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  #1  
Alt 14.07.2015, 12:07
Melanie140891 Melanie140891 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2015
Beiträge: 1
Standard Gebärmutterhalskrebs endstadium seit Samstag im hospiz

Hallo , meine Mutter hat gebärmutterhalskrebs mit metastasen so gut wie überall, seit Samstag ist sie im hospiz . Sie ist schmerzfrei isst und trinkt seit paar Wochen kaum noch hat immer so Phasen wo sie mal mag und nicht . Seit sie jetzt dort drin ist, ist sie kaum ansprechbar also sie guckt oder starrt die ganze zeit zu decke ob sie in sich gekärt ist , sie starrt mich oder andere Personen auch sehr lange an . Ich weiß manchmal garnicht was ich sagen soll und setzt mich dann einfach an ihr Bett und streichel sie dann nur . Ich hab immer im Gedanke wie lange Mutti noch ist hab solche Angst davor denn Anruf zu bekommen sie ist nicht mehr da . Ich bin erst 23 und die jüngste von uns Kindern und muttis kleiner Liebling wenn man das so sagen darf , ich verkrafte das einfach nicht , mein Kopf platzt vor Gedanken dann diese Angst und Wut ich weiß nicht mehr weiter . Meine mama ist alles für mich ich liebe sie so sehr , kann mir das alles nicht vorstellen ihr stimme und sie nicht mehr zu hören und sehen . Sie hat auch große Angst in ihr Zimmer manchmal ist es so als wäre da was , blöd zu schreiben und zu erklären aber ich hab das Gefühl sie sieht etwas und hat angst , hat jemand sowas mit erlebt ?
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  #2  
Alt 15.07.2015, 09:08
Namida Namida ist offline
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Registriert seit: 25.06.2013
Beiträge: 12
Standard AW: Gebärmutterhalskrebs endstadium seit Samstag im hospiz

Liebe Melanie,

zunächst einmal willkommen hier im Angehörigen-Forum – leider ist es ein trauriger Anlass, der dich hierher geführt hat.
Deine Ängste beim Anblick deiner Mama kann ich nachfühlen – mir ging es genauso, als meine Mama im Sterben lag. Diese Ungewissheit, was noch kommt und wie lange sie noch da ist… Dass deine Mama nicht mehr essen und trinken mag, dass sie in sich gekehrt und abwesend ist, dass sie euch lange anschaut, dass sie vielleicht Dinge sieht oder etwas empfindet, das ihr Angst macht – all das deute ich als Zeichen des Abschieds, die ich von meiner Mama auch kenne.
Versuche ihr die Angst zu nehmen, wenn du den Eindruck hast, sie hat vor irgendwas „unsichtbarem“ Angst. Du musst auch nicht viel sagen. Am Bett sitzen und streicheln tut deiner Mama bestimmt gut und beruhigt sie. Sei einfach für sie da. Meine Mama hatte manchmal richtige Panikattacken – vor allem nachts -, und ich habe sie immer wieder ruhig bekommen mit Streicheln, gemeinsamem, gleichmäßigem Atmen und ruhigem Zureden. Ich habe meine Mama oft gefragt „Mama, was ist da?“, wenn sie in Panik irgendwohin gestarrt hat. Daraufhin sah sie mich nur panisch an, antwortete aber nicht. Dann habe ich ihr ruhig erklärt, dass da nichts ist und dass sie mich ansehen soll. Das machte sie ruhiger.
Medikamentös haben wir die schlimmsten Panikattacken in Mamas letzten Tagen mit „Tavor expidet“ überwunden. Das sediert zwar, hilft aber gegen die Angst und sollte im Hospiz problemlos zu bekommen sein. Gut ist schon mal, dass deine Mama keine Schmerzen hat. Das war bei meiner Mama ganz am Schluss ein großes Problem – die Schmerzen waren so stark, dass sie palliativ sediert werden musste.
Versuch jetzt so viel wie möglich bei deiner Mama zu sein, da du ja wirklich nicht weißt, wie lange sie noch bei dir ist. Wenn es geht, fahr hin, nimm dir Urlaub, lass dich im Zweifel krank schreiben, damit du Zeit bei deiner Mama verbringen kannst. Ich habe seinerzeit die Palliativärztin, die meine Mama betreut hat, gefragt, wie lange es ihrer Einschätzung nach noch geht, und sie sagte, es sei eine Sache von Tagen. Genauso war es dann auch. Und ich bin froh, dass ich diese letzten Tage komplett bei meiner Mama verbringen konnte.
Für die vor dir liegende Zeit wünsche ich dir viel Kraft.

Namida
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  #3  
Alt 20.07.2015, 15:33
Cloudy78 Cloudy78 ist offline
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Registriert seit: 25.10.2014
Beiträge: 18
Standard AW: Gebärmutterhalskrebs endstadium seit Samstag im hospiz

Hallo Melanie,

ich kann Dich sehr gut verstehen- so bin ich doch fast in der gleichen Situation wie Du. Meine Mama liegt momentan auf einer Palliativstation und ist auch sehr in sich gekehrt, redet kaum und starrt (wenn sie tatsächlich mal die Augen offen hat) immer in die Leere. Sie ist auch die ganze Zeit in einer Art Dauerschlaf und ist teilweise sehr verwirrt.

Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, besonders schlimm ist die Stille und wenn nichts gesagt wird. Man würde so gerne helfen, aber alles fühlt sich irgendwie falsch an.

Vielleicht ist es für unsere Mamas auch schwierig zu akzeptieren, dass sie nun bald loslassen müssen und Ihr Leben ein Ende hat. Der Psychoonkologe meinte heute zu mir, man kann sie nur begleiten und muss sich immer wieder vor Augen führen, dass sie nicht sie selbst ist und sich deshalb vielleicht manchmal "anders" verhält

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und alles Gute
Cloudy78
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