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  #76  
Alt 14.05.2005, 11:50
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Liebe Delia
keiner geht auf die andere Seite ohne Etwas von dir mitzunehmen und etwas unsagbar Kostbares bei dir zurückzulassen.
Deine Gedanken finde ich so offen und ehrlich.Respekt!
Wie kommst du auf die Idee, dass Raben was mit Toten zu tun haben? Das Gefühl hatte ich auch schon so oft. Seltsam!
Liebe Grüße und viel Kraft
Inge
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  #77  
Alt 14.05.2005, 12:01
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Liebe Delia,

laß Dich als Erstes einmal ganz fest drücken.

Das mit dem Ausräumen habe ich genauso gemacht. Eine Woche nach Pits Beerdigung habe ich den ganzen Schrank und seine Schuhe rausgeräumt. Nur vom Hochzeitsanzug (wir haben ja erst im Juli 2004 geheiratet) konnt ich mich noch nicht trennen.
Auch habe ich mir noch ein T-Shirt aufgehoben an dem ich immer rieche. Ist vielleicht blöd, aber ich denke für mich ist das der richtige Weg.

Was wir Angehörigen mitmachen, geht wirklich über die Vorstellungskraft von allen Menschen die dieses noch nie mitmachen mußten. Wenn mir immer wieder Leute sagen ich kann dich so gut verstehen, dann denke ich mir oft.... ihr habt doch nicht im geringsten eine Vorstellung was man da durchmacht.

Holger war doch auch auf der Beerdigung und beim Essen hat er einen tollen Spruch zu mir gesagt..... du denkst du bist schon ganz unten, es kann nicht mehr schlimmer kommen, dann kommt von hinten jemand tupft die auf die Schulter und sagt ich hol schon mal den Aufzug, da gehst noch 10 Stockwerte runter.

Ich denke dieser Spruch enthält sehr viel Wahrheit, zumindest was meine Gefühle anbelangt. Ich dacht oft ich schaffe es nicht mehr keinen Tag, keine Stunde, keine Minuten. Aber man schafft es für die geliebten Menschen da zu sein, wann immer sie uns brauchen.

Ich denke an Dich bis bald

Petra
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  #78  
Alt 14.05.2005, 17:14
Ekkehard Tromm Ekkehard Tromm ist offline
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Hallo Delia

auch von mir eine feste Umarmumg, habe still mitgelesen, weil ich zu wenig Worte finde.
Alles Liebe
Ekkehard
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  #79  
Alt 14.05.2005, 22:52
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Hallo Inge,

in der Mythologie heißt es, daß die Krähen die Seele des Verstorbenen ins Totenreich tragen. Und ich glaube halt, daß der Verstorbene auch weiterhin durch die Augen der Krähe uns sieht. Natürlich glaube ich auch, daß er auch so immer um mich ist. Ist alles etwas verquer, aber was solls. Jedem das seine.

Es ist wirklich kaum zu glauben, nachdem seit Sonntag keine Krähe mehr zu sehen war, kaum hatte ich heute morgen den Beitrag abgeschickt, da flog eine Krähe auf die Antenne gegenüber und nach einem kleinen Rundblick, wie es denn da oben so ist, schaute sie nur noch zu mir. Konnte mich aber eigentlich durch den Vorhang gar nicht sehen. Dann rief meine Tochter an und ich erzählte es ihr und begann zu weinen. In dem Moment begann die Krähe laut zu kreischen und flog davon. Carina, die das gehört hatte, lachte und meinte:"OK, das muß Dad gewesen sein, er hat sonst auch immer gejammert, wenn du geheult hast." Als ich später zum einkaufen ging, flog wieder eine Krähe über mich und setzte sich auf eine Hausantenne hoch über mir. Sie schaute runter und begann wieder zu rufen. Dann flog sie weg. Und obwohl seither wieder keine mehr kam, fühle ich mich doch beruhigt, denn ich glaube jetzt hat er endlich seinen Platz gefunden und wieder mehr Zeit für uns.

Liebe Grüße
Delia
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  #80  
Alt 14.05.2005, 22:53
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Liebe Petra,

nun hast Du auch schon so viele Wochen hinter Dir und verstehe Dich vollkommen. Man beginnt plötzlich einfach zu weinen, weil ein Gedanke oder der Blick auf irgend etwas die Erinnerung wieder hoch kommen lassen. Und manchmal ist es einfach die Einsamkeit die einen plötzlich und unvermittelt überfällt.
Ich kann Dich voll verstehen, daß Du was von Pit behalten hast, denn das mache ich natürlich auch. Als es Heinz schon schlechter ging sagte er schon zu seiner Tochter, als die mal meinte :"Hey, toller Pulli den du anhast", kannst du gern haben nimm dir ruhig was dir gefällt, ich kauf mir bald neue. Kein Wunder, waren ihm ja schon alle zu weit. Carina und ich werden uns von den Pullis einen Teil aussuchen. Und dann sind da auch noch so typische Sachen, die ihn ausmachten. Er hatte immer seinen Kalender, einen Kuli mit seinem Namen drauf, seine Armbanduhr und natürlich seinen immer übervollen Geldbeutel bei sich. Diese vier Sachen werden so beieinander liegen und uns immer an ihn erinnern.
Der Spruch von Holger war wirklich sehr gut. Genau dieses Gefühl hatte ich nun so lange. Immer wenn du dachtest es kann nicht mehr schlimmer kommen, gab's noch was drauf. Deshalb hängen Carina und ich die letzten Tage einfach nur so rum und genießen das Nichtstun. Keinen Termin und keine Angst, einfach nur den Augenblick leben. Seit Ende 2001 ist dies nun das erste mal, daß wir das tun können.
Ich wünsche auch Dir noch alles Gute und hab Deinen Pit auch immer bei Dir.

Liebe Grüße
Delia
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  #81  
Alt 14.05.2005, 22:54
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Lieber Ekkehard,

ich habe mich sehr über Deine Ergebnisse gefreut und wünsche Dir weiterhin alles Gute und behalte Deinen Humor. Den hatte mein Mann noch bis zum Schluß, er ist das wichtigste überhaupt, wenn man an Krebs leidet. Laß es Dir richtig gut gehen, und mach Dir eine schöne Zeit für die nächsten mindestens 50 Jahre.

Liebe Grüße Delia
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  #82  
Alt 15.05.2005, 09:30
Ekkehard Tromm Ekkehard Tromm ist offline
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Hallo Delia,
danke für die lieben Wünsche.Bin zuversichtlich, den Kampf letztendlich zu meistern.
Dir und deiner Familie ein schönes Pfingstfest
Alles Liebe aus München
Ekkehard
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  #83  
Alt 19.07.2005, 23:45
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schubs, für Matthias
Delia
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  #84  
Alt 23.07.2005, 14:17
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schubs für Matthias
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  #85  
Alt 23.07.2005, 16:18
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Hallo Delia,

habs gefunden. Danke
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  #86  
Alt 02.08.2005, 07:42
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Hallo alle miteinander,

morgen haben Heinz und ich unseren 39. Jahrestag und dann werde ich mich in den Memory Place verabschieden.

Die letzten 3 Monate waren sehr schwer, wie die meisten von Euch aus eigener Erfahrung wissen. Aber seit ein paar Tagen geht es mir nun besser und ich glaube die Zeit der übermäßigen Tränen und des Warum-fragens ist nun vorbei. Vielleicht kommt es auch von den Bachblütentropfen. Habe nun von den Rescue zu den Olive gewechselt, die sind für die Aufarbeitung der Dinge und wenn man körperlich und geistig erschöpft ist. Habe es schon mehrmals versucht, damit anzufangen, aber vorher ging es nicht. Die Tropfen schmeckten richtig eklig und vor einer Woche plötzlich war die Einnahme normal und da hatte auch die körperliche Umstellung begonnen. Ich fühle mich nun befreit und weiß, daß Heinz mir näher ist als je zuvor. Ich vermisste so sehr seine Umarmung und das Streicheln über meinen Kopf, wenn es mir schlecht ging, jetzt habe ich immer das Gefühl er ist da und tröstet mich und wenn ich abends ins Bett gehe fühle ich mich umarmt und kann sofort einschlafen. Während ich nun die letzten Sätze schrieb, begannen wieder die Tränen zu laufen, aber nur kurz und mit keiner so großen Verzweiflung wie vorher.

Ich weiß, es geht ihm nun sehr gut und er hat uns immer noch um sich und wenn wir nächste Woche nach London fliegen (seiner absoluten Lieblingsstadt) wird er sich freuen und mit uns all die neuen und bekannten Dinge sehen.

Manchmal macht das Leben schon seltsame Kapriolen, oder wie könnte man es sonst erklären, daß ich hier Matthias Renz wiedertraf. Er spielte früher (als Heinz noch Jugenleiter bei den Munich Cowboys war) in seiner Jugendmannschaft und nun muß ich ihn hier wiedertreffen. Und nun muß er all die schwere Zeit, die ich nun schon zum Teil hinter mir habe, durchleben.

Ich werde aber auch weiterhin morgens und abends im KrebsKompass das Tonsillenkarzinom und Euren Thread besuchen. Es gehört seit Jahren einfach zu meinem Tag dazu und es ist als ob alle hier irgendwie zu Familie gehören würden.

Ich wünsche Euch Allen viel Kraft bei der Aufarbeitung und den Anderen noch mehr Kraft bei der Bekämpfung Ihrer Krankheit.

Liebe Grüße

Delia
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  #87  
Alt 02.08.2005, 07:48
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Hallo Delia,

auch ich schreibe hier nur noch ganz selten. Bei Pit sind es nun schon 4 1/2 Monate her. Aber ich schaue irgendwie immer noch rein, den wie Du schon geschrieben hast irgendwie ist das hier meine 2. Familie geworden.

Ich wünsche Dir weiter die Stärke und Kraft die Du bisher hattest und möge die Liebe Deines Mannes Dich immer begleiten.

Laß Dich drücken und machs gut

Petra
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  #88  
Alt 02.08.2005, 13:29
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Liebe Delia,

mein Franzl ist nun auch schon dreieinhalb Monate nicht mehr bei mir. Im Juli waren es 39 Jahre, dass wir unser Leben zusammen teilen.

Bei mir wird es eigentlich immer schlimmer diese Endgültigkeit zu akzeptieren. Habe bisher nicht das Gefühl, dass Zeit Wunden heilt..... ich habe mir nun heute einen Termin bei einer Psychotherapeutin geben lassen. Ich wollte es alleine schaffen, aber ich kann einfach nicht mehr. Der Tod von Ottmar hat mich nochmals mehr in ein Loch gebracht, es tut mir so weh, dass er nicht mehr bei seiner Familie sein darf.

Auch ich habe meinem Franz - und natürlich auch für mich - einen Thread im POM eröffnet, das hilft mir, wenn ich gar so traurig bin, dann schreibe ich meinem Schatz alles...

Dir alles Gute und mache weiter so - schön dass Du die Kraft hast Dein Schicksal zu ertragen.

LG
Gaby
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  #89  
Alt 02.08.2005, 19:23
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Liebe Gaby,

ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen, noch vor kurzer Zeit ging es mir genauso. Ich hatte das Gefühl, daß es mich hinunterzieht und ich nicht mehr aus dem Loch rauskomme. Es kann durchaus sein, daß ich nochmal an diesen Punkt komme. Im Moment, ich hatte gerade vorher mit meiner Tochter gesprochen, wirkt alles so unwirklich. Alle Angehörigen, die bis jetzt gestorben sind, waren für mich auch tot und damit weg aus meinem Leben. Bei Heinz habe ich immer noch das Gefühl, als hätte man ihn einfach weg gebeamt und er wäre nicht tot, sondern irgendwo da oben in Wartestellung. Ich weiß natürlich, daß er nie wiederkommt und doch ist er so präsent wie nie zuvor.

Meine Kraft die Du ansprichst, ist eigentlich nicht existent. Ich kann mir nur nicht erlauben aufzugeben. Meine Tochter, die ihre Familie über alles liebt und nun nach dem geliebten Onkel auch noch ihren Dad verloren hat, hat natürlich panische Angst (sie bemüht sich immer, daß ich es nicht merke) davor hat, nun auch noch den letzten der Familie ihre Mom zu verlieren. Da sie keinen Partner hat und somit allein ist, würde das im Moment wirklich ein Problem für sie sein. Ich weiß auch, daß Heinz nicht möchte, daßich aufgebe. Er würde sich wünschen, daß ich nun noch glücklich werde und mit Carina alle die Reisen mache, die wir eigentlich zu dritt machen wollten.

Ich habe die letzten Tage und Wochen alle Tagebücher gelesen und auch die vielen kleinen Zettelchen, die wir uns immer geschrieben haben und seine Bilder gescannt und das hat mich aufgebaut, denn wer kann schon 39 Jahre vorweisen und wenn man die glücklich verbracht hat, dann weiß man, daß er auch im Tod noch glücklich darüber ist.

Gaby, ich denke wir sollten auch glücklich über diese Zeit sein und vielleicht geht es Dir ja ebenso wie mir und Du fühlst Deinen Franz auch deutlich neben Dir. Er war doch auch ein lustiger Mensch und würde Dich jetzt bestimmt schelten, weil Du so traurig bist. Versuch Dir doch einfach Deinen Franzl vorzustellen, der jetzt dort oben so glücklich ist, wie er bei Dir ist und einen Witz macht.

Ich schreibe mich privat auch immer mit Eva-Maria aus dem Cup-Thread und wenn Du möchtest, darfst Du mir auch gern schreiben. Vielleicht kann ich Dir ja auch ein bißchen helfen. Qihai-Studio@freenet.de

Liebe Grüße
Delia
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  #90  
Alt 02.08.2005, 20:09
Ekkehard Tromm Ekkehard Tromm ist offline
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Hallo Ihr Lieben,
schön das Ihr geschrieben habt. Delia, du natürlich, aber auch Gaby und Petra.
Ich habe immer Angst, irgendwann in fernen Zeiten ein grosses Loch in der Familie zu hinterlassen. Grosse Angst
Ihr zeigt, das es auch weiter geht, das es trotz des Schmerzens auch eine Zeit danach gibt, die voll Hoffnung ist. Und das beruhigt mich innerlich, meine Frau und die Kinder sorgen sich natürlich täglich, schauen wie es mir geht und leiden mit, wenn ich Schmerzen habe.Meine Kunden fragen nach mir, liebe Leute, die ich seit 30Jahren in meiner Firma betreuen konnte. Das ist ein tolles Gefühl und gibt mir viel Kraft.
Und darum höre ich auch nicht auf zu kämpfen.
Alles Liebe
Ekkehard
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