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  #1  
Alt 03.08.2008, 18:55
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pit59 pit59 ist offline
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Standard Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo alle zusammen,habe schon voriges Jahr im Forum Gebärmutterhals geschrieben,nun ziehe ich hierher um,und hoffe,mir kann jemand einige Tipps geben.
Es geht um meine Mutti,die im Juni 07 eine OP,Radiochemo hatte. Nun sind alle Untersuchunge ok,CT und Frauenarzt..............und es geht Ihr eigentlich sehr gut.Man sollte meinen,Sie müßte allen Grund zur Freude haben.Aber irgendwie hat Sie sich sehr verändert.Man kann Ihr irgendwie nichts mehr recht machen.Ich schlucke das alles runter,weil man ja auch immer nett sein will.Sie ist mit allen unzufriedenIch habe in den letzten 1 1/4 Jahren mein ganzen Leben nach meiner Mam ausgerichtet.Ich helfe wirklich gerne,aber irgendwann muß doch mal wieder ein bisschen Alltag einziehen.Ich habe Sie sehr lieb und genau deshalb versuche ich zu helfen,damit Sie sich mal wieder besser fühlt.
Wäre für ein paar Tipp dankbar.Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen.
LG
Petra
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  #2  
Alt 03.08.2008, 20:25
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

hi pit,
aus meiner erfahrung kann ich folgendes berichten:
der krebs und die damit verbundenen therapien verändern die psyche des menschen massiv. manchmal kann es ratsam sein, vom arzt, mit dem man darüber sprechen muß, ein antidepressivum verschreiben zu lassen. ich weiß nicht wie alt deine mam ist - könnte womöglich ein zusammenhang bestehen. eine andere option ist eine psycho-onkologische betreuung für deine mutter, allerdings muß sie das wollen.
ich denke, es ist auch wichtig, daß du mit deiner mutter auch offen über dich sprichst. sag ihr ruhig, was du alles geleistet hast und noch leistest, um ihr zu helfen. und sag ihr auch, wie du ihr verhalten empfindest.
ich wünsche dir alles gute, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #3  
Alt 04.08.2008, 06:51
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pit59 pit59 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Tina,
danke für Deinen Rat.Ich habe das alles schon versucht.Weist du,es kommen dann solche Sätze"Wer weis wielange Ihr mich noch habt"u.s.w.Und was macht man dann,man sagt nichts mehr
Ich bin ja auch der Meinung,Sie sollte mal zeitweise etwas einnehmen.Jetzt bekommt Sie Johanniskraut,das bewirkt überhaupt nichts.Jede andere Hilfe lehnt Sie aber ab,die Kur...............Sie meint,Sie hat ja uns,mehr braucht Sie nicht,aber wir können nicht mehr helfen.
Es ist oft wirklich sehr schwer jetzt.Ich und meine Tochter geben uns wirklich sehr,sehr viel Mühe,aber eine Freude kann man Ihr nicht machen.
Ich bin sooooooooooooo froh,dass die Behandlung eigentlich so gut verlaufen ist,dachte,es geht jetzt aufwärts,aber das Gegenteil ist der Fall.
LG Petra
P.S. Meine Mam ist 73
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  #4  
Alt 04.08.2008, 09:42
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

hallo petra,
das ist natürlich eine schwierige situation. es ist immer ein spagat zwischen helfen wollen und selbst nicht kaputt zu gehen.
aber ich habe die erfahrung gemacht, daß es schon geht, dem "patienten" auch mal klar zu machen, daß die kraft, die man aufwendet, ja auch irgendwo herkommen muß. du bist ja nicht die mutter deiner mutter. auch dein leben soll ja noch von dir und für dich gelebt werden. es gibt nicht nur deine mutter, um die die welt sich dreht. sag auch mal NEIN. zu deinem schutz. du kannst nicht geben, was du nicht hast.
lieben gruß, tina.
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  #5  
Alt 04.08.2008, 20:18
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pit59 pit59 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Tina,genau das ist mein Problem,ich traue mich ehrlich gesagt nicht,so was zu sagen.Ich habe vor der Reaktion Angst.Ich weis,dass ist falsch,aber es ist ein richtiger Teufelskreis.Wir sind seit heute ein paar Tage im Urlaub,also nur von Montag bis Freitag,schon kommt heute wieder der Anruf,dass es Ihr nicht gut geht,Halsschmerzen hat und morgen gleich zum Arzt geht.Und so geht das jedesmal.Ich weis ja,ich müßte was sagen,aber dabei habe ich dann wieder ein schlechtes Gewissen.
LG und danke für Deine lieben Zeilen,die machen mir Mut
Petra
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  #6  
Alt 04.08.2008, 21:09
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

liebe petra,
deine mutter hat sicher auch angst vor einsamkeit. ich weiß, daß ältere menschen zum klammern neigen. erst recht natürlich, wenn sie eine krankengeschichte haben. sie werden zum bedürftigen kleinkind, welches fordert. das klappt immer dann perfekt, wenn ein angehöriger verfügbar ist, der sich nicht dagegen zu wehren weiß. solange du nicht die grenzen aufzeigst, wird deine mutter nehmen und beanspruchen, was sie für sich will.
so, das hat sich jetzt sehr herzlos angehört, ist aber nicht so gemeint. natürlich sollst du in einem vernünftigen maß für deine mutter da sein, klar, aber vergiß dabei nicht dein leben. die grenzen mußt du ziehen. sonst kriegst du im lauf der zeit eine wut auf deine mutter und soweit sollte es nicht kommen.
ich wünsche dir eine gute nacht, tina.
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  #7  
Alt 04.08.2008, 23:17
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Petra,
das kenn ich alles ganz genauso wie du es beschreibst. Meine Mutter wollte eigentlich nie so richtig über ihre Krankheit reden, dann war sie so oft abweisend und dann wollte sie nicht mehr loslassen, also am besten sollte man 24 Std. am Tag da sein. Es sind einfach so verschiedene Phasen die ein Kranker durchmacht wo ich heute denke dass man das nicht versteht als "nur Angehöriger". Oft dachte ich: Warum redest sie mit mir nicht, warum sagts sie nicht dass ich das "gut " mach oder dass sie mich liebt. Letztendlich hatte sie einfach nur Angst.
Trotz alledem darf man sich nicht selbst vergessen, denn man braucht auch mal eine "Auszeit", Zeit für sich, Famiilie, Kinder usw..
Es nützt nichts wenn man zusammenklappt. Wir waren ständig für unsere Mutter da, und wir haben während der Krankheit auf vieles Verzichtet, aber heute bin ich froh ihr diesen würdigen Abschied ermöglicht zu haben.
DAs ansprechen auf die eigenen Gefühle(die man ja auch auch bewältigen muß) ist nicht einfach, aber ich denke man kann schon mal sagen, Du ...mir gehts auch nicht gut, ich hab Angst o.ä.
Und diese Sätze ...wer weiß wie lang....tja wer weiß das schon?????????????
Ganz liebe grüße
von
dolores
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  #8  
Alt 05.08.2008, 09:35
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pit59 pit59 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Tina & Dolores,

ich sehe das alles genau so,nur ich Moment bringe es nicht fertig mich dagegen zu wehren.Mir tut alles so sehr leid,obwohl es Ihr eigentlich gut geht.Meinen Vater geht es ja auch so,der hat sein ganzes früheres Leben eigentlich aufgegeben.
Dolores,darf ich mal fragen was deine Mutti hatte?ich bin jetzt erst mal froh,dass alles im grünen Bereich ist,aber wielange kann ja keiner sagen,und ehrlich gesagt,ich will es auch nicht wirklich wissen.
Jedenfalls hilft mir das,hier zu schreiben,es gibt mir Kraft. So jetzt mache ich mich mal mit meinen Enkelchen auf den Weg.Wir wollen uns einen schönen Tag machen,wir sind im Moment 4 Tage in Bayern ,versuchen,ein kleines bisschen Urlaub machen.Schaue heute Abend wieder rein.Einen schönen Tag Euch allen.
LG Petra
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  #9  
Alt 05.08.2008, 12:46
dolores2505 dolores2505 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Petra,
schön dass DU Dir wenigstens ein paar Tage "Auszeit" nimmst, genieße sie, auch Du brauchst Deine Kraft, die Belastung ist ja schon groß genug !
Meine Mutter hatte Gallengangkrebs und man konnte nicht operieren, man sagte ihr noch 6Monate voraus, und sie hatte noch (meistens) gute 2,5 Jahre.
Daüber muss man ja auch dankbar sein. Leider ist sie dann mit nur 72 Jahren letztes Jahr verstorben.
Aber wir hatten noch eine schöne, intensive, wenn auch of aufoperungsvolle Zeit, in der wir wirklcih auf viel verzichtet haben. Aber man kann die Zeit ja auch nicht nachholen, also ein gutes mittelmaß finden damit man selber auch noch zur Ruhe kommt.
Und vor allem: NIe die Hoffnung verlieren !
Ganz liebe Grüße
von
dolores
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  #10  
Alt 06.08.2008, 09:25
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pit59 pit59 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Dolores,das ist ja auch sehr traurig mit Deiner Mama,es tut mir wirklich sehr,sehrl leid.Wir hatten gestern einen wirklich schönen Tag mit den Kids,ich habe sogar mal alles kurzzeitig vergessen.In der Zwischenzeit ist meine Mam gestern zum Arzt,wegen den Halsschmerzen,es ist ein Virus.Seit Sie das weis,ist Sie wieder gut drauf.Aber wer weis wie lange.Das ändert sich bei Ihr immer sehr schnell.Ich werde versuchen in der nächsten Zeit einiges besser zu machen,weis nur noch nicht richtig wie.Ich wünsche Dir alles Liebe & Gute und würde mich sehr freuen,wieder von Dir zu hören.LG Petra
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  #11  
Alt 06.08.2008, 20:36
Tina28 Tina28 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Petra,
ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung raten, versuche Dein Leben zu leben in Verbindung mit Deiner Mutter und ihrer Krankheit. Du bist Ihre Tochter und hast auch Recht auf ein eigenes Leben. Ich habe meine Mutti, so lange sie halbwegs gesund war - also vor ihrer neuerlicher Krebserkrankung - alle drei Tage besucht. Sie hat sich gefreut, dass ich da war und ich war auch froh. Versuche das auch Deiner Mutti zu erzählen, erzähle ihr eine Geschichte und laß vielleicht Deine Geschichte einfließen, vielleicht merkt sie aus der Entfernung, wie Euer Leben ist. Vielleicht kannst Du auch mit dem Hausarzt Deiner Mutter sprechen, vielleicht kann er hier vermitteln.
Wünsche Dir und Deinen Enkerln alles Liebe
Tina
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  #12  
Alt 07.08.2008, 19:49
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pit59 pit59 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Tina,sind nun den letzten Tag hier.Es war sehr schön.Leider hat uns mein Vater heute Morgen angerufen,dass er einen Arzt für meine Mam anrufen muß.Es stellte sich heraus,dass Sie eine Panikattake hatte,warum wissen wir nicht.Aber ich denke,weil wir nicht da sind.Aber morgen gehts ja nach Hause und der alte Trott geht weiter.Aber wir hatten doch ein paar schöne Tage.
LG und einen schönen Abend
Petra
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  #13  
Alt 07.08.2008, 21:03
Tina28 Tina28 ist offline
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Standard AW: Ratlos, nach Gebärmutterhalskrebs

Hallo Petra,
schön, dass Ihr einige schöne Tage hattet. Ich glaube für Deine Mam wäre es wichtig wenn sie einen Psychologen aufsuchen würde, denn offensichtlich verstrickt sie sich so in ihre Krankheit, dass es für schwierig ist aus diesem Rad herauszukommen.
GLG
Tina
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