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  #16  
Alt 03.04.2005, 20:10
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Standard Zungenkarzinom

Hallo Detlef, da ich gerade vor kurzem erst die entgültigen Befunde und Diagnose von meinem Bruder in den Unterlagen fand, ist es wirklich beruhigend Deine Zeilen zu lesen. Bei meinem Bruder war der Zungengrund mit Metastasen befallen, die operativ entfernt wurden. Der Halsbereich war frei von Metastasen. Die Therapie hat er jetzt endlich hinter sich. Mit der künstlichen Ernährung ist er leider ein wenig nachlässig, versucht jedoch auf der anderen Seite richtige Nahrung aufzunehmen. Jedoch liegen seine Nerven ziemlich blank. Es ist ein Stimmungswechsel, ein Auf und Ab, trotz Beruhigungsmitteln. Ein Mitpatient aus seinem Zimmer in der Klinik hat sich das Leben genommen. Die Nachricht war nicht gerade gut für meinen Bruder.
Wie ging es Dir nach der Therapie, ich meine rein von der psychischen Seite? Die Gesamtbelastbarkeit meines Bruders ist momentan sehr gering.
Ich hoffe, das meine Bruder bald zur Reha kommt und dort psychologisch betreut wird.
Ich finde es schön, dass ich die Nachricht von Dir erhalten habe und das dieser Krebs doch auf Zeit heilbar ist. Würde mich über eine Antwort freuen.
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  #17  
Alt 03.04.2005, 22:59
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Standard Zungenkarzinom

Hallo Christine, die Therapie war für mich ebenfalls sehr hart.
Ich habe versucht nicht an meine Krankheit zudenken und mich täglich mit allen möglichen Arbeiten beschäftigt. Eine Reha oder Kur wollte ich nicht. Täglich und ständig nur kranke Menschen um mich, dass war schon während der Behandlungsphase sehr schlimm. Außerdem der Gedanke, ich muss essen was auf den Tisch kommt, hat mich von einer Kur abgehalten. Nach der Bestrahlungstherapie wog ich noch 50 Kg. Die Auswahl der täg-lichen Speisen sowie das Essen fiel mir sehr schwer. Da ich den ganzen Tag Zeit hatte, habe ich angefangen selbst zukochen. Das ist mir sehr gut bekommen und hat mir außerdem noch Spaß bereitet.Ich habe mir Kochbücher gekauft und Speisen bereitet, die ich zu dieser Zeit gut essen konnte (Puddings, Kuchen mit viel Schlagsahne, sehr viel gedünsteter Fisch, Geflügel,usw). Mit meinen Handicaps, wenig Speichel (ständiges Kaugummi kauen fördert bei mir den Speichelfluß), Schleimhäute defekt, wenig Geschmack kann ich mittlerweile sehr gut umgehen. Wie ich das kaschiere hatte ich ja schon geschrieben.
Ich bin ein immer positiv denkender Mensch. Außerdem habe ich eine liebe Frau, die neben der täglichen beruflichen Belastung ständig für mich da war und ist.
Ich hoffe Euch ein bißchen Mut gemacht zuhaben und wüsche alles Gute Detlef
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  #18  
Alt 04.04.2005, 18:45
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Standard Zungenkarzinom

Hallo Detlef,
ich danke für die schnelle Antwort. Tja, es liest sich immer einfacher wie es in Wirklichkeit ist. Es ist schon bewundernswert, daß Du alles ohne künstlicher Ernährung geschafft hast. Dein plus ist, daß Du eine Frau hast. Mein Bruder ist allein, lebt bei meinem Vater im Haus. Mein Vater ist leider total überfordert mit der ganzen Situation und hat die Krankheit bzw. die Diagnose meines Bruders bis zum heutigen Tage nicht realisiert. Schwierige Situation ... Da ich selbst Vollzeitjob und Familie habe, bin ich nur 2 - 3 mal in der Woche dort, um meinem Bruder Mut zu machen und ihn ein bischen aufzubauen. Er redet schon über seine Krankheit. Hm, am meisten Angst habe ich vor der nächsten großen Untersuchung Mitte Mai + Befund.
Tja, soweit erstmal. Danke nochmal und auch Dir alles Gute von Christine!
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  #19  
Alt 14.04.2005, 22:42
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Hallo,
habe hier einfach nur mitgelesen (mein Mann (39) hat seit dem letzten Jahr Mundboden CA)
OP dann Koma ,3xChemo + 60xSrahlentherapie, unsere Nerven zur Zeit am Ende weil es rezidiv ist.
Zu lesen daß es auch gut ausgehen kann lässt mich hoffen.
Danke Christine für Deine Fragestellung und Danke an Bruno und Detlef für das Positive das Ihr zurückgebt.

Acer
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  #20  
Alt 29.04.2005, 23:08
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Hallo, Christine und Acer,
meine Nachricht gilt in erster Linie Christine, als ich deine Nachrtichten, sprich, Sorgen und Änste gelesen habe, lief es mir eiskalt den Rücken runter, alte Erinnerungen wurden wach....
mein Bruder und ich!!! Bei meinem Bruder wurde
1998 ein Mundbodenkarzinom diagnostiziert, damals war er 38 Jahre jung.Es begann mit lokaler Strahlentherapie, und 4 mal Chemo. Die
Chemo machte ihm wenig aus, aber die Strahlentherapie war wohl in Verbindung mit der Nahrungsaufnahme sehr schmerzhaft. Eine Sondenernährung war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht erforderlich. Dann die OP,
bei der ihm ein 3/4 seines Unterkiefers, sowie
ein Stück seiner Zunge entfernt wurden. Des weiteren, Gewebe aus seiner rechten Schulter.
Die Zunge wurde festgenäht, und wird auch nicht wieder gelöst. Wir haben viele Höhe und Tiefen
miterlebt, es folgten Scheidung von seiner Frau, finanzielle Schwierigkeiten, damals war er
selbständiger Gastronom, sowie sehr viel Klärungsbedarf mit der privaten Krankenvesicherung. Das schwerste Problem war, dass er sich nicht mehr selbst mündlich mitteilen konnte, so dass ich alle Gespräche und Telefonate übernommen hatte. Wie auch bei deinem Bruder, liebe Christine, hat er anfangs
sehr viel an Gewicht verloren, sprich bei einer
Körpergröße von 1,70 wog er noch der OP nur noch 50 kg. Mein Mann und ich haben ihn damals
mit Pudding wieder an etwas festere Nahrung gewöhnt. Was wir zu diesem Zeitpungkt noch nicht wussten, dass er sich überwiegend mit Alkohol ernährte, sogar über die Nasensonde.
Er war hochgradiger Alkoholiker, dennoch nie
so betrunken, dass es jemandem auffiel, er aber
immer versuchte seinen Alkoholspiegel im Gleichgewicht zu halten. Ich müsste weit ausholen, um alles bis ins Detail zu erzählen...
es folgenten schwere Zeiten für mich, er hat es wohl nie so empfunden. Heute kann ich sagen, dass es ihm nach erolgreicher Alkoholentzugstherapie, soweit ich das beurteilen kann wieder gut geht. In ihn hinein
sehen kann keiner. Mein Bruder ist seit 3 Jahren trockener Alkoholiker. Vor zwei Jahren wurde sein Unterkiefer rekonstruiert, indem man
ihm ein Stück eines Knochens aus dem Beckenkamm entfernte, und als Unterkiefer formte. Er muss seit 1998 alle 3 Monate zur Kontrolle in die Uniklinik nach Mainz und ist seither Tumorzellenfrei. Die normale Nahrungsaufnahme
mit weicher, und kleingeschnittener Kost hat
er sich wieder antrainiert, denn auch die Schluckmuskulatur kann man trainieren. Alle Speisen nimmt er mit viel Soßen, auf, denn er kann die Zunge nicht mehr voll als Nahrungsmitteltransporteur nutzen. Dir liebe Acer, kann ich nur sagen, gieb die Hoffnung nie auf, jeder Tag ist ein Leben für sich.
Und dir liebe Christine, vielleicht tragen wir das gleiche Schicksal und ich kann dir hilfreiche Tips geben, ich spreche aus Erfahrung als hilflose Angehörige. Es hört sich verrückt an, aber ich kam mir oft hilfloser vor als er, denn ich musste tatenlos zusehen, und konnte ausser für ihn da zu sein nichts weiters tun. Blick nach vorne alles Gute für deinen Bruder,liebe Christine, und natürlich auch für deinen Mann, liebe Acer.
Gruß Silvia


mss.Bauer@t-oline.de
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  #21  
Alt 03.05.2005, 11:12
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Liebe Silvia

finde ich eine super Sache, daß Dein Bruder einen Entzug gemacht hat.
Bei meinem MAnn war es ein gezwungener, weil er im Koma lag und kein Alkohol bekam, er ging schlafend durch.

Denke das muß man aber selber wollen sonst bringt es nichts, zumindest bei ihm ist es so, er trinkt wieder.
Ich habe einiges versucht, über liebevoll bis hin zur Drohung mit Scheidung.
Es nützt nichts ich bin zu schwach zu gehen und er ist zu schwach um aufzuhören. Damit bin ich ein Co-Alkoholiker.

Ich wünsch Dir Christine und Dir Sivia und mir
daß es besser wird
daß das Alles besser wird.
Grüsse Acer
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  #22  
Alt 13.05.2005, 19:51
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Hallo Christine,

ich habe deine Geschichte gelesen. Schlimme Sache und ich merke du hast sehr viel Mitgefühl.Mein Schwager steht vor dem selben Problem, beginnt aber erst am Dienstag seine Therapie.
Wie geht es deinem Bruder jetzt? War er schon bei der Kontrolluntersuchung? Vielleicht gibst mal Bescheid.

Viele Grüße
Lisa
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  #23  
Alt 22.05.2005, 20:43
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Liebe Silvia, liebe Acer, liebe Lisa,

ich danke Euch für die vielen, vielen Zeilen. Ich war überrascht zu lesen,
dass es doch viele mit diesem Krebs sind, die Alkoholiker sind. Mein Bruder inbegriffen. Scheiß Alkohol. Mein Bruder hat die Therapien + Reha hinter sich.
Er wiegt jetzt 60 kg. Ein richtiges Tief kam noch einmal während der Reha. Es sah so aus als ob sich ein neuer Tumor an der Zungenunterseite zeigt. Die Ärzte dort scheinbar mit dieser Art Krebs nicht viel Ahnung... Schon mal die Ankündigung von seiten der Ärzte erneute Therapie... Mein Bruder war total am Boden. Er sagte er würde zu keiner Therapie mehr gehen. Er kam von der Reha und tat dann so als ob nichts wäre, schien es auch nicht eilig zu haben, zum Arzt zu fahren. Er verdrängte alles. Ich konnte es nicht verdrängen. 2 Wochen Nervenstress pur. Vergangenen Mittwoch dann ein Termin in der Tumorsprechstunde und die Erlösung. Entgegen den Ärzten in der Reha, sieht jetzt alles sehr gut aus. Ultraschall + andere Untersuchungen ergaben, dass alles Bestens ist. Die besagte Stelle an der Zunge ist nur eine Entzündung der OP-Naht. Hurra! Erst einmal aufatmen. Das Rauchen und seine 2 Flaschen Bier am Tag kann er trotzdem nicht lassen. Sämtliche Gespräche diese Sachen wegzulassen sind zwecklos, zum Entzug werde ich ihn auch kaum bewegen können.
Erstmal bin ich froh, dass es bis jetzt so positiv gelaufen ist.
Ich wünsche Dir Lisa und Deinem Schwager viel Kraft für die Therapie.
Dir Acer wünsche ich auch ganz viel Kraft, denn ich kann mir gut vorstellen wie schwierig es ist mit der Krankheit Deines Mannes, mit dem sinnlosen Trinken ...
tagtäglich fertig zu werden. Dies habe ich bei meinem Bruder ja nicht tagtäglich.
Ich fühle zwar mit und unterstütze ihn seelisch, aber ich habe es eben nicht täglich.
Dir Silvia danke ich wirklich für die vielen offenen Zeilen und hoffe das bei Euch auch weiterhin alles gut geht.

Liebe Grüße von Christine
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  #24  
Alt 28.05.2006, 16:17
klaus marx klaus marx ist offline
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Registriert seit: 28.05.2006
Beiträge: 1
Standard AW: Zungenkarzinom

Zitat:
Hallo,

ich erlerne den Beruf des Diätassistenten und möchte über die Ernährung beim Zungenkarzinom einen Bericht schreiben, könnt Ihr mir schreiben wie die Ernährung bei Euch oder bei Euren Angehörigen aussah in den entsprechenden Phasen der Behandlung.

Danke Gabriele
Hallo Gabriele,ich habe ein Zungenrandkarzinom und ernähre mich mit Enteraler Nahrung(Flüssignahrung-Biosorp oder Fresubin). Da ich noch normal schlucken kann,trinke ich normal,ansonsten muss ich mich übers PEG (Magensonde) ernähren ist nur zeitaufwendiger.
Gruss Klaus
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  #25  
Alt 14.08.2006, 11:34
wolfjol wolfjol ist offline
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Registriert seit: 11.08.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Zungenkarzinom

Eine Frage an Alle,
mein Name ist Wolfgang. Mich interessiert wie sind die ersten Anzeichen für einen Zungenkrebs. Ich habe eine Entzündung am Zungengrund. Der HNO-Arzt
gab mir eine Packung Antibiotika und meinte "es ist nicht schlimm" aber ich solle unbedingt in einer Woche wiederkommen. Jetzt habe ich fürchterliche Angst. Nebenbei habe ich noch Hautkrebs(allerdings nur den Weißen).
Ich dachte immer mein Rachen wäre entzündet. An der Zunge habe ich nicht im Traum gedacht. Merke nur nur etwas, wenn ich trinke und schlucke.
Morgens, beim ersten heißen Kaffee spüre ich ein Brennen und so als wenn sich etwas zuzieht. Wäre sehr nett, wenn mir einer schreibe würde wie bei ihm die ersten Anzeichen waren und was der Arzt darauf sagte.
Ich bin der Benutzer wolfjol. Vielen Dank im Voraus.
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