Sarkomzentrum ja oder nein?

[simi]

Hallo!

Ich brauche Hilfe von Betroffenen und Leuten, die Erfahrung haben. Bei meinem Vater wurde vor 4 Wochen ein Tumor im Bauchraum festgestellt, die histologische Untersuchung ergab ewig nichts, schwankte wochenlang zwischen Lymphom, Nebenniere usw., aber nun ist zumindest erkannt worden, dass es sich um ein Sarkom handelt. Aber auch hier ist noch offen, um welches genau oder ob es sich um GIST handelt.
Nun ist eine OP geplant und zwar in der ortsansässigen Klinik. Vorhin hab ich den Chefarzt darauf angesprochen, dass ich eher dazu tendiere, in einem Sarkomzentrum behandeln zu lassen und er hat mich ziemlich belächelt und gesagt "junge Dame, wir sind hier kein Wald- und Wiesenkrankenhaus und unser Dr. Sowieso kann das sehr wohl auch sehr gut..."
Ja gut, aber woher weiß ich das? Prinzipiell würde ich unbedingt in ein Sarkomzentrum wechseln, aber ich habe Angst, dass dann noch mehr Zeit verstreicht und vielleicht geht die ganze Diagnosestellung dann nochmals von vorne los? Ich bin ratlos....bitte teilt mir eure Meinung mit!
Lieben Gruß

[Martin 40]

Servus Simi,

Ich möchte mich dringendst Klesis Posting anschliessen.
Suche Dir unbedingt ein Sarkomzentrum raus! Ein paar Wochen auf oder ab stehen bestimmt in keiner Relation zu einer eventuellen Fehlbehandlung und den daraus resultierenden - möglicherweise fatalen Folgen!
Sarkome/Gist lassen sich auf Grund ihrer Seltenheit nicht im Alleingang behandeln, sondern erfordern ein Team von Spezialisten und verschiedenen Abteilungen welche alle ausschliesslich nur in einem Sarkomzentrum untergebracht sind!

Alles Gute für Deinen Pa und Dich,

Liebe Grüsse

Martin

[granuaile]

Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Und wollte noch sagen, dass du dir keine Sorgen machen brauchst wegen weiterem Zeitverlust. Die sind in Sarkomzentren sehr fix. Mein Mann (pleomorphes Sarkom im Oberschenkel) bekam immer schnell Termine, während wir vorher von A nach B geschickt worden sind, uns immer selbst um alles kümmern mussten, ewig keine Termine bekommen hatten,...ab dem Zeitpunkt, wo er endlich im Sarkomzentrum in Behandlung war, haben die alles in die Hand genommen und es ging schnell. Als nach der Biopsie herauskam, was da in seinem Bein wächst, haben sie sogar angerufen und ihn eine Woche früher zur Chemo reinbestellt, als es ursprünglich vorgesehen war. Er bekam übrigens vor der OP Chemo und wird nun am 28.04. operiert.
Gruß und alles Gute, granuaile

[Marlem]

Hallo

kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Lasst Euch die Vorhandenen Berichte geben vom Krankenhaus und geht dann wegen einer 2 Meinung ins
Sarkomzentrum.
Bei den Berichten muss man ab und an etwas Hartnäckig sein gegenüber den Ärtzen da sie die nicht immer gleich rausgeben wollen aber man bekommt sie eigentlich immer.
Und wie auch schon gesagt worden ist 2-3 Wochen machen nicht so viel aus wie wenn dein Vater falsch behandelt wird!

Zitat von simi

"junge Dame, wir sind hier kein Wald- und Wiesenkrankenhaus und unser Dr. Sowieso kann das sehr wohl auch sehr gut..."

Schon alleine bei dieser Aussage schrillen bei mir alle Alarmglocken!!!!!
Und stellt sich dann die frage bin ich hier Richtig oder wollen die nur etwas schön reden!!!

Sarkome gehören immer in ein Sarkomzentrum!!!
Das zumindest die Art und weise der Behandlung festlegt wo man sich dann Behandeln lässt ist eine 2 Frage, da wenn man weiter weg von einem Sarkomzentrum Wohnt durchaus auch ein Niedergelassener Onkologe oder das am nächsten liegende Krankenhaus die Chemo geben kann mit Absprache des Sarkomzentrum. So muss man dann nicht immer einen weiten Anfahrtsweg in kauf nehmen. Und nur zu bestimmten Untersuchungen wieder ins Sarkomzentrum.

Alles Gute Markus

[simi]

Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich hatte vorhin noch ein Gespräch, bei dem kam heraus, dass die histologische Untersuchung deshalb so lange gedauert hat, weil es sich um anaplastische Zellen handelt und man konnte nichts erkennen. Von daher und auf Grund der Größe und Lage (total im Gesunden verzweigt, Bauchaorta mittendrin usw.) sei die Prognose sehr schlecht und es wäre allenfalls noch palliativ zu behandeln. Bei GIST könnte man evtl. mit Glivec noch ein bisschen verlängern. Aber Operation wäre wohl auf keinen Fall eine RO-Resektion. Die Ärztin sagte mir aber auch, sie versteht es, wenn wir uns eine Zweitmeinung einholen. Das werde ich jetzt auch in Angriff nehmen, auch wenn sich dadurch die Chancen für ihn nicht bessern, zumindest wurde dann alles versucht.

Vielen Dank euch!

[conquerer]

Wuerde zur Zweitmeinung tendieren. Immerhin kannst Du dann sagen, das Ihr alle Moeglichkeiten ausgeschöpft habt.

Im Sarkomzentrum sind die Fachmänner die Sarkome und Gist jeden Tag sehen und nicht einmal im Leben...

Grüsse

Con