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  #1  
Alt 20.04.2010, 10:37
blackopal blackopal ist offline
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Registriert seit: 19.04.2010
Beiträge: 1
Unglücklich Darmkrebs, korrekte Behandlung?

Ende 2008 wurde bei meiner Frau ein T3 Rektum-Karzinom festgestellt.
Onkologe und Darmspezialist schlugen zunächst eine Chemo/Strahlentherapie mit anschließender OP vor, was durchgeführt wurde und laut Bericht war der Tumor auf ein T2 zurückgeführt.
Bei der folgenden OP im Juni 2009 war etwas merkwürdig: Alle daran Beteiligten erklärten, ein Seitenausgang sei nicht erforderlich.
Jedoch am Abend vor der OP eröffnete die Chirurgin meiner Frau, mann müsse trotzdem einen temporären Ausgang vom Dünndarm legen.
Welche Untersuchungsergebnisse oder Erkenntnisse dazu führte, weiß ich nicht.
Die Nähte des Stoma lösten sich zu früh auf und der Stoma war undicht. Daraufhin wurde der Stoma neu vernäht.
Meiner Frau ging es schlechter. Obwohl sie nur aus dem Tropf ernährt wurde, erbrach sie laufend grün/gelbe Flüssigkeit. Man legte ihr ein Magensonde an.
Man stellte fest, dass sich unter dem Stoma Stuhl Verunreinigungen angesammelt hatte.Der Stoma wurde sehr früh zurückgelegt. Es ging meiner Frau trotzdem immer schlechter.Sie wirkte vollkommen apathisch. Auf meine Nachfragen stellte man bei erneuten Untersuchungen fest, dass es sich um einen Darmverschluss im Dickdarm handele. Kurzfristige OP mit anlegen eines Anus Praeter links.
Meine Frau erholte sich, wurde entlassen mit dem Bescheid, dass der Anus Praeter zurückgelegt würde, sobald sie wieder bei Kräften sei.
Dies sollte nun im Januar 2010 erfolgen. Zahllose Untersuchungen wie CT-Aufnahmen, Röntgen, Endoskopien erfolgten.
Am 01.02.2010 erfolgte die OP, die aber erfolglos war, weil im Enddarm eine Engstelle gefunden wurde, eine Vernarbung, zurückzuführen auf die Bestrahlung, so dass kein Durchgang gewährleistet werden konnte.
Chefarzt überweist zwecks Bougierung der Engstelle in eine Spezialklinik.
In vier Sitzungen wurde bougiert und der Chefarzt dieser Klinik schreibt im Bericht, dass der Anus Praeter baldigst zurückgelegt werden könne.
Der Chefarzt der ersten Klinik erklärt dazu:"OK, dann machen wir das."
Es erfolgen erneute Untersuchungen wie CT Aufnahmen,Röntgen mit und ohne Kontrastmittel, Endoskopien und Ultraschall.
Dann die Nachricht: Vor OP müssen wir noch bougieren!(was sie vorher nicht konnten?)
Endoskopie und Bougierung erfolgten Freitag,17.04.2010.
Samstag Aussage des Visitenarztes: E sieht gut aus, wir haben Chancen den Stoma zu verlegen."
Ein anderer Arzt meint im Privatgespräch:" Wenn der Stoma so lange besteht, ist es schwierig, dass der Darm sich wieder in die ursprüngliche Lage zurücklegen lässt."
Montag erklärt der Visitenarzt:" Bei der Bougierung ist der Darm eingerissen und nun müssen wir mindestens drei Monate warten, bis wir es erneut versuchen können.
Ist das alles so gelaufen, wie es hätte laufen können und sollen? Ich habe kein Vertrauen mehr in diese Klinik, die an sich einen guten Ruf hat. Was kann ich tun. Ich verzweifle fast.
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  #2  
Alt 20.04.2010, 12:05
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Ort: Im Süden
Beiträge: 3.320
Standard AW: Darmkrebs, korrekte Behandlung?

Hallo Blackopal,

dass dein Vertrauen nach diesem Hickhack nicht mehr groß ist, kann ich sehr gut verstehen. Das Problem ist, dass sich unser Darm nach Behandlung und OP nicht textmäßig verhält, niemand kann voraussagen was wirklich hinterher kommt. Es ist als bekäme er ein eigenes Leben, was uns dann bestimmt. Vorher sieht oft alles prima aus, und dann plötzlich läuft alles aus dem Ruder.

An deiner Stelle würde ich (persönliche Meinung) meine Partnerin samt allen Unterlagen einem weiteren zertifizierten Darmzentrum vorstellen. Ich denke, deine Frau sollte bei all den Problemen ihr Stoma behalten, damit sich der gesamte Bauchraum erst einmal erholen kann. Bougieren hilft meistens leider nur eine kurze Zeit, und muß immer wiederholt werden, nicht wirklich der Sinn der Sache.

Viele Ärzte tragen immer noch den Gedanken in sich, dass das Leben mit einem Stoma furchtbar sein muß. Manche drängen regelrecht auf eine Rückverlegung innerhal kürzester Zeit, ohne dem Darm und dem bauchraum, genug Zeit zum Anheilen zu geben. Es wird auf Teufel komm raus zurück verlegt, auch noch viel zu früh, ohne sich über die teilweise katastrophalen Folgen bewußt zu sein .
__________________
Jutta
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  #3  
Alt 20.04.2010, 22:55
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2005
Ort: Ort bei Kiel
Beiträge: 402
Standard AW: Darmkrebs, korrekte Behandlung?

Hallo Blackopal,

ich habe selbst eine Odyssee mit vielen Komplikationen und teils haarsträubenden ärztlichen Aktionen hinter mir und schließe mich Juttas und Rafaels Worten in vollem Umfang an.

Lasst euch sämtliche Befunde, OP-Berichte und die Bilder der bildgebenden Verfahren von euren Ärzten und der Klinik aushändigen und holt euch an kompetenter Stelle eine Zweitmeinung ab. Eine Liste der Zentren findet ihr hier: www.onkozert.de

Wahlweise könnt ihr das auch mit Hilfe der Felix-Burda-Stiftung im Rahmen der dortigen Zweitmeinungsaktion angehen: www.darmkrebs.de

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich denke, es sollte euch sehr wichtig sein, vor einer weiteren Maßnahme ausreichend abzuklären, ob diese richtig gewählt ist. Schließlich soll deine Frau nach einem weiteren Eingriff auch noch über eine ausreichende Lebensqualität verfügen.

Liebe Grüße chaosbarthi

PS. Trotz einer ärztlicherseits anfangs zügig angestrebten Rückverlegung wird mein Stoma mich jetzt lebenslang begleiten. Ich bin sehr froh darüber. Hätte ich mich nicht schlau gemacht und sie die Rückverlegung in Angriff nehmen lassen, wäre ich jetzt inkontinent und hätte durchgehend einen roten, schmerzenden Pavianhintern. Dann doch lieber so, wie es jetzt ist...
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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