After-Chemo-Thread

[Brigitte 1955]

Wie schön, dass bei euch die Sonne scheint
Bin ja gerade zur Reha auf Föhr: eisiger Ostwind, gefühlte minus 8 Grad
Und Windstärke 6
LG

[monchen68]

Hallo ihr,

danke für eure netten Worte.

Nein, ein Wettbewerb ist das ganz bestimmt nicht. Ich denke mir aber so daß wenn es einen schlimmer erwischt hat daß man schon genervt sein kann wenn jemand mit vergleichsweise guten Aussichten jammert.
Ist das jetzt verständlich wie ich das meien?

Doris, ich hab denen schon mein Problem geschildert, er meinte er schaut mal was geht. Es MUSS einfach gehen, kann das einer 6-jähringen nicht antun, noch dazu wo dann alle Hobbys schon wieder auf Eis wären, waren sie doch grad erst wegen mir.
Es scheint aber schwierig zu sein wegen einer aufwändigeren Bestrahlung oder so was, so ganz hab ich das nicht verstanden. Aber das ist ein Punkt wo ich stur sein muss. Bin ja sonst gerne bereit entgegenzukommen, aber da geht es leider nicht!
Da kommt das Muttertier raus

Hier war es heute sonnig und über 10°, Gartenarbeit war angesagt. Endlich!

Hoffentlich ist morgen auch trocken wenigstens, Mini will zur Winterverbrennung!

Schönen Sonntag euch

Monika

[suselchen]

Hallo Mädels,
ich habe da mal ein Anliegen. Meine Freunde, meine Familie und alle um mich herum , haben das Ende der Chemotherapie herbei gesehnt. Ja und nun ist es ja so weit. Irgendwie hab ich jetzt ein komisches Gefühl. Denken jetzt alle..? ja, Chemo um.. Nun ist sie ja auch wieder gesund. Alle Gratulieren , dass ich es nun überstanden habe. Aber ich möchte allen sagen , hey .. ich hab noch einen langen Weg vor mir. ( Op , Bestrahlung ) . Und ich werde bestimmt noch eine Weile brauchen , bis sich meine Seele und mein Körper wieder erholt haben.
Ich habe im Moment das Gefühl dass alle anderen gar nicht wirklich verstehen wie es einem geht...Und das ich noch lange nicht gesund bin....

Lg Susanne

[Lotte210]

Hallo zusammen,

bin zwar noch 5 Tage vor * after Chemo lese aber hier auch immer fleißig mit.

@ suselchen
Nochmals für das Chemoende.

Ich seh es so, dass mit der letzten Chemo, ich für mich, den schlimmsten Teil der Behandlung hinter mir habe.
Klar, auch bei mir kommen noch OP, Bestrahlung und dann AHB und dann die wirkliche Regeneration.
Auch in meinem Umfeld freuen sich alle mit mir auf nächsten Donnerstag.
Aber ich glaube ich selbst habe das auch ein wenig so herbeigeführt.

Freu mich ja selbst aufs Chemo Ende, auch wenn ich dann noch nicht gesund bin.
Aber ich habe einen von 3 Teilen meiner Behandlung gegen den Krebs hinter mich gebracht.
Mein Umfeld kann eh nur erahnen, wie es mir an manchen Tagen geht, wissen tun wir es nur selbst.

Auf zu den nächsten Behandlungen und dann wieder auf zu neuen Ufern


lg an alle after Chemo Mädels

bis nächste Woche

Lotte

[sommerbiene]

hey Suselchen
auch von mir ein ....herzlichen glückwunsch zum chemoende

das was du jetzt fühlst,kennen glaub ich,fast alle frauen die mal durch die chemohölle gingen!
ich auch....hab da schon mehrmals drüber hier geschrieben...wenn du mal nachlesen willst.

aber mal ehrlich....haetten wir uns richtig reinversetzten könnem,wenn uns eine betroffene frau uns von ihrem leid erzählt hätte oder hat? NEIN! weil man sowas durchgemacht haben muss, um zu verstehen und wirklich mitzufühlen!

als ich noch in der chemophase war und jemanden traf fer mich nicht so oft sah und dann meinte "gut schaust aus...vertragst die chemo gut...das freut mich " da hätt ich oft
losheulen können !
dass ich starke NW und ein cortisongesicht....schoen rosig und kugelrund...hat man nicht wahrgenommen ...auch nicht die perücke !!!

kanns einem nur scheixxe gehn,wenn man abgemagert ist und schon aussieht,wie dem tot von der schippe gesprungen ???

die menschen um uns müssen sehr feinfühlig sein,um zu erfassen wie es uns geht!

das können leider nur wenige.

ich hab dann und sag auch jezt noch ganz ehrlich und schonungslos,wie es mir geht!

alles liebe.........glg isa

[SchöneFrau75225]

Hallo Suselchen,

schön, dass du deine Chemo hinter dir hast.

Ich kann gut verstehen was du meinst. Ich hatte das große Glück, dass sich meine NW während der Chemo in Grenzen hielten bzw. ich sie nicht als so schlimm empfunden habe, so dass ich während der Zeit auch arbeiten gegangen bin. Und bei einigen Menschen in meinem Umfeld hatte ich das Gefühl, dass nach dem ersten Schock das Gefühl eintrat. Ach so schlimm ist das ganze ja dann doch nicht. Du machst gar keinen kranken Eindruck, war oft ein Spruch den ich zu hören bekam. Und als die Chemo vorbei war, taten viele so als wäre ich geheitl. Die folgende OP und die Bestrahlung seien ja nur noch ein Klacks. In meinem Freundeskreis sind zwei weitere Frauen, die vor 8 und 9 Jahren BK hatten. Mit der einen davon kann ich mich sehr gut darüber unterhalten. Das hilft immer ein wenig. Denn es ist, glaub ich wirklich so. Wer es selbst nicht mitgemacht hat, kann nicht nachvollziehen wie es einem geht, wie man sich fühlt und welche Ängste einen begleiten.

Gruß Doris

[dasriek]

Hi Suselchen, das Gefühl kenn ich auch nur zu gut. Und ich glaube auch, dass diesen Moment fast alle erleben. Es gab hier auch schon jede Menge Threads dazu (einer hieß "gesund/geheilt" oder so ähnlich, grad, weil das ein echtes Thema ist.

ich hab jetzt die Akutbehandlung ein Jahr hinter mir (im Februar 2012 war die letzte Bestrahlung), gehe auch so lange wieder arbeiten, und das Problem ist noch immer ein solches. Wirklich verstanden fühle ich mich nur von ganz wenigen, die meisten, und auch das ist verständlich, wollen das angstmachende Thema ganz schnell hinter sich lassen und vergessen.

Ich geh ganz verschieden damit um. Bei denen, wo es mir egal ist, ist es am einfachsten - da tu ich dann schon auch so, als sei die Welt wieder in Ordnung und nichts gewesen - mit denen mag man dann sowieso nicht über eine Ängste und Gefühle sprechen.

Dann gibt es die, von deren Verhalten ich während der akuten Phase ziemlich enttäuscht war, weil sie einfach unsichtbar waren, ich sie jedoch vorher für Freunde hielt. Da ist die Fraktion, die sich jetzt aussortiert - mit denen möcht ich eigentlich nicht mehr sehr viel zu tun haben, Freunde, die nur in guten Zeiten da sind, brauch ich nicht.

Und dann gibt es die, die mir nahe standen und auch immer da waren. Auch bei denen gibt es den Wunsch, dass ich nun wieder die alte sein möge, die ich vor der Erkrankung war - nur klappt das eben leider nicht. Irgendwo hier im Kk schrieb jemand, Krebs verändert die Persönlichkeit - ich glaube, dass das so ist. Damit müssen auch die einem Nahestehenden erstmal klar kommen - da hilft nur, im Gespräch zu bleiben.

Ich hätte auch nicht gedacht, dass der krebs so lange nach Ende der Therapie noch so präsent in meinen Gedanken ist, aber so ist es. Möglicherweise lässt es nach mti den Jahren, das denke ich schon. Aber momentan kreisen immer wieder Gedanken um das Thema, und die Tatsache, dass viele hier nach Jahren noch immer schreiben, weist ja darauf hin, dass es nicht nur mir so geht...

Langer Posterei kurzer Sinn - Du bist nicht die Einzige mit diesem Gefühl. Ich denke, im nächsten Umfeld muss man klar machen, dass mit Ende der Chemo nicht alles wieder wie früher ist. Der Rest soll doch denken, was er will.

Aber jetzt erstmal Haare Pflegen, Frühling genießen und jeden Schritt Normalität feiern!

In diesem Sinne sonntägliche Grüße
Ulrike

[Pessimist]

Hallo Ulrike,
das hast du schön geschrieben.

[dasriek]

Dankeschön!
ich glaub, ich werd echt bissle rot - ganz ohne Kortison und so...

[Taglilie]

Ja, da kann ich mich nur anschließen. Nach Op und Chemo fühle ich mich auch nach wie vor noch ziemlich ramponiert und krank, obwohl ich ja eigentlich als geheilt gelte.
@Ulrike: Du hast das wirklich wunderschön und mir auch sozusagen von der Seele geschrieben. Diese drei Kategorien Mitmenschen kenne ich auch.

Für die, bei denen es mir egal ist, habe ich meine Perücke schätzen gelernt. Sie lässt die Leute vergessen, dass ich krank bin, bzw. Die, die es nicht wissen, merken es garnicht. Ist mir nur recht, weil mit denen mag ich ja eh nicht drüber sprechen. Und daher vergesse ich im Umgang mit diesen Menschen auch selber, dass ich krank bin.

Am schlimmsten finde ich Kategorie zwei, die fast unsichtbaren. Da hadere ich momentan noch, wen ich aussortiere. Erwisch mich dabei, dass ich nach Entschuldigungen für einige suche, wie, Stress im Job gehabt, mit den Kids etc. Hmm, da muss ich noch überlegen.

Die dritte Kategorie, die, die immer für mich da waren, hat mir eine Menge an positven Überraschungen und engeren Freundschaften beschert. Und diese Freunde und Freundinnen bieten sich mir auch immer wieder an für Gespräche und sehen meine Probleme und Ängste.

Bei mir gibt's noch eine vierte Kategorie, nämlich die Frauen, die ich durch den Brustkrebs kennengelernt habe, alle selber erkrankt. Da muss man nichts erklären. Welche Bereicherung!

D.h. Es gab und gibt auch sehr positive Erfahrungen durch die Krankheit, die ich nicht mehr missen möchte. Hätte ich vor einem halben Jahr keinem geglaubt!

[monchen68]

Hallo,

die Aufteilung finde ich gut. Danke Ulrike!

Auch mich ärgert es immer wieder wenn ich zu hören bekomme, Du siehst doch gut aus, kann ja nicht so schlimm sein. Das sogar schon zwei Tage nach der OP von Freunden die mich besucht haben. Ja, hätte ich sterbender Schwan spielen sollen damit jeder sieht wie es mir geht?
Genaus wenn ich mit jemand telefoniere, Du klingst aber gut......

Kann es sein daß einem von der Bestrahlung schlecht wird? Am WE war mir nur einmal kurz schlecht, heute wieder den Tag über immer mal wieder, Bestrahlung war um zwölf. Vorhin beim Einkaufen wäre ich am liebsten von der Kasse weg nach draußen gestürmt, ich dachte mich lupft es.
Wenn es von der Tamoxifen wäre dann doch immmer, oder?

Spielt mir da meine Psyche einen streich? Und das wo ich doch SO gesund aussehe

Gruß

Monika

[Ullo]

..diese vierte Kategorie, neu kennengelernte Frauen, die auch Brustkrebs hatten, sind auch mir ganz besonders wertvoll. Niemand kann das Ganze so verstehen wie sie.
Und was Doris schrieb, wenn man angesprochen wird, wie gut man doch aussieht, mit verschwollenem oder rotem Gesicht, da hätte ich auch manchmal losheulen können.
Oder als ein Freund mir schrieb, seine Freundin habe das auch hinter sich "es gibt Schlimmeres" - das war sicher als Trost gemeint, er hat eine tapfere Freundin; aber ich fühlte mich doch etwas weniger verstanden.
Naja, mein lernt seine Freunde neu kennen. Die, die sich in der Krankheit nicht gekümmert haben, sollten aber wieder eine Chance bekommen, wenns wieder besser geht, finde ich. Denn vielleicht ist es nur Unsicherheit und Bescheidenheit, man will sich vielleicht nicht aufspielen und schätzt seine Bedeutung nicht so hoch ein, daß ein Besuch eine Freude ist und keine Störung. Ich hoffe ihr wisst, wie ich das meine.
Liebe Grüße
Ullo

[Zombie]

Hallo Maedels,

Ich glaenzste mal wieder durch Abwesendheit . Uns hatte es grippetechnisch erwischt. Mein Mann haelt die Stellung.
Zum Glueck ist mein Fieber weg und ich kann die geplante Bestrahlung beginnen.

Zum Thema der drei Kategorien:

Die, die sich versteckt haben, habe ich auch vergessen. Geht prima mit Chemo Hirn!
Die mir geholfen haben, sind mir noch wichtiger geworden.

Dann gab es bei mir leider noch DIE,die sich unverschaemt verhalten haben und mir wohl auch schon vorher nicht gut taten....
Die haben mich am meisten geaergert!!! Wie gesagt, diese ganze Krankheit laesst auch ueberfaellige Erkenntnisse zu.

Und am besten sind die neuen Kontakte hier!!!! Das staerkt ungemein!
Ciao

[Frau Schmitz]

Hallo zusammen,
Lange mitgelesen und nun reihe ich mich mal in einem passenden Thread ein.

Diagnose in 9/2012, G2, T2, 3,8 cm + 3 Satellitentumore. 2 befallene Lymphknoten jew. Level 1 u.2. Hormonrez. positiv.
Radikale Mastektomie. 6 x TAC , im Feb. beendet, seit 1Woche Bestrahlung Brustwand und LAW, Tamoxifen. Die bestrahlte Haut soll ich 2x tägl. Mit Bepan...Lotion eincremen.

Schön, dass man hier Dinge liest, die bei Euch genauso sind wie bei mir.
War nämlich auch die ganze Zeit super motiviert und zuversichtlich und auf einem Mal kommen einem Bedenken, ob man alles richtig gemacht hat und ob man wirklich gesund wird.

Während der Chemo hatte ich plötzlich ein halbseitiges Taubheitsgefühl im Gesicht. Die Onkologen bestritten, dass es eine NW sei. Der Neurologe hat im MRT aber auch nichts gefunden. Das Taubheitsgefühl wurde auch von Chemo zu Chemo weniger. Nun, 4 Wochen nach der letzten Chemo tritt diese wieder auf.
Kennt jemand dieses Phänomen? Überlege auch, ob es von einer Lymphdrainage kommen könnte, die mir der Gyn verschrieben hat, damit ich mir mal was Gutes gönne. War aber sehr unangenehm, da die OP erst 5 Wochen zuvor stattfand.
Kommen bei Euch auch nach der Chemo erneut Nebnwirkungen auf?

Weiterhin habe ich das Gefühl, mit jeder Hitzewallungen sticht mir jemand in den Hinterkopf, ist das normal?

Die Muskelschmerzen habe ich auch bzw. Habe das Gefühl, jede sportliche Betätigung hinterläßt bei mir extremen Muskelkater, der nicht mehr verschwinden mag. Egal- gehe trotzdem gleich Walken. Muss mal raus um auf andere Gedanken zu kommen.
Viele Grüße
Frau Schmitz

[Taglilie]

Hi, guten Abend!

Habe jetzt die 7. Bestrahlung hinter mir und es kommt Routine auf. Ist alles sehr easy. Normalerweise holt mich das Taxi, und nach 1 Stunde bin ich wieder zuhause. Die Haut ist leicht rosa, aber sonst ist nix. Bisher Dusche ich brav alle 2 Tage und creme meine bestrahlte Brust nicht ein. Sie ist bis jetzt auch noch nicht beleidigt und nur leicht rosa. Dass ich noch nicht schwitze ist momentan ganz angenehm . Die Hälfte meines Wassers, also 5-6 Liter ist bis jetzt weg, allerdings hat sich die letzten Tage auch nix mehr verändert. Und ich warte sehnsüchtig auf meine Haare... Ist jetzt schon fast 8 Wochen nach der letzten Chemo Hab ja schon mal gefragt, ob das bei Euch auch so lang gedauert hat...

@ Frau Schmitz: das mit dem Taubheitsgefühl im Gesicht kenne ich so nicht, nur das an den Finger- und Zehenspitzen. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich einen Tic am Augenlid, der allerdings wieder weg ist. Wahrscheinlich sind die Nerven nach einer Taxotere-chemo einfach fürchterlich beleidigt. Diese Muskelschmerzen habe ich zwar nicht nach dem Sport, aber morgens nach dem Aufstehen, so dass ich daherkomme wie eine 90-jährige. Wahrscheinlich müssen wir tatsächlich viel Geduld haben, bis sich unser Körper wieder gefangen und gefunden hat (Zitat Isa/Sommerbiene )

@ Zombie: toi toi toi für Deine Bestrahlung und gute Besserung! Hat das eigentlich geklappt mit Deiner Wunsch AHB mit Kids?

@ Ullo: also den Freund Deiner Freundin, den kannst Du ja in der Pfeife rauchen! Wie kann er sich anmaßen, pauschal darüber zu urteilen, wie schlimm eine BrustKrebserkrankung die Betroffene ist?

Liebe Lotte, alle Daumen sind gedrückt für morgen, dann hast Du den wichtigsten Schritt geschafft!

Allen anderen auch alles Gute und einen schönen Abend!
Liebe Grüße aus dem grade wieder weiß werdenden Bayern