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Her 2 neu positiv, welche Antihormontherapie?
Hallo,
ich habe mal von einer Bekannten gehört dass Her 2 positive kein Tamoxifen nehmen sollten. Da wäre die Wirkung zu einem hohen Prozentsatz gleich Null. Aromatasehemmer sollten da das Mittel der Wahl sein. Habt ihr davon schon einmal was gehört, bzw. kann mir jemand einen Link zeigen in dem darüber geschrieben wird? Liebe Grüße Gina |
#2
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AW: Her 2 neu positiv, welche Antihormontherapie?
Hallo Gina,
so allgemein kann man das wohl nicht sagen, deshalb ist sich die Ärzteschaft auch nicht einig wie sie genau behandeln soll. Es gibt hormonpositive Patienten mit Her2 positiv bei denen Tamoxifen die gewünschte Wirkung entfaltet, es gibt aber auch den Verdacht, daß es bei manchen Patienten mit dieser Tumorspezifikation kontraproduktiv wirkt, und das kann unsereins natürlich überhaupt nicht gebrauchen. Ich habe einmal die Fakten zusammengetragen, die den Verdacht begründen: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...lik#post636949 (Ich hoffe alle Links funktionieren noch, sonst bitte melden.) Falls Du postmenopausal bist, ist die Alternative zu Tamoxifen ein Aromatasehemmer (AH). Schwieriger wird es, wenn Du noch prämenospausal bist, da die AH für diese Patientengruppe (noch?) nicht zugelassen ist. Manche Ärzte verschreiben dann ein GnRH-Analogon (Zoladex, Enantone, Trenantone, ...) und den Aromatasehemmer. Ich selbst nehme nur Trenantone. Lt. einer Langzeitnachbetrachtung der ZIPP-Studie ist die Wirksamkeit nur geringfügig schlechter als bei Tamoxifen allein (auf den Her2-Status wurde bei der Studie wohl keine Rücksicht genommen). http://www.breastcancer.org/treatmen...h/20090226.jsp Alles, alles Gute, würde mich interessieren wie Du dich dann entschieden hast Elik |
#3
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AW: Her 2 neu positiv, welche Antihormontherapie?
Hallo Elik,
viele Dank für deine schnelle Antwort. Ich bin postmenopausal und nehme zur Zeit Femara, ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Mein Hausarzt meint aber, dass ich auf Tamoxifen umsteigen sollte. ( Antihormone wären doch alle gleich und es wäre eine Kostenfrage und man sollte der Allgemeinheit wegen auf das günstigere Medikament umsteigen ). Frechheit! Ich bekomme Femara weil ich eine Portthrombose hatte und das Tam. eine hohe Thrombosegefahr bringt. Die Onkologen halten da Femara für besser. Das interessiert meinen Ausarzt aber gar nicht. Der hat wohl überhaupt keine Ahnung! Zum Glück bekomme ich Femara von meinem Frauenarzt. Da braucht mein HA keine Angst um sein Budget zu haben. Allerdings wollt ich ihm auch mal den Zusammenhang Her2 pos. und Kontraindikation Tamoxifen darlegen. Deshalb meine Frage im Netz. Ich hoffe ich kann meinen HA überzeugen,der ist nämlich sonst sehr gründlich,erfahren und zugänglich. Alles Liebe und Gute wünscht dir Gina Geändert von gina 2003 (13.11.2009 um 19:24 Uhr) |
#4
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AW: Her 2 neu positiv, welche Antihormontherapie?
Hallo Gina,
Dein Erlebnis ist wieder ein Beispiel dafür, daß selbst die besten Ärzte leicht „ausrutschen“, wenn sie sich außerhalb ihres Spezialgebietes bewegen. Natürlich sind nicht alle Antihormone gleich. Tamoxifen und Aromatasehemmer haben schon einen ganz unterschiedlichen Wirkungsmechanismus. Grob gesagt blockiert Tamoxifen die Hormonrezeptoren während die Aromatasehemmer dafür sorgen, daß so gut wie kein Östrogen gebildet wird. (Weißt du wahrscheinlich alles schon, aber hier lesen ja auch noch Neulinge mit.) Selbst unter den Tamoxifenpräparaten der einzelnen Hersteller gibt es wegen der unterschiedlichen Zusatzstoffen Unterschiede in der Verträglichkeit. Alles über einen Kamm zu scheren scheint aber eine beliebte Verfahrensweise zu sein, selbst bei meinem Onkologen, der über die Wirkungsmechanismen bei Tamoxifen eigentlich sehr genau bescheid wußte. Wenn bei dir die hohe Thrombosegefahr weiterhin besteht, fällt Tamoxifen doch schon allein deshalb raus. Ist das nicht im Beipackzettel explizit aufgeführt? Liebe Grüße Elik |
#5
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AW: Her 2 neu positiv, welche Antihormontherapie?
Liebe Gina,
für prämenopausale Frauen gibt es folgende Regeln: 1. es wird Tamoxifen verordnet, da dies, neben der Hauptaufgabe, die Rezeptoren auf den Tumorzellen zu blockieren, zusätzlich die körpereigene Östrogenproduktion einschränkt. 2. Kann kein Tamoxifen verordnet werden so gilt: es wird ein Aromatasehemmer gegeben. Dazu muß aber ganz dringend parallel ein Medikament eingesetzt werden, das die Östrogenproduktion der Eierstöcke unterbindet. Diese würden sonst nämlich auf Hochtouren Östrogen produzieren und das möchte man ja nun gerade nicht haben. Du siehst also, die Wirkungen der unterschiedlichen AHT Medis sind durchaus verschieden. Wenn bei Dir Tamoxifen kontraindiziert ist wegen Thrombosegefahr, so akzeptiert die Krankenkasse durchaus einen teureren Aromatasehemmer. Laß Dich also in diesem Punkt nicht unter Druck setzen. Liebe Grüße Annedore |
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