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  #1  
Alt 02.09.2007, 21:30
Gröll Gröll ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 29.08.2007
Beiträge: 1
Standard Bestrahlung nach Brustknoten-Entfernung sinnvoll?

Hallo!
Ich bin 53 Jahre alt und neu im Forum.
Ende Juni wurde mir ein Knoten mit maximal ca. 1,5 cm aus der linken Brust und der Lymphwächter entfernt. Befund: Keine Metastasen im Körper, Lymphwächter nicht befallen, Knoten vollständig entfernt. Rezeptor ist Östrogen.
Abschließendes Tumorstadium: pT1c - G3 + DCIS (high grade), pN0 (i-0/1), pMX, L0, V0, Pn0 / R0
Weitere Behandlungsempfehlung: 25 Bestrahlungen + Tamoxifen für zwei Jahre, danach Umstellung auf Aromatasehemmer.
Mein Chirurg mißt dem keine große Bedeutung bei, weil der Knoten noch sehr klein war und vollständig entfernt wurde. Ich soll mir keine Sorgen machen. Die Sache soll ich als erledigt betrachten.

Die Bestrahlung mache ich wegen der besseren Verkehrsverbindung in einer anderen Klinik (Uni-Klinik). Dort habe ich jetzt 17 von 28 Bestrahlungen hinter mir. Ich merke die Nebenwirkungen, Brennen, Rötungen, Müdigkeit.
Nach den 28 Bestrahlungen sollen nochmal 8 zusätzliche Bestrahlungen gemacht werden.
Ich traue der Krankenhaus-Maschinerie nicht mehr. Ich habe die Absicht, nach den 28 Bestrahlungen zu beenden, die weiteren 8 möchte ich nicht mehr machen.
Der Strahlen-Professor der Klinik hat mir auf meine konkrete und hartneckige Frage erklärt:
Mein Risiko, wieder Brustkrebs zu bekommen, läge zwischen 15 und 20 %. Mit den 28 Bestrahlungen würde das Risiko um ca. 7 - 8 % reduziert. Die 8 weiteren bestahlungen würden das Risiko nochmal um 1 - 3 % reduzieren.
Das Risiko durch die Bestrahlungen bezeichnet er als nicht nennenswert, nämlich im Promillebereich.
Ich habe Zweifel an diesen Einschätzungen und möchte spätestens nach den 28 abbrechen, da ich das Risiko durch die Bestrahlungen höher al 1 - 3 % einschätze.
Ich denke mir, da wird etwas nicht vorhandenes bestrahlt, da wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Wo ist die Verhältnismäßigkeit zwischen Risikominderung und Risikomehrung?

Trotzdem bleibt eine Verunsicherung.
Wer kann mir da einen Rat geben?
Ich würde mich bei einer Antwort freuen.
Gaby

Geändert von Gröll (02.09.2007 um 21:34 Uhr)
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  #2  
Alt 03.09.2007, 06:25
MyriamL
Gast
 
Beiträge: n/a
Daumen hoch AW: Bestrahlung nach Brustknoten-Entfernung sinnvoll?

Guten Morgen, Gaby,

also den Chirurgen möchte ich mal kennenlernen, der sich so 100-prozentig sicher ist, den Tumor komplett entfernt zu haben. In der Medizin gibt es weder 0 noch 100 Prozent. Immer nur etwas dazwischen. Wenn du ihn darauf ansprichst, wird er seine Aussage ganz schnell relativieren.

Dazu dieser Satz von caropepita:

Zitat:
Die Nebenwirkungsrisiken sind nicht von der Hand zu weisen, aber ich bin mir dennoch sicher, daß nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen wurde. Mein Spatz war nämlich verdammt flügge
Mir ging es ähnlich.

Ich kann dir auf deine eigentliche Frage keine direkte Antwort geben, sondern nur das schreiben, was ich denke. Sollten die Nebenwirkungen der Bestrahlung zu gross werden würde ich in diesem speziellen Fall nach der 28.-ten aufhören. So ganz ohne sind sie ja schliesslich auch nicht (ich hatte auch 25 Bestrahlungen). Was bei dieser Überlegung für mich ganz wichtig ist, ist die Tatsache, dass du ja noch weiter behandelt wirst und du unter Kontrolle stehst.

Für meine Ärzte jedenfalls war es immer sehr wichtig abzuwägen ab wann die Behandlung mehr Schäden anrichtet als Gutes bewirkt. Das Immunsystem muss soweit intakt bleiben, dass es sich nicht nur um die Nebenwirkungen kümmern muss, sondern auch noch um seine eigentliche Aufgabe kümmern kann: den Krebs zu bekämpfen. Das ist sehr, sehr wichtig. Mir haben dabei meine Heilpraktiker/innen, mit jeweils verschiedenen Ansatzpunkten, sehr gut geholfen.

Die letzte Endscheidung musst du selber treffen. Ich hoffe dir mit meinem Beitrag das Ganze etwas leichter gemacht zu haben. Höre auf deinen Kopf UND deinen Bauch, dann machst du es richtig.

Ich wünsche dir viel Kraft und Glück

Myriam
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  #3  
Alt 03.09.2007, 09:31
Benutzerbild von staufda1
staufda1 staufda1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.03.2007
Ort: Schweiz
Beiträge: 421
Standard AW: Bestrahlung nach Brustknoten-Entfernung sinnvoll?

Hallo Gaby,

mit einem G3 Grading hast Du einen Tumor der bereits eine schlechtere Prognose mit sich bringt als bei einem G1 oder G2. Myriam hat recht, eine 100% Sicherheit dass wirklich alle Krebszellen entfernt wurden gibt es nicht. Es gibt sogar Frauen welche ohne Lymphknotenbefall Fernmetastasen bekommen.
Deshalb würde ich Dir empfehlen die Boost-Bestrahlungen auch noch zu machen. In Sachen Nebenwirkungen haben die bei mir nicht mehr viel ausgemacht.

Liebe Grüsse

Daniela
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