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  #1  
Alt 19.04.2004, 17:12
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Standard Thrombose durch Chemo?

Hallo,

wie ich hier schon berichtet habe, hat mein Mann BSDK mit Leber- und Lungenmetastasen. Er wird bislang mit Gemzar behandelt, das er ganz gut verträgt. Die Behandlung schlägt an, der Primärtumor hat sich verkleinert, die große Metastase in der Leber beginnt sich abzugrenzen. Beim letzten CT vor zwei Wochen war dann sowohl in der BSD selbst, als auch in der Leber Stillstand. Damit sind wir sehr zufrieden, denn auch ein Stillstand ist ein Fortschritt bei dieser Krankheit. Was ihm nun aber sehr zu schaffen macht, sind Thrombosen. Seit Beginn der Chemo hatte er an beiden Beinen abwechselnd zum Teil mehrere Venenentzündungen. Seit etwas mehr als einer Woche ist nun am Bein eine 3-Etagen-Thrombose, seit gestern eine Thrombose am Hals! Er spritzt bereits seit den Venenentzündungen Heparin. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Bislang habe ich im Forum darüber nichts gefunden. Kann das vom Gemzar kommen? Sollte man doch auf eine andere Chemo umsteigen? Was würdet ihr tun?

Liebe Grüße

Stella
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  #2  
Alt 19.04.2004, 21:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Thrombose durch Chemo?

Hallo Stella,

meine Schwiegermutter hatte auch eine Riesen-Thrombose
an der rechten Schulter (kam aber von der Schmerzpumpe
nach der "beinahe-Whipple-OP").
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine schon öfter gehört
zu haben, das Thrombosen lästige Begleiterscheinungen
der Chemotherapie bzw. des Tumorleidens sein können.

Das Umsteigen auf eine andere Chemo ist eine zweischnei-
dige Angelegenheit. Immerhin wird Gemzar als ein recht
wirksames Zytostatikum eingestuft - bei relativ guter Ver-
träglichkeit. Es stellt sich die Frage, wieviel Ihr gewinnen
könnt, wenn Ihr z.B. auf FU5 oder Platin ausweicht...

Sprecht das alles am Besten mit Euren Ärzten durch!
(Wenn Ihr was nicht versteht, lasst es Euch nochmal erklär-
en... und auch zweimal - wenn es sein muss! Das mach’ ich
auch nicht anders - Niemand kann das alles auf Anhieb ver-
stehen!)

Alles Gute für Euch!

ole
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  #3  
Alt 20.04.2004, 15:40
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Standard Thrombose durch Chemo?

Hallo Stella,

Thrombosen sind leider eine der häufigsten NEbenerscheinungen bei PAnkreas Carcinomen. Das Pankreascarcinom hat aufgrund seiner Tumorbiologie eine NEigung zu Thrombosen. Diese treten insbesondere rund um den Primärtumor (also in allen großen Gefäßen im Bauchraum ) auf, können aber auch sonst überall auftreten. Mit der Chemo selbst hat das nichts zu tun und ist sicher kein Grund die Chemo zu wechseln, wenn Dein Mann sonst gut anspricht. Was man auf jeden fall tun sollte, um weitere Thrombosen zu verhindern, ist ein blutverdünnendes Mittel zu geben z.B: Fraxiparin. Das muß er sich einmal täglich ins Unterhautfettgewebe spritzen und senkt dadurch sein Risiko deutlich.
Euch alles alles Gute
Gruß Monika
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  #4  
Alt 20.04.2004, 17:18
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Standard Thrombose durch Chemo?

Hallo Ole und Monika,

danke für Eure Antworten. Heute waren wir wieder im KH zur Chemo, vorab wurde der Hals per Doppler untersucht, was auch immer dort ist und die Schwellungen im Hals und im Gesicht verursacht, es ist keine Thrombose. So bleibt es "nur" bei den dreien im Bein, die wir aber meinen, schon im Griff zu haben. Im Hals ist irgendeine Vene zu dick, eine andere dafür viel zu dünn, evtl. eine Venenklappe degeneriert, mit anderen Worten, der Arzt weiß nicht, was er da sieht. Das ist uns aber egal, Hauptsache nicht noch eine Thrombose. Der heute anwesende Onkologe tippte einfach nur auf eine starke Chemoreaktion, die wir in dieser speziellen Form ausnahmsweise noch nicht kannten. Man kriegt nur einfach Angst, wenn das Gesicht anschwillt, daß es fast entstellend wirkt.
Ein anderer Onkologe hat uns auch schon einmal gesagt, daß dieser Tumor Thrombosen verursachen kann, viele Leute erst dadurch auf den Tumor als Ursache stoßen. Aber ich denke mir, der Tumor war doch schon viel länger da? Spritzen muß sich mein Mann schon seit vielen Wochen, wir haben nun seit letzter Woche ein ganz neues Präparat, Innohep, das hoffentlich nun anschlägt. Die Chemo jedenfalls konnte heute durchgeführt werden. Ist ja auch schon was.

Liebe Grüße,

Stella
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  #5  
Alt 20.04.2004, 20:42
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Standard Thrombose durch Chemo?

Guter Link dazu, aber sehr wissenschaftlich:
http://www.surgicaloncology.de/index...mbophilie.html
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  #6  
Alt 21.04.2004, 20:27
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Standard Thrombose durch Chemo?

Danke keiner,

auch wenn ich natürlich nicht alles verstanden habe, war das sehr informativ. Warum können Ärzte ihren Patienten so etwas nicht auch erklären? Schade, daß die Kommunikation mit den Ärzten und deren Kommunikation untereinander nicht so erstklassig funktioniert, wie dieses Selbsthilfe-Forum!

Liebe Grüße,

Stella
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  #7  
Alt 22.04.2004, 08:59
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Standard Thrombose durch Chemo?

Stella,

ich habe leider den Eindruck dass viele Ärzte 1. auch nicht allen wissen (ist ja noch verständlich) und 2. von ihrem bisherigen Standpunkt niemals abweichen würden. So nach dem Motto "meine Meinung ist richtig, der Kollege spinnt"

Vom Onkologen wurde meinem Vater Heparin verschrieben, eben wegen der Thrombosegefahr. Als das alle war sollte der Hausarzt das wieder verschreiben. Das war ein Theater. Er hatte es schriftlich vom Onkologen das er das Heparin bekommen soll, trotz Bewegung usw. Aber er sah das nicht ein: wörtlch hat er gasgt er kenne genug Patienten die sind 100 Jahre geworden und haben nie Heparin bekommen... da fehlts dann auch noch ganz gewaltig an der psychologischen Fähigkeit.
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  #8  
Alt 22.04.2004, 10:45
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Standard Thrombose durch Chemo?

... sowas kann ich leider nur bestätigen!

Das was "keiner" geschrieben hat. Aber ich habe mich
über die Hausärzte ja schon auf Seite 3 in meinen "10
Tipps..." ausgelassen....

Alles Gute an Euch!

ole
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  #9  
Alt 22.04.2004, 14:52
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Standard Thrombose durch Chemo?

Hallo keiner und Ole!

Der Hausarzt ist bei uns das am besten funktionierende Glied in der ganzen Kette! Für ihn muß ich wirklich eine Lanze brechen! Nicht nur, daß er der erste war, der meinem Mann Heparin verschrieben hat, er hat uns sofort nach Diagnosestellung mit immunstärkenden Mitteln, Zink und Selen versorgt und bei Schmerzen einen Schmerztherapieplan aufgestellt, daß unser Onkologe baff erstaunt war. Mein Mann kann jederzeit in der Praxis antanzen, muß niemals ins Wartezimmer, wegen der Ansteckungsgefahr, und bekommt alles, was Körper und Seele gut tut (Massagen, etc.). Ehrlich gerührt waren wir allerdings, als er meinem Mann das Buch von Simonton (Wieder gesund werden) geschenkt hat. Also, es gibt überall solche und solche. Daß wir einen absoluten Ausnahmearzt haben, dessen sind wir uns bewußt und genießen es sehr.

Liebe Grüße und viele Sonnenstrahlen für die Seele

Stella
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