3 Jahre nach Brustkrebs, jetzt Befund an der Lunge

Hallo Ihr Lieben,

bin ganz schön durcheinander und hab schreck-liche Angst.
Okt.01 ist mir die li. Brust amputiert worden und mit Silikon wieder aufgebaut. Chemo - Bestrahlungen - Chemo. März 04 wurde das Silikon-kissen ausgewechselt.
Donnerstag mußte ich zum Röntgenarzt, Knochenzintigramm und Mammographie re. waren ohne Befund. Das Lungenröntgen hat eine Anreicherung ergeben und der Arzt geht von einer Metastase aus. Montag hab ich gleich einen Termin bei meinem Onkologen.

Mir schwirren total viele Gedanken durch den Kopf. Metastase an der Lunge - ist das dann gleich Lungenkrebs. Op - muß das Silikonkissen gleich entfernt werden. Ehrlich gesagt rechne ich mit dem Schlimmsten. Ich komme aus Kassel. Ein Krankenhaus hier hat vor 1-2 Jahren einem Lungenkrebspatienten den falschen Lungenflügel entfernt.
Nunja, eins ist klar. Ich hoffe, dass ich dem etwas ruhiger entgegengehen kann, wie vor 3 Jahren. Da bin ich von der Krebslawine überrollt worden und hatte gar keine Zeit Informationen zu sammeln.

Wäre schön, wenn sich jemand meldet und mir aus seinen Erfahrungen berichten kann.

Hallo Claudia,

Das sind natürlich schlimme Verdachtsmomente und ich wünsche dir als Erstes, dass sich die Anreicherung dann doch als etwas Anderes herausstellt. Schon öfter habe ich solche Fälle mitbekommen, wo Ärzte -aufgrund der BK-Vorgeschichte- bei unklaren Befunden recht schnell von Metastasen ausgehen, die Patientinnenen in Ängste stürzen, um dannn später bei weiteren Untersuchungen festzustellen, dass es sich z.B. um Vernarbungen und ganz andere harmlose Sachen handelt.

Aber falls es sich nun tatsächlich um eine Metastase handeln sollte, dann lässt sich hier auch viel machen; und das muss auch nicht unbedingt eine OP sein.
War dein Tumor hormonabhängig?
Da ich in einem anderen BK-Forum viel und regelmäßig mitlese, weiss ich z.B. von einer Frau, Jutta, die ihre Lungenmetastasen seit Jahren in Schach hält durch die Umstellung auf Femara.
Dazu muss man auch noch wissen, dass selbst bei einem hormonnegativen Primärtumor Metastasen dennoch hormonpositiv sein können; soetwas ließe sich wohl durch eine Biopsie herausfinden.
Gehe doch mal ins BKI-Forum: www.brustkrebs.net und sprich da gezielt Jutta Redmann an, sie ist aus eigener Erfahrung sehr zu diesem Thema spezialisiert und wird dir sicherlich gerne weiterhelfen.

Noch etwas:
Du solltest dich UNBEDINGT in einem anerkannten Brustzentrum behandeln lassen.
Ich weiß nicht, wie gut dein Krankenhaus ibn Kassel ist, aber Marburg wäre doch auch nicht so sehr weit weg von dir und Marburg hat jedenfalls einen sehr, sehr guten Ruf.

Alles Gute wünscht dir Lilli

Hallo Claudia,

bleib ganz ruhig;-) Der Arzt geht davon aus oder ist er sich sicher???? Zeig die Röntgenbilder noch anderen Ärzten und am besten wäre es, wenn da auch ein Arzt dabei wäre, der nichts von dem Brustkrebs weiß!!!!
Sollte sich der Befund bestätigen, ist das auch noch nicht das Ende. Ist dein Tumor hormonrezeptor positiv gewesen? Hast du in der Zwischenzeit Medis bekommen wie z. B. Zoladex, Arimidex o. ä. und vor allem Zometa? Wenn nicht wird man sicherlich da erst einmal ansetzen. Zometa ist übrigens nicht nur bei Knochenmetastasen gut, sondern auch bei anderen Metastasen. Operation ist glaube ich nicht das Mittel der ersten Wahl. Habe zwar selber keine Erfahrung was die Lunge betrifft, aber mit Lungenkrebs in dem Sinne ist es nicht zu vergleichen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es sich noch als Fehlalarm rausstellt
Melde dich bitte wieder, wenn du genaueres weißt, ok?!
Lieben Gruß
Angelika

Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich hab Montag ja den Termin bei meinem Onkologen und gehe davon aus, dass ich in die Röhre muß.

Mein Tumor war hormonabhängig, ich werde mit Tamoxifen und Zoladex behandelt.

Es ist halt sehr schwierig, die Nebenwirkungen richtig einzuordnen. Ich sag meinen Ärzten ja, dass ich total erschöpft bin und totale Rücken- schmerzen habe. Ich ärgere mich ja auch über mich selbst, dass ich nicht die Gelassenheit habe und mich schon vorher total verrückt mache, aber ich habe 2 Söhne, der Große ist 17 J. und soll jetzt auf's Gymnasium gehen, unser Kleiner ist erst 5 J. und geht noch in den Kindergarten und mein Mann ist meine große Liebe.

Mein Opa ist soviel ich weiß auch an Lungenkrebs gestorben. Es wurde halt nie darüber gesprochen. Ich will jetzt, falls wirklich etwas sein sollte, nur nicht so dumm dastehen, wie vor 3 Jahren.

Ich merke, ich bin total froh, dass es das Krebs- Forum gibt, um mich zu informieren und auch etwas Trost zu finden.
Jetzt dank ich Euch erstmal und meld mich nach dem Befund wieder.

Gruß Claudia

Hallo Claudi

was hast du vor drei Jahren für eine Erstdiagnose gehabt? Waren keine LK befallen und welche Chemo hast du bekommen?
Lass dich nicht unterkriegen, ich drücke alle Daumen, das der Befund negativ ist. Kenne einige Leute, denen es so gegangenist wie dir und ihr Befund war negativ, d.h. hatten Nachwirkungen einer Erkältung etc. Also Kopf hoch.

Greta

Hallo Greta,

meine Diagnose war: Stadium pT2 N1 bii (weiß gar- nicht, was das heißen soll), G 1-2 mit 9 befallenen Lymphknoten.

Ich wurde mit 4x EC - Bestrahlungen und 4x Taxol behandelt. Danach erfolgt Behandlung mit Tamoxifen und Zoladex.

Komischerweise hab ich seit heute Schmerzen in der li. Brust. Mag sein, dass es psychosomatisch ist. Spring ich sofort drauf an.

Im Moment halt ich mich einfach für 'nen totalen Pechvogel und rechne mir ganz üble Chancen aus.

Bis bald

Claudia

Hätte ich fast vergessen,

meine li. Brust ist mir abgenommen worden und mit einem Expander langsam wieder aufgebaut worden. Ca. 9 Monate später wurde er dann durch Silikon ersetzt und dieses Jahr im März wurde das Silikonkissen ausgetauscht.

Seit der OP hab ich halt das Gefühl, dass ich garnicht mehr richtig hochkomme. Von wegen Erschöpfung, Kurzatmigkeit und die Rückenschmerzen (die auch von meiner kaputten Wirbelsäule kommen können) hatte mal 'nen Unfall mit angebrochenem Hals und gebrochenem Brustwirbel. Es ist schon schwierig, die Anzeichen alle richtig zuzuordnen. Zumal von den Hormonen ja auch Knochenschmerzen etc. kommen und andauernd zum Arzt rennen will ich auch nicht, ich werde es jetzt aber wieder tun!

Claudia

Hallo Claudia,
das heißt:
pT2 - Tumor 2 cm bis 5 cm in größter Ausdehnung
pN1bii - Metastasen in 4 oder mehr Lymphknoten, wenigstens eine größer als 0.2 cm, aber alle kleiner als 2 cm
G1 - Gut differenziert
G2 - Mässig differenziert
Das Grading war nicht so schlecht, aber die befallenen Lymphknoten waren wohl das Problem.
Aber wie die Vorschreiberinnen schon schreiben, gibt es hier im Forum Frauen, die sich mit Metastasen auskennen.
Ich wünsche Dir alles Gute und warte erst einmal die genaue Diagnose ab.
Brigitte

Vielen Dank Brigitte, Euch allen,

morgen oder Dienstag, Mittwoch weiß ich sicherlich mehr. Die Warterei ist halt sehr zermürbend und die Angst.

Gruß
Claudia

Liebe Claudia
Auch ich wünsch Dir viel Glück für morgen. Hoffentlich haben die sich getäuscht. Was ich noch sagen wollte: Mach Dich nicht verrückt wegen dem Opa, denn falls da was ist, dann ist es Brustkrebs in der Lunge und nicht Lungenkrebs. Kleiner Trost, aber das ist ein bisschen besser. Hört sich ja an...
Ich drück Dir die Daumen!!!
Barbara

Hallo Claudia,
ich drücke Dir auch die Daumen, dass die "Anreicherung" doch noch eine harmlose Ursache hat.
Liebe Grüße
Wolfgang