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  #31  
Alt 03.10.2002, 13:41
Gast
 
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Standard Kinder

Hallo!
Wenn ich Eure Zeile lese sitze ich da und mir laufen die Tränen über die Wangen.
Ich bin also doch nicht allein, es geht so vielen genauso wie mir.
Mein Papa starb am 18.08.02.
Ich kann es nicht begreifen das er nicht mehr hier ist und nie wieder kommt. Ich habe ihn auch nicht mehr gesehen und war auch nicht dabei als er einschlief. Es ging alles relativ schnell.
Jeden Abend liege ich im Bett und denke an ihn und fange an zu weinen. Ich wollte ihm noch so viel sagen. Ich rede dann trotzdem mit ihm und hoffe er kann mich hören.

Ulli
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  #32  
Alt 25.03.2008, 21:57
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Ort: Berlin
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Standard AW: Kinder

Hallo,
ich habe meinen Vater vor 10Wochen verloren und bin selbst erst 26Jahre alt. Der Verlust, die Trauer, die Wut auf dieses doch oft sehr ungerechte Leben sitzt tief und der Schmerz übermahnt mich jeden Tag. Mache mir Gedanken um den Sinn des Lebens... Liebe, Glück, Erfolg, Ausgeglichenheit oder doch Gesundheit!? Meine Gedanken drehen sich wie eine Endlosschleife und ich habe oft Mühe meinen normalen Alltag zu folgen. Die Bilder vom Totenbett, die Beerdigung, das sitzt noch viel zu tief... Tröste mich mit Kleinigkeiten die für einen Moment meine dunkle Seele aufhellen aber echte Strahlen wollen noch nicht hindurch kommen...
Hoffentlich wird irgendwann alles gut...
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  #33  
Alt 25.03.2008, 22:12
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Kinder

Hallo!
Vielleicht darf ich mich "noch" zu den jüngeren Zählen, denn ich werde nächste Woche schon/erst 35.
Habe vor 5 1/2 Wochen meine Mutter im alter von 60 Jahren an Darmkrebs verloren. Und ich weiß überhaupt gar nicht, wie ich damit weiterleben soll. Ich habe einen kleinen Sohn, der in 2 Wochen 3 wird, und der lässt mich wenigstens den Tag überstehen. Aber Abends, wenn es dunkel wird, ich Ruhe habe für meine Gedanken, dreht sich Alles nur um meine Mutter. Ähnlich wie Ramonali.
Auf der einen Seite hoffe ich, dass das Alles irgendwann mal "ruhiger" wird, aber auf der anderen Seite habe ich Angst, der Trauer nicht gerecht zu werden.
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #34  
Alt 25.03.2008, 22:29
Benutzerbild von Ramonali
Ramonali Ramonali ist offline
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Standard AW: Kinder

Liebe Roebi,
ich weiß nicht ob man überhaupt in der Trauerphase sich oder anderen gerecht werden kann. Ich glaube am ehesten geht es darum, gut durch den Tag zu kommen, sein Pensum zu schaffen und alle Grundbedürfnisse zu befriedigen...Auch die der nächsten die man um sich hat, aber der Gedanke daran, wo man selbst bleibt und ob man sich selbst nicht verliert und Angst davor hat den Boden unter den Füßen zu verlieren ist menschlich. Bin auch dabei zu funktionieren, im Prinzip seit der Diagnose von Paps. Irgendwie scheint es auch jeder so zu erwarten, das du weiter auf Arbeit gehst, an Geburtstagsfeiern teilnimmst und den alltäglichen Kram wie einkaufen erledigst. Niemand sagt zu dir, komm leg dich ins Bett, ich weiß es geht dir beschissen, auf Arbeit fällt der übliche Kram an der erledigt werden muß und oft frage ich mich, wo eigentlich die Zeit bleibt um trauern zu können.
Zeit sich mit Verlust, Angst, Abschied wirklich auseinander zu setzen, sich diese Zeit einfach zu nehmen scheint in den heutigen Tagen fast unmöglich.
Und dann habe ich da das kleine Teufelchen auf meiner Schulter, was mich fragt warum und für wen ich eigentlich Rücksicht nehme?!??!
Ich habe doch schließlich einen geliebten Menschen verloren und alles Recht der Welt, einmal nicht zu funktionieren...
Ich wünsche allen ganz viel Kraft und Mut ihrer Trauer Raum zu geben, denn es ist die wahrscheinlich wichtigste Zeit in der Trauerarbeit!!!!
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  #35  
Alt 26.03.2008, 10:06
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Roebi Roebi ist offline
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Beiträge: 234
Standard AW: Kinder

Hallo Ramonali!

Das Tragische an der ganzen Sache ist doch, dass die meisten Leute einfach vergessen, dass man einen geliebten Menschen verloren hat. Bei denen dreht sich die Welt einfach weiter, nur bei mir ist sie stehen geblieben.
Deshalb ist es auch für die Meisten unverständlich, warum man gereizt ist, schlapp, lahm etc. ist. Der schlimmste Teil bei der Trauer ist für mich die mangelnde Zeit, mich tatsächlich einmal in aller Ruhe für eine gewisse Dauer, mit dem Verlust auseinanderzusetzen. Vielleicht habe ich ja im Urlaub einmal dazu Gelegenheit.

Danke für Deine Antwort und Dein Verständnis!

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #36  
Alt 26.03.2008, 14:05
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Kinder

Zitat:
Zitat von Roebi Beitrag anzeigen
...Deshalb ist es auch für die Meisten unverständlich, warum man gereizt ist, schlapp, lahm etc. ist. Der schlimmste Teil bei der Trauer ist für mich die mangelnde Zeit, mich tatsächlich einmal in aller Ruhe für eine gewisse Dauer, mit dem Verlust auseinanderzusetzen...
Liebe Roebi.
Ich habe grade gelesen, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht.
Ich bin schon länger hier am Lesen und Schreiben, aber erst seit Ostern kommt bei mir alles durch... die ganze Trauer meldet sich langsam und ich weiß nicht, was da noch alles auf mich zukommt.
Niemand weiß, wie man damit umgehen soll und niemand kann einem da helfen. Aber ich merke, das ich jetzt, wo um mich herum alles etwas ruhiger wird, mehr Tränen weinen kann und noch mehr über die Vergangenheit und die Erlebnisse nachdenke.
Ich fühle mich genauso schlapp und lahm und weiß gar nicht, wie ich das überwinden soll. Nichts, was im Umfeld passiert, "hebt" mich wieder an. Manchmal denke ich sogar, dass ich wackelige Knie habe und nicht mehr stehen kann. Aber das denke ich nur.
Ich hab das bislang noch nicht schreiben können, weil ich nicht genau weiß, wie ichs formulieren soll, damit andere es verstehen können.
Du hast mich motiviert, weil ich glaube, dass es bei dir ähnlich ist.
Meine einzige Hoffnung sind ein paar freie Tage - dauert noch - und das die Sonne bald richtig scheint. Daran klammere ich mich jetzt, weil ich hoffe, dass sie tief in mein Herz dringt und sich direkt neben meinen Papa setzt

Ich wünsche allen hier ganz viel Kraft zum Weitermachen und Durchhalten.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #37  
Alt 26.03.2008, 19:43
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2008
Ort: Köln
Beiträge: 234
Standard AW: Kinder

Liebe Annika!

Ich gebe Dir absolut Recht, dass einem manchmal wirklich die Worte fehlen, seine Gefühle hier niederzuschreiben. Doch ich bin fest davon überzeugt, dass jeder, der trauert, auch zwischen den Zeilen lesen kann. Es können wirklich nur die Leute die Trauer nachvollziehen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Und da sind wir hier genau richtig. Egal mit wem man schreibt, egal, wo man nachliest, jedem geht es gleich. Hier wird man verstanden. Hier ist man aufgehoben. Hier weiß man - so grausam das auch ist - hier bin ich nicht alleine!
Jeder, der hier schreibt, muss mit dem großen Verlust und dem noch viel größeren Schmerz zurecht kommen.
Auf der einen Seite bin ich froh, wenn die "ruhigen" Tage endlich kommen, aber auf der anderen Seite habe ich davor auch Angst, mich dann mit meinem Schmerz auseinander zu setzen.
Heute hat mir im Büro eine "ältere" Kollegin gesagt, dass es gut tut, die Tränen einfach mal laufen zu lassen. Man darf es nicht unterdrücken. Auch wenn es im Büro war, als ich dann geweint habe, aber es hat tatsächlich gut getan. Zumal auch sie ihre Mutter bereits verloren hat. Sie hat genau gewusst, was in mir vorgeht. Meine andere Kollegin war dabei, auch sie hat ihre Mutter vor 5 Jahren verloren, kurz nach ihrem Vater. Ich fühlte mich in dem Moment aufgefangen und absolut verstanden. Das war das erste Mal, außerhalb vom Forum.

Kopf hoch und ich drück Dich mal ganz feste!

LG Röbi
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Danke, dass Du für mich immer da warst.
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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