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  #1  
Alt 19.12.2006, 07:30
kathie kathie ist offline
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Registriert seit: 28.07.2006
Ort: Region Hannover
Beiträge: 40
Standard Mein Mann hat es überstanden

Hallo alle zusammen,

es ist jetzt schon etwas länger her, dass ich zuletzt hier war. Es kam eine Zeit, da konnte ich die vielen Schicksale einfach nicht ertragen.
Am vergangenen Mittwoch kam mein Mann mit einem Spontanbruch des Hüftgelenkes ins KH. Von da an ging es ihm Tag für Tag schlechter. Am Freitag konnte er kein Wasser mehr lassen. Ein Blasenkatheter musste gelegt werden. Am Samstag war er insgesamt sehr unruhig, man hatte den Eindruck er wollte vor sich selber flüchten. Am Sonntagmorgen lag er dann bereits im Wachkoma, er zeigte bis auf Tränen in den Augen keine Regung mehr. Es tat in der Seele fürchterlich weh. Ich konnte mit ihm reden und seine Tränen zeigten mir, dass er mich verstand und somit wusste, dass ich da war. Ich sagte ihm noch, dass er loslassen soll, wenn er nicht mehr kann und sich keine Sorgen um uns machen muss...
Knapp eine Stunde später war er für immer eingeschlafen. Er hatte ungelogen ein Lächeln im Gesicht als alles vorbei war und das ist unser Trost. Vor allen Dingen ging es zum Schluss sehr schnell und darüber sind wir sehr froh.
Ich wünsche allen hier alles alles Gute, und dass jeder die Kraft gewinnt, die er dringend braucht. Danke euch allen!!!
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  #2  
Alt 19.12.2006, 08:28
Schnucki Schnucki ist offline
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 917
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Hallo Kathie,

ich schick Dir einfach mal einen Drücker - auch wenn wir uns nicht kennen - und viel Kraft für die nächste Zeit. Es ist schön, dass Dein Mann nicht mehr viel leiden mußte und schnell ins Regenbogenland gehen konnte.

Stille Grüße

Astrid
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  #3  
Alt 19.12.2006, 09:04
HeikeX HeikeX ist offline
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Registriert seit: 08.12.2006
Beiträge: 30
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Hallo,
herzliche Anteilnahme.
Das Einzige was ich im Moment positiv sehe ist, dass dein Mann mit einem gelösten Gesichtsausdruck einschlafen konnte.
Ich habe tägl. mit sterbenden Menschen zu tun und weiss, dass so einen Eindruck nur Menschen hinterlassen die auch wirklich erlöst sind und denen es vorher nicht gut ging.
Ich schicke dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Gruss Heike
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  #4  
Alt 19.12.2006, 09:32
La Luna La Luna ist offline
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Registriert seit: 19.08.2006
Ort: Sindelfingen
Beiträge: 242
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Hallo Kathie

Mein herzliches Beileid und ich schick dir für die Zukunft ein dickes Kraftpaket.

LG Ina
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  #5  
Alt 19.12.2006, 10:14
Benutzerbild von Blauerschmetterling
Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Registriert seit: 16.07.2006
Ort: NRW
Beiträge: 3.079
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Liebe Kathie,
ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Die, die wir lieben sind nur geborgt. Wann sie gehen entscheiden wir nicht. Wir entscheiden, ob wir die Erinnerung als Geschenk annehmen wollen. Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.
Es gibt ein Leid, dass fremden Trost nicht duldet und einen Schmerz, den sanft nur heilt die Zeit.

Alles Liebe für Dich und viel Kraft
Blauerschmetterling
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  #6  
Alt 19.12.2006, 18:27
Benutzerbild von PetraGP
PetraGP PetraGP ist offline
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Ort: Göppingen
Beiträge: 176
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Liebe Kathie,

mein herzliches Beileid und eine stille Umarmung....

Nichts war umsonst
Wenn wir einmal gehen müssen - was bleibt?
Ist es die Liebe,
die wir in andere Herzen gelegt haben;
ist es die Hoffnung,
die wir anderen Menschen geschenkt haben;
ist es der Glaube,
der uns auf ein Wiedersehen hoffen lässt;
ist es der Trost,
den wir verbreitet haben;
ist es der Gedanke an unsere Arme,
die uns beschützt haben;
sind es die schönen Worte,
die wir gesprochen haben?
Das alles bleibt - nichts war umsonst.

(Hildegard Peresson)

Traurige Grüße, Petra
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  #7  
Alt 24.12.2006, 13:34
nati81 nati81 ist offline
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Registriert seit: 03.12.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Liebe Kathie,
mein herzliches Beileid!
Ich wünsche dir auch für die Zukunft ganz ganz viel Kraft!!!
Eine ganz dicke Umarmung
Liebe Grüße Natalie
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  #8  
Alt 31.12.2006, 14:21
sabiene0811 sabiene0811 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2006
Ort: Kreis HN
Beiträge: 4
Standard AW: Mein Mann hat es überstanden

Hallo Kathie,

ich kann sehr gut mit Dir fühlen. Ich habe meine große Liebe (38 Jahre!) Ende Oktober 2006 mit Lungenkrebs verloren, nachdem wir 13 1/2 Jahre zusammen waren. Ich denke Tag und Nacht daran. Besonders heute, an Silvester, oder auch an Weihnachten ist es schlimm. Man blickt zurück und denkt daran, was man zusammen noch letztes Jahr unternommen hat. Wir waren jedenfalls mal wieder in der Thoraxklinik und haben "uns" sozusagen auf eigene Gefahr entlassen, obwohl der Arzt davon nicht im geringsten angetan war. Ich fragte ihn damals, ob er sein vermeintlich letztes Silvester in einem Krankenhaus verbringen wolle, was er dann etwas zögerlich verneinte (er hatte in etwa mein Alter: 32). Ich war mir damals nicht bewusst wie Recht ich damit hatte...

Ich weiß nicht wie es bei Dir war, aber ich hatte trotz übelster Prognosen irgendwie immer noch Hoffnung, dass es noch ein paar Jahre gehen könnte, da die Chemo's gut anschlugen und auch das Tarceva vielversprechend war. Allerdings konnte ich auch beobachten, dass es mit der Luft und der Sauerstoffsättigung schlechter wurde. Natürlich hatte ich schreckliche Angst, wollte sie aber nicht zeigen, um "Kraft zu geben".

Da der Krebs aber lt. Ct / MRT nicht weitergemacht hatte, hab ich (auch unsere Familie) das als "Nebenwirkung" hingenommen. Im nachhinein kann ich eine gewisse Blindheit meinerseits nicht leugnen. Was mir nicht bewusst war, ist dass auch die Lymphen eine Rolle für den Sauerstoffaustausch spielen, damit das Herz alle Organe mit Sauerstoff versorgen kann. So kam es dann, dass eine stationäre Schmerzbehandlung (Port legen, Schmerzpumpe etc.) Mitte Oktober in der Klinik HD anstand, die auch gut verlief. Am vermeintlichen Entlassungstag war an Entlassung aber wegen akuter Luftnot nicht zu denken. Das war Mittwochs und ich wurde auch in die Klinik gerufen. Nach kurzer Erholung Mittwoch Abend war es dann am Donnerstag nach einem erneuten Anfall so, dass man über den Port zur Sedierung genügend Morphin gegeben hat, so dass eine Erstickung (aus Panik) Gott sei Dank nicht stattfand. Mit fürchterlich hohem Puls und Fieber (?) ging es dann aufgrund großem Kampfeswillen noch bis Samstag.

Ich bin froh, dass unsere gesamte Familie - und ich - dabei sein konnte. Denn so habe ich gesehen, dass der Tod eine Erlösung war und die Seele sicher froh war, endlich frei zu sein - so komisch sich das anhört. Trotzdem weiss ich auch, dass der / die Kranke(n) in den Tagen vorher trotz Sedierung alles mitbekommen und sich über jeden Besuch und Zuspruch freuen! Jedenfalls war das bei uns so und es ist trotz allem irgendwie ergreifend, dies mitzuerleben. Ich denke (wie wohl alle Kranken und Angehörigen, die so etwas durchmachen) immer, warum wir? Ich weiß auch, dass es darauf keine Antwort geben wird. Jedenfalls habe ich mir mein Leben mit 32 auch anders vogestellt: Kinder, Mann, guter Job, vielleicht ein Haus...Na ja, uns war es halt nicht vergönnt. Trotzdem hoffe ich, so etwas nie wieder mitmachen zu müssen und wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Glück - denn das braucht es bei dieser Krankheit!

Ich jedenfalls möchte versuchen, mein Leben nach diesen 18 Albtraummonaten irgendwie wieder auf die Reihe zu bekommen und wünsche Dir dasselbe - gerade zum neuen Jahr! Und vergess nicht: Solange wir einen geliebten Menschen in unserem Herzen tragen, ist er immer da. Ich glaube fest daran, dass wir uns alle einmal in irgendeiner Form wiedersehen...
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