Gebärmutterkrebs

[Elly Zooom]

Hallo Ihr,

ich bin total verzweifelt.
Ich bin 27 Jahre, mutter von einem 6 Jahren. Alleinerziehend.
Und letzte Woche bekam ich die Diagnose Gebärmutterhalskrebs.

Bin total durch den Wind und kann kein klaren Gedanken fassen.
Stehe irgendwie noch unter Schock.

Hab nun total Angst und weiß erstmal nicht, wie es weiter gehen soll.
Brauch ein paar aufmunternde Worte...

[nikita1]

Liebe Elly,
willkommen im Forum, auch wenn der Anlass, dass du hier bist, kein schöner ist.
Die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, reisst einem erst mal die Füsse unter dem Boden weg, ich hing zwei Wochen lang in der Luft.....
Aber Krebs ist nicht gleich Krebs, gerade beim Gebärmutterhals.
Es gibt mehrere sehr effiziente Behandlungsformen, je nach Stadium der Krankheit.
Wenn du magst, berichte doch mal, was im Arztbrief steht.
Nicht in Panik verfallen, selbst sehr fortgeschrittene Stadien sind noch sehr gut heilbar !

[Cee]

Liebe Elly,

ein warmes Willkommen hier

Lass' doch mal lesen, wie es mit Deiner Diagnose genau aussieht, was weiter geplant ist und vor allem: wie es Dir jetzt geht, wo Du langsam den Schock verdaust.

Wir sind hier eine bunt gemischte Truppe von Frauen, die recht unterschiedliche Krebserkrankungen im Gebärmutterbereich hatten/haben - insofern ist auch ganz sicher eine dabei, die Dir als Gesprächspartner dienen kann.

Hier ist Platz für Dich - mit allem, was dazu gehört. Mit allen Ängsten und Nöten, mit aller Hilflosigkeit, die so eine Diagnose mit sich bringt. Also, komm' her, wenn Dir danach ist und lass' los, was Dich bewegt

[Schnitte78]

Hallo Elly,

wie ist denn Deine Diagnose genau?

Ich bin auch Mutter von zwei noch recht kleinen Kindern und hatte im September ein in situ carcinom, im Guten entfernt.

Das Gefühl der Verzweiflung kann ich gut nachvollziehen.

Liebe Grüße

[Elly Zooom]

Hallo,

was schriftliches hab ich von meinem Arzt bisher nicht bekommen. Bekommt man solch einen Arztbericht mit nach Hause?

Hab zwar irgendwelche Info-sachen zum lesen bekommen, aber fühl mich da total überfordert das zu lesen, geschweige zu verstehen.
Muss die Tage nochmal zum Arzt. Ich denke, dann will er nochmal ausführlich erklären, wie der Stand ist, und welche Behandlungsvarianten es gibt.

Das einzige was ich im Kopf behalten habe ist, dass es sich wohl um ein invasives Zervixkarzinom handelt.

Ich bin total überfordert mit der Situation. Hab momentan viele Sorgen zwecks meines Sohnes. Gerade nach ewiglanger Zeit Arbeit gefunden. Und nun das.
Irgendwie ist das Leben ungerecht

[nikita1]

Hallo Elly,
Klar, dass du dir erst mal Sorgen machst.
Was die Diagnose betrifft, du kannst eine Kopie vom Arztbrief anfordern.
Ich mache es so: habe einen Hefter, wo alles reinkommt. So ist meine Schwerbehinderung von 80 % abgeheftet, alle CT-und MRT-Berichte, Krankschreibungen und der ganze Rest, der sich in fast vier Jahren so angesammelt hat.
Irgendwie fühlt es sich gut an, alles zu wissen. Es gibt aber auch Frauen, die es lieber nicht wissen wollen und folgerichtig besser schlafen können.....
Jeder muss das für sich selbst entscheiden.
Ich hatte Figo 3b, also vorletztes Stadium von GMHK ..... leider auch schon ein Rezidiv in den Lymphknoten.

Hoffnungsschimmer:
Dank Bestrahlungen geht es mir jedoch supi, arbeite und bin für meine zwei Söhne da. Es werden vier Jahre im März.

[Schnitte78]

Hallo Elly,

hattest Du denn Biopsien und / oder eine Konisation, das belegt, dass es ein invasives Karzinom ist?

Allein am Pap Befund kann das der Arzt nicht festlegen.

Liebe Grüße

[Elly Zooom]

Hallo Ihr lieben,

ich soll nächste Woche ins Krankenhaus.
Der Arzt meinte, dass abgeklärt werden soll, ob noch andere Organe vom Krebs befallen sind.

Was genau wurden da bei euch für Untersuchungen gemacht?

Und wielange dauerten die Untersuchungen. Der Arzt meinte zwar, das ich sofort rankomme, wenn ich da bin, aber ich bin ja alleinerziehend und würde gerne wissen, für wielange ich das Kindermädchen kommen lassen müsste.

[Schnitte78]

Hallo Elly,

ich verstehe nicht, wie Dein Arzt von Krebs sprechen kann, ohne bereits Untersuchungen veranlasst zu haben.

Es wird erst eine Biopsie genommen, dann, bei Bedarf, eine Konisation oder eine noch größere OP vorgenommen.

Anhand des entnommenen Gewebes kann eingestuft werden, um was es sich handelt.

LG

[nikita1]

Hallo Elli,
Man wird entweder ein MRT oder CT machen, oder beides.
Was die Abkürzungen bedeuten hier:
Magnetsesonanz
http://www.krebsinformationsdienst.d...omographie.php
Computertomographie
http://www.krebsinformationsdienst.d...omographie.php

Die Untersuchungen an sich gehen schnell, nur musst du Wartezeiten mit einplanen. Manche Krankenhäuser machen es ambulant, andere wollen den Patienten für ein oder zwei Tage im KH haben.

Die Magnetsesonanz: du musst ca. eine halbe Stunde ganz ruhig in so einer Art Röhre liegen, bitte keine Platzangst bekommen. Die Aufnahmen zeigen dann, wo genau der Tumor liegt und ob Lymphknoten oder Organe befallen sind.
Das CT, die Computertomographie ist im Grunde das Gleiche,
nur dass hier mit Röntgenstrahlen Bilder erstellt werden. Manchmal bekommt man hierbei vorher ein Kontrastmittel eingespritzt oder man muss vorher Unmassen an einer Kontrastflüssigkeit trinken (brrrrr....)

Hallo Schnitte78,
das ist nicht so, wie du schreibst: bei mir wurde eine Biopsie gemacht, dann die bildgebenden Verfahren (siehe oben), dann keine OP, sondern Bestrahlung.
Es gibt einen Unterschied bei Krebs im Anfangsstadium (Konisation) und fortgeschrittenem Karzinom (feststellen, was alles befallen ist).

[Elly Zooom]

Es wurde ja schon eine Biopsie gemacht.

@nikita1: Danke für deine Antwort.
Ich lese in letzter Zeit zwar sehr viel. Aber ich hab mich noch nie mit dem Thema beschäftigt und habe schwierig keinen das alles zu verstehen. Wahrscheinlich durch die vielen Gedanken und Ängste auch total schwer aufzunehmen.

Also muss ich bei den Untersuchungen nicht wieder ne Ewigkeit auf das Ergebnis warten oder? Sollte man doch, wenn etwas da wäre zu sehen oder?

Diese Warterei macht mich fertig

[nikita1]

Hallo Elly,
es wird nun alles schnell gehen. Die Auswertung der bildgebenden Verfahren kann sofort gemacht werden, bis aber alles aufgeschrieben ist, werden noch einige Tage vergehen.
Dann wird die Therapie festgelegt.
Wenn du Fragen hast, dann frag, dazu ist das Forum ja da.
Und behalte einen kühlen Kopf..... ich weiss, es ist schwer. An das, was passieren kann, sollte man nicht denken. Einfach ausblenden.

[Elly Zooom]

Danke für deine Worte.

Ausblenden ist schwer. Ich hab einen 5 jährigen Sohn. Haben im grunde nur uns. Der Vater ist mehr spärlich da als regelmäßig. Und Großeltern gibt es nicht. Und manchmal wenn ich ihn so betrachte, ist es unglaublich schwer.
Klar er gibt auch Kraft irgendwie, aber es ist schwer.

Ich hab große Angst. Ich würde gerne einfach mal weinen, aber irgendwie schaff ich es nicht.

Fühl mich überfordert und hab tausend Fragen

[nikita1]

Hallo Elly,
Das mit dem Weinen, das kommt noch. Zumindendst, wenn die erste Schockstarre vorbei ist.
Ich habe das erste Mal geweint, als ich beim Einzeichnen der Bestrahlungspunkte ganz allein in dem dunklen Raum unter dem grossen Apparat lag. Da ist der Groschen gefallen...Krebs... Vorher war es einfach nur eine Diagnose, die mich nicht betraf oder die ich nicht an mich rankommen liess...Dann war es amtlich und mein "Kampfgeist" erwachte.
Jeden Tag Bestrahlungen, es waren, so absurd wie es klingt, glückliche Momente im Unglück. Und die Chemo. Hätte mir vorher jemand gesagt, ich würde mir mit Freude Gift in die Adern laufen lassen, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Aber es geschah etwas, die Krankheit wurde bekämpft und das gab Kraft.
Ich musste zwei geschlagene Monate auf Behandlungsbeginn warten, hatte inzwischen auch wegen der Biopsie Tumorschmerzen, also es war echt der Horror.
Aber dann ging es leichter und so ist es geblieben.....

Du wirst sehen, wenn etwas getan wird, schöpfst du neuen Mut...und mit Recht.
Ich kenne dein Stadium nicht, aber egal, welches es ist.... eine Heilung ist immer möglich.
Welche Fragen hast du denn noch ? Immer her damit, ich bin Meister im Mut machen, einmal mir selbst und auch anderen.
Klar habe ich auch Durchhänger, vor allem nach meinem Rezidiv im Sommer, aber dann gewinnt der Optimismus wieder die Oberhand.
Vielleicht wirst du operiert, vielleicht auch nicht, sondern bestrahlt, oder beides, nimm es an und stehe es durch. Ein bisschen Fatalismus tut gut in dieser Extremsituation.

Was die Angst betrifft, ich kenne das Gefühl (leider) auch...siehe mein Wahlspruch unten. Angst vor dem Unbekannten, Angst um das Kind, Angst um sich selbst... wenn die Therapie erfolgreich abgeschlossen ist, Angst vor einem Rezidiv... aber nun die gute Nachricht: die Angst wird weniger mit der Zeit.

[Elly Zooom]

Ich hoffe sehr, dass das weinen noch kommt.
weil gerade das nicht weinen zieht einen runter.

Ich bin ja 'erst' 27 Jahre. und mein Kinderwunsch ist absolut noch nicht abgeschlossen. Und nun mache ich mir - klar vielleicht etwas zu früh - Gedanken darüber, dass die Gefahr besteht, das ich diesen Wunsch nach einer evtl. op abharken kann. Jenachdem wäre doch auch eine Behandlung ohne op möglich. Lese jedenfalls hier soviel darüber.

Ist die Bestrahlung immer mit Chemo verbunden?
Und wenn, muss man das stationär machen? ODer geht auch ambulant?

Auch wenn ich das Gefühl habe, dass mein Kopf teilweise komplett ausgeschaltet ist und ich einfach weiter funktioniere, hab ich hin und wieder das Gefühl einen Fremdkörper im Körper zu haben. Naja im Grunde ist es das ja auch. Aber man sieht sich selbst und den Körper irgendwie mit anderen Augen. Kennt ihr das?

@nikita1: warum musstest du 2 Monate warten? Ist das normal?