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  #1  
Alt 26.09.2012, 22:49
Catherine Catherine ist offline
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Registriert seit: 26.09.2012
Beiträge: 3
Standard Krankenhauschaos

Hallo, mein Sohn 22 ist an Hodenkrebs erkrankt. Stadium IIb, 3Peb Zyklen angedacht. Im Krankenhaus, wo die Chemo verabreicht wird, herrscht Chaos. Ich wüsste gern, ob bei Betroffenen gleiche Erfahrungen vorliegen. Personal ist sehr überfordert. Mein Sohn liegt in der Überwachungsstation, wo ständig die Patienten rein und raus geschoben werden, die aus den OPs kommen, alle Türen sind auf, es piepen die Apparate, es schreien die alten Leute, oder die, die Hilfe brauchen, an Schlaf ist überhaupt nicht zu denken, nicht einmal nachts. Wie soll man da gesund werden? Dankeschön, lg Catherine
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  #2  
Alt 27.09.2012, 07:59
Ed1 Ed1 ist offline
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Registriert seit: 30.07.2012
Beiträge: 285
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo, ich komme aus dem NKZ Forum, kann über Unruhe im Krankenhaus ein Lied singen. Ich lag auch lange zeit auf der Überwachungstation, eine Woche und es war der Vorposten zur Hölle. Täglich frisch operierte patienten, denen es nicht gut geht, ständig die geräte die piepsen und die blutdruckpumpe, die sich alle stunden aufpumpt und laut ist. Daneben das Schwesternzimmer mit lauten Stimmen, ständig werden Leute rein und rausgeschoben, ich weiss nicht, wie oft gegen mein Bett gestossen wurde pro nacht. ZUsätzlich hatte ich zwei Patienten neben mir mit einem Gerät der die Lunge befeuchtet, der ununterbrochen gurgelt....Eine Nacht war eine Patientin da, die hat die ganze Nacht gestöhnt vor Schmerzen bis um 4.00 Uhr früh endlich ein Arzt vorbeigeschaut hat und ein Schmerzmittel verschrieben hat - nun ich hätte dann auch schon was gebracht vor lauter Verzweiflung.

Hab fünf nächste kein Auge zugetan, trotz Schlafmittel....

Ich kann Euch nur empfehlen zu drängen, dass Euer Sohn sobald wie möglich in ein normales Zimmer verlegt wird. Dort kann er sich besser erholen!

lg
ed

(48, NKZ)
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  #3  
Alt 27.09.2012, 10:01
Catherine Catherine ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo, vielen Dank schon mal für die Rückmeldung. Ist schon schlimm, diesen Klinikalltag mitzuerleben. Ich habe auch schon daran gedacht, ein anderes Krankenhaus aufzusuchen. Furchtbar. Vor allen Dingen habe ich mich gefragt, warum dies in der Überwachungsstation Urologie erfolgt und nicht in der Onkologie. Warum kann man nicht separate Zimmer einrichten, wo die, die Chemo bekommen in ruhigen Zimmern liegen, so dass sich der Körper erholt.
Mein Sohn hat ein Mischtumor Embryonalzellkarzinom pT2 V1 Lo Ro cN2 cMo Stadium IIb, erst waren 3-4 Zyklen angedacht. Da aber die Tumormarker hervorragend schnell zurückgingen, bekommt er nur noch 3 Zyklen, auch weil im hinteren Rückenmark eine Stelle "verdächtig" erscheint. Hier konnte kein Arzt ausreichende Info geben.
Der erste Zyklus ist jetzt rum und ich muss sagen, ich habe alle Achtung, wie mein Sohn da durchmarschiert. Er hat wirklich wenig Nebenwirkungen bis jetzt. Keine Übelkeit, kein Durchfall, Haare hat er auch noch. Beim 1. stationären Zyklus Sodbrennen und 5 kg in einer Woche abgenommen, da kein Appetit und eben kein Schlaf, was ja an einen gesunden Menschen schon extrem zehrt. Ich kann nur hoffen, dass er die Chemo weiter so gut verträgt. Psychisch ist diese von mir oben beschriebene Situation wirklich sehr belastend und das merkt man eben auch. Ich konnte mir wirklich schwer vorstellen, dass dieses Chaos im Krankenhaus Normalität ist. Vielen Dank erst mal und auch für die Wünsche, die ich gern und mit Kraft zurückgebe, lg Catherine
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  #4  
Alt 27.09.2012, 17:45
why123 why123 ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo Catherine,

ich stimme dir voll und ganz zu, dass Chemo-Patienten in ruhigen/separaten Zimmern liegen sollten !!

Bei mir im Krankenhaus ging es teilweise auch etwas chaotisch zu. Beim ersten Zyklus lag ich mit einem zusammen, der jeden Tag Besuch bekam und dann teilweise bis zu 6 Leute im Zimmer waren (und einige von denen auch noch erkältet waren). Hab mich während der Chemo dann auch erkältet und lag erstmal 5 Tage lang mit dem Noro-Virus in Isolation.

Beim zweiten Zyklus musste ich mir das Bad mit 4 anderen Patienten teilen, was auch nicht gerade angenehm war.

Also, es wäre einiges verbesserungswürdig in diesem Krankenhaus. Aber andererseits bin ich jetzt froh, dass alles vorbei ist und ich (vorerst) wieder gesund bin

Trotzdem alles Gute für deinen Sohn...!!!

why
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  #5  
Alt 27.09.2012, 22:46
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Beiträge: 294
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo Catherine,
im Krankheitsfall sollte man zuerst nur an sich denken, wenn dort kein Einzel oder Doppelzimmer für den nächsten Zyklus versprochen werden kann, einfach wechseln. Die Chemo ist überall gleich. Am besten in eine Uniklinik in der Nähe. Wenn die Onkologie bessere Räume hat, kann man auch Versuchen zu diskutieren, da geht es den einzelnen Abteilungen halt manchmal schnöde nur ums Geld. Behandlungstechnisch während der Chemo egal.
Aber auch für den Fall, dass er da bleibt, ich persönlich fand auch die ersten Krankenhausbettes am schlimmsten, da kommt zur bescheidenen Situation gerade nachts auch noch das grübeln. Wird von mal zu mal aber besser.
Alles gute für deinen Sohn, Versuch ihm mit Ablenkung und befriedigen der essenswünsche zu helfen, das macht die Zeit erträglicher.
Gruß,
Ilmarinen
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  #6  
Alt 27.09.2012, 23:26
Juliana7 Juliana7 ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 56
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo Catherine,

ich kann mich den anderen nur anschließen: denkt zunächst an Euch selbst und drängt darauf, in eine ruhigere Umgebung zu kommen!

Und keine Sorge, dass Ihr Euch dort durch Euer "Meckern" "unbeliebt" machen könntet, das habe ich auch durchgemacht, an der ärztlichen Versorgung hat das aber nichts geändert.

Ansonsten kann ich ebenfalls nur empfehlen, die Chemo - sofern möglich - ambulant beim Onkologen zu machen. Das empfand ich als wesentlich angenehmer und schneller und problemloser ging das auch.

Hauptsache ist aber, dass die Behandlung bei deinem Sohn gut anschlägt und dafür drücke ich Euch ganz, ganz fest die Daumen!

LG Juli
__________________




Mein Tagebuch: http://www.krebs-kompass.org/showthr...29#post1170529

Geändert von Juliana7 (11.02.2013 um 09:42 Uhr) Grund: Signatur eingefügt
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  #7  
Alt 23.10.2012, 20:24
Catherine Catherine ist offline
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Registriert seit: 26.09.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Krankenhauschaos

Hallo an alle und vielen Dank für die Empfehlungen! Wollte mal kurz Rückmeldung geben. Also ambulante Onkologen konnte ich nicht aufsuchen, weil der Keimzellentumor speziell ist und dies unbedingt in einem Krankenhaus gemacht werden sollte. Mein Sohn hält sich tapfer und staucht die "Ärzte" auch mal zusammen. Es ist unglaublich, was Patienten dort erleben müssen. Unzumutbare Umstände. Die Stationsärzte wechseln wöchentlich. Fehler in den Arztbriefen inkl. Jetzt hat er eine Neulastaspritze verabreicht bekommen (die man nur 1x während der Chemo anwenden darf) die Leukos kletterten auf über 60, das wusste die Ärztin nach zwei Tagen dann auch nicht mehr was die Spritze brachte, konnte sie nicht sagen, denn die Leukos fielen wieder auf 9. Man hat wirklich das Gefühl, jeder macht nach Gutdünken.
Ich bin froh, wenn nächste Woche der 3. Zyklus anfängt und er diesen hoffentlich noch weiter gut übersteht. Bis jetzt keine Übelkeit, nur nach den Spritzen Knochenschmerzen und leichte Blähungen, sonst alles i.O. Hoffentlich bleibt dies im 3. Zyklus auch noch so. Ich frage mich, wie die die Leukos im 3. Zyklus abfangen wollen? Allen drück ich weiter die Daumen, alles wird gut! Beste Grüße Catherine
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  #8  
Alt 26.10.2012, 17:45
Dogg Dogg ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Krankenhauschaos

Zitat:
Zitat von Catherine Beitrag anzeigen
Also ambulante Onkologen konnte ich nicht aufsuchen, weil der Keimzellentumor speziell ist und dies unbedingt in einem Krankenhaus gemacht werden sollte.
Ich hatte gerade dasselbe wie Ihr Sohnemann, allerdings, habe ich die 3 Zyklen im Spital ambulant gemacht; das ist in der Schweiz üblich.

Üblich ist auch, dass das nicht der Urologe macht (der hat nicht soviele Chemo-Fälle), sondern der Onkologe (der hat nur solche Fälle).

Wenn es zu laut ist, dann empfiehlt es sich die Ohren vor einem Tinitus zu schützen.
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