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Alt 09.01.2005, 09:12
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Standard Dexamethason vermindert Wirksamkeit der Chemo

Liebe Frauen,
wieder mal etwas aus der Abteilung Wechselwirkung! Nicht nur daß Dexa einen Gesichtsflush oder einen Medikamenten-Lupus hervorrufen kann, ...

Dexamethason vermindert Wirksamkeit der Chemotherapie

Fast jede Patientin mit Brustkrebs erhält vor der Chemotherapie Dexamethason, um deren Nebenwirkungen zu reduzieren. Jetzt zeigte sich, dass das Medikament auch die Ansprechrate auf Chemotherapeutika beeinflusst.
Das synthetische Steroid Dexamethason wird routinemäßig vor einer Chemotherapie mit Paclitaxel oder Doxorubicin bei Brustkrebs eingesetzt. Ein Forscherteam um Dr. Conzen von der University of Chicago zeigte jetzt, dass diese Vorbehandlung die Wirksamkeit von Paclitaxel und Doxorubicin auf das Tumorgewebe reduzieren kann. Schon vor vier Jahren wurden die Forscher misstrauisch, als sie entdeckten, dass Glukokortikoide den Zelltod verschiedener Zellarten, unter anderem von Brustepithelzellen, inhibieren können. Daher kam die Frage auf, ob Dexamethason in der Behandlung von Brustkrebs wirklich nützlich ist. Klinische Studien zu diesem Problem gab es bisher nicht.

Bei in-vitro-Versuchen, die das klinische Setting nachstellten, kamen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis. Eine Vorbehandlung der Brustkrebszellen mit Dexamethason reduzierte die Zelltodrate nach Paclitaxel oder Doxorubicin um mehr als 25%. Beide Stoffe unterliegen indessen verschiedenen zellulären Angriffspunkten.

Dexamethason wird erfolgreich in der Therapie von Lymphomen verwendet. Die exprimierten Gene zur Regulation der Lymphozytenproliferation sind bekannt. Conzen?s Team isolierte nun 45 durch das Steroid hochregulierte Gene im Brutkrebsgewebe. Diese stimmten nicht mit den früher bei Lymphomen beschriebenen Genen überein. Zwei Gene, die Schlüsselgene SGK-1 und MKP-1, interessierten die Forscher besonders. Schon aus früheren Studien war bekannt, dass sie Hirntumor-, Brustkrebs- und Prostatakrebszellen vor dem Zelltod bewahren. Außerdem werden SGK-1 und MKP-1 bei Brustkrebs sowie Ovarial- und Pankreaskarzinom verstärkt exprimiert. Conzen fand heraus, dass beide Gene Schlüsselfunktionen bei der Dexamethasonwirkung einnehmen. Blockierte man sie, so wurde die unerwünschte Steroidwirkung wieder aufgehoben. "Die Hinweise auf eine Abschwächung der Chemotherapiewirkung durch Dexamethason sind so bestechend", so Conzen, "dass Onkologen den routinemäßigen Gebrauch von Dexamethason in der Therapie von Brustkrebs überdenken sollten."

Nach Informationen der Zeitschrift Cancer Research

Liebe Grüsse!
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