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  #2641  
Alt 04.08.2008, 15:09
zippe zippe ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo,


ich habe diesen thread grade entdeckt und noch nicht viel davon gelesen...bloß die allerersten beiträge, aber als ich dann sah, dass es 107 seiten gibt, dacht ich mir, das mach ich mal in ruhe nach und nach...

mein vater hat darmkrebs. im november 2007 kam er mit akutem darmverschluß ins kh, op, ein großer tumor t4 wurde rausgeholt. daraufhin 12x chemo und anschließende reha...

was mich total belastet: meine eltern tun so, asl wäre alles wieder in ordnung, seit die chemo vorbei ist. so nach dem motto: das haben wir überstanden, jetzt kann nichts mehr passieren.

mein vater hat vor der op immer viel alkohol getrunken(zum kotzen!!), aber seit da nicht mehr, nur malzbier oder cola. hat auch mal gesagt, das zeug würd ja gar nicht schmecken, als er auf einem geburtstag mal ein glas trank während der chemo, er wisse gar nicht, wieso er überhaupt damit mal angefangen hat...


und jetzt?hab ich schon einige mal gesehen, dass er wieder alkohol trinkt. letztens eine ganze flasche wein auf ner party...samstag auf nem geburtstag innerhalb einer stunde 3 gläser bier..wieviel noch dazu kam weiß ich nicht, ich mußte nach einer stunde gehen..

das kotzt mich so an!!wie kann man so naiv sein? er hat stadium 3, aber das weiß er nicht, oder er hat nicht erzählt, dass er es weiß. meine mutter weiß das auch nicht. meine schwester und ich schon, ich hab im kh damals mit der ärztin gesprochen...

kennt jmd. auch sowas??wie geht ihr damit um? sagt ihr was?

bitte entschuldigt, dass ich einfach so ein neues thema hier anschneide, das ist mein 1.beitrag in diesem forum...
  #2642  
Alt 09.08.2008, 15:52
Mondkuss23 Mondkuss23 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo an alle,

Jetzt bin ich auch schon längere Zeit in diesem Forum unterwegs aber habe heute erst den Thread für junge Angehörige gesehen....leider :-(
Ich finde es aber sehr schön, dass es so etwas gibt, wenn er auch von einigen wohl erst "zu spät" entdeckt wird.

...so auch von mir

Ich habe meinen Papa letzten Oktober nach 6,5 Jahren Kampf gegen den Darmkrebs verloren.
Es hat alles im Juni 2001 mit einer Op begonnen, bei der der Tumor vollständig entfernt werden konnte. Jedoch waren bereits 4 von 12 Lymphknoten befallen und es folgte Chemo...mit Erfolg. Der Krebs machte 2 Jahre Pause und dann ging der ganze Mist wieder von vorne los.
2 Ops an der Lunge wegen Metastasen....über 100 Chemos und das ganze vier Jahre lang........zuletzt Metastasen im Kopf aber das wußte er zum Glück nicht mehr

Ich will euch mit diesem Beitrag wirklich kleine Angst machen. Musste es mir gerade einfach von der Seele schreiben, da heute mal wieder so ein Tag ist an dem er mir soooo unendlich fehlt.

Aber ich kann euch auch beruhigen: Die Chemo kann man wirklich gut vertragen. So war es jedenfalls bei meinem Papa. Außer Probleme mit den Schleimhäuten ging es ihm sehr gut. Er ging von Mo-Do ganz normal immer arbeiten, am Fr Chemo und am Mo stand er wieder im Geschäft :-)

@zippe: Leider kann ich dir nicht wirklich einen Rat geben. Ich vermute einfach, dass dein Papa versucht seine Angst mit Alkohol "runter zu spülen". Wäre es evenutell möglich dass er psychologische Unterstützung bekommt um mit dieser Situation klar zu kommen?
Mein Vater wollte es auf Biegen und Brechen nicht, aber Mama hat es immer mit einer List geschafft ihn zur Psychologin zu bringen....es tat ihm jedes Mal gut und uns auch. Muss dazu erwähnen, dass mein Vater aufgrund der Chemo zu einem Choleriker geworden ist. Schreiben, Toben.....er konnte/wollte seine Krankheit nicht akzeptieren, bekamen wir aber wie gesagt mit der Psychologin dann gut in den Griff
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Papa (21.1.1948-19.10.2007), ich hab dich lieb!!!!
  #2643  
Alt 09.08.2008, 20:43
zippe zippe ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo mondkuss,

das ist das tückische an dieser krankheit, oder? so unberechenbar....2 jahre pause zu machen, um dann einfach wieder aufzutauchen....völlig ungerecht und man ist so machtlos....

welche list habt ihr angewandt,um deinen vater zur psychologin zu bringen? war das eine gesprächstherapie?

ich glaube nicht, dass mein vater dazu zu bewegen wäre, dahin zu gehen....leider!!denn bei uns wird über die krankheit oder gar über ängste oder so nicht geredet.
  #2644  
Alt 02.09.2008, 18:25
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nani1984 nani1984 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hallo zusammen

papa ist nun eingeschlafen!!!
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Der Tod:

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,
sollst sanft in meinen Armen schlafen!


Matthias Claudius
  #2645  
Alt 14.09.2008, 13:33
Rebecca80 Rebecca80 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo zusammen,
habe diesen Thread gerade entdeckt.
Die Geschichte meiner Mom habe ich im Forum "Profil: Angehörige stellen sich vor" bereits beschrieben. Jetzt sehe ich, dass sich hier vor allem Jüngere tummeln, die noch in Ausbildung/Studium stecken. Dachte mir, da passe ich auch ganz gut rein.
Bei meiner Mom haben sie im Januar ein Weichteilsarkom im Zwölffingerdarm festgestellt. Zuvor hatte sie immer schlechte Blutwerte, wurde dann sogar ins Krankenhaus wg. Anämie (Blutarmut) eingewiesen. Da sie seit ihrem Schlaganfall ("Das ist eine kleine harmlose OP") Ärzte nicht ausstehen kann und keine lust auf schlechte Nachrichten hat, versucht sie größere Arztbesuche zu vermeiden. Sie hat auch schon seit längerem Vagianal-Blutungen mit Verdacht auf etwas schlimmerem in der Gebärmutter, aber sie geht nicht zum Arzt. Ignoriert es, will es lieber nicht wissen.
Da ihr Sarkom inoperabel ist und nicht auf Chemo oder Bestrahlung anspricht, nimmt sie seit Februar ein neuartiges Medikament. Die Nebenwirkungen sind grauenhaft, ihr geht es richtig schlecht. Letzte Woche wurde nun ein CT gemacht, um den Erfolg der Medikamente festzustellen. Die Besprechung ist in 3 Tagen. Wir sind alle sehr nervös, was dabei herauskommt. Was, wenn der Tumor weiter gewachsen ist? Was, wenn die Metastasen in der Leber größer geworden sind? Kurzum: verdrängen, bis man genaueres weiss.

Zuhause ist die Stimmung sehr angespannt. Ich wohne zum Glück nicht mehr dort, bekomme aber dank Email, TElefon und Besuche genug mit. Mein Vater unterdrückt meine Mutter total: kümmert sich um alles, lässt sie nichts machen, will alles nach seinem Kopf machen. D.h. in der Realität: zuhause sieht es immer schlimmer aus, weil mein Vater ein Sammler ist. Dort wird alles gesammelt: Plastiktüten, Kaffee-Tüten, Verpackungen vom Metzger, Verschlüsse (z.b. vom Toastbrot)... einfach alles. Ab udn an greife ich meiner Mutter unter die Arme und putze dort, wo es ein Mann meistens nicht sieht, räume manches weg und würde am liebsten das meiste einfach wegwerfen. Und dann kommt eine Mail von meiner Mom: Papa hat alles wieder zurückgeräumt, weil ich den Platz für das Toilettenpapier verstellt habe. Aber hallo? Wie unflexibel kann man mit 64 Jahren sein? Wenn ich die Eltern meines Freundes sehe, die sind Ende 50, liegen da WElten dazwischen.
Aber auch meine Mutter altert geistig gesehen sehr stark. Bei manchen Aussagen oder Behauptungen muss ich mir innerlich an den Kopf fassen.

Kennt ihr das? Dass ihr zusehen müsst, wie eure Eltern mit der Situation nicht klar kommen? Meine kommen in ihrer Partnerschaft teilweise gar nicht klar. Aber ich kann doch nciht ihr Mittelsmann sein, sie sind doch schon 25 Jahre verheiratet!
Soll / muss ich da einspringen? Oder soll ich mich da raushalten? Ich bin vollkommen ratlos und mache mir da sehr viele Gedanken. Mein Freund schimpft immer und meint, ich mache mir zuviele Gedanken. Dabei will ich doch nur, dass es den beiden gut geht, und sie in so einer schwierigen Zeit füreinander da sind, und nicht sich gegenseitig blockieren....

Bin mal gespannt, ab morgen beginnt mein Praktikum und ich werde recht selten bei meinen Eltern vorbeischauen. Ich wohne ca. 40 km von daheim weg, und als Student kann man sich die fahrerei auch nciht täglich leisten, von der Zeit mal abgesehen. Wenn dann noch 40 Stunden Arbeit dazukommen, muss ich mcih zwischen Arbeit, Liebe, Sport und Eltern ganz schön knackig organisieren....

So, jetzt hab ich mri alles mal von der Seele gesprochen. Freue mich über jegliche Rückmeldung!

Liebe Grüße
Rebecca
  #2646  
Alt 24.09.2008, 10:03
braunaeugchen braunaeugchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo an euch alle,

ich bin sehr froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin und endlich ein paar Leute in meinem Alter gefunden habe, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung und Gedanken dazu schreiben würdet.

Ersteinmal kurz zu mir:
Ich bin 26 und in den letzten Zügen meines Studiums. Meine Mutter hatte vor einem Jahr Brustkrebs, dann kam die ganze Palette (OP, Chemo, Strahlen) jetzt wurden Lebermetastasen festgestellt und ich fange schon mal an mich darauf einzustellen, dass jetzt alles wieder von vorne los geht.

Das Spezielle an meiner Situation: Meine Mutter lebt alleine, ich bin Einzelkind, der Freundes- und Bekanntenkreis meiner Mutter ist ebenfalls extrem überschaubar.
Zum Glück ist unsere Situation noch vergleichsweise gut: Meine Mutter hat bisher alles recht gut vertragen, ist schmerzfrei und kann noch alles selber machen.
Trotzdem: Wenn sie jemanden braucht (zum Zuhören, Mitgehen, Abholen, Dasein,...) bin nur ich da.

Zum einen mache ich mir Sorgen um meine eigene Belastbarkeit (besonders, wenn sich die Situation irgendwann vielleicht einmal verschlechtert).
Zum anderen hatte ich gerade so eine Lust bekommen, nach der langen Lernerei endlich ins eigene Leben zu starten. Ich war seit der Trennung meiner Eltern (da war ich 13) immer für meine Mutter da und musste mir später einen eigenen normalen Freiraum, die Ablösung von zu Hause, stark erkämpfen. Meine Mutter klammert halt auch sehr.
Jetzt, da sie Krebs hat - schon zum zweiten Mal - fühle ich mich so schuldig bei den Gedanken, dass ich doch endlich frei sein und mein Leben gestalten will.

Natürlich will ich für sie da sein !!! Ich liebe sie auch und möchte sie nicht verlieren!!!
Aber ich kann nicht den Job von nicht vorhandenen Lebenspartnern, Geschwistern, Freunden mit machen... oder doch???

Es würde mir sehr helfen zu lesen, was ihr darüber denkt.
Vielleicht ist jemand von euch in einer ähnlichen Situation - wie macht ihr das?

Ich schicke euch allen viel Kraft.

Viele Grüße
Anna
  #2647  
Alt 24.09.2008, 10:26
braunaeugchen braunaeugchen ist offline
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Registriert seit: 23.09.2008
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Rebecca,

ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Keine Ahnung, ob dein Freund recht hat, wenn er sagt, dass du dir zu viele Gedanken machst, aber ich bin auch so - die Erkenntnis bringt einen nicht weiter.

Meine Gedanken zu deiner Situation:
Ich glaube dein Vater versucht durch sein Verhalten irgendwie die Kontrolle zu behalten. Er beschäftigt sich, alles muss seinen festen Ort haben, er sammelt für "Notzeiten". Ich glaube wir müssen akzeptieren, dass jedes Familienmitglied eine eigene Form der Krisenbewältigung hat, die wir nicht immer verstehen müssen.
ABER:
Manchmal ist das auch kontraprodukiv - wie in eurem Fall. Ich glaube es ist sehr wichtig, dass deine Eltern darüber reden und auch dein Vater sich Hilfe und Anregungen holt, wie er deine Mutter am besten unterstützt. Ich denke, dass er mit seinem Verhalten nur das versucht zu tun.
Dass deine Eltern ihr gemeinsames Leben angesichts der Situation auf die Reihe bekommen, ist ihre Aufgabe und nicht deine - auch wenn sie es dann manchmal vielleicht nicht so hinbekommen, wie man das selbst gerne hätte.

Als Tochter kannst du solche Anregungen geben, vielleicht Beobachtungen mitteilen. Jenachdem wie fit deine Eltern in punkto Internet sind, kannst du vielleicht ja auch Adressen besorgen. Und natürlich auch mal zum Helfen kommen.
Aber wenn du jetzt auch noch regelmäßig dazwischen rumwerkelst besteht auch die Gefahr, dass das Chaos perfekt wird. Und vielleicht kannst du dann deinen Vater mehr mit einbeziehen, damit ihr nicht aneinander vorbei schafft.

Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.
Sei froh, dass sich deine Eltern haben, auch wenn sie sich vielleicht nicht immer super organisiert bekommen. Aber immerhin ist deine Mama so nicht alleine. Ich glaube das nimmt viel Last von den eigenen Schultern - jedenfalls male ich mir das so aus ... .

Ich wünsche dir alles Gute und würde mich freuen, wieder von dir zu hören.

Viele Grüße
Anna
  #2648  
Alt 24.09.2008, 10:36
vscheel vscheel ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Liebe Anna,

kriegst erstmal ne dicke Umarmung. Ich kann mich recht gut in Dich reinversetzen. Meine Mama ist im Februar/März an Eierstockkrebs erkrankt. Am Anfang war alles ganz schlimm, dann haben wir in der Uniklinik Freiburg gute Ärzte gefunden und hatten große Hoffnung, dass alles gut gehen würde, auch wenn sie schon in Stadium IIIc war.
Sie hat eine Chemo durchgemacht, jetzt war das gerade vorbei und ich habe 1000 Kreuze gemacht und dachte, so, jetzt in die Reha, dann geht es ihr wieder besser.

Doch vom letzten Chemozyklus schien sie sich nicht zu erholen. Bis festgestellt wurde, dass sie zu viel Kalzium hat. Habe das alles auf die Chemo geschoben. Bei der Suche nach einem Entzündungsherd, weil die Entzündungswerte erhöht waren, kam dann das böse Erwachen: Lebermetastasen!

Jetzt also alles nochmal, und dazu immer das Beil über uns schwebend - der Arzt sagte, wenn sie nichts täten, würde sie bis Weihnachten nicht mehr leben.

Auch ich fühle mich vollkommen zerrissen. Auch kurz vor dem Studienende (wollte eigentlich langsam mal meine Magisterarbeit schreiben) scheinen bei mir jetzt keine Möglichkeiten offenzustehen. Ins Ausland? Kann ich doch jetzt vergessen, würde ich ja nicht wollen. Ich wohne auch eh schon genug weit von zu Hause weg - nur knapp 2 Stunden, aber das ist eigentlich schon zu viel.
Ich habe schon Probleme, meinen geplanten Jahresurlaub in zwei Wochen zu machen, weil ich so schreckliche Angst habe, dass dann etwas passiert...oder dass sich nicht genug um sie gekümmert wird. Und ich möchte doch noch viel Zeit mit ihr haben!! Viel, viel, viel Zeit!
Ich habe aber immerhin eine Schwester, mit der ich mir die Sorgen ein bißchen teilen kann (mein Vater ist vor 3,5 Jahren plötzlich gestorben). Dass Du so alleine dastehst ist wirklich besch...
Du musst auch auf Dich achten! Wenn Du Dich verausgabst, kannst Du ihr außerdem auch nicht mehr zur Seite stehen. Gibt es denn wirklich niemanden, mit dem Du Dir das Ganze ein bißchen teilen kannst? Onkel, Tanten, Verwandte? Nachbarn? Keine Freunde?

Vielleicht kannst Du auch eine Psychotherapie organisieren. Du bist auch nicht für alle Sorgen die richtige Adresse. Das kannst Du nicht alles alleine tragen.
Es gibt spezielle Psycho-Onkologen, die können mit den Ängsten und Sorgen Krebskranker umgehen. In Freiburg hat meine Mutter auch eine solche Hilfe und das tut ihr sehr gut. Allerdings weiß ich noch nicht, wie das wird, wenn sie wieder zu Hause ist.

Ich wünsche Dir viel, viel Kraft!

Vanessa

Geändert von vscheel (24.09.2008 um 10:39 Uhr)
  #2649  
Alt 25.09.2008, 08:27
braunaeugchen braunaeugchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo liebe Vanessa,

danke für deine liebe Antwort. Es tut gut zu wissen, dass sich andere die gleichen Fragen stellen. Die mit dem "ins Ausland gehen" ist bei mir auch dabei. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das wann anders mache, wenn nicht jetzt, ist schlichtweg gering - und ich würde es mir so sehr wünschen und es auch für mich brauchen.
Aber dazu muss ich erst mal schauen, wie sich alles entwickelt.
Um eine Psychotherapie habe ich mich schon bei der ersten Brustkrebsdiagnose meiner Mutter gekümmert - sozusagen vorsichtshalber unwissend der Dinge, die da kommen. Das hilft mir extrem, ich bin sehr froh, meinen "Shrink" zu haben .
Auch meine Mutter konnte ich damals dazu überreden. Auch sie geht immer noch hin. Ob es ihr viel bringt weiß ich nicht, aber mich entlastet es auch, dass sie noch eine andere kompetente Beratung hat und sich nicht immer nur auf meine Meinung verlässt. Das tut sie nämlich gerne und das ist manchmal eine Verantwortung, die mir echt zu groß ist.
Durch deine Antwort habe ich jetzt den festen Vorsatz gefasst, mal mit meinem Onkel zu sprechen. Ein Gespäch so richtig unter vier Augen gab es noch nie, obwohl wir uns eigentlich mögen. Ich muss mal wissen, wie er die ganze Sache sieht und ob er sich gerne mehr einbringen würde. Sonst gibt es nur noch meine Großeltern. Aber die sind auch nicht mehr die jüngsten und haben selbst genug am Hacken. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass die das sehr wohl alles als meine Aufgabe sehen und mich nicht verstehen würden. Aber das mit meinem Onkel ist eine gute Idee!

Wie geht es deiner Mama denn? Weil du von deinem Urlaub gesprochen hast. Besteht denn überhaupt die Wahrscheinlichkeit, dass sich in zwei Wochen soviel drastisch verändert? Und: Wo geht's denn hin? Könntest du zur Not nicht einfach spontan nach Hause fahren? Und: Wie viel Zeit würdest du denn mit deiner Mutter in den zwei Wochen verbringen, wenn alles so wäre wie jetzt und du nicht fahren würdest?
Solche Überlegungen helfen mir entspannt in Urlaub zu fahren. Das einzige, was ich dort nicht so gut leisten kann, ist als "Notfalltelefon" zur Verfügung zu stehen. Aber eigentlich geht auch das. Und du hast ja für diesen Fall deine Schwester...

Ich würde sagen: Je nach Situation deiner Mutter fahr auf jeden Fall in Urlaub und erlaube dir, dass alles mal für 2 Wochen hintenan zu stellen.

Ich drücke dich ebenfalls ganz fest.

Viele Grüße
Anna
  #2650  
Alt 18.10.2008, 10:27
Mondkuss23 Mondkuss23 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Zum Thema "ins Ausland gehen" kann ich auch kurz was dazu sagen.
Mein Papa ist 2001 an Darmkrebs erkrankt und zunächst schien alles so, als ob er wieder gesund werden könnte. Ich machte 2004 Abi und hatte eigentlich immer den Wunsch entweder direkt nach dem Abi oder dann während des Studiums ins Ausland zu gehen. Jedoch erfuhren wir Ende 2004 von Lebermetastasen und ab dem Zeitpunkt war es abzusehen, dass es keine Heilung mehr geben wird.
Also hab ich meinen Auslandsaufenthalt ganz schnell auf die Seite geschoben, zumal ich das einzige Kind bin. Mein Papa vertrug die Chemo wirklich sehr gut und die Ärzte waren auch der Meinung, dass er noch eine lange Zeit damit leben kann....ich bin aber trotzdem nicht gegangen und hab sogar letztes Jahr ein 6wöchiges Praktikum in den Semesterferien abgesagt, weil ich einfach die Zeit mit meinem Papa zu Hause verbringen wollte. Obwohl es wirklich keinen Anschein machte, dass es bergab ging....naja jedenfalls ist er am Ende der Semesterferien innerhalb von einer Woche plötzlich verstorben und ich bin soooooo wahnsinnig dankbar dafür, dass ich noch den ganzen Sommer für ihn da sein konnte. Diese Zeit kann einem keiner mehr nehmen und ich denke jeden Tag daran.
Ich würde jederzeit genauso wieder handeln und werde jetzt nächstes Jahr ins Ausland gehen und bin dabei nun so ruhig und habe keine Angst, dass etwas passiert wenn ich nicht zu Hause bin
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Papa (21.1.1948-19.10.2007), ich hab dich lieb!!!!
  #2651  
Alt 02.11.2008, 20:04
Muschel Muschel ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hey Anna,
ich weiß wie du dich fühlst.Mein Vater hat auch Krebs und Depressionen.
Man kommt sich manchmal vor als würde er einen zerreißen
Ich kann dir leider auch keinen Ultimativen Tip geben .Ich kann nur sagen so hart wie es ist,DENKE AUCH MAL AN DICH!!
Wenn es zu schlimm wird für dich,klink dich aus.Mir hilft das ganz gut.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!
Gruß Muschel
  #2652  
Alt 17.11.2008, 09:31
Benutzerbild von Gina_
Gina_ Gina_ ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben!!!

Ich habe hier schon lange nicht mehr reingeschrieben!!!Mein Vater hat seit 14 Monaten die Diagnose Lympfdrüsenkrebs. Die Ärzte sagen er hat noch 1 Jahr oder so!!Er ist seit dem halbseitig gelähmt und kann so gut wie nichts mehr allein!Mittlerweile fällt ihm das reden schwer und er sieht sehr schlecht!
Meine Mutter nimmt kaum hilfe von der Carritas oder von sonst irgendwem an.
Vor 2 Wochen hatte sie einen Nervenzusammenbruch und ist seit dem in einer Klinik!
Ich studieren eigentlich 400 km von zu hause entfernt aber jetzt bin ich zuhause und versuche das alles irgendwie unter Kontrolle zu bekommen aber mein dad lässt sich nur schwer von mir helfen!!Er ist sehr depressiv und oft gereizt was ich ja auch verstehe aber das macht alles noch schwerer!!
In meinem Studium komm ich nicht mehr mit und auch so.. ich weiss nicht wie lange ich das noch aushalte!!Das ist ein so unerträglicher Zustand und alle meine Freund verstehen garnicht...die meisten melden sich nicht mal mehr!!
Naja, da hilft nur weiterkämpfen!!!
Ich wünsch allen viel Kraft und Stärk!

Ich musste mir das mal von der Seele schreiben
  #2653  
Alt 17.11.2008, 16:48
tina n. tina n. ist offline
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Unglücklich AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi arme Gina

Man,das tut mir so leid.

Ihr seid alle so Tapfer,aber Ihr solltet Euch Hilfe holen.

Verzeih dem Vater wenn Er grantig ist,wer weiß wie die Sch..Krankheit verändert?
Deine Mum hat schon die Kraft verlassen und Du kannst auch nicht für Beide dasein

Frage doch bei der KK oder der Caritas um Hilfe,Du musst auch an Dich und Dein Studium denken.

In so einer Situation zeigt sich dann wer Freund oder nur Kumpel ist

Ich drück Dich mal ganz doll und schicke Dir ein Kraftpaket

Liebe grüsse Tina n.
  #2654  
Alt 21.11.2008, 20:24
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr,
einerseits schön das in diesem thread wieder mehr geschrieben wird andererseits ist der anlass traurig....

zur zeit habe ich mal wieder ein absolutes tief. der krebs verändert dein leben und es ist nichts mehr wie es einmal war. die ständige angst zerfrisst mich.-..
  #2655  
Alt 09.04.2009, 18:26
Benutzerbild von Eye
Eye Eye ist offline
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Beitrag AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hey ihr...hmm ich hab keine ahnung wo hin mit mir..mhm
glaubt ihr daran dass man den tod hinauszögern kann? mit seinem eigenen willen?
ich will daran glauben...meine große liebe versucht es...glauben ist schön..es tröstet...mhm ich mhm hab mich hier angemeldet..weil ich da draussen niemanden finde...der sich etwas zeit für sowas nimmt...alles schnell heutzutage..keiner denkt über sowas nach..selbst ich tat es nicht...bis ich ihn kennengelernt habe...er ist 19...und hat lungenkrebs...sie haben ihm noch 3 jahre gegeben...
ich bin ein mensch der sehr viel nachdenkt...das leben hat mich geprägt..und mhm ich..nja...ich glaube ich kann sagen dass es die liebe meines lebens ist...
er ist der wahnsinn..er hat sein abi mit 16gemacht...hilft den profs in wien bei der entwicklung der kernphysik und ist kranken und altenpfleger...er ist sowas wie ein geschenk gottes...ich hmm..weiß nicht wieso ich das schreibe..vllt weil ich es loswerden wollte? ich hoffe ihr seid mir nicht böse mhm...ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll/kann...es treibt mich in den wahnsinn..uns bleibt nur noch so wenig zeit...und was mache ich wenn er fort ist?
er hat mir dies versprochen: "der letzte macht das licht aus...ich gehe erst wenn du gegangen bist"
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