Und wieder ein neuer Schlag

[Birte37]

Hallo,

wie soll ich anfangen.

Das erste Mal., als meine Mutter an Brustkrebs erkrankt ist, war ich gerade mal vier und habe davon nicht viel mitbekommen. Nach der Bestrahlung war dann auch lange Ruhe. Vor drei Jahren ist diese ätzende Krankheit wieder aufgetaucht, aber Mutti hat das mit OP und Chemo gut gemeistert. Im Dezember letzen Jahres war alles wieder da, die Ärzte haben operiert und gesagt, es wäre keine weitere Behandlung notwendig. Aber denkste, vor einem Monat musste bereits wieder operiert werden und im Moment wird Mama bestrahlt. Das alles hat Sie bisher gut weggesteckt, sicherlich mit auch einigen Tiefen, aber wir alle waren sicher, das packt Sie. Im Krankenhaus wurden alle nötigen Untersuchungen angestellt, ob der Krebs gestreut hat.
Nichts.

Bis Papa mich letztens anrief und sagte, Mutti hätte sich so verändert. Sie vergisst ständig alles und hat sich auch vom Wesen her verändert. Dann wurde festgestellt, dass Sie einen Tumor im Kopf hat. Die weiteren nötigen Untersuchungen werden heute gemacht und das Gespräch mit den Ärzten erfolgt Morgen.

Ich habe Angst, Angst, mit der ich im Moment nicht umgehen kann. Ich bin so hilflos, bin nur noch am Heulen und habe keinerlei Lust mehr auf irgendetwas. Die Zeit bis morgen ist noch so verdammt lang. Meine Mama wirkt nach aussen noch stark, aber die Angst ist ihr so anzusehen.

Mama hat mich gebeten, weder heute noch morgen nach den Arztterminen zu kommen, da sie sicherlich ihre eigene Zeit dafür braucht und , wie Mamas nun mal so sind, sie uns keine Angst machen will.

Bis Morgen Abend ist die Zeit noch so lang.

Liebe Grüße

Birte

[SerenaBlack]

Hallo Birte.

ich kann verstehen, das dich das mitnimmt. So einer Diagnose ist natürlich ein Schock für die ganze Familie, besonders für die nahen Angehörigen.
Minuten werden zu Stunden, Tage kommen einem wie Wochen vor. Lass den Kopf nicht hängen, noch ist nichts gesagt. Halt uns auf dem laufenden und schreib einfach, wenn du Probleme hast oder trost brauchst.
Ich drücke dir und deiner Mutter die Daumen.
Eine dicke Umarmung für dich .

LG Serena

[Birte37]

Liebe Serena,

vielen Dank für Deine Worte. Dieses Warten treibt einen in den Wahnsinn. Weiterhin weiß ich auch immer nicht, ob meine Eltern mir alles sagen, da sie in solchen Dingen sehr verschlossen sind. Meine Mama hat mir das gar nicht erzählt, mein Papa hat es mir gesagt. Es bleibt abzuwarten.

Vielen Dank für Deine Umarmung!

Liebe Grüße

Birte

[Birte37]

Liebe Ocsida,

die Erkrankung Deiner Tochter tut mir sehr leid.

Ich finde es unheimlich schwer, in dieser Situation ein wenig "aussen vor" gelassen zu werden, denn bisher hatte ich immer das Gefühl, je mehr man weiß, desto mehr kann man tun. Aber so ist man einfach nur hilflos....

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du in einem Gespräch näher an Deine Tochter herankommst und sie vielleicht offener darüber sprechen kann. Weißt Du, wie die Behandlung bei ihr weitergeht?


Liebe Grüße und vielen Dank für Deine tröstenden Worte

Birte

[candice]

liebe birte
ich kann dich auch sehr gut verstehen, meine mutter leidet auch an einem oligoastrozytom 3
die bestrahlung hat sie einigermaßen gut überstanden.
das warten ! du hast recht das macht einen wahnsinnig.
wir müssen noch über einen monat warten um zu wissen ob die bestrahlung überhaupt etwas gerbracht hat. und diese zeit seit der letzten bestrahlung und dem nächsten mrt ist eine zeit die mir soooo unendlich lange vorkommt,
ich wünsche dir viel viel kraft und deiner mama alles gute
liebe grüsse melanie

[Birte37]

Hallo Melanie,

morgen geht Mama ins Krankenhaus und am Freitag ist die OP.
Das hat sie mir vorhin unter Tränen am Telefon erzählt.

So habe ich meine Mama noch nicht erlebt, das macht mir Angst.

Und wieder heißt es abwarten...., aber das kennst Du leider ja auch.

Liebe Grüße

Birte

[candice]

hallo birte

ja das kenne ich leider nur zu gut, wo ist deine mutter denn im lrankenhaus?
meine ist in der uniklinik köln, dort wurde sie schon 6 mal erfolgreich operiert.nur diesesmal war eine entfernung des tumors leider nicht möglich
ich wünsche dir und einer mutter viel kraft und alles gute für die bevorstehende op.
bis bald melanie

[Leni 47]

Hallo Birte,

ich bin selber vor 3 Jahren an Brustkrebs erkrankt.Habe meine Mutter vor 9 Jahren ,Brustkrebs ,später Tumor am Hirnstamm,verloren.Auch meine Mutter hat mir nichts erzählt,das hat mich wahnsinnig gemacht.Ich habe mich dann selber bei den Ärzten informiert,diese haben mir auch Auskunft gegeben.Damit konnte ich besser umgehen.Versuche dich vor Ort selber zu informieren,dann weiß man wenigstens worauf man sich einstellen kann.

Liebe grüße und alles gute Leni

[Nicky72]

Hallo Birte,

habe grade Deinen Thread durchgelesen. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Bei uns war es ähnlich. Inzwischen geht es bei uns ein wenig bergauf. Vielleicht möchtest Du Dir meinen Thread durchlesen. Ich habe ihn auch reingestellt, um anderen Mut zu machen.

Ich werde heute an Deine Ma denken und die Daumen drücken, dass die OP gut verläuft. Es wird eine schwierige Zeit danach, aber sie ist machbar. Ich wünsche Dir starke Nerven.

LG Nicky

[Birte37]

Hallo,

es tut gut, dieses Forum zu haben. Ich danke Euch für die guten Worte und Wünsche.

Morgen hoffentlich mehr.
Liebe Grüße und vielen Dank!

Birte

[Birte37]

Hallo,

es it irgendwie erst ein paar Tage her, dass ich geschrieben habe, mir kommt es allerdings schon wie Wochen vor.

Meine Mama ist am Gehirntumor operiert worden, zwei Tage danach war vorerst alles gut, sie konnte alles bewegen, hat uns alle erkannt und hatte klare Gedanken. Doch das änderte sich rasant, sie wurde verwirrter, wollte nicht mehr telefonieren, war irgendwie so anders, nicht wirklich fremd, aber anders. Ihr Kopf war merkwürdig verformt.
Es stellte sich heraus, dass sie eine Entzündung im Hirn hat, die eine sofortige Not-OP nötig machte. Die Angst war riesig, OP fand statt, danach künstliches Koma, die Schädelplatte wurde nicht wieder hineingesetzt. Vor drei Tagen konnte ich sie das erste Mal sehen, noch sehr schläfrig, aber erkannt hat sie mich und ihre Hand hat mich auch gedrückt, welch Erleichterung. Heute war ich wieder da, sie hatte Ihre Augen länger auf, hat uns wieder erkannt und sich auch gefreut, dass mein Bruder dabei war (geistig behindert). Er hatte allerdings danach mit dieser Situation einiges zu verarbeiten. Der Kopf ist schon wieder so geschwollen, ich komm mit meinen Gedanken kaum zur Ruhe.
Wie soll es da erst meinem Bruder ergehen? Wir hoffen, dass sie diese OP insgesamt gut verarbeiten kann, und das die Ärzte, die uns darauf vorbereitet haben, dass Metastasen jederzeit wieder kommen können, einfach nur Unrecht behalten.

Mama, wir brauchen Dich, wir lieben Dich und wir vermissen wahnsinnig das tägliche Leben mit Dir.

Ich versuche jetzt zu schlafen..
Liebe Grüße

Deine Birte

[Birte37]

Und wieder sind ein paar Wochen vergangen....
Meine Mama hat lange gebraucht, um wieder halbwegs am Leben teilnehmen zu können. Wochenlang hat sie gelegen und fast nur geschlafen, uns teilweise leider gar nicht erkannt. Erst seit ca. 2 Wochen ist sie wach, in den letzten Tagen konnte sie mal im Rollstuhl sitzen, um das Leben um sie herum mal wieder wahrzunehmen.

Meine Mama hat leider kein Kurzzeitgedächtnis mehr und redet leider häufig leicht wirr. Letztens hat sie mich gefragt , wie es in der Schule war.... meine Schulzeit ist schon seit 18 Jahren vorbei.....es ist schwierig und auch sehr belastend, in vielerlei Hinsicht

Körperlich sind die ersten Fortschritte zu erkennen, sie kann Ihr Brot schon wieder alleine essen und auch ein Glas zum Trinken kann sie schon wieder halten, mehr ist leider noch nicht möglich......

Bisher hieß es immer, wenn sie wieder halbwegs auf dem Damm ist (die "alte Mama" wird sie leider nie wieder), gibt es erst eine Vorkur, um die körperlichen Fähigkeiten zu verbessern, danach dann eine normale Kur.

Und gestern erfährt mein Paps so zwischen Tür und Angel, dass das Krankenhaus schon einen Pflegeheimplatz sucht, so einfach über unsere Köpfe hinweg. Aber das ist von uns allen nicht gewollt, Mama soll nach Hause, wenn es möglich ist mit ambulantem Pflegedienst zur Unterstützung.
Da haben die Ärzte aber nicht mit uns gerechnet.... abwarten, so einfach läuft das nicht, denn wir sehen in Mamas Entwicklung noch Potential, das es weiter nach vorne geht.

Weiterhin belastet die Tatsache, dass keine weitere Bestrahlung lt. der Ärzte erfolgen kann (die einmal angefangene ist wohl schon zu lange her, die begann vor der OP), also weiter diese ständige Angst, dass der Krebs wieder streut....

Kann mir vielleicht jemand eine Internetseite nennen, die uns über die Pflege z. B, auch in finanzieller Hinsicht nähere Informationen geben kann, damit man schon mal weiß, auf welche Zahlungen (Zuzahlungen durch die Kinder) man sich einzustellen hat. Das klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, aber wenn man hier Informationen bekommen kann, ist schon wieder ein großes belastendes Fragezeichen weg.

Vielen Dank für Eure Unterstützung !

Alles Liebe, Birte

[Rosalisa]

Liebe Birte,
das mit deiner Mutter tut mir sehr leid. Aber die Hoffnung auf Besserung ist da und das ist gut so.
Ich finde es schön, dass Ihr sie nicht in ein Heim geben wollt.
Info wegen der Zuzahlung für die Pflegedienste findest Du hier http://www.medizinfo.de/pflege/versi...istungen.shtml
oder einfach mal unter google.de. Eine andere Möglichkeit ist, beim Pflegedienst anrufen und fragen.
Wir hatten einen sehr tollen Pflegedienst, die haben uns alles genau erklärt.
Ist schon eine Pflegestufe für Deine Mutter beantragt worden? Das dauert leider oft lange, bis der Medizinische Dienst kommt und den Bericht schreibt.
Auch solltet Ihr am Besten, bevor Deine Mutter nach Hause kommt, alles an Pflege organisiert haben. Dazu gehört auch ein Besuch des Pflegedienstes bei Euch, damit man feststellt was an Hilfsmitteln gebraucht wird und evt. fehlt.
Es war für mich nicht leicht, abzugeben, fremde Leute helfen zu lassen, aber sie sind so lieb mit meinem Mann umgegangen. Es tat uns einfach nur gut.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld....
LG rosa