Ablauf und Aufklärung vor der Therapie

[Juna]

Hallo, ich würde mich sehr freuen von euch zu erfahren, wie das abgelaufen ist.

Ich hatte eine Stanzbiopsie und es kam Brustkrebs im Frühen Stadium bei mir heraus. Ich bin 38 Jahre alt und der 5 Fall von Brustkrebs in meiner Familie.

Deswegen war ich sehr an einem Gentest interessiert.

Die Brustsprechstunden haben mir gar nicht geholfen. Eine halbe Stunde ging jeweils für die Ultraschalluntersuchung drauf.
Dann wurde mir mitgeteilt man würde eine Brusterhaltende Operation und anschließende Bestrahlung machen. Ich soll einen OP Termin vereinbaren.

Jetzt habe ich alles zu dem Thema gelesen und würde gerne besprechen, ob das überhaupt sinnvoll ist, wenn ich zur Hochrisikogruppe gehöre.

Zum Fragen komme ich nicht, es wurde so beschlossen und eine weitere Aufklärung würde erst nach stationärer Aufnahme erfolgen. Somit müsste ich jetzt zu einer OP zustimmen, mit der ich eigentlich nicht einverstanden bin.

Konntet ihr eure Fragen, eure Bedenken im Voraus denn klären? Ich habe bisher nichtmal Arztbriefe oder Berichte erhalten, so dass ich mir keine Zweitmeinung einholen kann.

[Janska]

Hallo Juna.
Sobald man die Diagnose erhält, wird man auch schon therapiert…da fühlt man sich leicht gehetzt. Erstmal gut, dass es Frühstadium ist. Welche Tumor“Formel“ hast du? Oder weißt du das auch noch nicht?

Sollst du eine Chemo bekommen?

Vielleicht kannst du ja in die Praxis fahren und dir deine Befunde ausdrucken lassen. Ich habe mir diese immer geben lassen…
Und eine zweite Meinung kann sehr hilfreich sein. Vor allem, wenn man sich unsicher ist.

[Juna]

Danke für die Antwort, es sind ein inv.Karzinom G1 Hormon positiv und Her2 neg und 2 DCIS Herde.
Die Histologie habe ich direkt im Labor angefordert, weil es keine anderen Berichte gibt.

Ich soll einen OP Termin ausmachen und würde davor nochmal aufgeklärt.

Wäre es nicht sinnvoll das dies vor der stationären Aufnahme passiert, damit ich auch weiß was da auf mich zukommt?

[Elisabethh.1900]

Liebe Juna,
wegen einer genetischen Beratung kannst Du Dich an das BRCA Netzwerk wenden, dort wird man mit Dir die Problematik besprechen.

Bitte schaue einmal hier:www.brca-netzwerk.de

Die zertifizierten Brustzentren müssen auch genetische Beratung anbieten bzw. mit den entsprechenden Fachzentren zusammenarbeiten.

Eine Operation bzw. Behandlung, egal in welchem Umfang, ist ohne Einwilligung des Patienten (Notfälle ausgenommen) nicht zulässig, die behandelnden Ärzte müssen ihre Entscheidung ausführlich begründen. Bei Dir auch, warum sie eine brusterhaltende Operation für ausreichend halten.

Bitte hole Dir unbedingt eine zweite oder dritte Meinung ein.

Alles Gute,
Elisabethh.

[Juna]

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich war schon bei der genetischen Beratung und habe einen Kostenvoranschlag an meine Versicherung geschickt.
Wenn diese die Übernahme zusichern mache ich das sofort.

Ich war heute im Gespräch und bin zum Ersten Mal mit gutem Gefühl heraus gegangen, da es sinnvoll ist und ich mich sicherer fühlen werde auf der Seite das Gewebe ganz zu entfernen und mit einem Implantat aufbauen zu lassen.

Ich habe viele Gründe, die mir gar kein Gutes Gefühl gaben, Brusterhaltend zu operieren und er hat das auch bestätigt.

Somit wäre nur die Frage offen, falls tatsächlich der Genbefund käme die andere Seite ebenfalls so zu behandeln.

[Janska]

Das ist eine super Entscheidung. Ich habe vor acht Jahren nämlich eine brusterhaltende OP bekommen und nun hatte ich ein Rezidiv. Jetzt sind beide Brüste ab und es fühlt sich gut an.