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  #1  
Alt 08.05.2004, 15:29
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

Hallo zusammen,

vor zwei Wochen wurde mir ein Leberfleck am rechten Ellenbogen entfernt (Durchmesser ca 0,5 mm). Ich hatte diesen schon von Geburt an. Er begann sich letztes Jahr nach dem heissen Sommer zu verändern. Dazu muss ich aber sagen, dass ich absolut kein Sonnenanbeter bin. Ich habe blasse Haut, fast durchscheinend, bekomme keine Farbe in der Sonne, aber auch kaum Sonnenbrand. Richtigen Sonnenbrand mit Hautabschälen usw hatte ich noch nie, auch als Kind nicht.
Ich war letzten Sommer zwar viel draussen, lag aber niemals in der Sonne und trug meistens auch eher langärmlige Kleidung.
Die Veränderung des Leberflecks begann mit wie einem "Pickel" darunter, es nässte. Irgendwann begann es sich zu schuppen und als ich die Schuppen berührte kam Blut. Da bekam ich es mit der Angst zu tun und ging zum Arzt. Ich habe eine Ärzte- und Spritzenphobie, sodass mir Arztbesuche Nervenzusammenbrüche und Panikattacken bereiten.
Der Hautarzt meinte der Leberfleck müsse sofort raus, was am nächsten Tag auch getan wurde. Die Diagnose bekam ich am letzten Mittwoch und seitdem bin ich am Boden zerstört. Ich habe mir den Bogen kopiert und zitiere meinen Befund, da ich nicht weiss, wieviel Panik ich mir machen muss und wie gefährlich das Ganze wirklich ist:

Histologischer Befund:
Im epdiermal-korialen Grenzbereich atypische Naevomelanozytenproliferation mit konfluierenden Naevomelanozytennestern entlang der Basalzone und im Papillarkörper. Stellenweise deutliche Abflachung des Epidermisbandes. Seitlich einzelzellige Epidermisdurchsetzung. Grossflächiges lymphoidzelliges Infiltrat im Grenzbereich der Läsion mit Pigmentinkontinenz.

Diagnose:
Initiale melanomatöse Entartung eines Compound-Naevus mit beträchtlicher immunologischer Agression (TNM: pT1a; ICD-O M8743/3; ICD-10 C43.9)

Postskriptum:
Bei strenger Bewertung entspricht dieser Befund einem oberflächlich spreitenden malignen Melanom, Ausbreitungsstufe II nach Clark, Eindringtiefe gemessen 0,4 mm. Resektionsränder frei. Keine Ulzeration, keine Regression.

Mein Arzt schweigt sich leider ziemlich aus. Er sagte mir nur ich müsse nun alle halbe Jahr zur Kontrolle, und dürfe nur noch mit LSF 30 in die Sonne und nicht ins Solarium, mehr nicht. Er wollte mich auch nicht komplett begutachten, das soll erst im Oktober gemacht werden. Ich habe zusammengezählt etwa 40 - 50 Muttermale und Leberflecke. Es kamen keine neuen dazu in den letzten Jahren, verändert hat sich bis auf den einen Leberfleck auch nichts. Darunter sind auch grosse Muttermale (Durchmesser 0,5 mm und erhaben), auch im Gesicht.
Ich habe grosse Panik vor weiteren Diagnosen, davor zu sterben oder wenigstens demnächst mit Narben übersät zu sein. Was kann ich tun, wie kann ich die Narbe pflegen damit sie optimal heilt und später möglichst wenig auffällt? Kann ich etwas tun um einen erneuten Ausbruch der Krankheit zu verhindern? Kann mir bitte jemand diesen Befund "übersetzen"?

Vielen Dank und liebe Grüsse,
Kitana
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  #2  
Alt 10.05.2004, 09:31
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

Liebe Kitana,

für die Prognose ("auf wissenschaftl. Kriterien und ärztliche Erfahrung basierende Vorhersage über wahrscheinlichen Verlauf u. Ausgang einer Krankheit") eines Melanoms (MM) ist nicht der Durchmesser, sondern die Eindringtiefe entscheidend. Bei Dir ist sie ziemlich gering, so daß man nach allgemeinen Erfahrungen von Glück im Unglück sprechen kann. Die Wahrscheinlichkeit, daß von dieser Stelle weitere Probleme ausgehen, ist ziemlich gering. Von Sterben kann in dieser Situation keine Rede sein. Ob Du weitere Leberflecken vorsichtshalber rausnehmen lassen solltes, das besrpcih in den 6-monatigen Nachsorgeterminen mit dem Arzt. Ich lasse mir seit Jahren immer wieder kleine dieser Flecken rausoperieren, es bleiben dann kleine, ca. 1/2 - 1 cm lange NArbe, die später kaum auffallen. Wenn man allerdings schon mal ein Melanom hatte, sind diese kleinen Narben von ziemlich geringer Bedeutung. Die Hauptsache ist die Sicherheit, daß sich an dieser Stelle nichts bösartiges mehr entwickeln kann.
Blättere mal hier im Hautkrebsforum ganz unten die letzten Seiten durch. Da findest Du eine Überschrift zum Thema "Stadieneinteilung, Tumorklassifizierung" und andere grundlegende Infos.
Auch über Möglichkeiten der Abwehrstabilisierung kannst Du dort verschiedenes nachlesen.
Sammel alle Befundkopien, wenn Du Untersuchungen machen läßt, dann kannst Du Dich anhand der konkreten Daten auch immer gut informieren. Also, informiere Dich über Möglichkeiten zur Immunstabilisierung und fahre Deine große Angst und Panik wieder runter. Setze Deine Haut nicht intensiver Sonnenstrahlung aus und lebe weiter, wie es Dir Spaß macht.

Gruß von Birgit
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  #3  
Alt 10.05.2004, 19:24
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

Hallo liebe Kitana,

ich hatte so ziemlich genau denselben Befund wie Du. 0,45 und CL II - III.
OP war 03/04 und seitdem ist auch alles ok. Auch bei der Nachsorge war nie was gewesen (Ultraschall aller LK-Stationen, Abtasten der LKs, Blutentnahmen, Ultraschall des Oberbauchs).

Immunologische Agression spricht dafür dass Du eine sehr gute Abwehr hast.
Auch die Risikofaktoren Ulceration (geschwürige Bildung) und Regression (Rückgang) sind bei Dir nachgewiesen worden.

Ich habe einen Radiologen, der mir erst letzten Monat sagte, dass er noch nie gehört habe, dass unter 0,5 mm was nachgekommen sei (Metastasen,also Tochterabsiedlungen) und der Arzt eines anderen Forummitgliedes hat sogar gesagt, dass ihm in seiner 30jährigen Laufbahn sowas noch nicht untergekommen ist.

Also beruhig Dich erstmal, verdau den Schreck und überleg, was Du in Zukunft tun kannst, um Deine Immunabwehr noch weiter zu stabilisieren, damit Du nie wieder im Leben was mit diesen Blödzellen zu tun hast.

Viele liebe Grüße aus Berlin
Sabine
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  #4  
Alt 10.05.2004, 19:24
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

sorry, meinte natürlich meine OP war im März 2003!

Sabine
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  #5  
Alt 11.05.2004, 11:06
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

Danke Birgit, danke Sabine! Das hilft mir schon mal weiter.

@ Sabine: Du schreibst dass die Risikofaktoren bei mir nachgewiesen wurden. Aber in meinem Befund steht doch KEINE Ulzeration, KEINE Regression. Für mich hört sich das so an als würde ich die Risikofaktoren nicht erfüllen? Stimmt das? Oder hab ich dich falsch verstanden?

Ich hab eine gute Abwehr? Ich dachte immer ich hätte eine schlechte, denn bis vor kurzem hab ich mir jegliche Erkältung eingefangen die rumfleucht. Vielleicht bringt es etwas dass ich seit einiger Zeit täglich Zinkbrausetabletten einnehme?

Vor den evtl weitergehenden Untersuchungen habe ich furchtbare Angst, nicht nur vor dem Ergebnis sondern auch vor dem Blutabnehmen. Ich kenn es nur so dass der Einstich sehr schmerzt, die Stelle noch 2 Wochen nachher blau angelaufen ist, und ich ebenso lange meinen Arm nicht bewegen kann. Ist das normal?

Apropos Lymphknoten: Der hinter dem Ohr war angeschwollen, ein Knubbel trat heraus, ich schob es darauf dass ich oft verschnupft bin. Seit der OP des Melanoms ist der Lypmphknoten zurückgegangen, ist nicht mehr tastbar. Kann das etwas miteinander zu tun haben?

Liebe Grüsse,
Kitana
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  #6  
Alt 11.05.2004, 13:25
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@ Kitana,

kannst Du mir noch einmal verzeihen? Mann, ich hab das kleine Wörtchen "nicht" weggelassen mit Bezug auf Deine NICHT vorhandenen Risikofaktoren!!!!! Das ist natürlich superpositiv!!!! Nochmal sorry.

Sabine
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  #7  
Alt 11.05.2004, 16:45
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@ Sabine: Puhhh, dann bin ich ja beruhigt. Danke für deine Antwort, kein Problem vertippen kann sich jeder mal ;-)

LG, Kitana
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  #8  
Alt 16.05.2004, 11:33
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Hallo Kitana,

beim nächsten Arztbesuch löcher Deinen Arzt ruhig ordentlich mit Fragen!!! Er soll sich da ruhig mal 5 Min. Zeit nehmen ...

Alles Gute!
Sabine
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  #9  
Alt 16.05.2004, 16:16
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

hallo kitana und sabine,

habe soeben eure mails gelesen. auch ich hatte ein oberflächlich streitendes malignes melanom, ausbreitungsstufe III nach clar, eindringtiefe ungefähr 0,7 mm. bin auch etwas irritiert. mein arzt, der mich 2x operiert hatte, meinte, ich solle jetzt regelmäßig in kontrolle bleiben (sprich ct, kernspin, tumormarker etc. ) bei der letzten begutachtung meiner muttermale meinte er, es würde reichen, alle 3 monate den tumormarker zu kontrollieren. stimmt das? reicht das wirklich oder sollte man sich jedes jahr einmal in die röhre begeben??

lieben gruß aus bonn

billabeck@aol.com [/email]
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  #10  
Alt 16.05.2004, 17:31
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

Hallo Birgi42,

Dein Arzt hat Dir Kontrolle mit dem Tumormarker S-100 empfohlen und CT und Kernspinto???
Das bei 0,7 mm?? Ist ja ungewöhnlich.

Meinst Du mit "Arzt" einen Hautarzt? Oder hat Dir Dein Hausarzt das gesagt?

Normalerweise geht man alle 3 Monate zum Hautarzt und läßt die übrigen (wenn vorhanden) Leberflecke abchecken. 1 x im Jahr wird bei flachen MM bis 1 mm ein Ultraschall gemacht bzw. wird neuerdings bei flachen MM sogar drauf verzichtet. Aufs Röntgen auch.

Oder bist Du vielleicht privat versichert?

Viele Grüße
Sabine
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  #11  
Alt 16.05.2004, 18:28
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hallo sabine,
danke für deine schnelle antwort.
warum ist diese art der untersuchung ungewöhnlich??
alle 3 monate soll ich den tumormarker untersucht bekommen und sowieso alle leberflecke.im juni bekomme ich nóch 3 verdächtige wegoperiert.
bist du auch davon betroffen?

lb.g. aus bonn
birgitta
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  #12  
Alt 16.05.2004, 18:43
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Hallo zusammen,

irgendwie scheint das jeder Arzt anders zu handhaben, was ich bisher darüber las. Ich musste zb nicht nachoperiert werden. Auch von Tumormarker, Sonographie, Kernspin, Lymphknoten etc. hat mein Hautarzt überhaupt nichts erwähnt. Sehr komisch?! Er meinte nur dass ich alle halbe Jahr nun zur Sichtkontrolle müsse, das würde reichen.

@birgi42: Vielleicht solltest du dir eine ärztliche Zweitmeinung einholen. Ich denke ich werde das auch tun.

Gruss, Kitana
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  #13  
Alt 16.05.2004, 18:47
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

hallo kitana,
danke für deine schnelle antwort.
komisch, jeder arzt ist da wohl anders. wie tief war denn dein melanom und welchen level hatte es?
ich finde, man kann nicht vorsichtig genug sein, denn heutzutage hat wohl jeder arzt angst um sein budget.

liebe grüße
birgitta
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  #14  
Alt 16.05.2004, 18:51
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Hallo Birgitta,

meine Diagnose steht komplett ganz oben, ich kopier dir nochmal ein Stück:
>> Bei strenger Bewertung entspricht dieser Befund einem oberflächlich spreitenden malignen Melanom, Ausbreitungsstufe II nach Clark, Eindringtiefe gemessen 0,4 mm. Resektionsränder frei. Keine Ulzeration, keine Regression. <<

Vorsichtig sein sollte man auf jeden Fall, ich persönlich vertraue keinem Arzt ohne zu hinterfragen, das hat aber auch was mit meiner Phobie zu tun. Und vorsichtig im Hinblick auf die weitere Gesundheit natürlich auch, nachdem das maligne Melanom gemeingefährlich ist. Blödes Zeugs aber auch *hmpf*

Gruss, Kitana
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  #15  
Alt 16.05.2004, 19:27
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Standard Malignes Melanom - Panik - wenig Infos vom Arzt

hi kitana,
ja man sollte kritisch sein, mein melanom war oberflächlich spreitendes malignes melanom ausbreitungsstufe nach clark III eindringtiefe ungefähr 0,7 mm

bin etwas verunsichert, bekomme am 2.6 noch 3 komische muttermale wegoperiert.

lb.g.
birgitta
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