Gestreuter Brustkrebs

[Gefion]

Hallo Ihr Lieben!
Meine Diagnose habe ich im Januar diesen Jahres erfahren.
Es fing mit Brustkrebs an, dann folgten die Untersuchungen und es wurden Metastasen in den Lymphknoten, in der Lunge und an der Wirbelsäule gefunden.
Es folgte der Port, Chemo, Antikörper, Zometa, Bestrahlung am Rücken (was mir fast die Speiseröhre zerrissen hat).
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, es wird alles wieder gut!
Mein altes Leben (auch mit einer abendlichen Zigarette und einem Glas Wein) kommt wieder!
Alle Metastasen sind so gut wie verschwunden hieß es,
Die Haare fingen wieder an zu wachsen...
Und dann, kam ein Kopf MRT, im ganzen Kopf Metastasen!
Die Bestrahlung habe ich gerade hinter mir und meine erste Kombi mit Antikörpern und Chemo sowie Zometa habe ich auch bekommen.
Meine Haare haben sich jetzt komplett verabschiedet und mir geht es auch sonst nicht sehr gut.
Auch ich drohe gerade in ein Loch zu fallen, weiß nicht wohin mit mir, habe Angst um meine Mädels (17 und 12), bin Alleinerziehende.
Ich glaube, dass reicht euch erst mal, sorry!
LG
Gefion

[Zoraide]

Hallo Gefion,
das sind harte Nachrichten, die wieder die radikale Akzeptanz einfordern.
Was gilt es zu tun?
Medizinisch hast Du offenbar alles gut aufgegleist. Das ist schon einmal sehr, sehr gut.
Was macht man nun mit dieser furchtbaren Angst? Auf jeden Fall muss sofort professionelle intensive Betreuung her - von einem guten Psychoonkologen oder Psychoonkologin. :knuddle: Bist Du da schon gut aufgehoben?
Liebe Grüße,
Zoraide

[Gefion]

Lieben Dank Zoraide, für deine nette und aufmunternde Antwort, hab mich sehr darüber gefreut.
Meine Onkologin hilft mir schon ganz gut (meistens)!
Eine Psychotherapie möchte ich zur Zeit nicht, glaube ich.
Habe sowieso schon sehr lange Depressionen und einige Therapien hinter mir...
LG
Gefion

[Zoraide]

Liebe Gefion,
meiner Erfahrung nach bringt eine "normale" Psychotherapeutin wenig. Bei einem Psychoonkologen geht es weniger um Psychotherapie, sondern eher darum Strategien zur Krankheitsbewältigung zu erarbeiten. Mit der Krankheit stellen sich Probleme, die "normale" Menschen erst viel später stellen müssen. Es gilt dieser furchtbaren Angst zu begegnen und ihr ins Gesicht zu schauen. Was ist wenn ... als alleinerziehende Mami ist diese Frage noch viel dringlicher. Ich fand es enorm entlastend, mir zu erlauben, diese Gedanken bis zu diesem Ende durchzudenken, vorzusorgen und bei diesem Prozess begleitet zu werden sowie Anregungen zu erhalten.
Als Alleinerziehende gilt es ja auch so einiges zu Schultern. Das ist bestimmt eine sehr grosse Herausforderung.

Zoraide

[Gefion]

Liebe Zoraide,
Du hast sicher recht!
Das hört sich gut an, ich werde dass in Angriff nehmen.
Wird sicher eine Weile dauern, bis man einen Termin bekommt, wie immer hier in Berlin.
Es freut mich sehr, dass du mir schreibst, tut gut!
Darf ich fragen, wie es dir geht?
LG
Gefion

[minori]

Liebe Gefion,

versuch doch über "dein" Brustzentrum oder deinen Onkologen einen schnelleren Termin bei einem Psychoonkologen zu bekommen...geht meiner Erfahrung nach deutlich einfacher.

Gruß minori

[Ortrud]

Liebe Gefion,
ich weiß nicht, wie lange so etwas dauert. Hast Du es mal über Dein Brustzentrum versucht? Für die Hirnmetas habe ich mich gegen die Ganzkopf- bestrahlung entschieden. Alle meine Ärzte (2) haben mir zum Cyberknife geraten, oder zur OP. Es hängt auch davon ab, wieviele Metas es sind.
Liebe Gefion, zu Deiner Situation kann man eigentlich nichts sagen.
Ich mag diese "Sprüche" nicht, "ich schicke Dir ein Kraftpaket, ich zünde eine Kerze für Dich an.
Das sind Sprüche, die letztlich auch nicht helfen. Sprich mit Deinem Onkologen,
sag ihm, dass Du Angst hast. Vielleicht bekommst Du schneller einen Termin

[Starlight_2013]

Liebe Gefion,
Zuallererst möchte ich dir sagen, dass ich mit dir fühle. Gerade der Gedanke an die Kinder ist sicherlich ein sehr belastender. Auch ich habe den Gedanken was wäre wenn ... (ich bin 38 und Mami von zwei kleinen Mädels, Brustkrebs ist nicht metastasiert) sehr schweren Herzens, begleitet von einer Psychoonkologin (ich bin selbst Psychologin, aber in so einer Situation ist es wirklich viel besser mit einem Psychoonkologin zu reden) zugelassen ... Das hat mir etwas Erleichterung verschafft.
Und ja, die leicht dahergesagte radikale Akzeptanz ... Es ist ein steiniger Weg dorthin, aber wohl wirklich die einzige Möglichkeit. Ich wünsche dir Menschen, die imstande sind dich dabei zu begleiten.

LG
Nicky

[Gefion]

Vielen Dank ihr Lieben,
So traurig wie es ist, es ist schön zu wissen, dass ihr da seid!
Ortrud, meine Metastasen im Kopf sind überall u nicht zu operieren. In drei Monaten haben sie sich so vermehrt u vergrößert, das eine Bestrahlung laut Ärzten unumgänglich war.

War gerade bei meiner Onkologin zum Blutabnehmen, weil meine Werte schlecht waren. Bekomme jetzt Massagen, Reha-Sport u wir planen eine Reha wohl im neuen Jahr...

Was ich so schwer finde, ist etwas Neues für mich zu finden. Nichts ist mehr so wie es war. Ich hab mich noch nie so gelangweilt (arbeiten kann u darf ich zur Zeit nicht), so allein gefühlt...

Liebe Grüße
Eure Gefion

[Gefion]

Guten Morgen,
Wie geht es euch?
Was macht ihr an diesem regnerischen Tag?

[Martina68]

Liebe Gefion,

entschuldige, das zu schreiben, aber bei uns scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Sie haben weit über 20°C vorhergesagt. KEIN REGEN !
Ich werde nachher draußen die Blätter der 3 großen Walnußbäume zusammenrechen und die SONNE genießen.
Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht sauer...

Grüße Martina aus dem Süden

[Gefion]

Das ist doch soooo schön!!!
Immer genießen...

[Martina68]

OK, der Föhn hat mich dann doch ganz schön gebeutelt ...