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  #1  
Alt 09.04.2017, 23:44
DIgN1TaS DIgN1TaS ist offline
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Registriert seit: 23.09.2016
Beiträge: 2
Standard Meine Geschichte ...

Hallo,
ich möchte euch meine Geschichte im Hinterbliebenenforum erzählen.
Es geht um meine Mutter und es fing im April 2015 an.
Meine Mutter, eigentlich für ihr Alter (damals 61) ein sehr fitte Frau, hatte Probleme mit dem Gleichgewicht. Sie wollte nicht mehr Auto fahren, keinen Sport mehr machen, alles war sehr untypisch für sie. Dennoch wollte sie zu keinem Arzt, denn es wird schon wieder besser werden. Im Juni wurde es immer schlimmer, so dass mein Papa sie in die Notaufnahme gebracht hat. Die haben aber auch nix gefunden, also ist sie die Woche drauf zum Hausarzt. Der hat sie sofort zum Neurologen geschickt, der widerrum sofort ins Krankenhaus zum CT.
Im Krankenhaus haben sie dann etwas im Gehirn gefunden, was dort nicht sein sollte. Zu diesem Zeitpunkt habe ich davon erfahren. Im Endeffekt haben die Ärzte den Krebs gesucht und bei ihr als Raucherin auch in der Lunge gefunden, wenn auch noch nicht sicher. Nach mehreren Lungenspiegelungen haben die Ärzte dann den Krebs gefunden, NSCLC Stadium 4, es stand die Bestrahlung an. Hat auch alles geklappt, ihr ging es zusehends besser, auch wenn sie ihre Haare verlohren hatte. Dann, es war so circa November 2015, ging es an die Chemo. Uns war allen klar, dass es um eine palliative Behandlung geht, aber sie hat es stoisch hingenommen, nach der Bestrahlung waren die Hirntumore weg, der Tumor in der Lunge geschrumpft. Trotz aller Nebenwirkungen, wir schöpften Hoffnung auf das ein oder andere Jahr. Die ersten zwei Chemos verliefen noch ganz gut, doch Anfang März gab es die nächste Chemo nicht mehr, da es ihr so schlecht ging. Mitte März haben wir noch Karten gespielt, alles war wie immer (den Umständen entsprechend). Nach dem Wochenende habe ich einem Kollegen erstmals von dem Krebs erzählt, alles stabil... Am Mittwoch habe ich mit meinem Papa telefoniert, meine Mutter hat Sauerstoff gebraucht. Am Wochenende waren wir bei ihnen, meine Mutter lag nur im Bett und hat gelitten, ich bin dann zu einer Freundin, meine Frau ist zu ihrem Pferd.
Ein paar Stunden später habe ich den Anruf bekommen, meine Mutter ist eingeschlafen. So grausam. Die Woche drauf haben wir erfahren dass meine Frau schwanger ist, meine Mutter hatte sich immer auf Enkelkinder gefreut.
Alles so grausam. Inzwischen ist mein Papa ein guter Opa, wir alle haben es irgendwie verkraftet, ich habe das Rauchen aufgehört. Diese Krankheit ist so grausam!
Grüße

Geändert von gitti2002 (09.04.2017 um 23:54 Uhr)
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  #2  
Alt 10.04.2017, 07:57
fluturi fluturi ist offline
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Registriert seit: 24.01.2016
Ort: Hamburg
Beiträge: 323
Standard AW: Meine Geschichte ...

Hallo Dignitas,

es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter durch diese gemeine Krankheit verloren hast. Auch ich habe meinen Papa verloren. Wie habt ihr wieder zurück ins Leben gefunden?

Alles Liebe
Fluturi
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #3  
Alt 10.04.2017, 12:28
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Meine Geschichte ...

Hallo Dignitas,

Schön zu lesen, dass es irgendwann wieder aufwärts geht.
Bei dir ist das alles ja nun schon länger her, ich sehe das auch so,
Dass die Zeit die Wunden zwar nicht heilt, aber soweit schliesst,
Dass man weitermachen kann.
Danke für deine Geschichte, ich nehme sie mir zum Vorbild.
Mein Vater war auch immer ein guter Opa, momentan fehlt ihm die Kraft.
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  #4  
Alt 14.04.2017, 23:44
DIgN1TaS DIgN1TaS ist offline
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Registriert seit: 23.09.2016
Beiträge: 2
Standard AW: Meine Geschichte ...

Zitat:
Zitat von fluturi Beitrag anzeigen
Hallo Dignitas,

es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter durch diese gemeine Krankheit verloren hast. Auch ich habe meinen Papa verloren. Wie habt ihr wieder zurück ins Leben gefunden?

Alles Liebe
Fluturi
Um deine Frage zu beantworten: Im Endeffekt war es für mich und meine Frau und ich denke auch für meinen Vater die Schwangerschaft meiner Frau.
Trotz dem ganzen Schmerz war es zu dieser Zeit einfach schön, als mir meine Frau mitten in der Nacht den positiven Schwangerschaftstest vor die Augen hielt. Da ist so plötzlich wieder ein Sinn da... Wir haben es meinem Vater erst nach den obligatorischen drei Monaten gesagt, aber es war auch für ihn ein Weckruf, das Leben geht weiter.
Der Verlust ist zwar immernoch sehr schmerzhaft, insbesondere wenn ich daran denke wie sehr meine Mutter kleine Kinder gemocht hat, aber ich denke unsere Maus hat uns Hinterbliebenen sehr geholfen.

Grüße
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