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  #1  
Alt 19.09.2002, 01:13
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo,

ich würde gerne von hier eventuell mitlesenden *Patienten* wissen, was sie dabei empfinden, wenn sie hier im "Hinterbliebenen Forum" lesen.

Meine Frage richtet sich ausschließlich an Patienten (und eventuell noch an Angehörige), die in KrebsKompass Foren nach Unterstützung zur *Überwindung* der Krankheit und nach Hoffnung suchen.

Dass schon allein in meiner Frage Kritik angedeutet ist, ist klar, und ich will sie daher auch kurz erläutern, hoffe aber, dass in den womöglich schnellen und heftigen Reaktionen nicht die Antworten derer untergehen, an die die Frage eigentlich gerichtet ist.

Der KrebsKompass Foren Bereich ist von der Struktur, der Bedienbarkeit sowie der regen Teilnahme einer der besten den ich kenne. Gerne würde ich ihn empfehlen.
Der "Angehörigen Bereich" allerdings ist schon problematisch durch die Art einiger Beiträge, doch ein "Hinterbliebenen" Forum in ein Auswahlmenü zu integrieren, dass vor allem von *Patienten* benutzt wird erscheint mir, gelinde(!) gesagt, unpassend !

Dass es ein solches Forum wie dieses gibt mag sicher wichtig sein, ich habe sehr sehr viele eurer Beiträge gelesen. Euren Schmerz verstehe ich, denn es ist auch meiner.
Ich hoffe, dass verstanden wird, dass nicht euer Bedürfnis nach Austausch und Trost der Punkt meiner Kritik ist.

Grüße
Lillebror



http://www.leukaemie-links.de.vu/
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  #2  
Alt 19.09.2002, 05:00
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Lillebror

warum sollte denn das Forum für Hinterbliebende für uns als Betroffene problematisch sein?

ich selber lese hier im Hinterbliebenden-Forum , sowie im Angehörigen-Forum und im Betroffenen-Forum. Denn ich bin eigentlich alles. Ebenfalls Hinterbliebende, wie Angehörige und auch selber betroffen.

Ich meine sogar, nur wenn man sich mit allem was diese Krankheit eben ausmacht befasst, kann mich selber sehr sehr helfen. Es nutzt mir als Betroffene überhaupt nix, wenn ich den Teil,den sicherlich auch meine Angst ausmacht es vielleicht nicht zu schaffen, einfach ignoriere - und mir nur die guten "Info-Mails" sowie "Gute-Hoffnungs-Mails" usw. antue. Dann bleibe ich doch mit dem, was meine Angst ausmacht ganz alleine.

Durch das Angehörigen-Forum kann ich als Betroffene die Möglichkeit finden ( und bereden), wie ich vielleicht anders auf meine Angehörige eingehe - oder verstehen zu lernen, warum meine Angehörigen vielleicht ganz anders reagieren, als ich es mir wünschen würde. Habe ich das auch verstanden, kann es ein MIteinander geben.

Genauso wichtig finde ich zu wissen, das Angehörige wie auch Hinterbliebende eine Möglichkeit des Austausches haben. So kann ich mir auch mal beruhigt sagen, so haben meine Angehörigen auch die Möglichkeit sich auszutauschen, wenn sie mit etwas nicht klar kommen. Ich habe meinen Brüdern sogar diese url gegeben, damit sie sich mal umsehen können, wenn ihnen danach ist.

Außerdem sind doch die Foren gut zu erkennen. Es liegt in meiner Verantwortung, wo und was ich lese oder eben nicht lesen möchte.

Wie Du siehst - ich habe damit keinerlei Probleme. Im Gegegnteil, für mich ist es eine ideale Mischung.

viele Grüße
elisabeth
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  #3  
Alt 19.09.2002, 09:11
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Liebe Lillebror,
ich bin zwar n u r Angehörige.
Aber - ja und nun kommt das grosse Aber.
Meine Schwester war krebskrank. Während ihrer Krankheit bin ich auf das Forum gestossen. Es hat mir sehr geholfen und viele Fragen beantwortet. Man fühlt sich sehr hilflos.
Vor allem am Anfang, wenn man durch den Arzt / Angehörigen die Prognose erfährt und dann doch die Kraft haben muss, den Kranken zu unterstützen. Dies ist selbstverständlich, man macht es gern und aus vollem herzen...
Gar keine Frage.
Nur wenn dann die Zeit doch gegen einen läuft und das Wettrennen gewinnt...
Man fällt in ein tiefes, tiefes Loch.
Es erwischt einen voll, der Boden unter seinen Füssen tut sich auf.
Wenn ich in dem Moment das Forum nicht gehabt hätte, dann wäre es um vieles schlimmer gewesen.
Gerade deshalb finde ich es gut, dass es dieses Forum gibt.
Es wird ja nicht nur von Betroffenen gelesen, sondern auch von Angehörigen.
Ausserdem - da muss ich Elisabeth recht geben - man ist doch mündig, kann doch selbst entscheiden, klinke ich mich in das Forum ein und entscheidet doch autark, was man liest und was nicht - oder etwa nicht?
Hast du da Probleme mit?
Irgendwie finde ich deine Fragestellung etwas seltsam?
Leider gehört der Tod zum Leben dazu...
und ich weiss von meiner Schwester, dass sie sich mit diesem Thema auch beschäftigt hat. Es war ihr irgendwie durch aus bewusst, dass sie es nicht schaffen könnte.
Viele Grüße
Lisa
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  #4  
Alt 19.09.2002, 11:23
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

hallo lillebror,

ich finde deine frage schon etwas komisch.

gehört der tod nicht unmittelbar zum leben?

gerade bei krebspatienten kann es unweigerlich (für die angehörigen) von einem betroffenen, angehörigenforum, plötzlich zum hinterbliebenenforum werden.

du glaubst nicht, wie einen dieses hinterbliebenenforum helfen kann.es fängt dich doch in deiner tiefen trauer auf.du liest andere schiksale und weißt, du bist nicht alleine.

man kann selber entscheiden, gehe ich auf dieses forum oder nicht.es steht kein zwang für dich dahinter.
aber glaube mir, jeder der in diesem forum schreibt, ist froh dass es dieses gibt.

gela
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  #5  
Alt 19.09.2002, 12:49
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

liebe Antworterinnen,


Ich bestreite nicht, dass es gut und vielleicht zeitweise geradezu überlebensnotwendig sein kann, dass es so etwas wie Hinterbliebenen Foren gibt. Aus dem Lesen einiger Beiträge habe ich auch ersehen, dass es einigen wirklich zu helfen scheint.
Aber ich wies doch ausdrücklich darauf hin, dass *das* nicht der Punkt meiner Kritik ist !

Den Einwand, es könne doch jeder selbst entscheiden ob er diesen Forenbereich anklicke oder nicht habe ich befürchtet, finde ihn aber mit Verlaub ganz schön nachlässig dahingesagt. Es ist doch schon ein Unterschied, ob man nach einem solchen Forum ausdrücklich *sucht* (da würde ich eurem Einwand wohl zustimmen müssen), oder es einem schon im Auswahl Menü in unmittelbarer Nachbarschaft zu *seinem* Thema unübersehbar und immer wieder ins Auge springt!

Elisabeth, ganz herzlichen Dank für deine Antwort! Ich hatte ja ausdrücklich nach Meinungen von Patienten gefragt und du hast sowohl aus dieser Warte, als auch aus der Angehörigen und Hinterbliebenen Warte geantwortet.
Denkst du, du würdest es genauso sehen, wenn du jene beiden Perspektiven nicht auch kennen würdest ?
Du schreibst etwas sicherlich ganz wesentliches :

"Es nutzt mir als Betroffene überhaupt nix, wenn ich den Teil,den sicherlich auch meine Angst ausmacht es vielleicht nicht zu schaffen, einfach ignoriere - und mir nur die guten "Info-Mails" sowie "Gute-Hoffnungs-Mails" usw. antue. Dann bleibe ich doch mit dem, was meine Angst ausmacht ganz alleine. "

Ich verstehe was du meinst. Es gibt aber auch ganz andere Ansätze, die ebenfalls zu achten und zu schützen sind. Eben auch zB den, sich mit der Möglichkeit des T'des ausdrücklich *nicht* beschäftigen zu wollen. Und das ist ohnehin schwer, nach dem auch heute noch für viele allein schon das Wort "Krebs" mit der Assoziation "T'd" behaftet ist. Oder gar völlig zu unrecht geradezu *gleich gesetzt* wird.
Und diese Assoziation wird alleine schon durch die unmittelbare Nachbarschaft zwischen Patientenforen und Hinterbliebenen Forum bestärkt, selbst dann wenn man "diszipliniert" genug ist, letzteres nicht anzuklicken.
Konfrontiert wird mit dem Thema ohnehin jeder Patient, schon durch die Reaktionen seiner Umwelt oder durch die vorgeschriebenen "Aufklärungsgespräche" in der Klinik usw. Und ich denke, dass jeder der auch nur kurz gezielt *danach* sucht innerhalb kürzester Zeit bei google genügend viel zum Thema "T'd" findet. Es ist also nicht so, dass es im KKompass angeboten werden muss, damit es überhaupt gefunden werden kann.

In welcher Situation kommen die meisten Besucher auf die Seiten von KrebsKompass ? Ich würde vermuten ein sehr großer Teil kommt in jener Zeit zum ersten Mal, in der die *Schock Diagnose* noch recht neu ist, und man wie wild nach allem an Informationen sucht, was einem nur irgendwie weiterhelfen könnte. Bitte sagt jetzt nicht wieder "selbst schuld", wenn ich unterstelle, dass viele Menschen durchaus auch *trotz* oder sogar *wegen* ihrer Panik diesen Hinterbliebenen Bereich geradezu anklicken *müssen*, wenn er ihnen so unübersehbar ins Auge springt. Und es sollte leicht nachzuvollziehen sein, dass speziell dieser Bereich hier nicht gerade dazu dient, Hoffnung und Zuversicht eines solchen Betroffenen zu stärken. Aber gerade jenen diese Hoffnung zu erhalten und die Zuversicht stärken ist die Aufgabe, die bleibt ! Auch für uns, die wir das endgültige Ende einer großen Hoffnung miterleben mussten.

Vielleicht aber täusche ich mich auch, zumindest in der befürchteten Dimension.
Wenn keine Patienten Antworten kommen, die diese Befürchtungen bestätigen, werde ich das nochmal neu überdenken.

@gela und lisa: >>gehört der tod nicht unmittelbar zum leben

Nein, natürlich nicht. Was für eine Frage ! Gehörte er zum Leben, hätten wir kaum solchen Kummer damit. Oder ?
Dieser "T'd-gehört-zum-Leben" -Satz ist zwar überall und immer wieder zu lesen, aber auch durch ständige Wiederholungen wird er leider nicht wahrer. Ich wünschte er würde.

grüße vom
Lillebror
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  #6  
Alt 19.09.2002, 13:29
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hallo lillebror,

ich als hinterbliebene bleibe dabei.
dieses forum gehört dazu.

ja mit dem tod ist auch großer kummer verbunden und trotzdem gehört der tod zum leben dazu.
es kommt nur darauf an, wie gerade wir hier, in dieser gesellschaft damit umgehen können.der tod ist in deutschland ein tabuthema, deswegen bilden sich vielleicht auch viele ein, man sollte sich mit ihm nicht auseinandersetzen.
aber das finde ich, ist grundverkehrt.

lies mal wie andere völker mit dem tod umgehen.sie gehen damit ganz natürlich um, weil er eben dazu gehört.das sollte uns hier in der gesellschaft auch endlich einmal klar werden.

wir müssen alle einmal sterben, warum sollte man sich also damit nicht befassen?

du musst nicht unweigerlich dieses forum anklicken, wenn es dir persönlich nicht gut tut, dann lass es einfach.
aber für viele hier ist es ein sehr hilfreiches portal.
ich bin gespannt wieviele patienten sich in diesem hinterbliebenenforum melden werden.
ich würde mich nicht wundern wenn es sehr wenige sind.

ich bin übrigens nicht durch die krankheit meines vaters auf diese seite gestoßen, nein, erst im nachhinein als ich trost in der trauer suchte und den fand ich hier im "hinterbliebenenforum"

grüße von gela
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  #7  
Alt 19.09.2002, 13:42
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

liebe/r lillebror..
mal gelinde ausgedrückt..was genau willst du eigentlich?????
in diesen foren finden sich patienten..angehörige und hinterbliebene bestens aufgehoben und wie du den zahlreichen postings entnehmen kannst auch hilfreich betreut.. ALLE dieser gruppen haben ihre ureigensten ängste ..probleme und nöte mit einer krebserkrankung. niemand liest oder schreibt hier zum vergnügen sondern aus der eigenen situation heraus.. und die leute fühlen sich hier verstanden.. ehrlich gesagt die einzige die/den ich nicht verstehe bist derzeit DU..entweder lässt du nicht die katze aus dem sack was genau eigentlich deine kritik nun ist oder aber du störst dich einfach daran dass angehörige und hinterbliebene auch ein recht haben sich auszutauschen.. du solltest nicht vergessen dass eine erkrankung eines nahen angehörigen auch bei der familie angst und probleme auslöst über die man sich austauschen möchte..und diese gruppen hier einfach nicht erscheinen zu lassen hiesse einen teil der erkrankung..nämlich alles das was eine familie damit erlebt.zu ignorieren.. das kann ja wohl nicht sinn der sache sein..und auch betroffene wissen ja um diese sorgen..willst du so "unehrlich" sein und das einfach durch nichterwähnen unter den teppich kehren?????..ich bin zwar "nur" angehörige aber seit vielen monaten forumsnutzerin und es hilft mir sehr gut über meine probleme hinweg und ich habe wertvolle bekanntschaften ( mit angehörigen UND betroffenen) hier schliessen können die ich um nichts auf der welt missen möchte....es wäre schade wenn dein posting so zu verstehen wäre dass du dies hier nicht zulassen möchtest.. aber ich muss ja nicht alles verstehen..
Minnie
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  #8  
Alt 19.09.2002, 14:38
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Ich bin zwar auch nur Angehörige bzw. inzwischen Hinterbliebene, aber möchte trotzdem etwas dazu sagen. Wenn man Deinen Denkansatz konsequent fortführen würde, dann dürfte in keinem der Foren das Thema Tod angesprochen werden - aber es ist allgegenwärtig! Im Lungenkrebsforum, in dem ich mich aufgehalten habe, als mein Vater noch gelebt habt, sind nach wie vor sehr viele Menschen, deren Angehörige mittlerweile verstorben sind, aber auch viele Betroffene, die sich unbefangen untereinander austauschen. Sie helfen sich gegenseitig und das Tabuthema Tod wird dabei nicht ausgeklammert.
Geburt - Leben - Krankheit - Tod - natürlich liegt das alles ganz nah beieinander, es ist der ewige Kreislauf. Und natürlich ist der Tod mit Kummer verbunden, denn es heißt Abschiednehmen - für den, der gehen muss, aber auch für die, die bleiben. Diese Tatsache bedeutet aber doch nicht, dass die Aussage, der Tod gehöre zum Leben dazu, weniger wahr ist - sachlich d. h. biologisch betrachtet ist es richtig und emotional betrachtet zwar schmerzhaft, aber eben nicht zu leugnen.
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  #9  
Alt 19.09.2002, 15:26
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Standard Frage an evtl. hier mitlesende Patienten

Hallo Lillebror,
langsam aber sicher werde ich echt sauer! Und dies will eigentlich was heißen!!!
Hast du sonst keine Probleme!
Ich kann Gela nur Recht geben - sie spricht mir aus dem Herzen...
Ich bin zum Krebsforum gestossen, weil ich meiner Schwester helfen wollte. Ich wollte alles menschenmögliche in Bewegung setzen, damit es ihr gut geht...
Beim Forum habe ich die meiste Unterstützung bekommen und als meine Schwester es dann leider nicht geschafft hat, auch Trost. Dafür ist dieses Forum der Hinterbliebenen auch eingerichtet.

Auch ich bleibe dabei: Der Tod gehört zum Leben - übrigens genauso wie die Geburt.
Es sind Anfangs- und Endpunkt.
Es gibt nichts zu verniedlichen.
Nichts zu verschleiern. Natürlich bin ich unglücklich, traurig und mir ist das Herz zerrissen.
Wenn ich dann aber noch so ein "Quatsch" lese - sorry - da platzt mir die Hutschnur. Da kann ich nicht mehr an mir halten.
Jeder Mensch ist ab einem gewissen Alter für sich selbst verantwortlich und kann selbst entscheiden, was er möchte. Er kann daher auch entscheiden, klickt er sich in das Forum der Hinterbliebenen ein oder lässt er es.
Willst du es vielleicht umbenennen?!
Was willst du überhaupt...
Übrigens an unseren Reaktionen kannst du doch erkennen, wer in diesem Forum hauptsächlich ist, nämlich die alleingelassenen Angehörigen und - bis auf unsere liebe Elisabeth (die zu dem unserer Ansicht ist) - keine Erkrankten.
Vielleicht bist du im falschen Forum - aber mir scheint, du hast wirklich keine anderen Probleme.
Möchtest du tatsächlich das Thema "Tod" vollkommen ausklammern?
Ich finde es schon seltsam, dass du das Wort "Tod" nicht ausschreiben kannst - sondern nur T´d" schreibst.
Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen.
Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. So machen, als könnte es nicht passieren.
Dies hilft dem Kranken nicht und auch nicht den Angehörigen.
Wir sind keine kleinen Kinder mehr - hin und wieder müssen wir auch der Realität ins Auge schaun.

Bettina schreibt "Und natürlich ist der Tod mit Kummer verbunden, denn es heißt Abschiednehmen - für den, der gehen muss, aber auch für die, die bleiben. Diese Tatsache bedeutet aber doch nicht, dass die Aussage, der Tod gehöre zum Leben dazu, weniger wahr ist - sachlich d. h. biologisch betrachtet ist es richtig und emotional betrachtet zwar schmerzhaft, aber eben nicht zu leugnen"

Genauso ist es!
Nur in unserer Kultur wird alles was nicht schön ist, was krank ist und letztendlich auch der Tod ausgegrenzt. Zum Tabuthema gemacht.
Die Naturvölker sind in dieser Hinicht kultivierter wie wir!
Es ist doch wichtig sich damit auseinanderzusetzen.
Und jetzt komme bitte nicht auf die Idee, dass wir nicht richtig trauern können, dass es für uns Normalität ist.
Nein - dem ist wirklich nicht so.
Ganz im Gegenteil.
Wir sind auch am Boden zerstört...
Wissen nicht mehr ein und aus-

Auch wenn ich mich jetzt ganz unbeliebt mache - noch ein Denkanstoss.
Hast du dir schon mal überlegt, dass der Tod auch Erlösung bedeuten kann.
Das Tod auch etwas positives an sich haben kann. Dass er eventuell nicht ein Ende sondern ein Anfang bedeuten kann?

So
die traurige, sehr wütende Robbe Lisa
Ganz liebe Grüße an alle, die mich besser verstehen können und vielleicht ähnlich denken
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  #10  
Alt 19.09.2002, 16:31
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Hallo an alle

Ich bin eine Betroffene und möchte auch gerne etwas dazu schreiben. Alle, die sich über die Frage von Lilebror so sehr aufregen , möchte ich fragen, ob sie sich diesen Link ganz unten angesehen haben. Er verweist auf eine sehr interessante Seite, die eben von dir, Lillebror , betreut wird. Nun habe ich deine Frage so verstanden, dass du diesen Link zum krebskompass eventuell in diese Seiten einbauen möchtest. Ich finde es sehr verantwortungsvoll von dir, dass du da vorher nachfragst.
Also ich finde es in Ordnung, dass es dieses Forum gibt. Ich denke da auch an meine Angehörigen im Falle meines Todes. Und wie man sieht wird es auch sehr gebraucht.

Liebe Grüsse
Hedi
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  #11  
Alt 19.09.2002, 17:39
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Liebe Lisa, nicht aufregen! Ich glaube, hier bahnt sich gerade ein Mißverständnis an. Ich habe Dich, Lillebror zwar auch so verstanden, dass sich Deine Einstellung zum Thema Sterben und Tod nicht unbedingt mit der meinen deckt, aber dass es Dir um etwas ganz anderes geht - nämlich darum, ob es für Erkrankte zumutbar oder keine zu große Belastung ist, in den Foren mit Sterben und Tod konfrontiert zu werden, wenn sie eigentlich auf der Suche nach Informationen sind, die ihnen Perspektiven aufweisen.

Allerdings hast Du ja selbst schon ganz richtig geschrieben, Lillebror - überall wird man mit diesem Thema Tod konfrontiert, allerdings selten auf einer Ebene, die so authentisch ist wie hier im Forum. Das Thema läßt sich nicht aussparen und ich bin der Meinung, es sollte auch nicht länger tabuisiert werden. Denn nur wenn wir endlich anfangen würden "normaler" und selbstverständlicher mit dem Sterben und dem Tod umzugehen, können wir den Sterbenden einen würdigen Tod ermöglichen und unserer eigenen Endlichkeit auch gelassender entgegensehen.

Sich mit dem Tod zu befassen oder konfrontiert zu werden würde ich jedoch keinesfalls gleichsetzen mit die Zuversicht und Hoffnung aufgeben, weder als Betroffener noch als Angehöriger, egal ob gesund oder krank.

Liebe Grüße und - vertragt euch, keine Attacken...
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  #12  
Alt 19.09.2002, 23:06
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Sehr geehrte gela, minnie, LisaRobbe,

ich finde Ihre Unachtsamkeit im Lesen von zumindest meinen beiden Beiträgen offen gestanden *schockierend* und hoffe sehr, dass Sie hier ansonsten im Umgang miteinander nicht ähnlich nachlässig sind.

Man kann die Problematik, die ich aufzuzeigen versuchte erkennen, abwägen und dann zu einem anderen Schluss kommen. Von der Begründung wird abhängen, ob dieser anderslautende Schluss legitim ist. Diese Problematik aber einfach wie als *nicht vorhanden* zu ignorieren ist ekelhafte Anmaßung.

Danke Bettina, dass du es noch mal sehr richtig zusammengefasst hast, worum es mir ging. Ich hatte ja schon gedacht, es sei eindeutig genug formuliert gewesen :

"Ich habe Dich, Lillebror zwar auch so verstanden, dass sich Deine Einstellung zum Thema Sterben und Tod nicht unbedingt mit der meinen deckt, aber dass es Dir um etwas ganz anderes geht - nämlich darum, ob es für Erkrankte zumutbar oder keine zu große Belastung ist, in den Foren mit Sterben und Tod konfrontiert zu werden, wenn sie eigentlich auf der Suche nach Informationen sind, die ihnen Perspektiven aufweisen. "

In deinem Beitrag davor schreibst du :
"Wenn man Deinen Denkansatz konsequent fortführen würde, dann dürfte in keinem der Foren das Thema Tod angesprochen werden - "

Ja, genau so würde ich ihn auch konsequent fortführen. Dabei ist es allerdings ein sehr wesentlicher Unterschied (!!), ob dort schreibende Patienten sich über ihre *Angst* austauschen, was etwas völlig anderes ist. Oder ob *Angehörige* über St*rben oder gar T'd berichten. Denn das gehört nicht in ein Patienten Forum. Einfach zu sagen, ein Betroffener, der das nicht lesen will soll halt weg bleiben empfände ich als ...... *ohne Worte*
------
Danke ganz besonders für deinen Beitrag, Hedi !

"Nun habe ich deine Frage so verstanden, dass du diesen Link zum krebskompass eventuell in diese Seiten einbauen möchtest. Ich finde es sehr verantwortungsvoll von dir, dass du da vorher nachfragst."

Im Zusammenhang mit der laufenden Aktualisierung der Linkliste lese ich seit einigen Monaten zeitweise im Leukämie Bereich mit. Aus diesem Grund brennt mir auch immer wieder der "Hinterbliebenen Bereich" ins Auge und seine Existenz ist es, warum ich den KrebsKompass bislang nicht verlinkt habe. Was ich aus den ebenfalls eingangs genannten Gründen sehr bedauere. Denn das Forum an sich ist phantastisch.

"Also ich finde es in Ordnung, dass es dieses Forum gibt. Ich denke da auch an meine Angehörigen im Falle meines Todes. Und wie man sieht wird es auch sehr gebraucht."

Ich bewundere und respektiere deine Einstellung. Möchte dich gerade deshalb aber auch fragen, ob du es für "schlechter" oder gar illegitim hältst, wenn ein Patient seine gesamte Aufmerksamkeit und Kraft auf seine Heilungs Zuversicht konzentriert und sich mit der Möglichkeit eines "Scheiterns" daher nicht auseinandersetzen will.
Ich persönlich halte das für völlig legitim. Irgendwie auch für sinnvoller, aber dazu scheint es deutlich anderslautende Ansichten zu geben. Die bislang in dieser Diskussion allerdings vor allem von *nicht Selbst Betroffenen* geäussert wurde.
Würdest du es für richtig halten, Patienten die es "verdrängen" wollen, wie das hier oft anmaßend genannt wird, zu einer Beschäftigung mit dem T'd zu zwingen oder auch nur zu nötigen? Oder sollten sie die Freiheit haben darauf verzichten zu wollen. Was denkst du ?

LisaRobbe schreibt :
"Von meiner Schwester weiss ich ganz genau, dass sie sich, als es ihr noch besser ging, durch aus auch mit diesem Thema beschäftigt hat. Sie hat mit meinen Eltern die Einzelheiten der Beerdigung gesprochen und gewisse Vorbereitungen getroffen.
Nur weil man nicht möchte, was eventuell passieren könnte, kann man doch nicht die Augen verschließen. "

So hat es Ihre Schwester gemacht. Es ist in Ordnung, wenn Ihre Schwester das so gemacht hat. Andere machen es aber anders, und auch das muss jenen ermöglicht werden. Es reicht *nicht*, einfach nur schnippisch zu sagen "na und, sollen sie halt nicht auf das Forum klicken".
Warum das nicht reicht habe ich zu begründen versucht.

Zu den zum größten Teil geäußerten "philosophischen" Ansichten zum Thema T'd werde ich mich hier sicher nicht äussern, ich halte sie weder für besonders durchdacht noch in irgendeiner Weise inspirierend. Um es in bemühter Höflichkeit auszudrücken.
Vor allem aber hat es mit meiner eigentlichen Frage nichts zu tun. Und ich möchte nicht, dass die zum Teil massiv geäusserten Ansichten anderen Patienten ausser Hedi den Mut nehmen, sich ggf auch anderslautend zu äussern.

Lillebror

http://www.leukaemie-links.de.vu/
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  #13  
Alt 19.09.2002, 23:24
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Lillebror, leider hast Du, oder haben es Sie es nun doch erreicht, die Diskussion auf eine eher unsachliche Ebene zu heben. Jeder, der sich geäußert hat, hat nicht nur theoretisch sondern sehr konkret seine ganz eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Tod gemacht und sich dazu geäußert. Den philosophischen Ansatz in Frage zu stellen oder es gar als "ekelhafte" Anmaßung zu bezeichnen, dass Menschen sich mit einem Thema auseinandersetzen, dem Sie nur mit Platzhaltern begegegnen, gerade so, als ob Sie den T'd und das St*rben leugnen wollten, das ist nach Ihrem letzten Posting auch für mich unbegreiflich. Schade.
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 19.09.2002, 23:44
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Bettina,

Was die "Sachlichkeits Entwicklung" in dieser Diskussion betrifft wollen Sie vielleicht nochmal die erfolgten Antworten auf meine ersten beiden Beiträge lesen.

" Jeder, der sich geäußert hat, hat nicht nur theoretisch sondern sehr konkret seine ganz eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Tod gemacht"

Ich auch.

>>"Den philosophischen Ansatz in Frage zu stellen oder es gar als "ekelhafte" Anmaßung zu bezeichnen, dass Menschen sich mit einem Thema auseinandersetzen....."

Bitte zitieren Sie mich im richtigen Zusammenhang, oder gar nicht.

>>"Schade."

Mehr als das.

Lillebror
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 20.09.2002, 00:45
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Lieber Lillebror,

Haarspalterei liegt mir nicht.

In diesem Sinne alles Gute für Sie.

Bettina
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