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  #1  
Alt 29.08.2016, 17:54
Josie71 Josie71 ist offline
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Registriert seit: 29.08.2016
Beiträge: 2
Standard Brustdefekt nach offener Biopsie

Hallo alle miteinander,

ich bin neu hier und erhoffe mir hilfreiche Tipps - ich habe schon viele eurer Beiträge gelesen und bin vom Inhalt und eurer Art zu schreiben ganz begeistert.

Zu mir: aufgrund der Mammobefunde wurde mir eine Biopsie angeraten. Diese wurde mittels Vakuumbiopsie unter Röntgenkontrolle durchgeführt. Das Ergebnis ist eine B3 Läsion. In der Folge wird gem. Leitlinien empfohlen, den gesamten verdächtigen Mikrokalk in einer offenen Biopsie zu entnehmen. Die bedeutet, dass rund ein Viertel der Brust heraus operiert wird.
Da meine Brüste jedoch recht klein sind (von der Fülle eher A Körbchen, jedoch mit einem B Körbchen Brustansatz), wird eine Brust ja
1. Ohnehin deutlich kleiner und
2. Sicher einen sichtbaren Unterschied zur zweiten Brustansatz geben,
wenn knapp ein Viertel entnommen wird. Dieses Vorgehen finde ich sinnvoll, auch wenn ich sofern das Ergebnis gutartig lautet, recht viel Brust hergeben muss.


Die Vorbesprechung habe ich in ein paar Tagen, aber wenn ihr mir vorher Infos oder Tipps bzw eigene Erfahrungen schildern könnt, wäre ich sehr dankbar. Insbesondere interessiere ich mich für Infos zu:
1. Welche Möglichkeit gibt es, das herausgenommene Viertel zu ersetzen?
2. Würde die Krankenkasse eine Anpassung (dann Verkleinerung) der nicht operierten Brust übernehmen?
3. Wer von euch musste auch einen so großen Anteil Brustgewebe "opfern"? Und wie ist es euch damit ergangen?
4. Wie groß ist die Narbe nach einer offenen Biopsie? Schnippeln die direkt auf der Brust? (Bei mir ist der Quadrant von 12-15 Uhr betroffen) Unter welchen Voraussetzungen geht eine offene Biopsie über die Brustwarze?

Vielen lieben Dank an euch!
Sonnige Grüße, Josie
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  #2  
Alt 29.08.2016, 23:28
Benutzerbild von Ibis
Ibis Ibis ist offline
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Registriert seit: 21.10.2007
Ort: In der Elbmarsch
Beiträge: 344
Standard AW: Brustdefekt nach offener Biopsie

Hallo Josie,

ich hatte auch Mikrokalk, der bei einer normalen Stanzbiopsie kaum zu erwischen war. Deshalb wurde in einer offenen Biopsie ein ordentliches Stück aus meiner Brust herausgeschnitten (2x3x5cm) und der Befund erwies sich zum Glück als harmlos. Damals war keine Rede davon, den gesamten Kalk zu entfernen; es wurde halt regelmäßig kontrolliert und bei neuen Veränderungen weiter untersucht (z.B. mit MRT). Der Krebs war ein paar Jahre später in der anderen Brust und es wurden dann halt beide abgenommen, weil von der einen bei einem 5x5cm Tumor plus Sicherheitsabstand eh nichts übrig geblieben wäre und die andere durch ständige weitere seltsame Befunde (immer alles gutartig) ein ständiger Unsicherheitsfaktor war.
Meine Brüste waren so klein, dass ich im Leben vorher nie einen BH getragen habe, also wohl sowas wie AAA. Nach der Biopsie war aber kaum ein Unterschied zu sehen und vor allem auch keine Narbe, weil an der Brustwarze geschnitten wurde. Das war sicherlich meinem sehr guten Chirurgen zu verdanken und ich wünsche Dir ebenfalls einen Meister seines Faches.
Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, in Deinem Fall gleich eine subkutane Mastektomie zu machen mit einem gleichzeitigen Silikonaufbau; auf diese Weise würdest Du Dir eine mögliche zweite OP zur Anpassung und vor allem auch das Risiko von weiteren Veränderungen im Brustgewebe ersparen.
Ich wünsche Dir alles Gute für die Entscheidung, die OP und vor allem für den Befund.

Viele Grüße
Ibis
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  #3  
Alt 30.08.2016, 19:56
Josie71 Josie71 ist offline
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Registriert seit: 29.08.2016
Beiträge: 2
Standard AW: Brustdefekt nach offener Biopsie

Danke, Ibis, für deine Worte! Es tut mir leid, dass sich bei dir ein BK zeigte. Ich hoffe und wünsche dir, dass du ihn überstanden hast!

Ich bin erstaunt, dass bei dir nach einer so großen Entnahme kaum ein Unterschied zu sehen war. Wenn das sich bei mir auch so darstellt, dann lasse ich einfach nur rausnehmen. Silikon ist nicht so meins - da kommen ja RundumerneuerungsOPs auf einen zu. Die möchte ich vermeiden.

Vorgeschlagen wurde mir, den durch die Biopsie entstehenden Defekt mittels Latissimus Lappen auszugleichen. Allerdings habe ich Sorge, da ich ohnehin zu Rückenproblemen neige, mir im Rückenbereich damit Schwierigkeiten zu züchten...

Ich gehe derzeit davon aus, dass die B3 Läsionen maximal solche bleiben und sich nicht noch was Übles daraus ergibt... Eigenschutz nenne ich das... Sonst habe ich zu viel ungutes Kopfkino und das schlägt wahrlich auf's Gemüt...

Perfekt wäre eine Auffüllung mit Eigenfett und ohne Muskel... Meine Logik sagt mir, dass er doch an seiner Ursprungsstelle irgendwie fehlen muss... nur: wie gut ist bzw. klappt das?

Vielleicht kann mir noch jemand weiter helfen?
LG Josie
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  #4  
Alt 31.08.2016, 10:41
Caricias Caricias ist offline
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Registriert seit: 15.06.2015
Beiträge: 6
Standard AW: Brustdefekt nach offener Biopsie

Hallo Josie,

hier meine Erfahrung: Bei mir wurde 2012 Brustkrebs links diagnostiziert und ich konnte nicht brusterhaltend operiert werden, weil mein Brust ebenfalls zu klein (A/B) war. Ein Jahr später hat man bei der Vorsorge verdächtigen Mikrokalk rechts entdeckt, den man mit Stanzbiopsie ebenfalls nicht erwischt hat. Daher offene Biopsie. Danach fehlte ca. ein Viertel der Brust, bei kleiner Brust eine Menge, aber optisch immer noch erträglich. Da ich aber ohnehin einen Brustaufbau links hatte, wurde auch die rechte Brust mit Silikonpolster angepasst. Ergebnis: die rechte Brust ist schöner denn je, ich merke von dem Implantat nichts, die Narbe sieht man fast nicht, die OP war vergleichsweise harmlos. Auch die andere Brust wurde mit Silikon und natürlicher Matrix aufgebaut, aber nach Mastektomie und Strahlentherapie ist das Ergebnis nicht so perfekt. Dort hat man auch versucht, eine weitere Verbesserung mit zusätzlichem Eigenfett zu erreichen(das aus beiden Oberschenkeln entnommen wurde, da ich fast nichts zu bieten hatte), allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Das Fett hat sich aufgelöst bzw. an einer Stelle zu einem kleinen Kügelchen zusammengezogen, das mich immer wieder verunsichert. Würde ich nicht mehr machen. Auch eine Latissismus-OP bei einem vergleichsweise so kleinen Defekt wie bei der rechten Brust hätte ich nie machen lassen, man sieht nachher eine Narbe quer über den Rücken, von orthopädischen Problemen ganz zu schweigen.

Vielleicht hilft dir diese Erfahrung, aber ich hoffe für dich, dass das Ergebnis der Biopsie kosmetisch so gut ist, dass du gar nichts machen musst, v.a. aber, dass die Histologie Entwarnung gibt.

LG
Caricias
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