Unfassbar!!

[MumiT]

Hallo!
Meine Mutter ist am Montag ins Krankenhaus gekommen, sie hat schon seit ewig Schmerzen und Montag hat sie extreme Atemprobleme bekommen. Wir dachten erst, alles wäre normal, sie hat starkes Asthma und auch ein Lungenemphysem. Naja, die Untersuchungen sprachen alle eine eindeutige Sprache. Freitag abend um sieben kam dann der Anruf von ihr, wir (meine Schwester und ich) sollten bitte vorbei kommen, sie wartet draußen.
Ich habe mir schon gedacht, was sie uns zu sagen hat.
Die Diagnose war Lungenkrebs. Was so krass war ist, dass es schon so weit fortgeschritten ist. Es ist inoperabel, Metastasen in den Knochen...
Ich war geschockt und ehrlich gesagt auch ziemlich wütend! Sie ist seit Mitte Januar von einem Arzt zum anderen und alle haben ihr mehr oder weniger zu verstehen gegeben, dass sie eine Muskuläre Verspannung hat und dass sie doch mal Physiotherapie machen soll. Ein Orthopäde hat sich die Röntgenbilder angeschaut und meinte nur, man müsse mal Massage versuchen. Echt unglaublich! Es ist immer noch unfassbar, dass ein Arzt versucht, Metastasen weg zu massieren, nur weil er sich zu bequem ist die Bilder mal anzusehen oder so. Ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll! Ein Arzt nach dem anderen hat nix gefunden oder erst gar nicht richtig geschaut. Sowas darf doch normal nicht passieren! Sie ist ständig beim Lungenfacharzt, zuletzt am 3.4. und nichtmal er hat etwas gefunden. Wäre alles wie immer, nur eine minimale Verschlechterung. Wegen solchen "Ärzten" musste meine Mutter nun solange leiden! das gibt es gar nicht. Morgen wird eine Bronchoskopie gemacht um zu sehen, ob sich überhaupt noch ein Therapieversuch lohnt. Unfassbar!! Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich noch machen soll. Es ist sehr schwer, mit ihr über ihren Tod zu reden und zu planen. In den letzten drei Tagen hat sich ihr Zustand so drastisch verschlechtert, dass ich nicht wirklich daran glaube, dass sie noch lange leben wird. Ich hoffe natürlich, weil sie mir sehr fehlen wird! Sie hat ihr ganzes Leben nur geschufftet und immer dafür gesorgt, dass es uns gut geht und nun muss sie so entsetzlich leiden. Das ist wirklich ungerecht! Sie ist doch erst 48, sie hat ihr Leben ansich noch vor sich! Sie hat mir immer gesagt, dass sie sich von mir auch Enkelkinder wünscht (meine Schwester hat vier Kinder) und ich habe immer gesagt, bekommst du so in fünf Jahren auch. Nun lebt sie vielleicht nicht mal mehr vier Wochen...
Wenn ich ihr irgendwie in irgendeiner Art helfen könnte, würde ich das sofort tun! Tagsüber geht es ihr verhältnismäßig gut, doch wenn ich abends nach Hause fahre habe ich immer ein komisches Gefühl. Ich kann es gar nicht gut haben, sie dann da alleine zu lassen...
Ich liebe sie doch und einen geliebten Menschen so leiden zu sehen macht mir richtig zu schaffen!!

[Susanne1306]

Hallo Mumit!

Es ist schlimm, mit dieser unserer Krankheit konfrontiert zu werden, trotzdem ist man nicht zum sofortigen Sterben verurteilt. Versuch mal herauszubekommen, ob deine Mum einen kleinzelligen oder einen nichtkleinzelligen Tumor hat.
Ist deine Mutter in einer Spezialklinik? Wenn nicht, würde ich an deiner Stelle dafür sorgen, daß sie dorthin kommt.
Hier im Forum leben viele nichtoperierte schon viel länger mit ihrem Lungenkrebs, als es die Statistik erlaubt
Mach dich nicht verrückt, du brauchst deine Kraft noch für andere Dinge.
Deine Mutter muss die Diagnose ganz sicher auch erst verarbeiten, mir ging es direkt danach auch total schlecht, das war psychisch bedingt.
Egal was kommt, hier wirst du immer jemanden finden, der dir Antwort auf deine Fragen gibt, die bestimmt noch auftauchen.
Beim und beim , wir halten hier zusammen
Liebe Grüße
Susanne

[MumiT]

Hi!
Das werde ich wohl Dienstag erfahren, denke ich mal. Morgen wird ja die Spiegelung gemacht.
Das stimmt, man lebt meist wirklich länger, als die Ärzte meinen. Sieht aber schon sehr schlecht aus. Sie will auch so keine Therapie unbedingt. Aber das wird man noch sehen. Meine Tante (die Schwester meiner Ma) ist im November des letzten Jahres an Lungenkrebs, kleinzellig, gestorben.
Nee, sie ist in keiner Spezialklinik, aber das möchte sie auch nicht. Die wäre etwas weiter weg (40 km) und sie möchte erstmal hier bleiben.
Ich habe erstmal bis auf unbestimmte Zeit Urlaub. Meine Schwester kann leider nicht ins Krankenhaus, sie schafft das irgendwie nicht, hat Angst.
Heute war meine Ma zuhause, sie durfte heute nochmal raus.
Eigentlich ist mir egal, ob sie noch eine Woche oder noch fünf Jahre lebt, solange es ihr dabei gut geht und sie keine Schmerzen hat. Sie soll nicht noch mehr leiden, das hat sie schon genug! Ich bin so sauer auf die Ärzte, das gibt es gar nicht!! Irgendwie kommt alles einfach zusammen...

[östel]

Hallo Mumi, das ist leider kein Einzelfall das Knochenmetastasen nicht erkannt werden. Auch ich bin 2 Monate mit angeblichen Muskelspannungsstörungen behandelt worden hatte allerdings kein Asthma. Die metastasen sind nicht leicht erkennbar nur im Knochenszinti erkennt man Stoffwechselveränderungen am Knochen. MeinRöntgenbild hat auch wenig gezeigt und ich war immerhin in der Charite Berlin. Es wahrscheinlich, dass die Knochen bestrahlt werden und Deine Mutter eine Infusion erhällt welche die Knochensubstanz stärkt. Das mindert auch die Schmerzen deutlich, wenn auch nicht sofort. An Knochenmetas stirbt man nicht ! Wenn auch die Prognose schlecht ist aber das liegt wohl am Stadium des Primärtumors. Wie Susanne schon sagte,entscheidend ist für die Behandlung jetzt ob es ein Großzelliger oder Kleinzelliger Krebs ist. Am schwersten ist die psychische Leistung die Deine Mutter bringen muss um diese SchxxxDiagnose zu verarbeiten. Ich wünsche Euch alles Gute. Regina

[MumiT]

Hi!

Nach Aussage von den Ärzten im KH sind die Metastasen sehr deutlich sichtbar, auch auf den Röntgenbildern. Naja, sich darüber zu ärgern bringt eh nix, wir müssen nun nach vorne gucken.

Meine Ma hat wahrscheinlich kleinzelligen, aber gesagt wurde uns das noch nicht. Morgen wird noch ein Szintigram gemacht und danach wollen die dann mit der Chemo anfangen. Ich hoffe mal, dass die schnell und gut anschlägt. Was mir noch sorgen macht ist, dass meine Mutter in der einen Woche im KH 6 kg abgenommen hat. Sie wiegt nur noch 48 kg, was ich doch als sehr, sehr wenig erachte...
Gibt es nicht eine Möglichkeit, das Immunsystem vorab schon mal zu stärken und auch um sie wieder etwas körperlich aufzubauen?
Sie hat ja kaum noch etwas zum entgegensetzen mit dem Gewicht...