Meine Tante - Magenkrebs Endstadium

[chrisi0211]

Hallo!

Ich bin neu hier, hallo an alle erstmal!

Der Grund, warum ich hier bin, ist meine liebe Tante. Voriges Jahr ging sie mit leichten Magenschmerzen im Februar zum Arzt, da diese 3-4 Wochen nicht besser geworden sind, hat man sie ins Krankenhaus eingewiesen und dort stellten sie zunächst ein Magengeschwür fest, welches aber rausgehört, damit das nicht aufbricht und sich im Bauchraum verteilt. Mit dieser Diagnose ging sie zur OP. Bei der OP haben sie ihr den ganzen Magen entfernt, die Milz und einen Teil der Bauchspeicheldrüse, weil sie erst dort das gesehen haben: Krebs!

Danach bekam sie eine Chemo und im August mußte sie zur Kontrolle. Für sie war die Welt in Ordnung, man hatte ihr damals nicht gesagt, daß es für sie keine Chance mehr gibt und so lebte sie eigentlich bis Anfang April recht gut, da bekam sie dann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und mußte ins KH für ein paar Tage, jetzt im Mai wieder und da sagte man ihr, daß es für sie leider keine Chance mehr gibt und nur mehr palliativ betreut werden kann und daß sie letztes Jahr im August schon gesehen haben, daß sie keine Chance hat .

Jetzt ist sie für 2 Wochen zuhause und dann geht sie wieder ins Krankenhaus und bekommt eine "leichte" Chemo - ich frage mich, weshalb man all die Zeit nichts gemacht hat, ich frage mich, ob sie vielleicht nicht doch eine Chance gehabt hätte, wenn sie gleich weitergemacht hätten mit Chemo, ich frage mich, ob sie sehr leiden wird müssen, ich frage mich... oh, ich weiß nicht wo mir der Kopf steht, bin immer am und sie ist so tapfer, sie beklagt sich über nichts, sie hätte doch nur gerne noch ein paar Jährchen gelebt...

[suse52]

Hallo, chrisi,
bist du sicher, dass man das Magengeschwür operativ entfernen wollte? Ich habe nie Derartiges gehört.
Wie alt ist deine Tante?
Alles Gute
suse52 (ohne M. seit Mai 2006)

[chrisi0211]

Hallo Suse!

Vielleicht wollte meine Tante uns damals "schonen" , aber gesagt hat sie das damals so und auch ihr Mann wußte absolut nichts anderes! Denn er war voriges Jahr schon so down, nachdem die Ärzte nach der OP mit ihm geredet haben. Meine Tante ist 55 Jahre alt, sie meinte nur, daß es eben um 20 Jahre zu früh für sie sei...

Was ich aber absolut nicht verstehen kann, ist wohl, daß die Ärzte entschieden haben nichts zu sagen im August voriges Jahr und sie mit der Meinung lebte, daß alles bestens sei . Sie meinte, daß sie eigentlich froh darüber ist, aber wie kann ein Arzt da einem die Entscheidung abnehmen, ob man kämpfen will trotz allem?! Jetzt ist sie dementsprechend down, aber tapfer, sie ist irgendwie in einem psychischen Schockzustand denke ich, sie weiß es, aber ich denke, sie hat das noch nicht wirklich realisiert und sie läßt sich seither hängen, sie liegt von einer Ecke in die andere, ißt kaum was, weint aber auch nicht, sie will nur Ruhe, Ruhe, Ruhe! Gerade so, als ob sie sich hinlegen würde und auf den Tod wartet. Essen will sie auch nicht - oh Mann oh Mann, es ist sooo schwer zu ertragen!!!

Es ist soo schwer für uns, ich weiß oft einfach nicht, was ich sagen soll, ich kann ihr ja nicht noch vorheulen!!! Meinen Onkel konnte ich davon überzeugen, daß er an einer Psychotherapie teilnimmt, er ist ständig am heulen, er ist total fertig.

Ich würde so gerne helfen und weiß nicht wie

[suse52]

Hallo, chrisi,
ich bin im selben Alter wie deine Tante... Ich kann es nicht fassen, dass man vor einem Dreivierteljahr gesehen haben will, dass nichts mehr zu machen ist und es ihr nicht eröffnet hat. Kann das sein? Oder wollte sie es überhören?
Wollt Ihr nicht eine zweite oder auch dritte Meinung einholen. Lies doch mal ausgiebig hier im Forum. Da gibt es Namen, Adressen... Anrufen, Unterlagen hinfaxen... Oft genug ist immer noch was zu versuchen. Aber vielleicht will sie ja auch nicht mehr.
Ganz liebe Grüße von
suse52

[chrisi0211]

Hallo Suse!

Sie wollte da bestimmt nichts überhören, mein Onkel war ja auch mit dabei bei den Nachuntersuchungen, beide waren der Meinung, daß sie es wohl geschafft hat... Das haben sie sogar "gefeiert"!!!

Nachdem ich mich hier so durchgelesen habe, bin ich der Meinung, daß ihr wohl das Provinzkrankenhaus ev. zum Verhängnis geworden ist , gestern Abend haben wir dann geredet und meine Tante meinte, daß sie damals wohl gekämpft hätte, wenn sie gewußt hätte, daß der Krebs noch da ist und sie meinte, sie hätte jetzt wohl ein dreiviertel Jahr den Krebs ungehindert wachsen lassen... und daß es jetzt wohl keinen Sinn mehr hat, den Kampf wieder aufzunehmen , aber sie denkt natürlich viel darüber nach, ob sie nicht doch eine Chance gehabt hätte voriges Jahr...
Andererseits sagt sie, daß es vielleicht gut so war, sie ansonsten vielleicht ganz viel leiden hätte müssen und dann erst verloren hätte, vielleicht haben die Ärzte ja Recht, sie ist so hin-u. hergerissen, sie will noch nicht sterben, aber sie sieht wohl keine reelle Chance mehr .

Ich versuche sie mental so gut es geht "aufzurichten", es fällt mir ja selber recht schwer, ich werde ihr Adressen von hier geben, vielleicht will sie es ja doch noch mal versuchen .

Danke Dir auf jeden Fall!

[Gitta aus Nürnberg]

Hallo liebe chrisi,

hier ist die Feger-Mama.
Ich habe dir in meinem Thread schon geantwortet. Eine zweite Meinung einzuholen, erscheint mir hier doch sehr wichtig. Ich bin kein Arzt, aber deine Tante ist so jung, man sollte nichts unversucht lassen.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Bis bald
Gitta

[chrisi0211]

Hallo Gitta!

Danke für Deine lieben Zeilen , wir bringen meine Tante um 13 Uhr ins Krankenhaus, sie kann absolut nichts mehr bei sich behalten, bricht seit 2 Tagen alles, was sie ißt und trinkt, habe vorhin mit dem KH telefoniert und der Arzt meinte, wir sollen eben um 13 Uhr da sein, weil er jetzt eine OP hat und dann werden wir weitersehen... Es ist so schwer zuzusehen und nicht dagegen machen zu können!

Eine zweite oder auch eine dritte Meinung wäre vor einem Jahr wahrscheinlich sinnvoll gewesen, aber ich befürchte, daß es jetzt wirklich zu spät ist und vor allen Dingen, ich habe meiner Tante ja "Möglichkeiten" (Adressen usw.) gegeben, sie will sich das alles nicht antun, sie will auch keine Chemo mehr, sie will nur schmerzfrei sein , sie meint eben, wenn die Ärzte sagen, daß es für sie leider keine Hilfe mehr gibt, dann muß man das akzeptieren und sie will sich nicht "kaputttherapieren".
Sie ist nur mehr ein Schatten ihrer selbst, blaß, kraftlos, hängt sicher damit zusammen, daß sie schon seit 2 Tagen eben alles wieder hergibt, vorher ging es ihr gar nicht sooo schlecht.

Mal sehen, was der Arzt heute sagt...

[suse52]

(((chrisi)))) ((((Tante))))
Wie schön, dass du ihr beistehst. Wünsch dir Kraft dazu!
suse

[chrisi0211]

Hallo!

Sie haben meine Tante im Kh behalten, sie wird jetzt erstmal wieder aufgepäppelt künstlich, der Arzt meinte, daß da nix mehr durchgeht , das wird aber erst abgeklärt, ihre Blutwerte waren auch im Keller , sie hat auch Wasser im Bauchraum , sie sieht arg aus nackt: ganz dünne Füßchen, ein Bauch, so als ob sie schwanger wär - huch, so habe ich sie erst heute gesehen.

Morgen fahre ich wieder ins KH, mal sehen...

[Gitta aus Nürnberg]

Hallo Chrisi,

wie geht es denn bei Euch?
Lese im Moment hier gar nichts mehr.
Lasse einen Gruß hier.

Bis bald
Gitta