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  #1  
Alt 19.11.2008, 23:08
I.J. I.J. ist offline
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Beiträge: 422
Unglücklich selber schuld?

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Geändert von I.J. (14.05.2009 um 20:11 Uhr) Grund: ---
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  #2  
Alt 19.11.2008, 23:33
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: selber schuld?

ich hatte das gefühl nicht, aber einige freundinnen meinten, es mir nahebringen zu wollen. ich kann nur eins sagen: für mich ist das MIST.
und das optimale buch dazu ist susan sontags buch "krankheit als metapher". hab mich nach der lektüre gleich viel wohler gefühlt.

krebs ist so ein komplexes geschehen, da ists sicher nicht mit ein paar "einfachen" erklärungen getan.

wir sind nicht "selber schuld".
krankheiten gehören eben zu den unwägbarkeiten des lebens und nicht alles kann der mensch kontrollieren und beeinflussen.
alles liebe
suzie
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  #3  
Alt 19.11.2008, 23:38
Elli Elli ist offline
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Standard AW: selber schuld?

Hallo I.J.

also weißt Du,diesen Gedanken hatte ich eigentlich noch nie!!!!!

Ich lass mir so einen Blödsinn auch nicht von irgendwelchen Leuten einreden.
Meiner Meinung nach,müssten dann ja alle Menschen,die in irgendeiner Form an dieser
Sch..krankheit erkranken,ja selber schuld sein.

Mit Sicherheit gibt es sogenannte Risikofaktoren.Z.B. mag das Rauchen ja den Lungenkrebs fördern,aber andererseits,wieviele Kettenraucher gibt es,und sie erkranken nie an Lungenkrebs.
Denke mal,dies lässt sich beliebig fortsetzten.

Aber wie gesagt,dies ist meine ganz persönliche Meinung.

Also mach Dich nicht verrrückt.

Liebe Grüsse
Elli
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  #4  
Alt 19.11.2008, 23:55
Benutzerbild von Vertippsel
Vertippsel Vertippsel ist offline
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Standard AW: selber schuld?

Hallo I.J.,

Krankheit als Strafe? Ja wofür denn? Irgendwie erinnert mich das an finsterstes Mittelalter - alleine die Vorstellung!

Und Krebspersönlichkeit? Lies dir mal einige Threads hier durch und du wirst schnell bemerken, dass jede der Persönlichkeiten absolut einzigartig ist. Es gibt meines Erachtens keine "Krebspersönlichkeit" - dies wird nur von Leuten vorgegaukelt, die gerne alles in eine Norm stecken. Krebs hält sich aber nicht an Normen. Brustkrebs ist nicht = Brustkrebs. Frau ist nicht = Frau. Mensch ist nicht = Mensch.

Nein, du bist nicht schuld, wenn du Krebs bekommst - und es liegt alleine in deinem individuellen Ermessen, wie du damit umgehen lernst. Jede/r hat ein eigenes Schicksal, eine eigene Geschichte - du hast DEINE! Erzähl mal mehr davon.

Herzliche Grüße
Vertippsel
__________________
*take care*
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  #5  
Alt 20.11.2008, 07:46
Quilterin Quilterin ist offline
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Standard AW: selber schuld?

Zitat:
Zitat von I.J. Beitrag anzeigen
hattet ihr auch diese gedanken? selber schuld zu sein? ...
NEIN! Niemals!
Obwohl ich weiß, dass es auch Menschen gibt, die mir nichts gutes wünsch(t)en ... ... aber lass Dir das ja nicht einreden. Du bist nicht schuld!
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  #6  
Alt 20.11.2008, 08:01
NTH NTH ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: selber schuld?

Ich weiß ja nicht, wie du "schuld" gemeint hast.

Ich fühle seit der Diagnose bewußte Verantwortung für mich, also wie ich mich mit meinem Körper und mit meiner Seele so umgehe.

Das hat aber nichts mit Schuldgefühlen zu tun, sondern spornt mich nur an, es künftig besser zu machen

Ich habe die veränderte Brust bereits 8 Monate vorher von einer Ärztin checken lassen und mir sagen lassen, dass da nichts ist und dass das veränderte Tastgefühl von einer Gewichtszunahme kommt - ich hab noch nicht mal auf eine Ultraschalluntersuchung bestanden.
Ich fühle mich aber nicht schuldig, dass ich meinen Krebs nochmal 8 Monate habe ruhen lassen - denn 8 Monate vorher war ich in einer Verfassung, die mich sicherlich dazu bewogen hätte, mich eher auf der Schweiz auf einem Parkplatz einschläfern zu lassen (sorry, aber ich sag´s einfach mal so krass, wie es war) anstatt die Arme hochzukrempeln und zu kämpfen.

In diesem Sinne hatte alles so seinen Sinn

Falls dir tatsächlich jemand aus deinem Umfeld Schuld suggeriert, würde ich die Personen bitten, vor ihrer eigenen Türe zu kehren (sicher trinken die alle 3 Liter reinstes Quallwasser am Tag und ernähren sich prima, machen regelmässigen Sport, regen sich nie auf und und und und)

Kopf hoch und alles Liebe

Nicole
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  #7  
Alt 20.11.2008, 09:40
I.J. I.J. ist offline
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Beiträge: 422
Standard AW: selber schuld?

Guten Morgen und erstmal vielen lieben Dank für die Antworten.
Ich werde sie mir erstmal in aller Ruhe zu gemüte führen und dann nochmal etwas dazu schreiben.


Ich wünsche Euche einen schönen Tag,

I.J.
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  #8  
Alt 20.11.2008, 09:43
I.J. I.J. ist offline
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Beiträge: 422
Lächeln AW: selber schuld?

Und vielen Dank für die guten Wünsche.

Es ist doch schön, dass es dieses Forum gibt. Da fühlt man sich nicht so ganz alleine ...


I.J.
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  #9  
Alt 20.11.2008, 10:10
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.389
Rotes Gesicht AW: selber schuld?

@ all

Habt Ihr in den vergangenen Tagen im TV das Interview einer gerade mal 26 Jahre alten relativ prominenten Schwimmerin gesehen ?

Sie spricht mit bewundernswert eindringlichen und ganz nüchternen Worten davon, dass sie ihr ganzes junges Leben lang sehr gesund gelebt hat und nach neuesten Erkenntnissen "alles richtig gemacht" hat.....

Zitat: "Ich bin trotzdem an Krebs erkrankt und kann nur allen Frauen raten, auf sich zu achten (Vorsorge etc.)......"

Mich hat das sehr berührt.

Vielleicht, weil ich "erst" mit knapp 60 an BK erkrankte und - rückblickend beurteilt - nicht immer super gesund gelebt habe

Was die o.a. junge Frau betrifft: Im Dezember beginnt ihre Chemo......


LG
__________________
Ilse
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  #10  
Alt 20.11.2008, 10:43
Benutzerbild von Aloe
Aloe Aloe ist offline
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Ort: Magdeburg
Beiträge: 64
Standard AW: selber schuld?

Hallo Alle zusammen,

Ich möchte mich auch zu euren Beiträgen äußern.

Selber schuld ist mann nicht. Ich denke eher das wenn die Seele krank ist der Körper keine Gelegenheit bekommt gesund zu bleiben.

Ich denke das das bei mir der Fall ist.
Meine Tochter ist 2000 mit 16 Jahren gestorben. 2005 wurde die Ehe nach 23 Jahren geschieden und dann auch kein Glück gehabt immer wieder Schiksals Schläge und keine Liebe das hält die Seele nicht aus und wenn die Kaputt ist wird der Körper nicht wieder gesund.


Also einen schönen Tag
Aloe
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  #11  
Alt 20.11.2008, 13:29
I.J. I.J. ist offline
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Registriert seit: 19.11.2008
Beiträge: 422
Standard AW: selber schuld?

Hallo Aloe,

genau das meinte ich.

Ich habe auch lange Depressionen gehabt und es "nicht geschafft" sie zu besiegen. Dann habe ich meine Eltern beim Sterben begleitet, bei der Arbeit viel Kummer gehabt, Umzug, falsche Freunde usw. und jetzt die Diagnose. ich mache mir Vorwürfe, dass ich es nicht gschafft habe die Depression zu besiegen obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe, dass ich an falschen Freunden hing und es nicht geschafft habe sie einfach in den Wind zu schießen, dass ich trotz des Stresses der mir sehr geschadet hat nicht meine Arbeit gekündigt habe, dass ich meine Eltern begleitet habe obwohl es über meine Kräfte ging,dass ich trotz meines Kummers immer noch freundlich zu den Menschen war auch zu denen die mir übel mitspielten ... kurzum dass ich alles getan habe - außer das zu tun was meiner Seele gut getan hätte...
ach -
ich weiß ja auch nicht. Eben "selber schuld"...
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  #12  
Alt 20.11.2008, 13:42
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: selber schuld?

Selber schuld? Ich weiß nicht! Genauso könnte ich sagen, der Krebs ist die Schuld meiner Eltern, weil ich so eine Kindheit und Jugend hatte, in der alles normal schien, weil ich es ja nicht anders kannte und bei mir erst Ende des Studiums alles aufbrach, was nicht in Ordnung gewesen war und ich war lange noch nicht fertig damit als der Krebs kam!

Ich sah und sehe es vielmehr so: Der Krebs war meine Chance, mein Leben endlich in Ruhe zu ordnen, andere Verhaltens-Muster zu trainieren und auszuprobieren. Alles andere, was vorher war, hat an Schicksalsschlägen anscheinend noch nicht ausgereicht gehabt, um bei mir wirklich Veränderung zu bewirken.
Ich glaube, ich habe diese Chance genutzt. Sicher gibt es immer wieder Momente, wo ich in alte Muster zurückfalle. Gerade jetzt, wo so einschneidende Lebensveränderungen bei mir anstehen. Aber die Krebserkrankung hat mich viel gelehrt. Und dafür bin ich sogar dankbar. Ich weiß nicht, ob ich es anders geschafft hätte.

Aber ich bin die erste die sagt: Das ist sicher bei jeder Frau anders und jede geht ihren eigenen Weg. Meiner war eben so.

Liebe Grüße von Susanne
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  #13  
Alt 20.11.2008, 14:01
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
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Beiträge: 741
Standard AW: selber schuld?

bei uns ist es definitiv so dass mein mann "selber schuld" ist.

er hat über 10 jahre androgene, testosteron, also steroide gespritzt.
jetzt hat er irgendeine seltsame form von leberkrebs die in der BSD begonnen hat.
auch die ärzte sagen dass dieser krebs auf den stoff zurückzuführen ist.
ich muss ehrlich sagen in diesem fall beruhigt es mich als angehörige. ich weiß wenigstens warum er das hat und dass er selbst schuld ist.
der schmerz und die wut gehen dadurch natürlich nicht weg, aber zumindest ist eine antwort da.

im normalfall ( so extrem lebt ja nicht jeder ) glaube ich absolut nicht dass man davon sprechen kann dass jmd selbst schuld ist.

liebe grüße
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #14  
Alt 20.11.2008, 14:04
NTH NTH ist offline
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Beiträge: 296
Standard AW: selber schuld?

...ich empfinde das ähnlich wie Susanne.

Frühere Hinweise, dass mein Körper und auch meine Seele das "so" nicht mehr mitmachen, waren nicht deutlich genug, um tatsächlich neu zu sortieren ...

Seitdem ich mich behandlungstechnisch in guten Händen fühle und mich neu sortiert habe, lebe ich sehr viel glücklicher als vorher.

Mich bringt so schnell nichts mehr ins Wanken und auch die Schatten meiner Vergangenheit haben keine Macht mehr über mich.

Liebe I.J.,
du hast für dich erkannt, das du etwas "falsch" gemacht hast.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
-das Erkennen des Fehlers dazu zu nutzen, es künftig besser zu machen
-oder dich in der Erkenntnis des Fehlers quasi zu "ertränken" und somit eben nix besser zu machen.

Die Wahl obliegt dir selber.

Viel Glück
Nicole
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  #15  
Alt 20.11.2008, 17:48
Benutzerbild von Lilli 40
Lilli 40 Lilli 40 ist offline
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Ort: Nähe Köln
Beiträge: 261
Standard AW: selber schuld?

Hallo I.J.,
schuld bin ich natürlich nicht, eine Krebspersöhnlichkeit gibt es auch nicht. Krebs durch Kummer oder seelische Belastungen?? Ich habe selbst vor 15 Jahren mein 2. Kind kurz nach der Geburt verloren, war natürlich eine riesige Belastung. Glaubte damit gut zurecht gekommen zu sein. Nach einiger Zeit wieder ein "normales Leben" mit Kindern, Job, usw. Auf mich richtig geachtet habe ich allerdings nicht wirklich. Heute sage ich auch ganz klar nein, wenn mir Dinge zu viel werden, mache regelmäßig Sport (also Zeit nur für mich). Geht jetzt natürlich auch , weil die Kinder schon größer sind. Rückblickend sehe ich mein bisheriges Leben nicht unbedingt als leicht an. Freundinnen von mir bekamen mal eben die Kinder, der Job lief immer gut, Hauskauf usw. alles immer Friede, Freude , Eierkuchen. Ich hatte ständig irgendwelche Probleme zu bewältigen. Kinder: 1. Kind Asthma, 2. Kind schwere Behinderungen, verstorben, 3. Kind gesund, aber Legastheniker, was auch immer wieder zu mehr Einsatz von zu Hause führte. So zieht sich dieser Hürdenlauf durch alle Bereiche meines Lebens. Also finde ich an der Aussage von Aloe schon ein Fünkchen Wahrheit. Ist jetzt etwas lang geworden, aber ging mir jetzt so durch den Kopf.
Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt
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