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  #1  
Alt 12.06.2005, 14:47
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo zusammen,

ich bin die Sabine aus "9 Fragen für Dad".
Plötzlich sind die 9 Fagen so nebensächlich geworden.
Das Blatt hat sich in Windeseile gewendet.
Vor ca. 8 Wochen wurde bei dem Dad meines Freundes BSDK diagnostiziert, 8mm gross.
Nach viel hin und her trat er vor ca. 5 Wochen die Chemo mit Gemzar an. Die 1. Chemo war für seinen Kopf ein voller Erfolg, er hatte das Gefühl dass er "es" schafft und dem BSDK die Zähne zeigt. Ab der 2.Chemo ging es bergab, er war 4 Tage danach völlig fertig, er hat noch 3 Chemos bekommen,die Nachuntersuchung erfolgte kurzfristig, da Dad gelb wurde.Die Diagnose :80 % der Leber sind mit Metastasen befallen.
Der Onkologe spach an, einen Stent zu legen.Das sei wohl unkopliziert. Am nächsten Tag brach Dad sich einen Rückenwirbel weil er hinfiel. Der Wirbel ist versorgt.
Natürlich durfe er ein paar Tage nicht aufstehen, bekam wieder Wasser in den Beinen. Er bekommt Entwässerungstabletten und soll Gehübungen in einem besonderen Gestell machen. Bei den Gehversuchen passierte folgendes : Er hat nicht nur Wasser in den Beinen, sondern auch noch Blut. Die Beine verfärben sich wohl stark.
Das Krankenhaus will ihn entlassen, da die Wirbelgeschichte zu Ende behandelt ist.

Nun sind wir völlig verzweifelt, wir wissen nicht was auf uns zukommt, was zu tun ist, wie lange es noch dauert, was uns erwartet, was machen wir mit Dad ?
Meinem Freund bricht das Herz seinen Dad in ein Hospiez "abzuschieben" wovon Dad selber sagt " Das ist die Verreckerstation". Er will dabei sein wenns zu Ende geht. Aber WANN ist das Ende da ? Eine Frage die niemand beantworten kann.
Wir haben ab übernächste Woche 2 Wochen Urlaub, man sagt es so leicht, wir holen Dad dann zu uns...... ich habe Angst vor dem was kommt. Weder mein Freund noch ich sind in der Lage Dad fachmännisch zu pflegen. Mobliler Pflegedienst ? Geht auch... ich weiss auch nicht.
Wenn uns soch bloss jemand sagen könnte welches Zeitfenster wir noch haben..... denn was passiert nach den 2 Wochen ... keine Ahnung ....

Die Frau eines Freundes starb an BSDK und vielen Metastasen überall, er sagte mal " Wenn das Wasser kommt, ist es vorbei" Jetzt haben wir nicht nur Wasser, sondern auch noch Blut... was bedeutet das ?

Achja, die Ätzte im KKH sagten, dass sich Eiweissmoleküle nihct mehr abbauen.... was auch immer das heissen mag...

Hat jemand einen Rat für uns ?

Danke euch allen und noch einen schönen Sonntag,

Liebe Grüsse,
Sabine G.
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  #2  
Alt 12.06.2005, 15:21
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

liebe sabine,

hospize und palliativstationen sind wunderbare einrichtungen, in der tag und nacht menschen arbeiten, die engel auf erden sind. es geht dort nicht zu wie im krankenhaus, es ist mehr wie zuhause. in beiden einrichtungen kann immer ein angehöriger bleiben. dies vorweg. ich bin dankbar, dass wir unseren papa auf einer palliativstation begleiten durften.
er war zwar dort, aber wir ständig bei ihm. wir pflegten papa dort. die pfleger dort waren ein traum. sie waren so lieb, überraschten uns mit tollem cappucino, frisch aufgeschäumt (nur als beispiel). sie standen uns wirklich zur seite bis zum schluss und danach. es ist immer ein arzt greifbar. papas bsdk bereitete nebenwirkungen, die wir zuhause nicht hatten "handlen" können. spontane zusätzliche schmerzinfusionen, auf den punkt abgestimmt etc.
niemand kann es sagen, aber es hört sich von meinem gefühl nicht an, als wenn ihr noch lange miteinander habt. fragt die ärzte, wielange eine solche leber noch das leben aufrecht erhalten kann.

papa fühlte sich dort sehr geborgen und wir erlebten viele momente voller glück. der rücken wurde uns dafür von den pflegern freigehalten.

ich finde es toll, dass ihr euren dad zuhause pflegen wollt. uns war es aufgrund der unkontrollierbaren nebenwirkungen nicht möglich. ich denke aber auch, dass man zuhause die schmerzmittel nicht so gut dosieren kann und der patient dann eher abgeschossen ist oder schmerzen hat. papa war bis zuletzt voll da und hatte keine schmerzen dank der engel auf der station. und sie gaben uns sicherheit, denn ich hatte keine erfahrung in sterbebegleitung. ich hätte nicht gewusst, dass sterbende kalte füße bekommen, man sie aber nicht warm einpacken soll, da sie nicht frieren etc. hier kann man vieeel lernen. man sollte unbedingt alles genau lesen, es ist eine sehr gute vorbereitung:

http://www.lebensgedanken.de/hilfrei...senswertes.htm

kontakt zu palliativpflegediensten/hospizdiensten und auch palliativstationen/hospizen/findest du hier:

http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM


was das blut bedeutet kann ich dir leider nicht sagen.
könnt ihr nicht euren urlaub vorziehen? oder jemand lässt sich krankschreiben? oder beide?

lg, sonja
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  #3  
Alt 12.06.2005, 15:37
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Liebe Sonja,

ich danke Dir !
Ich werde mich sofort schlau machen.

Ja, ich denke auch, dass wir zu Hause nicht in der Lage sind Dad zu pflegen... aber wir wollen ihn auch nicht "abschieben". Aber der Abschiebegadanke ist jetzt nach deinem Beitrag fast weg.

Vielen Dank !!!!

Liebe Grüsse,
Sabine
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  #4  
Alt 12.06.2005, 16:25
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

liebe sabine,

es freut mich, wenn ich dir ein wenig diese angst nehmen konnte. wir wollten anfangs auch papa auf jeden fall zuhause behalten, merkten aber sehr bald, dass es unmöglich war. papa musste wegen beschwerden ein paar mal ins krankenhaus und es stand dann gar nicht zur diskussion, dass wir mit papi hätten nach hause gehen können.
du kannst ja schnell mit einem speziellen pflegedienst sprechen und dir einrichtungen ansehen und prüfen. vielleicht schafft ihr es ja auch zuhause. wenn es geht, dann ist das natürlich am schönsten.

lieben gruß,

sonja
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  #5  
Alt 12.06.2005, 16:41
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo Sabine! Ich bin die mit der Frage, ob sich jemand mit Canabis auskennt. Ich habe Deinen Artikel gelesen und kann Dich so gut verstehen. Bei meiner Mutter ging das "bergab" auch ziemlich schnell und jetzt hat sie so abgebaut, dass sie wohl auch ein Pflegefall werden wird. Im Moment (wie bei euch) ist sie noch im Krankenhaus, weil sie eine Schmerzpumpe bekommen hat. Es sieht gerade so aus, dass sie im Bett liegt und man hat den Eindruck ihr ist alles egal. Von uns ist jeden Tag Einer da, im Wechsel, anders ist das Elend auch kaum zu ertragen. Wenn sie aber entlassen wird, stehen wir vor dem gleichen Problem wie ihr. Mein Vater hat panische Ängste davor, weil er denkt, es ist nachts mal was und er bekommt keinen Arzt herbei. Auch sonst hat er Angst davor, es nicht zu schaffen. Ich wohne 20 km weit weg, habe aber auch Familie mit 2 kleinen Kindern. Zwar kann ich tagsüber immer mal einspringen, aber nachts sieht es schlecht aus, ich kann hier ja nicht alles liegen lassen. Meine Schwester hockt sogar 150km weit weg (mit Familie)und kann auch nicht sofort quer bei Fuß stehen. Wir bemühen uns wirklich und ich habe sogar einen Job an den Nagel gehängt um jetzt beistehen zu können. Trotzdem ist es eine riesige und nicht einschätzbare Anforderung. Wir haben sie nun mit ihrem Wissen mal für alle Fälle in zwei Hospizen angemeldet, die allerdings immer Wartelisten haben, weil sie so überlaufen sind. Man weiß absolut nicht, was richtig ist. Ich selber bin der Meinung, dass vielleicht ein Hospiz die bessere Lösung wäre, auch wenn das abgeschoben aussieht. Dort sind Ärzte in der Nähe (Tag und Nacht), geschultes Pflegepersonal und wir können unsere Kräfte dafür verwenden für sie da zu sein. Aber es ist keiner jemals alleine in irgeneiner kritíschen Situation. Man ist wirklich bereit in so einer Situation alles zu tun, aber man sollte auch realistisch sehen, was es bedeutet einen Menschen in diesem Zustand mehr oder minder alleine zuhause zu betreuen. Wenn ich ehrlich bin, sind wir mit dieser Frage im Moment genauso überfordert wie Du. Vielleicht haben wir Glück und sie rappelt sich wieder so, dass sie wenigstens noch alleine zur Toilette kann - wenn es im momentanen Zustand bleibt ist sie genauso beieinander wie Dein Papa. Ich wünsche Dir (und uns), dass wir das Richtige für alle tun und unseren Mamas/Papas den Abschied so schön wie möglich zu machen - wie auch immer. Viel Kraft und liebe Grüße

Ulli
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  #6  
Alt 12.06.2005, 19:37
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo Ulli,

Danke für Deinen Beitrag. Wir haben noch eine Gemeinsamkeit : Wir wohnen auch "weit" weg. Es sind 60 km. Die beiden anderen Söhne von Dad wohnen quasi um die Ecke. Das macht es für uns schwieriger, da wir Informationen die Dad betreffen immer nur aus 2.Hand bekommen, d.h. ich aus dritter Hand. Es ist "nur" der Vater meines Freundes, deswegen habe ich nicht das Recht mich mit Ärzten auseinander zu setzen.Wenn ich mit bei Dad bin, kann und will ich ihn auch nicht nach Details fragen. Ich bin der "Hintergrundschaffer". Es ist zum verzweifeln.
Ich habe mich durch die Links von Sonja gelesen und bin der Meinung, dass Dad dort gut aufgehoben ist, jedenfalls besser als bei uns. Bei uns häte er noch nicht einmal die gewohnte Umgebung, sondern nur seinen Sohn und mich und ab und zu Besuch aus Düsseldorf / Neuss. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es mir nicht zutraue einen Menschen zu pflegen und zu versorgen, erst recht nicht wenns schlimm wird. Aber letztenendes trägt die Entscheidung mein Freund. Ich kann ihn nur bei allem soviel unterstützen wie möglich.
Ich denke dass wir ab morgen aktiv werden, dass wir telefonieren und uns Hospieze ansehen werden.....
Das Schlimme an der Sache ist, dass Dad geistig voll auf der Höhe ist und dass er davon spricht dass er noch einmal zu seinem Geburtsort, nach Salzwedel, fahren möchte.... schlimm... ich hoffe dass wir ihm diesen noch Wunsch erfüllen können.

Ich wünsche euch, dass ihr die beste Entscheidung trefft und viel Kraft habt. Halte mich bitte auf dem Laufenden, ja ?

@ Sonja, ja, zu Hause wäre es am schönsten... mal schaun was nächste Woche so passiert. Danke Dir !

Liebe Grüsse,

Sabine
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  #7  
Alt 12.06.2005, 23:55
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Liebe Sabine!
Ich gebe Dir den gutgemeinten Ratschlag, kümmere Dich um eine Palliativstation. Frag auch unbedingt Deinen Vater wo er sein möchte und erkläre ihm das das Pflegepersonal sich dort gut um ihn kümmern wird.
Ich spreche aus Erfahrung. Meine Mutter ist letzten Donnerstag verstorben und ich war eine Woche lang Tag und Nacht bei ihr, aber ohne Schwester Inge, Schwester Victoria und die anderen hätte ich es keine zwei Tage ausgehalten!
Liebe Grüße auch an Deinen Dad
Juli
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  #8  
Alt 13.06.2005, 20:33
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo Sabine! Mit Eurem tun, habt ihr meine volle Zustimmung. Schwerkranke zuhause pflegen ist eine riesengroße Anforderung. Wenn man sich einigermaßen auskennt, dann geht es vielleicht, aber die "Nicht-Kenntnis" über irgendwelche Sachen die eintereten könnten macht einem gehörig Angst.Ich möchte dazu noch bemerken, dass ich es wirklich toll von Dir finde, wie Du Dich in die Sache einbringst, obwohl es ja eigentlich "nur" dein "Schwiegervater" ist - meine Hochachtung! Ich denke, dass schaffen viele nicht einmal bei ihrer "Blutsverwandtschaft". Aber da Du von Dad schreibts, nehme ich an, dass ihr Euch sehr nahe steht. Von ganzen Herzen wünsche ich Euch, dass ihr ihm vielleicht den Wunsch mit salzwedel noch erfüllen könnt, manchmal geschehen noch kleine Wunder - so wie bei uns gerade, wenigstens ein bisschen. Vor zwei Tagen haben wir alle geglaubt, meine Mama schafft es nicht mehr lange.Seitdem aber die Morphine auf Opiate umgestellt sind und es Canabis dazu gibt ist sie wieder rehct gut drauf. Als ich mit ihr heute den gang langgetuckert bin, hat die eine Schwester wirklich zweimal geschaut und konnte es nicht fassen, dass diese Frau sich wieder auf ihren Füßen vorwärtsbewegt. Auch im Kopf ist sie wieder glasklar und nimmt wieder bestens Anteil am Leben. was aber immer noch ein furchtbares Problem ist, ist das sie alles nach wie vor wieder erbricht. Eigentlich halten sie nur die ganzen Infusionsflaschen beieinander, deshalb ist unser Jubel auch verhalten. Durch die Pumpe hat sie die Schmerzen jetzt ganz gut im Griff, aber wiegesagt, die Esserei....Wir sind uns im klaren darüber, dass ohne die permanenten Infusionen nichts gehen würde. Da die Schwestern andauernd irgendwas anhängen, fragen wir uns, wie das ein Pflegedienst, der zweimal am Tag kommt das bewerkstelligen will. Jetzt müssen wir einfach abwarten. Man ist immer geneigt, jede auch noch so kleine Verbesserung mit Euphorie aufzunehmen, aber ich denke, jeder weiß um die letztendliche Wahrheit. Vormachen braucht sich da niemand was....
Ich wünsche Euch alle Kraft der Welt und viel Glück bei der Suche nach einem Hospiz. Wir werden mit unserer Mama auf jeden Fall auch eines anschauen, falls es mein Vater zuhause nicht schafft.
Sei ganz lieb gegrüßt und Kopf hoch

Ulli
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  #9  
Alt 13.06.2005, 20:54
Katharina Katharina ist offline
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo Ulli,
das umhängen der Flaschen ist wirklich gar kein Problem.
Ich habe das bei meiner Ma auch gemacht.
Hat Deine Ma einen Port?
Der Pflegedienst ist bei uns 1xmorgends und 1x abends gekommen. Nach dem die gecheckt hatten, dass ich die Infusionen auch selber ab- und anklemmen konnte, sind sie teilweise nur 1x gekommen. Mach Dir da keinen Kopf, Du würdest das packen.
Die psychsiche Belastung ist allerdings nicht zu verachten. ABer wie ich schon schrieb....wie man es macht-man macht es falsch. Das schlechte Gewissen plagt einen so wie so.
Es freut mich allerdings ungemein, dass die Schmezen von Deiner Ma endlich besser sind.
Liebe Sabine,
EUch schicke ich die besten Grüße.
Entscheide nach Deinem Bauch. Nur Du und Dein Freund könnt abschätzen, wieviel Kraft ihr habt. Ihr seit nur Menschen und jeder Mensch hat andere Möglichkeiten. Trefft Eure Entscheidung únd lasst EUch nicht runterziehen. Ihr macht das schon.
LG
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  #10  
Alt 14.06.2005, 07:04
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Hallo zusammen,
ein kleines Update :
Mein Freund war gestern in einem Hospiz. Er war geschockt von dem was er da sah. Aber die Schwestern waren sehr sehr lieb. Ihm ist absolut klar geworden, dass das die Endstation ist und dort niemand mehr rauskommt. Die ganzen Überlegungen sind nun nach gestern wieder ein bisschen über den Haufen geworfen worden, da Dad nämlich alleine aus dem bett aufgestanden ist und zur Toilette ging. Samstag hiess es noch : Er wird NIE wieder gehen können.
Er sah wohl gestern auch viel besser aus als noch Samstag oder Sonntag. Mein Freund ist jetzt der meinung dass Dad noch nicht soweit ist um in ein Hospiz zu gehen.
Mein Freund wird heute das Gespräch mit dem Onkologen suchen.
Vielleicht hat Dad ja doch noch ein kleines bisschen Zeit damit wir ihm wenigstens den letzten Wunsch erfüllen können.. noch einmal zu seinem Geburtsort fahren... wir wünschen ihm das so.

Vielleicht gibt ja noch irgendwas, was Dad noch ein bisschen aufrecht halten kann...........

Danke Julia, Danke Katharina.

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Düsseldorf bei 8 Grad .. bbrrrr.

Sabine
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  #11  
Alt 14.06.2005, 14:27
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Sabine, war das Hospiz menschenunwürdig oder lag es an der Bewusstwerdung deines Freundes, dass er seinen Vater bald loslassen muss?
LG, Sonja
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  #12  
Alt 14.06.2005, 15:01
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Hallo Katharina! Das mit den Flaschen beruhigt mich, mich hat nur die Menge von den Dingern erschreckt - das an und abhängen ist ja schon fast ein fulltime job :-)! Das meiste muß eh mein Vater managen. Aber Du hast recht: wie man es macht ist es wahrscheinlich falsch. Ob die Kraft und die Nerven reichen ist auch ungewiß. Aber meistens wachsen einem in solchen Situationen Flügel...Meine Ma hat übrigens einen Prt, aber das Ding muß man auch bedienen (und reinigen)können. Das umstöpseln ist nicht so das Problem, aber man muß halt wiegesagt über diesen Port und die Flasche sollte nicht zu langsam oder zu schnell laufen, dass muß man auch im BGriff haben. Aber irgendwie wirds schon gehen.Das canabis haben sie ja heute abgesetzt, mal sehen, wie sie heute drauf war (heute ist mein Papa mit besuchen dran...).

Hey Sabine! Das mit Deinem Schwiegerdad läuft ja fast so, wie bei meiner Mutter. Auch die ist ja am Wochenende so dagelegen, dass wir mit dem Schlimmsten gerechnet haben. Mittlerweile läuft sie ja wieder und wir können uns über soviel Zähigkeit nur (be)wundern. Im Moment ist von Hospiz bei uns keinerlei Rede mehr. Trotzdem wollen wir mit ihr, wenn es iregndwie geht mal das Hospiz in Lindau anschauen. Das soll sehr schön sein. Da die nur 6-8 Betten haben, wäre es wahrscheinlich eh Zufall, wenn da gerade was frei werden würde, wenn es anfängt richtig hart zu werden. Solange sie noch auf ihren Füßen ist, sehen wir die Sache noch einigermaßen locker. Aber wir wissen, dass es ab jetzt nur noch eine Zeitfrage ist, wer schneller zuschlägt: die Entkräftung oder die vielen Metastasen auf der Leber. Was mich so erschreckt ist die Tatsache, dass meine Mutter mittlerweile ein wandelndes Chemielabor ist. Zu sämtlichen Körperöffnungen werden Medikamente reingeschüttet. Läßt man eines weg (vorallem die Schmerzmittel)kann sie nicht mehr existieren. Manchmal frage ich mich wirklich, wie ein Organismus sowas aushalten kann. Bin mal gespannt, was mein Vater heute ábend sagt, wie es ihr geht. Hoffentlich weiter aufwärts.Das Euch das Hospiz erschreckt hat, kann ich mir vorstellen, mir ist auch mulmig zumute vor dem Besuch dort. Die können noch so nett sein, was dort stattfindet kann man einfach spüren. Trotzdem Kopf hoch, Dein Schwiegerdad ist wieder auf den Beinen, super!!!! Nicht verzweifeln, wir wissen alle nicht, was auf uns zukommt. Halt die Ohren steif! Liebe Grüße
Ulli
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  #13  
Alt 14.06.2005, 16:35
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Hallo zusammen -
ich bin die kleine Schwester von Ulli und möchte mich in punkto Hospiz gerne mal in die Diskussion einmischen. Da bei uns die Hospiz evtl. auch notwendig wird, habe ich mir (da ich nicht direkt bei meinen Eltern wohne wie Ulli) mal das Hospiz in Polling (bei München) angeschaut. Bei den wenigen Hospizen und den damit verbundenen geringen Plätzen, haben wir dieses Haus (da ich in der Nähe wohne) für den Notfall auch in Betracht gezogen.
Obwohl ich auch mit bangen Gefühl dorthin gegangen bin (hier wird evtl. deine Mutter sterben) hat sich meine Meinung in Bereich Hospiz absolut ins Positive geändert. Liebe Sabine G.vielleicht auch als Trost: Eine Hospiz muß nicht unbedingt der Ort sein, wo man nur zum Sterben hingeht. Ich habe
dort erfahren, daß man durchaus auch wieder nach Hause gehen kann, wenn es einem zwischendurch etwas besser gehen sollte. Aber auch davon abgesehen habe ich das Leben dort auf der Station als sehr familiär empfunden. Alle Türen standen offen, damit jeder "Gast" (so wird dort der Patient genannt) noch den Alltag auf der Station mitbekommt (natürlich nur, wenn es der Gast auch möchte). Trotz der Todkranken in den Zimmern und auf dem Flur kam mir alles sehr herzlich und auch fröhlich vor. Klar ist es für den Kranken am Schönsten vielleicht in seinen eigenen Wänden bleiben zu können - aber eine Hospiz ist (zBsp.) im Gegensatz zu einem Pflegeheim, eine angenehme Alternative. Der "Gast" ist in profesionellen Händen und die Familie kann ihre ganze Kraft auf den Beistand des Kranken konzentrieren. Und nicht jeder ist für die Pflege geeignet. Auch können immer wieder Notfälle auftreten denen man dann gewachsen sein sollte. Meine Meinung ist, daß man sich nicht dafür schämen muß, wenn man sagt, daß man damit evtl. überfordert ist.
Nun wünsche ich allen ganz viel Kraft und meiner Schwester schicke ich einen dicken Kuss....
Andrea
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  #14  
Alt 14.06.2005, 16:48
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Liebe Andrea,

du hast diese besondere Atmosphäre dort sehr gut beschrieben.
Auf der Palliativstation spürte ich echtes Leben voller Liebe. Auch von den Pflegern. Hört sich komisch an, aber es war dort viel lebendiger als auf der Onkologie. Diesen Bereich wählt man nur als Arbeitsplatz, wenn man Menschen über alles liebt. Wir haben dort auch viel gemeinsam gelacht, mein Papa hat Scherze mit den Pfleger gemacht etc.
Im normalen Krankenhausbereich geht es nicht um Gefühle, dort ist gar keine Zeit dafür.
In Hospizen und Palliativstationen gibt es auch viel mehr Personal. Die Schwestern und Pfleger standen bei meinem Papa am Bett, legten die Hand auch mal auf sein Knie oder seine Schulter und fragten, was er gern zum Abendbrot essen würde. Und so warteten sie lächelnd, bis meinem Papa irgendwas einfiel. Nebenbei quatschten sie mit uns.
Dann kamen sie mit einem Tablett wieder: Eine Stoffserviette war darauf ausgebreitet, der Teller und die Serviette mit kleinen Kräuterstückchen dekoriert. Für uns kam ganz ohne Nachfrage ein Tablett mit Schnittchen, ebenso dekoriert. So liebevoll ging es immer zu, auch uns Angehörigen gegenüber.
Je länger die Angehörigen dort sind, desto glücklicher sind die Pfleger. Das ist ja sonst nicht unbedingt so.
Ich habe ja geschrieben, dort arbeiten Engel. Mein Papa war gern dort.
Ich denke, unsere Erfahrung lässt sich auf so gut wie alle dieser Einrichtungen übertragen.
LG, Sonja
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  #15  
Alt 15.06.2005, 22:23
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo Sabine! Leider hast Du heute noch nichts hören lassen, was mit Deinem Schwiegerdad ist??! Ich war heute bei meiner Mutter im Krankenhaus. Gestern hatte sie garnicht erbrochen (HURRA!!), heute bei mir einmal. Aber sie ist wieder voller Tatendrang, was ich (oder jemand anders) vergangenes Wochenende nicht annähernd für möglich gehalten hätte. Also: gebt die Hoffnung nie auf. Meine Mutter war in den 1 1/2 Jahren so oft an kritischen Stellen, dass wir es schon garnicht mehr zählen können. Klar ist es jetzt - zu diesem Zeitpunkt- um einiges kritischer, aber irgendwie rappelt sie sich immer wieder hoch. Wir haben jetzt bloß Angst, dass ohne die Infusionen die Kraft schnell wieder nachlassen könnte, deshal überlege ich gerade, ob man daheim prophylaktisch nicht zweimal täglich was via Vene geben sollte. Muß ich morgen mal mit meinem Vater besprechen. Man sollte halt jetzt keine JOjo-Spielchen mehr machen, das schlaucht sie zu sehr. Am Freitag kommt sie heim, pünktlich mit dem guten Sommerwetter. Drückt uns die Daumen, dass sie noch ein bisschen so stabil bleibt! Ganz liebe Grüße und (natürlich auch ein dickes) Bussi an meine Schwester
Ulli
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