Ich werd noch verrückt

[Hopeless]

Hallo zusammen,
ich bin hier weil mein Mann zum zweiten Mal an Krebs erkrankt ist.
Das erste Mal war vor sieben Jahren an einem Bronchialkarzinom, jetzt ist es der Kehlkopf.
Der LK hat sich irgendwann ohne Behandlung in Luft aufgelöst, und ich habe mich der irrwitzigen Hoffnung hingegeben das alles gut ist, so kann man sich täuschen. Der KKK ist leider zu spät diagnostiziert worden und so muß jetzt der ganze Kehlkopf entfernt werden. Man bekommt ja immer gesagt wie gut man auch ohne Kk leben kann, aber das sind auch die Leute die nicht betroffen sind.
Ich traue mich schon gar nicht mehr zu hoffen das alles gut wird, könnte nur noch heulen. Brauche echt die Hilfe von Betroffenen.
LG Hopeless

[Rolf54]

Hallo Hopeless,

tut mir leid, dass es Deinen Mann auch erwischt hat. Ich habe selbst vor fast 5 Jahren meinen Kehlkopf verloren. Es ist bestimmt nicht einfach, besonders am Anfang, ohne Kehlkopf zu leben aber man kann lernen ganz gut damit umzugehen.
Wichtig ist, dass die Behandlung vor allem den Krebs besiegt. Dann kommt der zweite wichtige Teil, wieder reden zu können. Verschiedene Möglichkeiten werden euch bestimmt noch erklärt werden, da kommt es auch auf die Behandlung an.
Wenn Dein Mann alles gut übersteht kann er doch ein ziemlich normales Leben führen.
Bei mir ist die Behandlung (OP, Bestrahlung und Chemo) zwar hart gewesen aber dafür auch erfolgreich. 7 Monate nach der OP konnte ich wieder arbeiten, ich treibe Sport und mache eigendlich alles wie früher auch. Natürlich lebt man mit Kehlkopf einfacher, aber es geht wirklich auch ohne ganz gut, besonders wenn es keine Alternative gibt. Hier findest Du noch viele Berichte von anderen Kehlkopflosen und deren Leben, die Dir auch Hoffnung geben sollten.

Also Kopf hoch, kümmert euch zuerst um die Behandlung dann um alles weitere, eins kommt dann zum anderen. Ihr werdet noch einige Hilfsangebote während der Behandlung bekommen.

Vielleicht wirst Du dann irgendwann auch Deinen Namen in Hopefull ändern, ich wünsche euch alles Gute.

Rolf

[Hopeless]

Hallo Rolf,
erstmal vielen Dank für Deinen freundlichen Zuspruch. Vom Kopf her weiß ich das es gemacht werden muß, aber es tut im Herzen weh. Man sieht den geliebten Menschen nicht gern leiden, und ein Zuckerschlecken ist Krebs ja nun mal nicht. Es gehen mir da soviele Gedanken durch den Kopf inwieweit sich dadurch unser Leben verändert, und ganz ehrlich, im Moment bin ich der größere "Jammerlappen".
Liebe Grüße Hoopeless

[wolfgang46]

Liebe Hopeless,

gleich als Erstes möchte ich die Anregung von Rolf aufgreifen,
ich möchte Dich in Kürze Hopefull nennen dürfen.
Es ist in der Tat so, dass am Anfang bei fast Allen große Traurigkeit vorherscht; wenn man dann in relativ kurzer Zeit nach dem Verlust des Kehlkopfes die gleichen Leute wiedersieht, ist die Traurigkeit zu einem Großteil dem Optimismus gewichen. Rolf und auch ich haben in unserer Zeit nach der OP viele Menschen mit Kehlkopfkrebs kennen gelernt, die mit so viel Optimismus und auch Lebensfreude durch die Welt gehen, dass ich mir fast sicher bin, dass Du Deinen Nick umschreiben würdest.
Ganz oben in diesem Forum gibt es den Link vom Verband der Halsoperierten e.V. geh mal dort auf die HP und such Dir den Ansprechpartner in der Nähe Eurer Wohnung und scheut Euch nicht ihn anzusprechen.
Er kann Euch besser beraten, von Auge zu Auge, wie wir hier im Forum.

Das Leben geht weiter. Ich wünsche Euch, dass Ihr Euer Leben jetzt so einrichtet, dass Ihr trotz der Krankheit viel Lebensfreude haben werdet.

Falls Ihr weitere Fragen oder Sorgen habt, wir hier, sind gerne für Euch da.

Alles Liebe
Wolfgang


PS - Ich bin "Teiloperiert"