Chemotherapie

Hallo,
meine Freundin ist an Brustkrebs erkrankt. Nun wurde die linke Brust entfernt und es sollen 3 Chemos (mit dreiwöchiger Pause) dann Bestrahlung und dann nocheinmal 3 Chemos folgen. Eine andere Patienten im Zimmer soll 8 x Chemo im Wochenrythmus bekommen. Ist es nicht besser die Chemo hintereinander durchzuführen? Durch die Bestrahlung entsteht doch eine größere Pause. Wer hat eine ähnliche Chemo bekommen und hat ein bißchen Hintergrundwissen, was das alles bedeutet?
Liebe Grüße Carmen

Hallo Carmen,
man nennt es das Sandwichverfahren. Ich hatte letztes Jahr die gleiche Behandlung.
Ich denke, es hat was mit dem Tumorstadium und dem Lymphknotenbefall zu tun und ob bereits Metastasen vorhanden sind.
Auf jeden Fall ist es eine schonendere Methode.
Aber du kannst das alles hier nachlesen
"TZ HD/MA: Das Mammakarzinom"
Tumorzentrum Heidelberg....da ist wirklich alles genau erklärt.
liebe Grüße
Birgit

Ich habe 6 Zyklen Chemo mit EC bekommen. Die 3 Wochen zwischen den Therapien haben meine Blutwerte gebraucht, um sich zu erholen. Die Frauen, die eine Bestrahlung brauchten, haben sie meist nach dem 3. Zyklus machen lassen.

Falls deine Freundin noch vor den Wechseljahren ist und der Tumor Hormonrezeptoren hat, gibt es übrigens eine Alternative zur Chemotherapie. Mit Zoladex oder einem ähnlichen Präparat wird der Geschlechtszyklus außer "Betrieb" gesetzt. Sie soll sich dazu bitte unbedingt beraten lassen. Diese Therapie ist unter oben genannten Bedingungen gleichwertig mit einer Chemotherapie. Diese Info stammt nicht aus irgendeiner Frauenzeitschrift, sondern ist im St. Gallen Consensus, der europaweiten Empfehlung zur Brustkrebsbehandlung, nachzulesen.

Mit Lieben Gruß
Dorothee

Danke Birgit für Deine Antwort. Es ist leider so, dass meine Freundin eine schlechte Prognose hat (Lymphknotenbefall), deshalb die Chemotherapie. Es beruhigt mich zumindestens, dass es eine schonendere Methode ist. Hast Du die Chemo gut vertragen und hat sie Dir was gebracht? Liebe Grüße Carmen

Trotzdem würde ich mir eine 2. Meinung einholen. Der Arzt in der Uniklinik sagte mir zur Chemotherapie: "So genau wissen wir auch nicht, wie die Chemo wirklich wirkt. Vielleicht besteht die Hauptwirkung der Chemo darin, den Geschlechtszyklus außer Gang zu bringen." Wenige Wochen später habe ich dann erfahren, daß auch beim mir trotz eines Lymphknotenbefalls ein "Hormonentzug" möglich gewesen wäre.

Ich habe von anderen Patienten hier im Forum gehört, daß man heute Tumorgewebe darauf hin testen kann, welche Chemotherapie Erfolg verspricht. Die Idee würde ich weiter verfolgen.

Die Chemotherapie war kein Vergnügen. Im Laufe der 6 Zyklen stellten sich Schwäche, unüberwindbare Müdigkeit, Konzentrations- und Schlafprobleme ein, die mich noch 1-2 Jahre nach Ende der Chemotherapie verfolgt haben. Falls deine Freundin eine Chemo mit Epirubicin bekommt, sollte sie unbedingt vorher feststellen lassen, ob irgendwelche Herzschäden bestehen. Ich weiß, daß das viele Krankenhäuser nicht tun.
Dorothee

Hallo...
naja soweit man eine Chemo gut vertragen kann... es ging eigentlich bis auf die letzte, da war ich doch ziemlich am Ende
und meine Blutwerte auch.
Es hat so 3-4 Monate gedauert, bis ich mich wieder so richtig fit fühlte.
Die Bestrahlungen habe ich eigentlich gut vertragen, habe immer viel Aloe Vera Gel getrunken und auch die bestrahlten Stellen damit eingerieben, das hat sehr gut geholfen.
Die Ärzte sagen meine Heilungschancen liegen
bei über 50 %, dass muss wohl hervorragend sein...?! Bei mir waren 3 Lymphknoten befallen, Hormonrezeptor positiv, Grading 2.
Die anschließende Hormonbehandlung finde ich schlimmer als Chemo und Bestrahlung zusammen.

lg Birgit