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  #1  
Alt 16.01.2006, 12:25
dicke dicke ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
Beiträge: 14
Standard Das Recht NEIN zu sagen

Ende 2001 hatte meine Mutter Darmkrebs ,es kam die OP alles verlief super.
So früh erkannt worden brauchte keine CHEMO .Mir war nicht klar wie krank
meine Mutter war. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen immer oK.Frühjahr 2003 hatte sie eine Erkältung,der Husten ging nicht weg.LUNGENKREBS ich wußte sofort meine Mutter stirbt.Sie war nicht nur meine Mutter , auch meine beste Freundin. Wir waren immer zusammen. Es folgten 8 Monate harten Kampf ,um das Recht NEIN zu sagen ,gegen Behandlung und Therapien.Sie wurde an Lunge operiert im August 03 ,sie erholte sich nicht. Dann sollte eine CHEMO folgen,sie wollte und könnte nicht mehr.Sie hatte nicht mehr die Kraft NEIN zu sagen also tat ich es.Im Nov. 03 kam sie ins Krankenhaus . Der erste Arzt der uns klar sagte :Ihre Mutter stirbt.Januar 04 wollte meine Mutter NACHHAUSE ZUM STERBEN.Acht Tage war sie Zuhause , ich habe sie gepflegt und bis zum letzten Atemzug begleitet.Es hat mir viel gegeben dies zu tun aber es hat mir auch viel genommen.Am 07.Feb.ist das zwei Jahre her,ich bin so traurig ,geh damit schlafen und steh damit auf.Familie und Freunde sind da aber es hilft nicht wirklich.
DICKE

Geändert von dicke (16.01.2006 um 12:31 Uhr) Grund: wort vergessen
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  #2  
Alt 16.01.2006, 12:50
Britta66 Britta66 ist offline
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Registriert seit: 05.01.2006
Beiträge: 21
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo "Dicke"
Denke deine Worte sind vielen hier aus der Seele gesprochen.
Man muss damit Leben,nur wie???????????????????????
Der Schmerz des Verlustes wird Grösser statt kleiner,so jedenfalls ist meine Erfahrung.
Sei froh das Du bei Ihr gewsen bist.Das kann euch keiner nehmen.
Lieber Gruss Britta
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  #3  
Alt 16.01.2006, 12:55
anny anny ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Dicke,

drück dich und ja,das Recht Schwerkranker und Sterbender ist auch NEIN sagen zu dürfen oder wenn es in diesem Moment nicht mehr möglich ist,dann sollten es die Angehörigen dürfen.

Meine Mum wurde in ihrer Krankheit zu meiner Freundin sie fehlt an allen Ecken aber dennoch versuche ich oder habe ich gelernt ohne sie weiterzuleben.

Trauer dauert unterschiedlich lange,individuell....es gibt keine Vorlagen wie lange ein Mensch trauern darf,sollte.........das darf jeder für sich entscheiden.
Nur,gesunde Trauer bringt dich vorwärts,damit meine ich,versuche nicht krampfhaft festzuhalten.
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten.

Liebe Grüße
anny
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  #4  
Alt 16.01.2006, 14:49
dicke dicke ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
Beiträge: 14
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Britta 66

Danke
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  #5  
Alt 16.01.2006, 15:11
dicke dicke ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
Beiträge: 14
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

HALLO anny

Danke das du dich gemeldet hast.
Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid
Ich habe das Gefühl das ich mich immer auf der selben Stelle bewege und um mich herum geht alles so weiter als sei nichts geschehen.Meine Mutter war immer für alle da hat immer nur für andere gelebt.Ist meine Mutter vergessen? Wie kann ich lernen zu akzeptieren das andere meine Mutter vergessen?
Viele Menschen weichen mir aus, weil sie wissen das meine Mutter immer Thema bei mir ist.Ich kann so vieles nicht hinter mir lassen,die harte Zeit der Pflege keiner von denen weiß wie schlimm das war


DEINE DICKE
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  #6  
Alt 16.01.2006, 18:18
nessie nessie ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 110
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Dicke,
nein, kein Mensch kann nachvollziehen was wir durchgemacht haben. Ein offenes Ohr findet man leider nur bei Gleichgesinnten und das macht dieses Forum so wichtig.
Mein Papa ist im November von uns gegangen und nachdem es mir in den ersten Wochen noch recht gut ging, habe auch ich das Gefühl, es geht jetzt ständig bergab. Die Welt läuft weiter und ich möchte die Zeit zurückdrehen. Ich möchte ihn wiederhaben !
Ich möchte auch darüber reden. Es beschäftigt mich in jeder freien ruhigen Minute. Mich überkommt eine unglaubliche Traurigkeit, aber die Zeit läuft weiter.
Ich weiß auch, es geht ihm jetzt besser. Dennoch ist der Verlust kaum zu verkraften.
Ein offenes Ohr....... ja das würde helfen. Wenn ich mit jemanden einfach nur darüber reden könnte. Erzählen, wie sehr er mir jetzt fehlt.
Oder wie schlimm die letzten Wochen waren und das man auch nachvollziehen kann, wie schwer das alles für mich war. Wenn ich von Papa nach Hause gefahren war, hab ich im Auto gesessen und lauthals geweint und geweint und geweint. Es war so unwirklich und grausam, meinen Papa leiden zu sehen.
Und jetzt ? Jetzt ist es unwirklich und grausam, weil er nicht mehr da ist. Einfach nicht mehr da. Ich kann ihn nicht mehr in den Arm nehmen, ihn einen tüschi geben, ihn massieren oder was ich sonst noch alles gerne wieder tun würde.
Nein, wie es uns geht, kann keiner nachvollziehen. Keiner sieht unsere Tränen. Keiner fragt mehr : wie geht es dir ? kommst du klar ? kann ich dir helfen ? zuhören ? Es läuft so weiter, als wenn er nie da war !!! Aber für mich war und ist er da !!!

Lieben Gruß

Nessie
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  #7  
Alt 16.01.2006, 21:49
dicke dicke ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
Beiträge: 14
Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo Nessie

Das mit deinem dad tut mir sehr leid.
Das es am Anfang einem gut geht kenne ich.Als meine Mutter nach Stunden des Todeskampf endlich eingeschlafen war,fühlte ich eine Art Freude und könnte nicht weinen.Geschwister und Verwandte kamen um sich zu verabschieden.Ich weinte nicht,das haben viele nicht verstanden.
Bei der Trauerfeier weinte ich nicht ,ich wollte meine Mutter mit einer großen Feier verabschieden damit alle merkten wer da gestorben ist.Jemand sagte ich wüßte nicht wenn ich verloren hätte. Wenn man nicht so reagiert wie erwartet ist es falsch.Wochen später kam der Zusammenbruch ich verlor jeden Halt,selbst meine drei Kinder könnten mich nicht trösten.Das einzige was hilft viel drüber reden,aber mit wem?????? Ich habe eine Freundin die mich in der Zeit begleitet hat ,ich habe ihr viel zu verdanken.Sie ist die einzige die mich verstanden hat und heute noch versteht.
Es werden noch viele Tage der Leere kommen ich wünsche dir viel KRAFT

DICKE
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