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  #1  
Alt 23.01.2015, 11:16
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Hallo Zusammen,
ich bin neu hier. Kurz zu meiner Geschichte:
Mein Vater (57) hat vor einem Jahr die Diagnose Magenkrebs bekommen, später kamen dann noch mehr Krebsarten dazu, mittlerweile liegt er seit Montag auf der Palliativstation, allerdings schon seit 1. Dezember im Krankenhaus. Es ging ganz schnell, auf einmal konnte er sich nicht mehr bewegen, nicht mehr sitzen, nicht mehr alleine aufstehen usw. Er ist einfach ans Bett gefesselt. Alleine das ist für mich schon ein Zeichen mit dem ich klarkommen muss, da mein Vater immer der große, starke Beschützer ist. Wir kommen aber so mittlerweile ganz gut klar. Letztes Jahr an Weihnachten hatte er ein ganz schlimmes tief, so dass die Ärtzte uns schon sagten, wir sollen jeden Moment damit rechnen. Aber er hat sich wieder aufgerappelt und es ging ihm mit einem mal wieder besser. Jetzt haben uns gestern die Ärzte gesagt das seine Nieren nur noch 20 % arbeiten und seine Blutwerte extrem schlecht sind, und wieder .... wir sollen jeden Tag damit rechnen. Mittlerweile ist es (auch wenn es irgendwie böse klingt) nur noch eine Art des Wartens. Man weiß das es passieren wird aber nicht wann! Wir haben schon so oft gehört wir sollen jeden Moment damit rechnen, aber jetzt wo die Nieren nur noch 20% arbeiten kann es sein das es jetzt wirklich schnell geht? Habt ihr Erfahrungen? Ich möchte nicht das mein Vater lange leiden muss.

Eure Mel
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  #2  
Alt 24.01.2015, 09:21
Katitole Katitole ist offline
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Hallo Mel,

auch wenn ich Dir keine direkte Antwort auf Deine Frage geben kann, möchte ich Dir dennoch schreiben und Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft schicken. Diese Zeit ist schrecklich und es ist nur nachvollziehbar, wenn man sich für den geliebten Menschen wünscht, dass das Leiden bald ein Ende hat.
__________________
Liebe Grüße
Katitole
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  #3  
Alt 24.01.2015, 10:19
Mouna Mouna ist offline
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Hallo Mel,

ich habe damals bei meinem Vater (auch Magenkrebs) hier im Forum fast die gleiche Frage gestellt, weil ich mich vorbereiten wollte... Meine Schwester und ich haben damals unseren Vater zu zweit begleitet, Hilfe hatten wir nicht. Darum wollte ich wissen, woran ich sehen kann, ob es soweit ist. Ich hab viel gelesen aber letzten Endes erfahren, dass jeder Mensch einzigartig ist. Nichts ist allgemeingültig. Und bei unserem Papa war es wieder anders als das, was ich hab lesen können.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz ganz viel Kraft für diese schwere Zeit.
Deinem Papa wünsche ich, dass er nicht lange leiden muss und dass er keine Schmerzen mehr hat.

Mouna

Geändert von Mouna (24.01.2015 um 18:06 Uhr)
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  #4  
Alt 16.02.2015, 22:23
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Liebe Mouna, vielen Dank für deine Antwort. Ich komme erst jetzt dazu es zu lesen denn kurz nach meinem Eintrag bin ich wie jeden Tag nach der Arbeit ins Krankenhaus gefahren, doch dann war es anders: eine halbe Stunde lang könnten wir noch ganz normal miteinander reden, und dann hat die sogenannte Sterbephase begonnen. Ich bin bei ihm geblieben, Tag und Nacht! Aber er konnte oder wollte einfach nicht loslassen! Irgendwas hat ihn noch hier gehalten! Ich habe mir die letzten 1,5 Jahre geschworen, das wenn der Tag kommt ich bei ihm sein will! Das war ich auch, 3 Tage und 2 Nächte! Sonntag Abend dann habe ich alle Verwandten aus dem Zimmer gebeten, Papa war schon kaum noch ansprechbar und hat sehr schwer und laut geatmet! Ich habe mich zu ihm gesetzt, ihn gestreichelt und ihm gesagt das er jetzt nicht mehr kämpfen muss, er kann loslassen und muss sich um mich und meine Schwester keine Sorgen machen! Als ich mit ihm geredet habe und ihm auch nochmal gesagt habe wie sehr ich ihn liebe, halber ganz leise und ruhig geatmet. Das erste Mal an diesem Tag, und da wusste ich er hört mir genau zu. Ich habe auf einmal das dringende Gefühl bekommen da raus zu müssen. Ich habe zu meinem Partner gesagt das er mich jetzt Heim bringen soll! Keiner hat mich verstanden. Meine Mama und mein Papa waren zwar geschieden aber sie hatten einen wahnsinnig guten Draht! Meine Mama und meine Schwester sind bei meinem Papa geblieben und ich musste da so schnell wie möglich raus. Ich bin nochmal zu meinem Papa ans Bett gegangen, habe ihn sanft auf die Stirn geküsst und habe ihm gesagt das ich jetzt heimfahre. Als ich 30 Minuten später daheim angekommen bin kam der Anruf von meiner Mama: "der Papa ist gerade eingeschlafen"! Obwohl wir uns solange anscheinend darauf vorbereiten konnten, war es wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bin sofort wieder in die Klinik gefahren und wir könnten ihn nochmal sehen. Er sah wunderschön aus und papa hatte ein Lächeln auf den Lippen! Jetzt: 3 Wochen später beginnt der Schmerz erst wirklich! Jetzt holt einen die Realität ein, und du merkst das nichts mehr ist wie vorher. Ich weiß jetzt auch das Papa gewartet hat bis ich nicht mehr da bin, er wollte nicht das ich sehr wie er heim kehrt. Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz, aber das glaube ich brauche ich hier niemandem zu erzählen. Er fehlt mir so wahnsinnig sehr und ich weiß noch nicht genau wie ich damit umgehen kann.
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  #5  
Alt 16.02.2015, 23:12
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Liebe Mel...es tut mir unglaublich leid dass du deinen Papa nun verloren hast..bei deinen Zeilen sind mir die Tränen gekommen. Genau vor diesem Zeitpunkt haben wir Angehörigen alle Angst...du hast alles richtig gemacht...starke Frau. Schick dir alle Kraft der Welt zum trauern, zum weinen aber auch zum irgendwann wieder zurück ins Leben zu finden. Auch wenn es nun ein anderes ist. Halt deine Erinnerungen in deinem Herzen fest. Alles Liebe für dich und deine Familie.
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  #6  
Alt 16.02.2015, 23:36
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Hallo Bernsteinketterl, vielen Dank für deine Kraftwünsche. Es tut mir wahnsinnig gut zu wissen das ich nicht die einzige bin die trauert und auch Wut in sich hat! Wut das mir mein Papa genommen wurde. Alle die hier in diesem Forum sind Teilen ein Schicksal und ich danke dir und wünsche dir auch viel Kraft zum durchhalten. Eigentlich sind wir Egoisten weil wir traurig sind weil und etwas fehlt, eigentlich sollten wir dankbar sein das unsere lieben jetzt keine Schmerzen mehr haben und wieder glücklich sein können! Eigentlich!!! Das alles umzusetzen und deine Gedanken in den Griff zu kriegen plus deine Gefühle die sich so nach dem Papa sehnen ist schwieriger als man denkt!! Ich wünsche euch allen die Kraft die ich heute habe, und ich bin der festen Überzeugung das unsere lieben die heimgekehrt sind ihren Teil dazu beitragen, das wir in solchen Momenten solche Stärken zeigen können!
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  #7  
Alt 16.02.2015, 23:51
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Liebe mel... Ich kenne deinen Schmerz.
Alles Liebe
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Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
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  #8  
Alt 18.02.2015, 19:49
hope_ hope_ ist offline
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Liebe Mel,

ich habe Anfang Januar meine liebe Mama verloren - ebenfalls am Magenkrebs. Sie ist auch auf einer Palliativstation gestorben.

Mein Papa, meine Schwester und ich waren täglich so viele Stunden bei ihr, haben noch Mädelsabende im Krankenhaus gemacht, Weihnachten bei ihr gefeiert und und und. Als sich abzeichnete, dass ihre Reise langsam beginnt, sagten uns die Ärzte und Schwestern noch, dass wir uns nicht wundern sollen: sie schätzen meine Mama so ein, dass sie "alleine" gehen wird. Dass sie keinen von uns damit "belasten will". NIEMALS dachte ich mit. Wir haben immer ALLES zusammen durchgestanden, was wissen schon solch Ärzte und Schwestern von meiner Mama?! Ich hätte auch alles darauf gewettet, dass sie diese letzte Reise mit uns zusammen machen möchte. Doch ich habe mich geirrt. Wir waren an 20 von 24 Std. bei ihr. Und sie wählte genau diese freie Zeit. DAs ist natürlich vollkommen ok, das haben wir ihr auch so oft gesagt, als sie schon nur noch schlummerte...

Wir sind auch gerade alle dabei, uns mit dem neuen Leben anzufreunden. Ich merke auch gerade, dass es leider nicht leichter wird mit der Zeit. Man merkt nun, dass es endgültig ist. Dass man sie wirklich nicht mehr sieht. Nicht mehr hört. Nicht mehr knuddeln kann. Sie nicht mehr um Rat fragen kann. Ich versuche gerade einen Weg zu finden, damit klarzukommen. Ich werde dieses Jahr 30 und eigentlich hatten wir noch soo viel zusammen vor...

Ich weiß noch nicht wie, aber ich weiß, DASS wir es schaffen müssen, mit dem Verlust klarzukommen. Ich denke für all unsere Lieben, die uns vorausgegangen sind, gäbe es nichts Schlimmeres als zu sehen, dass ihr Tod uns sämtlichen Lebensmut genommen hat. Nein, das dürfen wir ihnen nicht antun. Ich denke mir jeden Tag, ich muss Mutti weiter stolz machen!

Ach, wie schnell das Leben manchmal eine ganz andere Wendung erhält. Wie gern würde ich die Zeit manchmal einfach zurückdrehen...

LG an euch Mitfühlenden
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  #9  
Alt 25.02.2015, 12:57
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Hallo Hope, es tut mir sehr leid für dich das du deine Mama in einem so jungen Alter an einer so bösartigen Krankheit verlieren musstest. Genau so wie du denke ich auch, su sprichst mir quasi aus der Seele. Es tut echt gut zu wissen, das dass was ich momentan fühle und durchmache, das ich damit nicht alleine bin. Seitdem ich hier angemeldet bin, weiß ich es gibt sehr viele Angehörige und sehr viele junge Eltern die früh gehen mussten. Es gibt 2 Sachen die mich jeden Tag sehr traurig machen - Zum einen: das ich irgendwann Kinder kriegen werde und mein Vater diese so nicht mehr sehen wird. Er wird sie nicht in den Händen halten können und mit ihnen spielen, und zum anderen ist es ein großer Traum von mir, schon immer gewesen, das wenn ich mal heirate, mein Vater mich an meinen zukünftigen "übergibt". Das werden wir auch nicht mehr zusammen erleben können. Ich weiß irgendwo das er von da oben immer ein Auge und eine schützende Hand auf uns haben wird, und genau mitbekommen wird was hier so passiert. Aber das ich ihm dabei nicht in die Augen sehen kann macht mich nach wie vor sehr traurig.

Diese letzten 3 Tage, in denen er nicht mehr er selbst war gehen mir andauernd durch den Kopf, du sagst dir schon selbst oft Monate zuvor, das du ihm wünscht das er nicht lange leiden muss, aber erst wenn du ihn so siehst, er dich ansieht - aber durch dich hindurch sieht, erst dann meinst du es zu 1000 % auch Ernst, du wünscht es ihm dann aus voller Kraft und vom ganzen Herzen das er endlich gehen kann.

Ich weiß noch nicht wie ich wirklich damit umgehen soll, mein Nervenkostüm ist sehr strapaziert und die Leute in meinem engsten Umfeld haben es momentan wirklich nicht leicht. Ich kann nachts auch nicht mehr alleine einschlafen was es sehr kompliziert macht, denn mein Freund arbeitet Nachts. In der Hinsicht bin ich wie ein kleines Kind geworden.

Liebe Hope, ich hoffe du meldest dich nochmal.
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  #10  
Alt 17.03.2015, 18:22
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Hallo ihr lieben, nun ist es schon über ein Monat her das mein Vater gehen musste, und ich komme überhaupt nicht mit dem Gedanken klar, an sein Grab zu gehen.

Bis heute konnte ich noch nicht wirklich weinen und ich fange an, an mir selbst zu zweifeln. Ich habe Papa doch so lieb gehabt und ich fühle mich nur noch Gefühlskalt. Wie ein Stein. Ich habe einen Druck auf der Brust und möchte endlich weinen, und schreien vor Wut, das mir mein Papa so jung genommen wurde... aber ich kann nicht. Und das schlimmste ist, ich weiß nicht warum.

Viele haben mir gesagt das wird dauern, aber ich merke ich gehe ein. Jetzt fängt das Vermissen an, jeden Sonntag wenn wir bei Papa zum Mittagessen waren ... gemeinsame Unternehmungen und vieles mehr. Jetzt gehe ich stattdessen Sonntag Mittag an sein Grab, und bringe ihm schöne Blumen. Es ist immer noch so unrealistisch. Wir hatten natürlich viel zu tun die letzten Wochen, sämtliche Verträge kündigen, Wohnung auflösen und den Hausrat aufteilen. Aber jetzt wo es ruhiger wird, fängt es wieder an weh zu tun. Und das schlimmste ist das ich mir vorkomme als hätte ich keine Gefühle.

Ich vermisse dich so sehr mein Papa, ich wünsche mir das es dir endlich wieder gut geht!
__________________
Mein Papa 1957 - 2015
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  #11  
Alt 18.03.2015, 15:07
Wind Wind ist offline
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Liebe Mel … zweifle nicht an Dir! Dazu gibt es keinen Grund. Jeder Mensch trauert anders. Bei den Einen bricht es sofort heraus, bei den Anderen dauert es länger. Der Eine trauert ganz offen, der Andere trauert für sich. Es gibt so viele verschiedene Arten der Trauer … . Als vor zwei Jahren meine Freundin gestorben ist … ich weiß, es ist nicht zu vergleichen mit dem eigenen Papa, aber wir hatten ein sehr intensives und tiefes Verhältnis, ich war sehr in ihre Pflege eingebunden, sie war Patentante meines Jungen … also, was ich eigentlich schreiben wollte … auch ich konnte nicht weinen, nicht trauern, wie man sich das so vorstellt. Sie hat mir unglaublich gefehlt, aber trauern, so wie man sich trauern vorstellt, das konnte ich nicht. Ich habe einfach weiter funktioniert. War mindestens einmal die Woche an ihrem Grab. Aber irgendwann kam der Zeitpunkt ….sie ist Ostern gestorben und es war September … da stand ich an ihrem Grab und auf einmal heulte ich wie ein Schlosshund. Ich habe damals alles rausgeheult, was ich hatte. Es war, als wäre ein Knoten in mir geplatzt. Ab da konnte ich dann endlich alles Erlebte halbwegs verarbeiten … halbwegs, weil ich immer noch sehr an ihrem Tod zu knabbern habe und auch nur halbwegs, weil die Krankheit bei meinem Papa alles wieder aufrollt.
Bitte mache dir keine Gedanken um dich … alles ist richtig wie es ist.
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  #12  
Alt 20.03.2015, 18:35
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Hallo Wind,

vielen Dank für deine aufbauenden Worte. Das hat mir sehr geholfen. Es tut mir leid das du deine Freundin verloren hast und dein Papa jetzt auch krank ist. Und nein ich sehe es als genauso schlimm, egal ob es ein Elternteil ist oder jemand aus deiner Familie oder einfach nur jemand den du wahnsinnig geliebt hast, wenn jemand plötzlich oder auch nach langer Krankheit aus dem Leben gerissen wird ist es einfach nur furchtbar.
Ich war jetzt am Grab und habe meinem Papa schöne Blumen gebracht, und da war das erste mal das ich es etwas realisiert habe, weil ich bisher auch immer mit ihm am Familiengrab war und nicht bei ihm.
Ich muss oft an viele Sachen denken die um uns herum passieren und er sie so nicht mehr mit uns erleben kann, und das macht mich sehr traurig und wütend.
Ich weiß das es lange dauern kann, ich habe leider auch schon meine Schwester verloren, aber man verspürt so einen gewissen Druck den man loswerden möchte und nicht kann. Vielleicht ist das aber auch nur die Wut das mein Papa so früh gehen musste.
Ich werde nie diese letzten 3 Tage vergessen an denen ich Tag und Nacht an seinem Bett gesessen bin, bis ich gehen musste weil ich so ein inneres Gefühl hatte und er erst dann gehen konnte. Aber diese Tage waren so intensiv und voller Liebe, das sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich habe gesehen was die Krankheit aus meinem eigentlich so starken tapferen Papa gemacht hat, und es war zum Schluss einfach nicht mehr Menschenwürdig. Schade das er da durchmusste. Vielleicht erleben das aber auch nur die Angehörigen so intensiv, da die erkrankten ja selbst meist unter starken Medikamenten stehen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Stärke, und denke immer daran das deine Freundin immer auf dich sieht und will das du glücklich bist, das denke und weiß ich bei meinem Papa auch.

Liebe Grüße
Mel
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  #13  
Alt 02.07.2015, 17:24
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Mein lieber Papa,

nun sind es schon fast 5 Monate her als du von uns gehen musstest. Ich merke, erst jetzt kommt bei mir die Zeit des Trauerns. Ich kann kaum noch schlafen und irgendwie kommt es mir so vor, das alles was mir entgegen kommt mich an dich erinnert. So viele Sachen die ich mit dir verbinde.

Ich sehe sehr oft in den Himmel und weiß, irgendwo dort bist du jetzt und passt auf mich auf, und das macht mich dann ganz schnell wieder glücklich.

Ich habe mir immer eine Familie gewünscht und immer eine Hochzeit, aber jetzt, wo du das alles nicht mehr hier miterleben darfst, ist es mir nicht mehr so wichtig. Ich hoffe das dieser Wunsch irgendwann wieder kommen wird, denn ich weiß du würdest dich auch so sehr freuen.

Nici und ich kümmern uns ganz liebevoll um dein Grab. Du siehst es ja von oben ... Ich hoffe es gefällt dir Wobei ich mir vorstellen kann das du die rosa Blumen nicht so toll findest, aber ich fand sie schon.

Es vergeht einfach seit 5 Monaten kein Tag an dem du mir nicht fehlst und kein Tag an dem ich nicht an dich denke. Ich liebe dich vom ganzen Herzen und es tut einfach Scheisse weh, das du nicht mehr hier bei mir sein darfst.
Ich vermisse unsere Sonntage, an denen wir zusammen gekocht haben.


Ich vermisse einfach DICH!!!

Ich liebe dich mein Papa
__________________
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  #14  
Alt 04.07.2015, 15:32
Greenmamba Greenmamba ist offline
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Liebe Mel1507,

dein Thead geht mir sehr unter die Haut. In Gedanken sende ich Dir Kraft. Sei stolz darauf die Tochter eines Kämpfers zu sein, er lebt in dir weiter. Dein Papa wird dir immer den Weg zeigen und in Deinem Herzen wohnen, er ist unsterblich.
Mein Papa ist auch mein ganzer stolz und mein Held. Er liegt im sterben mit Leberkrebs und Cup Syndrom. Der unendliche tiefe Schmerz den wir fühlen ist der Preis für eine ganz, ganz tiefe Liebe. ...ich weiß das meine Worte keinen Trost spenden ich möchte Dich nur wissen lassen, Du bist nicht alleine
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  #15  
Alt 11.09.2015, 10:30
Mel1507 Mel1507 ist offline
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Mein lieber Papa,

heute ist dein Geburtstag und der erste den wir nicht zusammen feiern können.
Irgendwie ist es ein seltsames Gefühl an diesem Tag nicht wie sonst schön Essen zu gehen oder mal richtig zu feiern sondern auf den Friedhof zu fahren.

Du fehlst mir nun seit acht Monaten und es gibt jeden Tag so viele Dinge die ich mit dir teilen möchte.

Ich leide nach wie vor sehr darunter das du nicht mehr bei mir sein kannst. Es gibt so viele Dinge die ich dir zeigen und erzählen will. Einerseits weiß ich, dass du das ja auch mitbekommst, andererseits möchte ich deinen Rat hören, dein Lächeln sehen oder dich einfach wieder in den Arm nehmen.

Ich wünschte wir könnten diesen Tag zusammen feiern, dich hochleben lassen und auf dich anstoßen so wie du es dir gewünscht und verdient hättest.

In liebe,

deine kleine
__________________
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magenkrebs, tod, wartezeit


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