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#1
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Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo liebe Foris!
Ich bin im Januar brusterhaltend operiert worden, habe mir dann im Februar die Eierstöcke rausnehmen lassen, hatte im März/April die Strahlentherapie und im Mai 4 Wochen AHB. Seit Juni arbeite ich wieder zu ca. 60%. Bis Februar wird das stufenweise bis auf 100% erhöht. Ich fühle mich in meiner Leistungsfähigkeit noch immer stark eingeschränkt. Ich ermüde viel rascher als sonst und habe Schwierigkeiten mit der Konzentration und Merkfähigkeit. Vor meiner Erkrankung konnte ich, wenn es sein musste, von morgens 6 Uhr bis abends spät durchpowern - wenn es darauf ankam auch mehrere Tage am Stück. Jetzt mache ich Mittags meistens eine Pause und bin trotzdem ab 18 Uhr, allerspätestens ab 20 Uhr für nichts Produktives mehr zu gebrauchen. Am liebsten würde ich dann schon schlafen gehen. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Wird das irgendwann wieder besser? Muss ich auf Dauer mit diesen Einschränkungen leben? Es wäre schön, wenn Ihr von Euren Erfahrungen berichteten würdet. LG Moma |
#2
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Zitat:
meine persönliche Erfahrung, und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin, ist, dass es so wie früher nicht wieder wird. Ich bin mittlerweile im 5. Jahr nach der Therapie und, obwohl sich im Laufe der Zeit die Leistungsfähigkeit wieder verbessert hat, immer noch weit von meiner früheren Belastbarkeit und Leistungfähigkeit entfernt. Während eines Praktikums vor 2 1/2 Jahren habe ich mehrere Wochen Vollzeit gearbeitet und war hinterher fix und fertig. G'tt sei Dank muss ich aber, im Gegensatz zu vielen anderen, nicht Vollzeit arbeiten und hab mit 20 bis 25 Stunden bei freier Zeiteinteilung auch ein hohes Maß an Flexibilität. Und irgendwie widerstrebt mir auch der Gedanke nach überstandener schwerer Erkrankung wieder genau dort und genauso weiterzumachen wo ich mit der Diagnose aufgehört habe. Freundliche Grüße
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Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
#3
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Moma
Auch wenn ich es mir Anfangs gewünscht habe, es ist nicht mehr wie früher. Nach etwas über 2 Jahren bin ich immer noch erheblich eingeschränkt, meine Leistungsfähigkeit ist rapide gesunken, dafür hat sich meine "Schusseligkeit" erhöht. Ich habe das für mich akzeptiert, habe immer mein "Gedächtnis" in Form einer Klade dabei, in der ich alles Wichtige notiere Meine Arbeitszeit habe ich von 8 auf 6 Std. täglich reduziert. Meistens kann ich mir die Zeit flexibel einteilen. Und wenn's mal gar nicht geht, bleibe ich einen Tag zu Hause. Mir geht es wie Birgit, ich will nicht da weiter machen, wo ich mit der Diagnose aufgehört habe. Ich habe gelernt, dass ich nicht immer alles selber machen muss. Das war ein schwieriger Lernprozess, aber es geht und mir bekommt das gut. Wir haben nämlich alle nur ein Leben. Liebe Grüße Susi |
#4
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Moma,
meine Chemo/Strahlen- Therapie liegt nun schon 13 Monate zurück. Genauso solange mache ich die AHT. Seit 11 Monaten arbeite ich wieder. Zuerst auch 2 Monate in der Wiedereingliederung, danach Vollzeit. Mir ging es genau wie dir. Ich hätte nicht gedacht das man nach 4Std. Arbeit so erledigt sein kann. Ich habe vorher auch sehr viel geleistet.Hab nie auf die Uhr geguckt und nach Feierabend gab es auch noch viele Verpflichtungen. Die ich aber gerne erfüllt habe. Das geht bis heute nicht mehr. Ich hab gelernt mit meinen Kräften zu haushalten. Mein 8 Std. Tag reicht mir, abends schaff ich nicht mehr viel. Meine Aufgaben im Freundeskreis habe ich abgegeben, so haben die anderen auch mal die Chance zu zeigen was in Ihnen steckt Du wirst sehen, es wird schon noch besser werden. Ob es so wie vorher wird? Es braucht halt etwas Zeit. liebe Grüße
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Gertrud Nichtstun ist besser, als mit Tun nichts zu schaffen (Laotse) |
#5
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Kassia,
wie schön wäre es, wenn die Nachwirkungen einer Krebsdiagnose und -therapie durch Gemüserezepte zu heilen wären. Du schreibst ja selbst, du hast keinen Krebs, vielleicht wäre Dir im gegenteiligen Fall bewusst, wie wenig hilfreich Kochrezepte oder der Vergleich zwischen Schwangerschaftsübelkeit und Chemo-Übelkeit sein können. Wenig hilfreich bis... sehr ungeschickt. Meiner Meinung nach. Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren. Rilke |
#6
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Moma7 und Heike66,
meine Chemo und Bestrahlung sind nun auch schon etwas über 2 Jahre her. Seit dem habe ich AHT. Meine Konzentration ist noch nicht wieder so wie es einmal war, aber schon etwas besser geworden. Manchmal mag ich meinen ich hab nun auch noch Alzheimer *motz, soviel vergessen kann doch nicht normal sein, aber zum Glück gibt es ja Papier und Stifte für die gaaaanz wichtigen Dinge Die Leistungsfähigkeit ist oft abhängig von meiner Tagesform, manchmal könnt ich Bäume ausreißen und ein andermal ist mir einfach alles zu viel. Wenn mir etwas gegen den Strich geht, kommen auf Garantie die Hitzewellen und dann möcht ich am Liebsten alles hinschmeißen. Das könnt aber sicher auch mit dem Tamoxifen zusammen hängen. Naja man gewöhnt sich an alles und ich versuch das Beste daraus zu machen. @ bergmädel: in Sachen Kassia gebe ich dir vollkommen Recht!!! @ Kassia: ich eß mein Leben lang schon solch gesundes Gemüse in Mengen und meine Schilddrüse ist untersucht und in Behandlung und trotzdem hilft es mir bei meinen Neben-und Nachwirkungen nicht die Bohne. Kein Krebskranker geht hier mit seiner Geschichte hausieren und wo wird hier jemand auf seine Chemo reduziert Liebe Grüße Evelin |
#7
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Kassia,
interessant, Deine letzten Beiträge. 1. Du brauchst mich nicht mit "Ihr" anzusprechen. Wer sind denn die, gegen die Du da Front machst? 2. Sicher meintest Du hausieren statt pausieren. Wobei ich ich in Deinem Fall pausieren preferieren würde. Mit Ende offen. Liebe Evelin, Mir geht es ähnlich, dass ich finde, mein Gedächtnis hat nachgelassen. Ach so, und erstmal herzlich willkommen im Forum. Ob das nun an der Chemo liegt, oder daran, dass eine Krebsdiagnose immer auch eine traumatische Erfahrung darstellt, die auch mit Nachwirkungen wie einer schlechteren Merk- oder Konzentrationsfähigkeit dahergeht, halte ich für beides möglich. Aber der Tip mit dem Aufschreiben aller möglichen Dinge ist sehr gut. Das mache ich auch und finde, dadurch kann ich manchmal besser strukturiert als vorher arbeiten. LG Sandra
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Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren. Rilke |
#8
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Moma,
gerade wollte ich um Erfahrungen der anderen Betroffenen bitten, da sah ich Deinen Beitrag. Seit letzten Montag habe ich mit der Wiedereingliederung begonnen, am Freitag war ich so fertig und verzweifelt, dass ich nur noch geheult habe und dabei habe ich letzte Woche tgl. nur ca. 3 Std. gearbeitet. Allerdings hat man mich in der Firma von Mi-Fr jeweils mit einer anderen EDV-Schulung "gequält" und zwar im Schweinsgalopp und ich hatte das Gefühl, nichts behalten zu haben. Meine Konzentrationsfähigkeit ist rapide gesunken und mein Kurzzeitgedächtnis leidet wohl noch unter der Chemo oder dem Hormonmangel. Hinzu kommt, dass ich tgl. 100 km mit dem Auto fahren muss, was mich zusätzlich anstrengt. Ich weiß gar nicht, wie das werden soll, wenn ich wieder voll arbeiten muss (42 Std./Wo.) Du siehst, Du bist nicht allein. Mir fällt es auch schwer, das zu akzeptieren und außerdem möchte ich nicht, dass mein Leben nur noch aus arbeiten besteht. Meine Lieben wollen auch noch was von mir haben. Ich hoffe, dass sich die Leistungsfähigkeit noch erhöht und das wünsche ich auch Dir. Alles Gute und viele Grüße Heike |
#9
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AW: Eingschränkte Leistungsfähigkeit
Hallo Moma, hallo Heike,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mindestens ein Jahr nach Beendigung der Therapien gedauert hat, bis ich mich allein körperlich wieder auf Stand gefühlt habe. Schwerer einzuschätzen ist die seelische Gesundung nach Krebsdiagnose, finde ich. Auf jeden Fall hat das länger gebraucht bei mir, und ich habe noch nicht das Gefühl, dass das abgeschlossen wäre, eher, dass es in diesem Bereich nicht mehr so wird wie vorher. Manche Müdigkeitsreaktionen finde ich aber auch garnicht schlecht. Birgit hat an einer Stelle geschrieben, dass sie nach der Diagnose nicht an der gleichen Stelle wie vorher weitermachen will, und ich habe auch das Gefühl, Dinge, die mir Kraft rauben und gegen die ich einen Widerwillen habe, besser erkennen zu können und entsprechend zu reagieren. Ich habe auch noch im Hinterkopf, dass alleine das Blutbild ca. ein Jahr braucht, um sich nach Krebstherapien wieder zu berappeln. LG Sandra
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