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  #1  
Alt 09.05.2008, 11:45
*Bounty* *Bounty* ist offline
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Standard Frage zu "vergessen"

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hoffe, dass mir das Forum hilft. Meine Mutter ist an Lungenkrebs erkrankt (Oktober 07). Er ist kleinzellig und nicht heilbar. Die Therapie läuft (Chemo). Meine Frage dazu ist, ob die Chemo auf das Gedächtnis geht? Hat jemand dazu Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?

Gruß
Bounty
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  #2  
Alt 09.05.2008, 12:14
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Lieber Bounty,

schau mal in meinen Thread "Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs" und scroll an den Anfang, da wirst Du auch zum Thema Vergesslichkeit etwas finden. Nach unserer Erfahrung ist das allerdings eine "Nebenwirkung" die wieder zurück geht. Ganz abgesehen davon kann es auch mit dem ganzen Streß und der Angespanntheit zusammenhängen dass ihr vielleicht das ein oder andere gerade nicht abrufbar ist.
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  #3  
Alt 09.05.2008, 12:27
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Anhe Anhe ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Hallo Bounty,

im Jahre 2003 selbst am kleinzelligen Bronchialkarzinom erkrankt, weiß ich aus eigener Erfahrung, daß während und noch sehr lange nach der Chemotherapie (Cisplatin, dann Carboplatin/Etoposid) mein Gedächtnis wie ein Sieb war. Am Anfang hat mich das natürlich sehr verunsichert, auch im Hinblick darauf, daß möglicherweise Metastasen im Kopf sind, allerdings beruhigten mich die Ärzte dahingehend, daß es eine "vorübergehende" Erscheinung wäre, die bis zu einem Jahr nach Therapieende noch auftreten kann. So ganz erklärt hat sich das für mich nicht, da die bei mir angewandten Chemotherapien offensichtlich die Blut-/ Hirnschranke nicht überwinden sollten.... aber Fakt ist, dass es so war.

Deiner Mutter wünsche ich nur das Allerbeste und gute Therapieerfolge.

Beste Grüße,
Anhe
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  #4  
Alt 09.05.2008, 12:55
*Bounty* *Bounty* ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Hallo,

und vielen Dank für die schnellen Antworten. So ganz ist es noch nicht beantwortet für mich. Vllt sollte ich aber auch mal genauer Fragen,bzw. etwas ausführlicher beschreiben.

Also:
meine Mutter beschäftigt sich nicht mit der Krankheit, es interessiert sie auch nicht. Meine Schwester und ich müssen uns darum kümmern und ihr alles erklären und uns kümmern, was wir auch tun. Sie wohnt ziemlich weit weg von uns, so mit nicht immer einfach für uns.
Sie wird oft sehr ungerecht, aber ehrlich gesagt war sie immer so. Darum möchte ich unterscheiden können was eine Folge der Chemo und/oder Krankheit ist, und was davon "wie immer" ist.

Bsp:Sie beschimpft uns übel, dass wir die mit Abstand egoistischsten Kinder sind, die es gibt. Aber das wir ja auch schon als Kleinkinder so waren. Sie wisse nicht, was sie verbrochen hat, dass sie mit so missratenden Kindern bestraft wird.

2 Tage später weiß sie nicht mehr, dass sie das gesagt hat. Kann das wirklich so sein?

Ich muss gestehen, dass wir keine einfache Familiensituation haben - noch nie hatten. Aber das gehört hier nicht her. Ich will sie nicht im Stich lassen, aber ich will mich auch nicht wieder so manipulieren lassen. Darum versuche ich hier für mich Klarheit in einige Situationen zu bekommen ....

Also: Kann es wirklich so sein, dass sie komplette Gespräche vergisst?

Danke für eure Mühe
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  #5  
Alt 09.05.2008, 13:18
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Lieber Bounty,

ob oder in wieweit Deine Mom schon früher "ungerecht" war oder bestimmte Situationen genutzt hat ist für jeden Aussenstehenden sehr schwer zu überblicken. Insoweit ist es auch schwierig, abzugrenzen was eine Folge der Chemo sein könnte und was nicht.

Ich kann Dir nur aus Erfahrung sagen dass meine Mama auch einige Dinge, die sie oder jemand anderes gesagt hat, nicht mehr präsent hat.

Vielleicht solltest Du aber auch Bedenken dass Deine Mutter im Moment in einer lebensgefährlichen Situation steckt und mit Sicherheit sehr viel Angst hat. Wahrscheinlich wird sie auch gerade deswegen (noch?) nicht viel darüber wissen wollen.

Meine Mama jedenfalls ist auch oft etwas ungehalten. Es ist auch schon das ein oder andere Wort gefallen, das mir nicht geschmeckt hat. Aber meist mache ich dann die Faust in der Tasche und spreche sie später, im ruhigen Moment noch einmal darauf an. Meist gab es dann eine Äußerung von mir, die sie viel sensibler aufgenommen hat als üblich. Gepaart mit der Gereiztheit, die die Chemo und die ganze Situation mit sich bringt, ergibt es manchmal sehr harte Worte.

Deine Mom muss sich sicher erst noch zurecht finden. Vielleicht solltest Du versuchen, Dich in ihre Situation zu versetzen und überlegen, ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, solche Dinge so hoch zu bewerten.

Selbst wenn sie die Aussage nicht vergessen hat - scheinbar will sie doch dann indem sie sagt, dass sie es nicht mehr weiß, der Situation ausweichen. Vielleicht ist sie im Moment sehr dünnhäutig und beißt aus lauter Angst manchesmal in die falsche Richtung.

Es liegt an Dir, das zu beurteilen. Da wird Dir hier denke ich niemand helfen können. Ich für meinen Teil würde jetzt keinen Streit mit meiner Mutter wollen. JEdenfalls keinen, der so schlimm an die Substanz geht und vielleicht gesagtes beinhaltet das man nicht mehr zurücknehmen kann.

Das ist wie gesagt, mein Gefühl und ich hoffe, ich bin Dir nicht auf die Füße getreten. Was glaubst Du, wie Du an ihrer Stelle mit der Situation umgehen würdest? Ich persönlich würde mich nicht trauen, für mich die Hand ins Feuer zu legen.
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  #6  
Alt 09.05.2008, 13:25
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Lieber Bounty,

da fällt mir noch eine Sache ein. Wann sind denn die letzten Kontrolluntersuchungen gemacht worden? Ich denke zum Beispiel an ein MRT Schädel....
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  #7  
Alt 09.05.2008, 13:37
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Hallo Bibi,

und danke für deinen Post. Du trittst mir keinesfalls auf die Füsse damit. Untersuchungen werden jetzt alle 6 Wochen durchgeführt um auszuschließen, dass sie resistenzen aufweist. Bis Dato sind die Untersuchungen auch ok. Die Medis nimmt sie nicht, möchte sie einfach nicht (Gegen Übelkeit etc.).

Ich grübel noch ein wenig darüber

Danke nochmals
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  #8  
Alt 09.05.2008, 16:47
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Mein Vater war während seiner Krankheit auch teilweise sehr! wesensverändert. Sogar soweit, dass ich mich in manchen Situationen bewusst von seinem Verhalten abgegrenzt habe, weil ich ihn nicht wieder erkannt habe.

Allerdings lag es bei meinem Vater nicht an den Medis sondern wie von Bianca-Alexandra angedeutet - daran, dass der Krebs bei seiner Entdeckungs bereits ins Hirn metastasiert hatte. Ich möchte Dir aber keine Angst machen. Ob mit oder ohne Metastasen denke ich, dass die Situation gewisse Veränderungen mit sich bringt - ganz allgemein gesagt.

LG Sandra
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Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #9  
Alt 20.05.2008, 17:25
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Hallo noch mal,

ich denke MRT wird derzeit nicht gemacht. Es war oft im Gespräch, aber es wird einfach nicht umgesetzt. (Die Ärzte machen einen wahnsinnig!!!)
Gestern kam sie wieder ins KH weil ein Lungenflügel kollabiert ist. Heute früh dann Bronchoskopie und eigentlich auch direkt die OP. Aber es gab keine OP. Sie wurde Heim geschickt mit einer max. Sättigung von 65%. Die Frage nach einem MRT wurde wie folgt beantwortet: das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr! Die Chemo soll nun auch eingestellt werden (5 Tage die Woche), weil sie nicht wirkt! Das kann doch alles so nicht wahr sein?! Wir können uns doch nicht so früh geschlagen geben, ohne das ein ernsthafter Versuch gestartet wurde. Ich habe nicht den Eindruck, dass hier wirklich je was unternommen wurde. Aber wie kann man da vorgehen? Die GKV wird sich sicher anstellen, wenn der Arzt btw. KH gewechselt wird (Ortsklausel). Hat jemand damit Erfahrung gemacht? Oder kennt jemand einen ECHTEN Spezialisten in Norddeutschland?

Sorry, falls ich wirr schreibe. Ich stehe etwas neben mir ...

Gruß
Bounty
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  #10  
Alt 20.05.2008, 17:49
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Liebe Bounty,

ihr könnt euch vom Hausarzt eine Überweisung zu einem anderen Onkologen ausstellen lassen. Da stand bei uns dann 'Zweitmeinung' drauf. Bei Krebserkrankungen zahlen die Kassen das. Oder ruf vorher bei deiner KK sicherheitshalber an.

Liebe grüße
Jutta
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  #11  
Alt 21.05.2008, 09:43
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Frage zu "vergessen"

Hallo Bounty,

wenn Du dieses Gefühl hast, dann verschwende keine Zeit. Aber vielleicht besorgst Du Dir die Aufnahmen und Berichte und gehst damit zum Zweitarzt, ich bin nicht sicher dass die Strapazen im Moment gut wären.

Vielleicht - nur vielleicht ist es auch so, dass alles weitere nur noch schlimmer wäre. Klopfe sorgfältig ab, was jetzt sinnvoll ist. Du stehst einem bösartigen Feind gegenüber, aber der Kampf sollte nicht um jeden Preis laufen. So kann es zum Beispiel auch so sein, dass die MRT nicht gemacht wird weil der Allgemeinzustand eine Behandlung dessen, was gefunden werden könnte, ohnehin nicht zulässt.

Bedenke bitte auch, dass jede Untersuchung sehr viel Kraft fordert.

Mehr kann ich Dir nicht auf den Weg geben, ich wünsche Dir das richtige Gefühl für das, was notwendig ist.
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