Achterbahn der Gefühle

[suntreelake]

Hallo ihr Lieben im Forum,
bin, wie glaube ich die meisten hier, zufällig beim Surfen auf diese Seite gestoßen und war ganz beeindruckt von der Unterstützung und dem tollen gemeinsamen Miteinander.
Ich habe als "Weihnachtsgeschenk" die Diagnose Morbus Hodgin Stadium IIB bekommen. Seit Anfang Januar läuft nun meine Chemo und ich war eigentlich vollkommen positiv überrascht dass die Nebenwirkungen sich bisher sehr in Grenzen gehalten haben. Außerdem hatte ich auch das Gefühl dass alle Menschen in meiner Umgebung von der Diagnose um einiges geschockter waren als ich. Ich habe mir eher gedacht, dass ich nun endlich nach dem ganzen Studiumstress mir mal die zeit bleibt, Dinge zu tun, die man schon immer mal tun wollte und nie Zeit dafür hatte. Ein bißchen traurig war ich nur, dass ich meine erste STelle als Grundschullehrerin (habe im Oktober erst das Referendariat beendet) auf Grund der Diagnose nicht annehmen konnte. Bin doch so motiviert in die Schule zu gehen! Na ja, dafür bastele ich jetzt ganz viele Materialen und arbeite Unterricht für Freundinnen aus... (hey, so ein Job hätte vielleicht auch Zukunft, Lehrer von zu Hause aus..., kann ich ja mal über eine Ich-AG nachdenkenhttp://www.krebs-kompass.org/Forum/images/smilies2/smiley1.gif

Also, bisher ging es mir also wirklich gut damit, außer übelkeit und Schlappheitsgefühl gleich nach der chemo, aber das ist ja ok. Ich habe insgesammt 8 Zyklen (eskaliert) im Abstand von 3 wochen und bisher ging es mir aber der 2. woche wieder richtig gut.
Jetzt musste der 3. zyklus wegen zu schlechterm Blutbild verschoben werden und im moment habe ich das Gefühl es geht nur bergab. Bin jetzt wieder in der 2. Woche und fühle mich total lustlos und antriebslos. Das macht mich total fertig, da ich eigentlich so ein lebensfroher Mensch bin.
Was sind denn so eure ERfahrungen mit den Nebenwirkungen? WErden sie von Chemo zu Chemo stärker und ist es eher so eine Achterbahnfahrt von ups and downs? Im Moment komme ich mir so ein bißchen schitzophren vor, mal total gut drauf und ich könnte die ganze Welt umarmen, dann wieder würde ich mich am liebsten in ein dunkles Loch verkriechen...
Würde mich gerne mal mit euren Erfahrungen austauschen.
ganz lieben Gruß
suntreelake

[Angerer]

Lieber suntreelake!

Ich kann dir von den Nebenwirkungen meiner Mom berichten. Sie hat bisher 7 Chemos in Abschnitt von 2 Wochen hinter sich. Sie hat die ersten 5 sehr gut vertragen, ohne große Nebenwirkungen. Je länger die Chemos bei ihr dauern, verstärken sich auch die Nebenwirkungen. Sie hat öfters Fieber, hat auch schon eine Blutkonserve bekommen, aber jeder verträgt die Chemo anders und es muss nicht sein, dass das bei dir dann auch so ist. Sie ist auch jetzt öfters müde und schlapp und sie hat auch Stimmungsschwankungen. Das ist aber auch völlig normal. Man muss halt versuchen, aus dem Stimmungsloch wieder herauszukommen und positiv nach vorne blicken. Du hast bestimmt auch Familie und Freunde die dir dabei helfen werden und dieser Forum hat mir auch sehr geholfen. Oft ist man einfach überfordert, da ich bisher und es soll jetzt auch so bleiben, mit dieser Krankheit noch keine Erfahrung gemacht habe. Plötzlich kommen Sachen auf einen zu und man fragt sich ist das normal oder nur bei meiner Mutter so. Mit Hilfe des Forums weiß ich aber jetzt, dass der Verlauf der Chemo auch bei meiner Mutter normal ist und sich danach wieder alles so einstellen wird wie vorher. Davon bin ich auf alle Fälle überzeugt. Auch du wirst das schaffen und ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute für die nächsten Chemos.

Liebe Grüsse
Marianne

[rockshaver31]

hallo suntreetake


von mir ein herzliches willkommen in unserer familie auch wenn der anlass naja nicht der dollste ist.
ich hatte vor 5 jahren ein NHL und bekamm 6 zyklen chemo auch im abstand von 3 wochen.ich habe eigentlich alle gut vertragen aber so nach dem dritten zyklus wurde die regenerierungsphase immer länger. statt eine woche waren es dann 2 tage mehr zum schluss dauerte es dann 14 tage bis ich mich soweit erholt hatte. was mir immer gut tat und sogar verordnet wurde ich war damals 27 jeden tag eine halbe stunde spazieren gehen das habe ich auch gemacht wohl in begleitung wenns mir halt nicht gut ging.es sit schwer sich aufzurappeln keine frage aber es wird besser . so also viele kraftpakete sende ich dir und du schaffst das und wir hier sind immer für einen da.


rockie

[Anke2]

Auch ein herzliches Hallo von mir ,

ich hatte meine Diagnose kurz vor Weihnachten 05 und dann die Chemo in 06.
Ich kann nur bestätigen dass jeder die Behandlung anders verträgt. Manche Nebenwirkungen hast du bei der einen und dafür beim nächsten Mal nicht. Aber wie schon gesagt es wird intensiver von Mal zu Mal. Ist ja auch kein Wunder denn dein Immunsystem wird ja runter gefahren. Aber du wirst dass schon schaffen.
Auch deine Stimmungsschwankungen sind sicherlich normal, denn du mußt das ja auch alles erst mal verarbeiten.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft,
liebe Grüße Anke2

[Noddie]

Hallo Sun,
erstmal willkommen.
Jede Chemo ist anders.
Das mit den Stimmungsschwankungen ist normal, war bei mir sogar nach Therapie Ende noch schlimmer.
Hab schon gedacht ich habe einen an der Klatsche ,aber das ist normal.
Überlege mal was Dein Körper ,deine Seele und dein Geist im moment verarbeiten muß.
Also nicht das Köpfchen hängen lassen.
Viele Kraftknuddler
Ulli

[suntreelake]

Danke für eure liebe Aufmunterung
Heute ist auch mal wieder ein "Ganz-oben- auf der Achterbahn"-Tag. Habe einen schönen Spaziergang an der frischen luft gemacht und mich an blühenden Blümchen gefreut.
Sagt mal, habt ihr eigentlich Erfahrung mit Homöopathie während der Chemo? Ich bin mir da im Moment sehr unsicher, habe von einigen gehört, dass es ja nicht schaden kann und vielen auch hilft, habe aber auch ein bißchen Sorge, dass es alles durcheinander bringen kann wenn noch mehr Mittelchen in den Körper kommen.
Lieben Gruß

[Skipper_48]

Hallo Sonnenbaumsee,
mein Arzt hat mir seinerzeit von Homöopathie abgeraten, so habe ich es auch in der Literatur gelesen. Ich wäre da an Deiner Stelle vorsichtig.
Nebenwirkungen während der Chemo hatte ich auch festgestellt, hatte ziemliche Verdauungprobleme und ein kribbeln in den Armen und Beinen. Das Kribbeln ist heute nur noch manchmal ganz leicht zu spüren. Gegen die Verdauungsprobleme hat mir der HAusarzt empfohlen: Weich (wenig Rohkost), weiß (kein dunkles Fleisch, möglichst wenig gebratenes) und warm. Ich fand es hat geholfen. Gegen kaputte Mundschleimhäute habe ich nach der Chemo immer gleich für 1-2 Tage mit kaltem Salbeitee gegurgelt, den hatte meine liebe Frau schon immer vorher zubereitet. Probleme habe ich heute immer noch mit den Augen, wenn ich zu lange am Bildschirm sitze kann ich kaum noch scharf sehen und mir brennen die Augen, die Augenärztin meint man könne nicht dagegen machen.
Nun wo ich alles überstanden habe wurde bei meiner Frau im Novemder 2006 ein follikuläres Lymphom und MGUS festgestellt, jetzt geht das ganze Theater , ständige Arztbesuche, CT, Chemo usw. von vorne los. Meine Frau hat mich seinerzeit ganz liebevoll unterstützt, jetzt kann ich ihr all die Liebe und Fürsorge zurückgeben.

Liebe Grüße und alles Gute
Peter (skipper_48)