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  #1  
Alt 26.12.2002, 20:06
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Ich weiß seit 2 Monaten,daß ich an Brustkrebs erkrankt bin.Bin Brusterhaltend operiert und die befallenen Lympfdrüsen unterm Arm wurden mir (das was sie finden konnten) entfernt.Es ist wie ein Gespenst - ist da noch was oder nicht ? Viele Fragen und keine Antworten.Therapie: ja,wegen ihres schwachen Herzens - keine Chemo möglich!
Arimidex bei Ihrem fortgeschrittenen Zustand und eine Strahlenbehandlung - weiteres ist zur Zeit nicht möglich!Wer hat Erfahrung und evtl. Antworten ?
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  #2  
Alt 27.12.2002, 08:11
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Hi Erika,
ich hoffe, Du hattest trotz der frischen Diagnose schöne Weihnachten?
Meine Diagnose war vor zwei Jahren im September, aber ich weiss jetzt gar nicht mehr, wie ich die darauf folgenden Weihnachten erlebt habe, ich glaube, die Weihnachtstage gingen einfach irgendwie vorbei, ohne dass ich sie richtig realisiert habe. Auch im nachfolgenden Jahr hatte ich absolut keine Lust zum Weihnachten feiern, ich war überhaupt nicht in Stimmung dazu. Erst jetzt, nach zwei Jahren, hatte ich schon im Oktober das Bedürfnis nach diesen besinnlichen Stunden, nach Kerzen, Lichter, Düfte und nach Tannenbaumschmücken ...! Dieses Jahr habe ich es richtig genossen. Jede einzelne Minute! Schon komisch, nicht wahr?

Aber ich bin wieder mal am Ausschweifen. Was ich Dir auf jeden Fall sagen wollte: Erst mal drück ich Dich ganz fest, Erika. Du bist nicht alleine, und hier im Kompass wirst Du viele nette Menschen kennen lernen, welche mit Dir mitfühlen können. Also bleib ruhig ein bisschen hier, gell?
Deine Frage ist schwierig, denn wir sind alle keine Ärzte und können Dir wahrscheinlich nicht gross helfen, wenn es um die Frage "Chemo und schwaches Herz" geht. So wie es aussieht, können Dir Deine Ärzte also nicht mit weiteren Therapien helfen, bzw. dürfen wohl auch nicht. Das ist krass, ja.
Vielleicht kennst Du aber einen Dr. Herzspezialisten, welcher Dir da Ratschläge geben kann?
Oder aber Du versuchst es auf die "sanfte" Tour und greifst zur Natur. Zum Beispiel zur Mistel, die nehme ich auch und vertrage sie sehr gut. Die Mistel ist anerkannt in Ergänzung zur Schulmedizin. Lass Dich in dieser Beziehung einfach gut beraten, Erika, denn wenn Du nicht zur "harten" Schulmedizin greifen darfst - wegen dem Herzen - dann sollten Dir die Ärzte andere Alternativen anbieten können. Bleib dran und lass nicht locker, ja?

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft, gell?
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz
von der "krassen" Brigitte
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  #3  
Alt 27.12.2002, 20:12
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Danke,Brigitte für Deine aufmunternden Worte.Ich habe bis heute meinen Zustand noch nicht richtig begriffen.Es kommt mir vor,als wenn es eine andere Person ist,in der dieses Gespenst " Krebs " vorhanden ist.Kann man das wirklich so verdrängen? Aber die Gegenwart ist da,schmerzlich läßt sie es mich jeden Tag aufs neue spüren,daß ich es bin die jetzt in voller Kriegsbemahlung für die Strahlentherapie vor dem Spiegel steht und eine Brust noch ansatzweise vorhanden ist.Der Anblick stört mich noch nicht einmal,macht mich noch nicht einmal traurig,sondern einfach nur wütend!
ca.6 Wochen vorher Krebsvorsorge mit Mammographie - ohne Befund.Ha,kann ich bis jetzt nicht glauben,bin überzeugt die Untersuchung war nicht ok,nicht fachmannisch, weil vieleicht zu wenig Erfahrung beim betrachten der Röntgenbilder!!Bin schwer vorbelastet und habe deshalb immer sehr darauf geachtet wegen Vorsorge.Nach der Frage ob vorher nichts zu sehen war,kam die Antwort,hätten wir ein CT gemacht,hätten wir es eher entdeckt! Und warum ist dies nicht geschehen,habe ich gefragt? Zu teuer!!Es geht ja auch so!

viele Grüsse in die Schweiz
es tut gut so darüber zu Reden
Erika
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  #4  
Alt 27.12.2002, 23:54
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Hi Erika,
ja, diese Wut kenne ich und ich kann Dich gut verstehen. - In der Zwischenzeit habe ich mir einen Boxsack angeschafft (deswegen wohl auch mein Name "Känguruh" - Grins!), und da lasse ich dann öfters mal meine Wut raus. (Kann ja schlecht meine Ärzte verprügeln, hab nämlich auch nicht so gute Erfahrungen mit manchen gemacht ...!)
Aber weisst Du, meine Wut ist eine ziemlich erbärmliche Wut, denn sie fühlt sich oftmals so ... machtlos an. Sie ist sogar sowas wie ein Zwitterwesen, denn sie ist auf der einen Seite kräftig und voller Energie, aber auf der anderen Seite eben so schwach und völlig hilflos.
Machtlos, schwach und hilflos, weil sie nutzlos ist, weil sie mir meine ganze Energie raubt, und weil da die Suche nach einem "Schuldigen" so sinnlos ist. Weil da ein Verständnis ist, welches mir sagt, dass die Ärzte auch nur Menschen sind und eigentlich gar nicht alles so genau wissen können, auch wenn sie manchmal gerne so tun als ob. - Die Wut wechselt also bei mir ab zwischen "Hey, den Kerl sollte man verklagen!" und "Hey, der Kerl konnte das doch gar nicht wissen!" Und dann kommen die Zweifel und die Fragen: "Oder doch? Oder nicht?" Und die Wut fängt wieder von vorne an, nur bin ich diesmal dann auf mich wütend, weil ich nicht weiss, woran ich mich festhalten kann. Und weil die Kraft dazu auch gar nicht mehr so da ist.
Sie ist mühsam, diese Wut.
"Ach hätt ich doch ...", das habe ich mir dann oft gesagt, aber ich wusste nie, WAS ich denn eigentlich hätte "hätten sollen". Weil gewisse Leute mir das so gesagt haben? "Hättest Du halt, dann wäre jetzt nicht ..."
Nö!
Dann kam eine neue Wut, eine Wut auf jene Leute, die mir sagten, was ich hätte "hätten sollen". - Na, an dieser Wut bin ich heute noch am kauen!

Dafür habe ich heute den Krebs und dass ich dieses "Gespenst" selber bin, wenigstens akzeptiert. Bei mir war es zwar kein "Gespenst", bei mir war es eher so, als stünde ich neben mir und schaue einem Film zu, in welchem ich selber die leidige Hauptrolle spiele. Das ist aber in etwa genau so "unheimlich", wie wenn man ein "Gespenst" sieht, gell?
Ich glaube aber, das Ganze hat nichts mit "Verdrängen" zu tun, es ist eher ein totales Ungläubig sein, ein geschocktes Staunen. Verdrängen tut man wahrscheinlich erst, wenn man nicht darüber sprechen will, wenn man sich nur noch ablenken will, wenn man nicht wahr haben will. Aber "Zuschauen", sei es als "Film" oder als "Gespenst", ist noch keine Verdrängung, finde ich. Oder was meinst Du?

Das "Begreifen" braucht übrigens Zeit, Erika. Ich zum Beispiel begreife es selbst heute noch nicht richtig. Manchmal suche ich nach Antworten, nach einer Sinnfrage, aber das alles ist so schwierig. Es tut zwar gut, wenn man sich Gedanken darüber macht (manchmal kommt man da auf erstaunliche Ergebnisse), aber ein Zuviel der Grübelei kann auch wieder neues Leid verursachen. Und neue Wut natürlich.
Und was fängt man mit dieser ganzen Wut wieder an?
Manchmal helfen Psychotherapeuten oder Psychiater. Manche Krebspatienten gehen zu ihnen hin, um das Ganze besser zu verarbeiten. Und Psycho-Onkologen gibt es ja auch.
Oder manchmal helfen Selbsthilfegruppen.
Oder manchmal auch einfach nur ein simpler Boxsack ...?
Na, wir haben freie Wahl.

Entschuldige Erika, wenn ich da manchmal so ausschweife mit meinen Gedanken, ich hatte jetzt natürlich auch schon zwei Jahre Zeit, um über den Krebs und das ganze Drumherum nachzudenken. Ich bin zwar noch immer auf keine grossen Ergebnisse gekommen, aber eines habe ich ganz schnell gelernt:
Den Augenblick des Lebens wirklich zu leben. Nicht an nächstes Jahr zu denken, sondern an das Jetzt, das Heute. Einzelne Augenblicke sind oftmals so schön, so einmalig. Sie kommen niemals wieder. Wo früher Augenblicke flüchtig waren, sind sie jetzt viel intensiver.
Naja, das Leben, der Augenblick ... ist teuer geworden.

Gut's Nächtle, gell?!
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
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  #5  
Alt 28.12.2002, 09:10
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Hallo Erika,

ich habe grad gelesen das Du ein schwaches Herz hast und auch BK. Ich würde gern mehr von Dir wissen denn ich habe auch BK und bin Herzkrank bei mir ist auch so einiges nicht möglich und die OP habe ich auch noch vor mir.

Gruß Anja
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  #6  
Alt 28.12.2002, 19:03
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Hallo Anja,
ich weiß nicht was ich Dir antworten soll.Eine angeborene Herzschwäche und ein Vorderwandinfarkt beeinträgtigt die Brust-OP
nicht,nur eine Chemo, sagte mir der Onkologe, würde mein Herz nicht verkraften. Da ich 53 Jahre jung bin,mich in der Menopause befinde,käme nur eine Strahlentherapie und eine medikantöse Behandlung in Frage. Arimidex heißt das Medikament,das nur in diesem fortgeschrittenem Stadion helfen soll.
Ich will es mal glauben!
Wann ist Deine OP und warum wartet man solange damit?
Gruß und ich fühle mit Dir
Erika
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