Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

[anna-karin]

Liebe Lissy,
auch nur zur Klarstellung: ich habe Deine Worte nicht etwa als Kritik gesehen. Ich finde immer, es ist ein Genuß, Deine Beiträge zu lesen und dass Du mit Sicherheit Deinen Peter nicht besser unterstützen könntest. Pass aber bitte auch auf Dich auf! AK

[Blume68]

Kann Anna-Karin nur voll zustimmen.
In beiden Aussagen.

Blümchen

[didi-mei]

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte zu diesem betrüblichen aber unausweichlichen Thema auch unbedingt etwas sagen, weil ich das bereits zwei Mal schmerzlichst bei meinem Bruder und meinem Vater durchleben musste.
Beide Todesfälle waren natürlich nahestehendste Personen und das Schlimme: unerwartet und plötzlich. Mein Bruder hatte mit 38 Jahren mitten auf der Sraße einfach Herzversagen und das war`s. Das war schon Hammer, aber für den Moment wegen der Plötzlichkeit gut zu organisieren (wie wenn man hinfällt und sich was tut, dann tuts auch nicht gleich weh wegen des Adrenalins). Bei meinem Vater war es schon schlimmer, denn das war nur 4 Monate später und absehbar, da er den Tod meines Bruders nicht zu verkraften schien (Krankenhaus, alle Werte aus Rand und Band, kleine Schlaganfälle usw.). Und dann die unausweichliche Konsequenz ihn doch zu verlieren - ich hasse Ohnmacht und sehenden Auges in Schmerzen rennen zu müssen ....
Bei allen Fällen war so, dass ich dann sofort auf Sorgen und Unterstützen von Mama umgeschalten habe. Beerdigung, Amtsgänge, Klärungen usw. Immer schön stark sein und zeigen: ich deine Tochter bin noch da - für dich.

Naja, und jetzt kommt "Kurt" und lässt mich wieder auf das Elend zulaufen, diesmal beim einzigen nahen Verwandten, den ich noch habe und um den ich soooo gekämpft hatte. Das wird nochmal furchtbar.

Aber wisst Ihr, deshalb habe ich auch irgendwie das Gefühl Schicksal und Gotteslenkung sind irgendwie Quatsch - wenns einen hat dann hats einen, aber richtig (sorry, möchte niemandem in seinem Glauben zu nahe treten - schön wers kann und Kraft daraus zieht.)

Ein anderes Gefühl ist auch: ich kann und möchte mir keine Sorgen mehr machen müssen. Seit 1997 tue ich nichts anderes. Ich kann nicht mehr. Wenn die Sorgen um meine Mama vorbei sind, dann möchte ich auch mal leben und machen was ich möchte - ich bin auch mal dran !! Bitte wieder nicht falsch verstehen, ich möchte meine Mama nicht verlieren und möchte, dass sie noch lange für mich da ist, aber wenn das nur mit Sorgen verbunden ist, dann will sie das auch nicht und fühlt sich als Last. Sie sagte ja lange vor der Krankheit bereits, dass sie lieber sterben möchte, als weiter allein und gebrechlich zu leben und mich zu beanspruchen - ja Mama hat klare Worte mitunter.

Traurigerweise verursacht dieses Gefühl von: "ich will mir keine Sorgen mehr machen, ausser mal um mich." auch die Abwehr gegen Kinder oder Bindungen. Zumindest für den Moment. Ich möchte wirklich erstmal eine Art "Frei Zeit" nur für mich. Wenn ich mir Kinder anschaffen würde, dann ginge das ja wieder los. Alle wollen was von mir und ich bin wieder für das leid der Welt verantwortlich.

Entschuldigt bitte diese Worte und ich hoffe wirklich, dass Ihr meine Geschichte richtig versteht und meine Gefühle richtig einordnet. Bei Euch kann ich viele gut verstehen, die kämpfen um die Oma für die Kinder oder den Ehemann zu erhalten - das ist was ganz anderes.
Ich bin einfach hilflos und überfordert und der Sorgen und Verantwortlichkeit für alles seit 11 Jahren überdrüssig. Lieber wäre mir schöne Urlaube mit Mama, wie noch in 2006 oder Unternehmungen und gemeinsame Freude

Das Gefühl des Zusammenschweißens im Elend kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich dachte immer besser geht das Verhältnis zu meiner Mutter nicht, aber doch es geht - viel besser, enger und intensiver.

Also nochmal, sorry, bitte nicht falsch verstehen.

LG und knuddel an Alle !

[Bianca-Alexandra]

Liebe Didi,

da rührst Du Dich erst Tage nicht und dann kommst Du gleich mit voller Wucht zurück.

Herzl! Lass Dich fallen und erlaub Dir ruhig zu hardern. Schimpfe, weine, lass mal die Arbeit Arbeit sein, wenns geht, und Deinen Freund Freund sein. Verbringe einen Seelen-Baumel Tag in der Sauna, der Stadt oder bei einer Freundin.

Du wirst sehen, wie gut Dir das tut. Und dann komm mit neuer Kraft zurück. Im Moment werden wir nämlich schwer gebraucht. Stiften gehen ist leider nicht. Ich fühle mich genauso wie Du. In ganz vielen Momenten.

Ich halte mir dann vor Augen welche Gedanken meine Mutter wohl quälen mögen. Und dann kann ich wieder. Deine Mom hat ja auch Ihren Sohn und Ehemann verloren. Ich bin sicher, sie weiß auch nicht so genau, wofür sie das jetzt noch ertragen sollte.

Ich drücke Dich ganz feste und bin jederzeit gerne für Dich da. Auf allen modernen Kommunikationswegen Ich würde Dir viel lieber sagen dass Du Dich ruhig gehen lassen sollst. Aber wir kennen doch alle die Karten

[annika33]

Hi Didi,

Du musst Dich auf keinen Fall für Dein Denken oder Empfinden entschuldigen.

Ich kann das irgendwo, aus Deiner Perspektive nachvollziehen. Wenn Du seit
´97 unter...ich nenn´s mal Dauerpower stehst, im negativen Sinn, ist doch verständlich, wenn irgendwann mal der Zeitpunkt für Dich erreicht ist, wo Du sagst, ich kann nicht mehr.

Und das Dich solche Erfahrungen im Leben prägen, finde ich auch normal.
Natürlich können daraus Bindungsängste entstehen, aber ich denke, das was Du meinst ist nach all dem Negativen, einfach mal eine gesunde Auszeit für Dich. Und das ist überhaupt nicht egoistisch - ich denke das ist "das selber weiterleben wollen" und das ist gesund und das hast Du Dir auch verdient.

Ich finde Deine Worte auch in keinster Weise hart oder so. Liebe bedeutet ja auch loslassen können. Und ich denke Du und Deine Mama ihr habt einen so guten Draht zueinander - da spürt man das auch.

Besorgt sein müsste man, wenn jemand sein eigenes Leben über all den Kummer und die Sorgen hinweg vergisst. Und davon bist Du, Gott sei Dank, weit entfernt.

Eine dicke Portion Kraft und mal sorglos sein

wünscht Dir

Annika

[didi-mei]

Hach Ihr Lieben, Danke
ja, diese Momente des Haderns und wütend sein auf das Schicksal habe ich öfters und vom Glauben abgefallen bin ich sowieso.
Mir fehlen auch meine Freunde und Kontakte sehr. Wisst Ihr, ich tanze aktiv und da sind wir gerne freitags und sonntags tanzen gewesen. Naja, das Wochenende gehört jetzt Mama, zumal sie nicht am Ort wohnt. Also heißt das, das ich nicht da bin. Das wird wohl auch für die Grillfeiern an Dresdens herrlichen Elbwiesen gelten, wenn das nicht gerade in der Woche liegt und ich nicht zu müde bin bzw. überhaupt Lust habe. Wochenende siehts da schlecht aus. Ich habe erstens keine Lust und zweitens keine Ruhe. Naja, Mama sagt immer : "einst wirds besser"
Auf jeden Fall seid Ihr alle hier ein sog. Riesen-Seelen-Staubsauger. Ein dolles Ding, sag ich Euch. Man muss nur reden bzw. schreiben und schon saugt er alle blöden Gedanken weg und behält sie im Bauch bzw. PC

Hach ja, tieflufthol

Claudi

[Bianca-Alexandra]

Liebe Didi,

tu Dir den Gefallen und sieh zu, dass Du in nächster Zeit wieder mal zum Tanzen gehst. Auch wenn Du keine Lust hast - ich kenn das ja - Du wirst merken dass es Dir gut tut. Und über den Abend hinweg wird es Dir immer ein bißchen besser gelingen nicht auf einmal im Kopf Karussel festzustecken.

Du kannst ja gar nicht abschalten wenn Du immer in der ersten Reihe steckst!
Ich hab tolle Töne, was? Hab auch erst vor drei Wochen damit angefangen, mir zwei Abende in der Woche nach Mamas Besuch für meinen Freund und mich zu reservieren (auf Mamas Drängen hin, Danke Mum und wie ich feststellen musste war es auch bitter nötig. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir gut tut, es stand auch um die Beziehung viel schlechter als ich es im letzten kompletten Chaosjahr registriert habe. Da hat meine Mutter für mich quasi ne Gefahrenbremsung hingelegt -ist ja auch ihr Metier als Fahrlehrerin !

Hab ich erzählt, dass ich diese Woche den Führerscheinantrag für s Motorrad abgebe??? Die Zeit dafür aufzubringen wird schwer, aber das ist dann nur für mich. Und ich freu mich so sehr darauf.

Meine Mama sagt immer, ich kann ihr nur helfen wenn es mir gut geht.

[didi-mei]

Oh weia, pass bloß auf, dass Du nicht verunglückst mit dem Motorrad. Geiles Hobby. Ich habe auch angefangen gehabt und dann mein Auto geschrottet - also Geld weg und wichtigeres zu kaufen. Naja. Ich hab nie wieder angefangen.
Ich werde sicher wieder tanzen gehen bzw. gehe ja zu den Kursen, aber nich mehr privat und nur so.
Wegen meiner Beziehung - puh, keine Ahnung, wenn er nicht sooooooo verständnisvoll und fast zu lieb wäre, müsste er eigentlich schon weg sein, aber nee, der bleibt. Und zieht jetzt sogar zu meiner Mama ins Haus ins Dachgeschoss !! Ich glaubs kaum, was er alles macht für mich oder uns. Mein Gefühl ist leider sachlich wegen der ganzen Sorgen und wegen des Burnout, da ist das Bauchgefühl tot - blöde Sache, aber ich bin eben kopflastig. Ich hoff, dass ich mit Therapie bisschen was bei mir auch ändern kann. Aber darüber schreibe ich dann wieder bei mir im Strang.

LG Claudi

[Blume68]

Hallo Didi und alle anderen Lieben hier!

Jo, Didi, da können wir zwei uns ja mal WIEDER die Hand reichen - in vielem!
(ich sag nur: 1996!!) Ich kann dich SO gut verstehen!! Auch was das Thema Familie/Kind angeht. Ich fürchte, das kann jemand besser nachvollziehen, der ähnliches erlebt hat. Wahrscheinlich kommt es daher, dass wir, einfach von der Familienstruktur her, anders reflektieren, und unser Kampf manchmal etwas "anders aussieht", als bei anderen.
Weiss nicht, ob ich mich richtig ausdrücke...bitte um Nachsicht.

Herrlich aber dein Satz mit dem "seid Ihr alle hier ein sog. Riesen-Seelen-Staubsauger. Ein dolles Ding, sag ich Euch. "
Du kommst echt auf Klöpse! Aber - et stimmt!

Also - lass dich GERN hier aus (oder in "deinem Eckchen" ) - es tut gut, manchmal, und dann tut´s auch gut, wieder mal von lustigeren Dingen zu lesen...also, ICH würd mich nicht trauen, einen Motorradführerschein zu machen!

Leider bleibt selbst für kurze nette Ablenkungen (Musik machen, etc.), einfach KEINE Zeit und Gelegenheit. Grad morgen früh ist ein Gespräch mit der Ärzin, um mal Für und Wider der Chemo zu durchleuchten (hey, keine Panik, ich hoffe, es leuchtet mal positiv in Richtung "ICH WILL!" für meine Ma! ), und anschl. ein Gespräch mit der Dame aus der Sozialstation,
um genauer zu schauen, welche Möglichkeiten der Unterstützung meiner Ma gut tun würden. (sie WOLLTE ja bisher möglichst nix an Pflege-Unterstützung!)
Gut, musste ich mir WIEDER frei nehmen dafür...aber solange es geht und mir der Chef nicht die Ohren abreisst......danach wirds ein paar Wochen fast unmöglich, Urlaubszeit lässt grüssen.

Wegen des Termins morgen früh hatte ich gehofft, heute abend mal ein Stündchen für was anderes zu haben, aber meine Ma war so "angekratzt", dass sie mich doch bat, kurz zu kommen...und wenn sie mich schon BITTET...
...KLAR düs ich dann schnellstens hin!

Ich hoffe sehr, das wir morgen nach dem Gespräch wirklich die "Schublade ...." mal schliessen können, und uns aufs LEBEN konzentrieren!
Der Psycho-Onkologe, der uns mittlerweile ganz gut einschätzen kann, ist dabei, und das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich hoffe, das bleibt morgen so.
Vielleicht finden wir ja auch eine Lösung, die uns allen mehr Gelassenheit ermöglicht, und mehr FREUDE am LEBEN!

Ich drück euch alle
Blümchen

[annika33]

Hi Blümchen,

will das Thema auch nicht "zerreden" - darum nur kurz

Ich wünsche Euch jedenfalls für den morgigen Termin alles Gute und das die gewünschte Gelassenheit und mehr Freude am Leben, wenigstens für eine Weile, Einzug bei Euch halten.

Fühl Dich umarmt

Annika

[Lissi 2]

Liebes Blümchen,
hier gab es soviel neues zu lesen und nun bin ich richtig ko,aber ich drücke Dir für das morgige Gespräch die Daumen und Dich ganz herzlich.
LG Lissi

@all es lag nun gar nicht in meiner Absicht hier so ne Diskussion in gang zu bringen,auch wollte ich mit meinem Beitrag keine Kritik üben,sorry wenn es nicht richtig rüber gekommen ist.
LG Lissi

[Bianca-Alexandra]

Hallo Blümchen,

warte gespannt auf Deine Ergebnisse aus dem Gespräch. Auf den Rest gehe ich später noch ein.

[didi-mei]

Hallo Blümchen,
danke für die pN.
Ich warte natürlich gespannt auf das Ergebnis Eures Gespräches.
Vielleicht kannst Du mir ja auch mal mehr über den Psycho Onkologen schreiben, ich ziehe sowas in Erwägung.
Aber heute abend habe ich erstmal nen Termin beim PsychoDoc wegen meinem Burnout - das geh ich jetzt an !!! Mehr dazu in "meinem Eck" wie Du so schön sagst

Grüß die Mama und bestell ihr bitte, dass das Leben fröhlicher bzw. unnachdenklicher wesentlich kurzweiliger ist und damit auch die Warterei und die Schwäche.... Sagt meine Mama in positiven Momenten

Claudi

[Annika0211]

Hallo, Ihr Lieben, die Ihr auch auf Antwort vom Blümchen wartet
Ich wollte euch mal alle an diesem Tag.
Weil überall in Deutschland die Sonne scheint, hoffe ich sehr, dass ihr ganz viel Kraft aus den wärmenden Strahlen schöpfen könnt .

Ich finds toll, dass sich so viele liebe Menschen zusammentun und miteinander schreiben. Ihr seid ne tolle "Gäng", wenn ich das mal so sagen darf.

Ich drück Blümchen und Ihrer Mutti auch weiter die Daumen - mein Kerzchen brennt noch und ich wünsch Euch und Euren Lieben einen sonnigen und guten Tag!

[Blume68]

Hallo Ihr Lieben,

bin gegen 16.30 Uhr heimgekommen, und dann völlig k.o. nach dem "8-Stunden-Informations-Marathon" auf der Couch eingeschlafen. Ihr wartet auf Antworten...wie lieb von euch. Aber ich und "kurzfassen"...oje. Ich versuch´s mal!
Und leider sind auch eine paar traurige Momente darin, aber die gehörten heute dazu.

Annika0211: mach´s Kerzchen aus, ja? Danke!

Wir hatten früh morgens ein langes Gespräch mit Ärztin und Psycho-Onkologe. (Der hat sich übrigens SO viel Zeit genommen heute, special für uns - ich bin ihm ewig dankbar dafür!!). Mutti hatte sich irgendwie in den Kopf gesetzt, HEUTE eine Entscheidung zu fällen (Chemo weiter, oder nicht, und wenn nicht, dann..), und zwar vor allem in die Richtung gehend "und wenn nicht mehr Chemo, dann Hospiz und bald..."... - nicht bös sein, ihr habt gefragt, ich antworte. Die Ärztin ist lange und einfühlsam drauf eingegangen, hat selbst viel gesprochen, aber auch zugehört. Und zugegeben, dass sie selbst ins Grübeln gekommen ist, weil die Chemo zwar anschlägt (Jawoll! ), jedoch die Nebenwirkungen bei Mutti so das Leben beeinträchtigen, dass sie öfter im KH ist, als wünschenswert. Und das war nicht das, was sie erreichen wollten. Die Chemo war ja gedacht, ihr das Leben angenehmer zu machen! Im Prinzip hat sie Mutti zugesagt, dass sie sie unterstützen werden, egal, wie sich Mutti entscheiden wird. Soweit, so hm.

Der PsychO hat das Gespräch anschl. wunderbar nochmal aufgegriffen, mit mir zusammen GENAU nachgehakt und gefragt, zusammengefasst, nochmal Fragen aufgeworfen. Meine Ma hat halt so "Bilder" im Kopf, die sie sich selbst schönmalt, was manchmal gut, aber auch manschmal blöd ist.
Zuhause=toll, aber wie das ohne Unterstützung laufen soll = ??? Im KH fühlt sie sich "stark", aber zu Hause gibts ja doch so dies und das anstrengendes.

Hospiz = "endlich Ruhe" (sorry, ihre Gedanken) aber wie das genau aussieht, und ob sie das WIRKLICH willl = ???.
So in der Form.
Gute PsychO-Idee: aufschreiben und abwägen, damit es klarer wird für sie. Das Kopfkarussel dreht sich ja schnell, das Auf und Ab der Gefühle und Wünsche hat auch ein ziemliches Tempo erreicht, und dann kann man auch schlecht Entscheidungen solcher Tragweite treffen.

Anschl. waren noch Gespräche mit der "Sozialstationsdame", mit Infos über "was wäre wenn, wie, möglich", dann nochmal ein Arzt, und dann wurde es uns ermöglicht, uns ein Hospiz von innen anzugucken. Also, nicht die Zimmer, aber was halt so ging. Also dorthingefahren (nicht mal "eben so", sondern mit zig Einschränkungen, die das mit sich bringt inzwischen - egal), und wieder ein Gespräch mit der Leiterin, und bisken angucken. Das hat ihr gezeigt, dass sie dafür jetzt noch kein "Kandidat" ist! Sie hat sich angemeldet, für irgendwann mal, aber das ist erstmal nur pro forma.

Resumée: Auf meine Ma und mich sind heute zig Gedanken, Worte, Bilder und Informationen eingestürmt. Das war echt mega-anstrengend.
Aber: Sie hat sich entschlossen, nicht heute, sondern sich nach Pfingsten zu entscheiden; voraussichtlich wohl doch die 4. Chemo noch zu machen, und das Staging danach abzuwarten. Und erst dann zu entscheiden.
Und zwischenzeitlich lässt sie es endlich zu, dass wir uns nochmal genau erkundigen, was an Unterstützung einer Pflegeeinrichtung für sie zu Hause machbar und für sie bezahlbar ist, damit sie allein zu Haus besser klarkommt. Bisher hat sie da ja immer abgeblockt, im Glauben, irgendwann wäre es wieder so wie früher, und sie könnte alles allein schaffen.

Am WE will meine Schwester kommen, um mich ein paar Tage zu entlasten. (mal sehen, ob es dabei bleibt...)
Samstag habe ich einen Konzertbesuch geplant für meinen Mann und mich, ich brauche dringend mal ein BISCHEN was anderes, aufbauendes zu sehen. Und nach Pfingsten schauen wir weiter.

So, ich verteile wieder "Fleisskärtchen" fürs lesen, und schmeisse jetzt mal den Grill an, bei dem Wetter ist das wohl naheliegend, und für die "Hausfrau" weniger Arbeit.

Allen einen schönen, milden, sonnigen Donnerstagabend!

Es drückt euch herzlich
euer Blümchen