.de/d...gen/index.php?

Gute Nacht!

Elisabethh.

P.S.Bin heute abend wieder hier!
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  #10  
Alt 14.06.2011, 01:31
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo Gingko,

das Ganze erinnert mich etwas an meine Diagnose, ich hatte auch ein serratiertes Adenomi mit high grade-Displasien, das 4cm groß war und bei dem die Ärzte zunächst auch überlegten, es durch eine Darmspiegelung entfernen zu lassen. Gottseidank haben sie es nicht getan, denn es hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass es schon ein T3-Tumor war, d.h. er hatte sämtliche Schichten der Darmwand schon durchwachsen, aber noch nicht durchbrochen. SOLLTE das bei Dir auch der Fall sein, dann reicht eine einfache Abtragung per Schlinge während einer Darmspiegelung nicht, dann ist eine onkologische Resektion notwendig, d.h. der gesamte Darmabschnitt, in dem der Tumor sitzt, muss operativ entfernt werden. Dann kannst Du davon ausgehen, dass alles bösartige draußen ist und "im Gesunden" herausoperiert wurde.

Ich würde Dir von daher dringend empfehlen, schnell einen Termin zur Darmspiegelung in einem DARMZENTRUM auszumachen - denn dort kann der Arzt in der Darmspiegelung (besser als der niedergelassene Gastroenterologe) beurteilen, ob der Tumor operativ entfernt werden muss, oder ob eine Abtragung reicht - natürlich spielt da auch die Histologie Deiner Gewebeproben eine Rolle.
Auch hast Du Recht mit den Bedenken, dass bei einer Abtragung es zu Blutungen, im schlimmsten Fall sogar zu einer Darmpeforation kommen kann - dies muss sofort operativ behoben werden und wenn Du dann schon in einem KH bist, in dem Chirurgen und ein OP abrufbereit stehen, ist das Ganze sicherlich weniger dramatisch, als wenn Du von der Praxis mit dem Krankenwagen erstmal in das nächstbeste Krankenhaus gefahren werden musst. Im Grunde war es diese Angst vor einer möglichen Blutung, die er nicht stillen könnte, dass mein Gastroenterologe mich nach der Spiegelung ins Krankenhaus verwies, um den "Polypen" (der sich dann eben schon als Tumor entpuppte) entfernen zu lassen.
Es ist natürlich Deine Entscheidung, aber ich würde so einen großen Polypen nicht bei dem niedergelassenen Artz entfernen lassen, sondern in einem Darmzentrum. Die kennen sich besser aus und können besser auf eventuelle Komplikationen reagieren.
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  #11  
Alt 14.06.2011, 10:44
monschie monschie ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Ja , das meine ich auch.
Im Jan 2010 hab ich innerhalb von 4 Tagen ein Termin beim Chef im Darmzentrum bekommen.
Privat bezahlt, bin Kassenpatient.
Das Darmzentrum hat sich jedenfalls bei mir ausgezahlt.

cu monschie

Geändert von Jutta (27.06.2011 um 06:00 Uhr) Grund: Zitieren unnötig/Speicherplatz!!
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  #12  
Alt 14.06.2011, 20:15
Ninfea Ninfea ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Hallo Gingko 44,

ich kann Dir nur meinen Fall schildern: Vor gut 1 1/4 Jahren hatte ich eine Polypentfernung (allerdings nur 5 mm und schon beginnendes bzw. im Übergang befindliches Adeno Karzinom) genau mit der Aussage CARCINOMA in SITU, einem sogenannten p-tis. Das ist so histologisch untersucht und eingestuft worden. Ich habe hinterher noch eine transanale Schleimhautabtragung machen lassen, um sicher zu gehen, daß die Ränder bei der Polypenentfernung sauber sind und das noch nichts in die Darmwand eingewachsen war. Das war laut erneuter histologischer Beurteilung nicht der Fall. Eine Chemo erfolgt nicht bei einem p-tis. Alledings werde ich jetzt nach den Leitlinien kontrolliert und glaube mir, da sitze ich hinterher. Bei mir sass das Teilchen ca. 4 cm vom Rektum entfernt und ich war 49 Jahre alt, mein Vater verstarb mit Ende 50 an Darmkrebs und ich lasse mich jetzt wegen einer eventuellen Vererbung bzw. Gendeffekt in einer Uniklinik testen. Ich habe mich hier im Forum schlau gemacht und bin gut dabei gefahren, sehr gut sogar.
Mehr kann ich Dir zu Deinem Bericht nicht beisteuern, aber es gibt hier sehr viele Kundige, die Dir sicherlich gern Auskunft geben. Informiere Dich soviel zu kannst.

Geändert von Ninfea (14.06.2011 um 20:18 Uhr)
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  #13  
Alt 14.06.2011, 20:40
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Lieber Gingko44,

ich kann Deine Befürchtungen gut verstehen, was die Blutbahn anbetrifft, falls es sich schon um bösartige Geschwulste handeln sollte und kann daher meinen Vorrednern nur zustimmen. Auch ich würde die Polypen nach Deiner Beschreibung NUR in einem Darmzentrum entfernen lassen. Dort sind die Ärzte viel erfahrener und können daher schneller das Richtige tun, wenn es zu Komplikationen kommt.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass alle Polypen sich als gutartig erweisen und Du anschliessend durch regelmässige Kontrollen auch in Zukunft den Krebs von Dir fernhalten kannst.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #14  
Alt 14.06.2011, 21:26
Ginkgo44 Ginkgo44 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Herzlichen Dank erstmal an Euch,

ich bin heute früh ins nächste Darmzentrum (Uelzen) gefahren und habe einen der Oberärzte, die dort operieren, gelöchert. Er meinte, der niedergelassene Arzt hier im Ort sei ein renommierter Arzt. Und eine OP in der Klinik sei eine Möglichkeit, jedoch auch kein Spaziergang. Es sei eine große Operation (2 Stunden) und ebenfalls mit Risiken verbunden. Sie würden 3 oder mehr Löcher in die Bauchdecke schneiden für Kamera und Werkzeug. Der Darm müsse zuerst aus dem umliegenden Gewebe herauspräpariert werden, der Bauchraum aufgeblasen, dann etwa 30cm Darm herausgeschnitten (3 Polypen) und die Enden dann mit einer Maschine miteinander verbunden werden. Die Metallklammern würden drin bleiben. Wenn aber (Risiko im einstelligen Prozentbereich!) die Verbindung/en wieder aufging/en, müßte erneut operiert werden und möglicherweise ein temporärer Darmausgang geschaffen werden. Entscheiden müsse ich. Er hat sich viel Zeit für das Gespräch genommen.

Dann bin ich nochmal beim niedergelassenen Arzt gewesen und habe ihn nochmal interviewt. Diesmal hat er sich auch Zeit genommen und mir die Aktion während der Coloskopie erklärt. Danach zieht er den Polypen mit einer kleinen Zange etwas nach oben und stellt dabei fest, ob er lediglich oben in der Schleimhaut festgewachsen ist oder tiefer wurzelt. Wenn er tiefer "wurzeln" würde, könne man das spüren. Er scheint genügend Erfahrung darin zu haben.Der Bereich unter dem Polypen wird unterspritzt und damit ein wenig "aufgeblasen". Mit einer Hochfrequenz-Elektroschlinge wird der Polyp dann abgetrennt. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß das ein sehr schonender Eingriff ist im Gegensatz zur OP in der Klinik. Und ich habe auch das Gefühl, daß er viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl hat. Somit habe ich jetzt entschieden. Zur Zeit entleere ich den Darm, und morgen früh um 8:20 geht es zur Sache! Anschließend kann ich sofort nachhause und soll dann einen Tag lang nur flüssige Nahrung zu mir nehmen.
Ich werde berichten. Für die Gewebeprobe werden etwa 3-4 Tage angesetzt.
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  #15  
Alt 14.06.2011, 21:54
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Ist Krebs erblich? Fragen vor der OP...

Lieber Ginkgo!

Gerade habe ich Deinen Beitrag von heute gelesen. Für den morgigen Tag wünsche ich Dir alles Gute!

Tschüß!

Elisabethh.
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