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  #31  
Alt 24.06.2008, 20:41
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***anja*** ***anja*** ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Hallo an alle ,
heute ist dann doch wieder so ein Tag wo ich eigentlich nicht so stark bin wie ich gerne wäre.
Man hat meiner Schwester heute mit einer Punktion 700 ml Flüssigkeit aus der Lunge abgezogen - trotzdem hat sie eine schlimme Atemnot - sie kann kaum sprechen und ist völlig verängstigt.
Mittlerweile sind es über 2,5 Liter die ihr entweder abgezogen wurden oder über die Drainage abgelaufen sind.
Morgen bekommt die die 1. Bestrahlung und sie ist schon jetzt am Ende ihrer Kräfte - mit den Nerven völlig fertig und am Ende .
Sie weint ununterbrochen und läßt sich kaum beruhigen.Dieses ständige Auf und Ab macht einen völlig verrückt....
Wenn ich da bin rede ich in aller Ruhe mit Ihr - höre zu und versuche ihr Ängste zu nehmen, vor allem im Bezug auf Untersuchungen ( sie ist in der Hinsicht sehr ängstlich) und trotzdem geht es ihr schlecht.
Ich denke Sie hat ein großes Problem, dass sie sehr psychisch belastet und blockt .... Sie hat einen Sohn ( 20 JAhre alt) der sich nun gar nicht bei ihr blicken läßt - seit 6 tagen hat er sich nicht mal per Telefon bei ihr gemeldet !!!
Wir - der Rest der nahen Verwandtschaft - haben versucht mit ihm zu reden - zwecklos!
Nein - es ist nicht so dass er ein Problem damit hat, dass seine Mutter krank ist oder Angst vor dem was sie hat - ES INTERESSIERT IHN EINFACH NICHT !!!
Sie hängt aber an ihm - auch wenn er ein ziemlich schwieriger Zeitgenosse ist und auch die letzten Jahre war - es gab immer ziemliche Probleme mit ihm - so kann er doch nicht mit ihr umgehen. Sie und ihr Mann haben immer die Kohlen für ihn aus dem Feuer geholt - egal was er angestellt hatte ...
Solange dass nicht annähernd geklärt ist wird es schwer, dass sie anfangen kann zu kämpfen oder sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen !!
Liebe Grüße
Anja
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  #32  
Alt 24.06.2008, 21:32
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,

mensch, wie schlimm. Ich kann mir gut vorstellen, wie ohnmächtig und hilflos ihr euch fühlen müsst. Das Verhalten deines Neffen ist natürlich weder zu verstehen noch nachvollziehbar.

Gibt es denn jemanden in der Familie, der an ihn herankommt, auf den er hört? Ich bin sicher, in dem Alter ist Coolness Fassade. Es ist nicht leicht diese Fassade zum Bröckeln zu bringen. Er kann vielleicht keine Angst und Fürsorge zeigen, weil er sich selbst dann für schwach halten würde.

Das tut mir so leid...

Ich nehm dich einfach in den Arm und schicke dir viel Kraft
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Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #33  
Alt 25.06.2008, 09:53
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,

mir fehlen die Worte. Ich war 15 als ich mich der Erkrankung meines Vaters stellen musste. Ich kann soetwas weder nachvollziehen noch auf irgendeine Weise entschuldigen. Wenn er sich so wehrt, dann ist es wirklich schwer für Euch. Und schlimm es zu sehen.

Was Deine Schwester angeht: Es gibt in fast jedem KH einen psychoonkologen. Die kennen sich mit der Erkrankung Krebs aus und sind Psychologen. Die finden oft und gut einen Weg zum Patienten, manchmal ist es auch leichter mit einer fremden Person zu sprechen weil Krebserkrankte sehr oft mit ihren echten Sorgen und Ängsten Angehörige und Freunde nicht belasten wollen. Bitte, wenn Du meinst das könnte, evtl... vielleicht... dann frag im KH danach. Ich habe bisher zwei kennengelernt. Beide waren sehr gut, sehr herzlich, sehr menschlich.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #34  
Alt 25.06.2008, 13:01
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***anja*** ***anja*** ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Danke Euch beiden für Eure Antworten .-- ihr glaubt nicht, wie sehr mir dass zur Zeit hilft all dass durchzustehen!

Seid dafür auch alle mal gaaaaanz lieb
Uns allen fehlen echt die Wort über dieses Verhalten eines 22 Jährigen ( ich hatte mich vorhin bei seinem Alter vertippt...)
Aber so ist er und so war er schon immer -egoistisch wie kein Zweiter und sehr, sehr kalt!
Für mich eigentlich unverständlich dass er so ist - aber das Leben geht ja bekanntlich seltsame Wege!
Ich werde heute mit meinem Ältesten - er ist auch 22 Jahre alt und das Patenkind meiner Schwester in die Klinik fahren --- mein Sohn ist so ganz anders - sensibel , verständnisvoll und ein Schatz ! Ich hoffe wenn ich mit ihm komme wird es ihr auch ein wenig helfen - mit meinen anderen 4 Kindern ( 19 Jahre , 16 Jahre, 13 + 12 Jahre) werde ich - vorausgesetzt sie kommt wirklich am freitag für ein paar TAge nach HAuse - dann am Wochenende zu ihr fahren.
Wir sind alle zur Zeit am überlegen wer noch einen Zugang zu meinem Neffen bekommen kann um ihn ein wenig wach zu rütteln - ich hoffe wir werden fündig!!
Es ist unvorstellbar schwer für sie, das ihr einziges Kind sie so sehr im Stich lässt- es bricht mir einfach das Herz !

an Engel07 --- ich denke nicht, dass es bei ihm die Angst zeigt --- er istt einfach so -. er war es schon immer - ihn kann nichts berühren - alles läßt ihn kalt- er macht sein Ding ( und das dazu auch noch sehr schlecht!) alles andere interessiert ihn nicht ! das tut weh !

an bibi - danke für den Tipp, ich werde mich heute in der Klinik mal erkundigen ob es dort einen Psychoonkologen gibt - das wäre eine sehr gute Kombination ( ich wusste nicht dass es eine solche Berufsgruppe gibt)
Ansonsten werde ich es mit dem Sozialdienst der Klinik versuchen... jeder Strohhalm zählt im Moment.
Dazu kommt , dass es meiner Schwester einfach nicht besser geht - sie hat unheimliche Atemprobleme - ich habe den Eindrucke es wird immer schlimmer - sie kann ohne Sauerstoff NICHTS MEHR !!!
Ich bin gespannt wie sie heute die 1. Bestrahlung wegsteckt ....
Sie tut mir so unsagbar leid .........
Auch wenn wir anderen alle zu ihr stehen und sie unterstützen -- ihr Sohn fehlt und das ist - glaube ich - ein wichtiger Baustein für ihre Psyche und damit auch für alles andere
Liebe Grüße an Euch alle
Anja
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  #35  
Alt 25.06.2008, 13:16
östel östel ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja, Du hast geschrieben sie bekommt Schmerzmittel nach Bedarf. Gibts da eine Plan, also eigentlich sollte sie schmerzfrei gehalten werden können. Eigentlich....Also Schmerzmitteleinnahme bevor die Schmerzen auftreten. Wird Morphin mit Antidepressivum kombiniert? Ausreichend Morpin müsste es eigentlich schaffen die Luftnot in Grenzen zu halten. Alles über Schmerztherapie findest Du in einem blauen Heft der Krebshilfe. Wenn Deine Schwester ängstlich ist und solchen Kummer mit ihrem Sohn hat spielen die seelischen Schmerzen natürlich noch eine Rolle. Oft hilft eine vorrübergehende Unterbringung auf einer Palliativstation. Ich würde das mal bei den Ärzten und beim Psychoonkologen ansprechen. mitfühlende Grüsse regina
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  #36  
Alt 25.06.2008, 13:17
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,

für mich, wie für viele hier unvorstellbar, nicht nachvollziehbar, was Dein Neffe mit seiner Ignoranz der eigenen Mama antut.

Da ist guter Rat wirklich teuer - aber eines weiß ich sicherlich - auch wenn es Deiner Schwester ungemein weh tut, und sie sein Verhalten nicht gutheißt bedeutet das noch lange nicht, dass sie die gleiche Verbitterung ihm gegenüber empfindet, wie andere Familienmitglieder. Was ich damit sagen will - ich würde das Thema in negativer Hinsicht nicht zu sehr vertiefen, wenn ihr miteinander redet. Denn jede negative Bestätigung gibt ihr sicher einen Stich ins Herz. Auch wenn sie als Mama um die schlechten Eigenschaften des Sohnes weiß, bin ich sicher, dass sie ihr Kind uneingeschränkt lieb hat. Ich würde versuchen ihr Mut dahingehend zu machen, dass er sicherlich bald kommt oder sich meldet. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er sie überhaupt gar nicht mehr besuchen wird. Oft haben ja Menschen gleichen Alters einen recht guten Zugang zueinander - wohingegen Onkel, Tante etc. bei so schwierigen Themen mit sämtlichen guten Zureden eher Widerstand erzeugen - wie wäre es denn, wenn Dein Sohn mal versucht mit ihm zu reden?

Ich würde mir für Deine Schwester wünschen, dass sie alsbald das bekommt, was ihr das Ertragen der Krankheit leichter macht. Und wenn es halt der Sohn ist, der bei ihr sein soll, dann wünsche ich mir das für Euch von ganzem Herzen.


Liebe Grüße

Annika
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  #37  
Alt 25.06.2008, 13:22
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Die Palliativstation ist ein sehr guter Hinweis. Ich habe mir vor zwei Wochen eine angesehen. Sehr herzliche, warme Atmosphäre. ziel der palliativstation ist es, den Patienten schmerzfrei einzustellen. Das dauert eine Weile. aber eben aufgrund dessen, dass die Menschen, die dort eingeliefert werden, ein schweres Schicksal haben, war zumindest unsere sowas von herzlich eingerichtiet. Wie eine WG. Mit offenem Wohnzimmer, jedes Zimmer Zugang zu einer eingenen Terasse, mit dem Bett konnte man raus auf die Terasse.

Da hab ich gar nciht mehr dran gedacht.
Und REgina hat Recht. Schmerzen muss keiner haben. Ist so. Vielleicht sagt sie auch zu wenig. Bitte gleiche doch mal den Info Stand der Ärzte ab. Meine Mom denkt immer das müsse man aushalten und sagt den Ärzten nichts.
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  #38  
Alt 25.06.2008, 14:23
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Also ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich ein Sohn so GAR NICHT für seine Mutter interessiert - es sei denn es stehen wirklich schwere Dinge zwischen den Beiden was aber nicht so klingt so wie Du schreibst

Kann es sein, dass er vielleicht die Situation nicht erkennt? Sie nicht wahr haben will und handelt wie die berühmten drei Affen? Du weißt schon: So lange ich nicht hin gehe und sehe wie schlecht es ihr geht solange geht es ihr auch nicht schlecht?

Mein Papa lag ja letztes Jahr auch lange im Krankenhaus. Und mein Bruder und ich haben z.Bsp. ganz unterschiedlich reagiert. Ich wollte immer bei ihm sein usw... Nun mein Bruder war während mein Papa im Krankenhaus war sogar bei einem Karatelehrgang in Italien für eine Woche. Er wollte auch nicht informiert werden über jeden schxxx - genau genommen sollte ich mich nur melden wenn es ernste Komplikationen gegeben hätte.
Ich konnte dieses Verhalten nicht nachvollziehen, habe es akzeptiert. Es war für mich o.k. das er gefahren ist über das eine oder andere Detail hätten wir uns unterhalten können.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat mein Bruder mir "gestanden", dass er die Situation lange nicht richtig eingeschätzt hat, sie auch nicht wahr haben wollte. Dass er hätte mehr tun können aber das gar nicht wollte / konnte...


Nun für Außenstehende auch für uns sah das lange anders aus, eher nach: Was interessiert mich das?

Wenn Ihr niemanden habt, der Zugang zu Deinem Neffen findet also niemanden dem er zuhört, gäbe es noch die Möglichkeit ihm einen Brief zu schreiben - zumindest Du oder einer von Euch hat dann alles gesagt was auf der Seele brennt. Selbst wenn er nicht zum sofortigen Besuch der Mutter führt dann regt er vielleicht zum Nachdenken an. Was in diesem Fall wahrscheinlich schon der erste wichtige Schritt ist...

Bezüglich der Schmerztherapie ist den Worten meiner Vorredner nichts mehr hinzuzufügen. Viele scheuen sich auf Grund falscher Ängste. Aber den Schmerzkreislauf zu durchbrechen ist oberstes Ziel. Also schon vorher Mittel nehmen. Der Körper kann sich Schmerzen übrigens auch merken, was eine anständige Therapie schwieriger machen kann, wenn man sich mehr zumutet als man muss.

In diesem Sinne wünsche Euch alles Gute
Sandra
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Danke!!!
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Geändert von Mae-Geri (25.06.2008 um 14:25 Uhr) Grund: kleine Ergänzung
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  #39  
Alt 25.06.2008, 14:33
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Da kann ich nur zustimmen, vor allem was "der Körper merkt sich Schmerzen" angeht. Daher kommt es auch, dass manche Patienten, die zuhause z. B. vor der Chemo immer eine Tasse Kaffe trinken, die Übelkeit schon beim Kaffe entwickeln. Heikle Kombi zwischen Körper und Psyche die man besser erst gar nicht lernt.

Den Brief finde ich eine oberklasse gute Idee. Ich denke sogar, wenn ihr wollt, dass die Mauer einbricht, dann schreibt einen gnadenlos offenen, ehrlichen Brief. Ganz ohne Vorwürfe, aber verschönert nichts, sagt ihm wies steht und wie sehr er seiner Mutter fehlt. Wie sehr sie ihn braucht.

Dann hat er die Chance, so zu reagieren wie er es möchte, er hört die Wahrheit und kann den Brief immer wieder auf Seite legen. Ähnlich dem Affen in einem Film der den Stein anhebt, die Schlange sieht und in Ohnmacht fällt. Kaum wieder bei sich, hebt er den Stein fällt in Ohnmacht.... Was ich meine ist, er kann selbst überlegen wieviel er sich in welcher Zeit stellt. Er kann sein Tempo bestimmen. Ich würde glaube ich jetzt aber nicht mehr langsam beginnen ihn ins Boot zu holen. Er muss jetzt schnell alles wissen. Selbst entscheiden wie er sich verhält. Und mit aller Konsequenz dazu stehen.

Ganz davon abgesehen, ihr habt dann auch alles getan was möglich ist. Das finde ich auch wichtig. ich glaube, ihr Sohn weiß nicht wie wichtig er ist. Und gerade ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Männer (so sorry) sich die Situation gerne etwas weicher denken bis sie so viele Fakten um die Ohren haben dass diese WEg versperrt ist.

Eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen dass ein Kind dazu in der Lage sein kann, so gänzlich abzuschließen. Egal was war.
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  #40  
Alt 25.06.2008, 14:37
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Hallo an alle ,
an regina,
danke auch für deine Antwort
Sie bekommt mittlerweile Morphium . Die Schwestern haben es ihr zuerst als " Hustensaft" ( unglaublich aber wahr!!) gegeben - sie sollte ja nach dem Legen der Drainage nicht Husten - sie bekam aber 2 Medikamente gemischt- eben den Hustensaft und dazu Morphium - das wurde uns dann nach mehrmaligem Nachfragen ( denn Hustensaft verursacht in der geringen Menge bestimmt keine Verstopfung, macht schläfrig oder sorg für leichte Verwirrung) - ich fand das echt unglaublich - da kann man doch ehrlich mit umgehen , oder ??Ein Antidepressivum bekommt sie ( unserers Wissens nach) nicht - wäre aber ein Punkt über den man zur Zeit echt nachdenken sollte!
Das blaue Heft von der deutschen Krebshilfe habe ich vor ein paar Tagen bekommen und bin gerade am lesen.
Auch der Hinweis auf die Palliativstation ist sehr hilfreich, ich werde mich mal umhören ob es hier solche Einrichtungen gibt.
zu Annika,
ja- es ist einfach unvorstellbar.
Er war letzte Woche ein einziges mal in der Klinik - er wollte Geld!!!!!!
Hat aber dann gleich gesagt dass er das nächste Mal dann aber sein Geld woanders abholen möchte ( selbstverschuldet Arbeitslos, verschuldet und einfach nur dumm dumm dumm!!) Er "haust" in einer eigenen kleinen Wohnung in die keiner rein darf !
Wir sprechen das Thema "Sohn" gar nicht mehr an , es ist aber zur Zeit das große Thema bei meiner Schwester sie jammert richtig nach ihm - er ruft ja nicht mal an !
Seit 7 tagen hat sie ihn nicht mehr gesehen oder gehört und es ist sehr schwer dieses Thema zu umgehen oder eben nicht darauf einzugehen - man muss immer abschalten und seine eigene Wut auf ihn außen vor lassen !!---
Mein Sohn hat schon vor Jahren jeden Kontakt zu seinem Cousin abgebrochen , weil er mit seinem Lebenswandel so gar nichts anfangen konnte und bis heute nicht kann - die beiden sind so verschieden wie man nur sein kann - wenn es die einzige Möglichkeit wäre , würden wir aber auch dass probieren.

zu bibi,
dass mit den Schmerzen geht zur Zeit, es ist die akute Atemnot die uns allen Angst macht , sie kann kaum noch sprechen - es hört sich immer an als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich.
Nach 2-3 Sätzen ist Schluss --- und das alles mit hochdosiertem Sauerstoff ( ständig!)
Wie gehst Du denn mit Deiner Mom um, wenn sie versucht alles auszuhalten ?? Da steht man doch dann auch ziemlich hilflos dabei, oder ???

An Euch alle...
ihr habt selbst alle Euer Schicksal und ich finde es einfach beruhigend, wenn ich Eure lieben Zeilen - mit soviel Gefühl und Herz geschrieben , lese - gemischt mit Ehrlichkeit und Hilfe - dann bin ich soooo froh dass ich hier angekommen bin.
Danke dafür .
Liebe Grüße an Euch alle
Anja
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  #41  
Alt 25.06.2008, 14:45
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Sandra,
SUPER IDEE !!!!!!!!!!!
Dass könnte wirklich helfen - ich werde das jetzt gleich mit meiner anderen Schwester durchsprechen und wir werden dann wirklich Klartext schreiben.
Das ist eigentlich genau dass was ich möchte - ihm sagen was los ist und er begreifen muss, dass seine Mutter nicht nur eine Grippe hat - ihn braucht und er sich überlegen soll was er tut, bzw. tun oder nicht tun möchte - das weiß ich nach dem Lesen Deiner Zeilen!
Und wenn er vielleicht auch nur diesen Weg geht und seiner Mutter einen Brief schreibt --- wer weiß.Alles ist besser als nichts.
Du hast es geschafft , dass ich eine Perspektive wie man dieses Problem angehen kann - Lösen kann es dann wohl nur mein Neffe selbst .
Aber die Möglichkeit soll er bekommen !
Vor allem kann er diesen Brief dann immer wieder lesen, das ist nicht so vergänglich wie ein Gespräch.
Also - ran ans Telefon, dann ins Auto , 30 Kilometer fahren und einen Brief schreiben !
Melde mich dann heute Abend mit dem Ergebnis!
Danke und sei für diese Idee
Anja
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  #42  
Alt 25.06.2008, 14:52
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,
habe gerade mal Deine ganzen Schreiben gelesen und bin im Moment mehr als wütend wegen diesem "Sohn", sofern er diesen Namen verdient. Eigentlich neige ich ja mehr dazu, für jeden eine Entschuldigung zu suchen, nach dem Motto: jeder hat seine Geschichte und es gibt Gründe, wenn jemand so ist. Doch hier reißt bei mir einfach der Faden. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder jemand erklärt ihm, wie ernst die Lage ist und ob er sich eigentlich klar darüber ist, was er seiner Mutter mit seinem Verhalten antut. Er wird sich ja mal einige Zeit zusammenreißen können und wenigstens so tun können als ob. Einmal die Woche wäre ja schon was. Schließlich wäre er ohne seine Mutter gar nicht auf der Welt und ohne die Unterstützung von ihr über die ganzen Jahre, vielleicht auch nicht. Sollte auch das bei ihm keine Einsicht zeigen, könnte man (was ich sehr traurig finde) nur noch versuchen, ihn mit Geld (scheint ja sein einziger Gedanke) dazu zu bringen, dass er wenigstens seiner Mutter vorspielt, dass sie ihm am Herzen liegt. Ich weiß, die Idee ist makaber. Aber wenn ich mir vorstelle, wie die arme Frau da liegt und auf ihren Sohn wartet, finde ich das einfach grausam. Sie tut mir so leid. Es würde bestimmt auch ihren Zustand verbessern, wenn der Sohn sich wenigstens einmal die Woche blicken lassen würde.
Also mir fehlen einfach vor Wut im Moment die Worte
Einstweilen mitfühlende Grüße
Mapa
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  #43  
Alt 26.06.2008, 11:38
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Hallo Mapa,
ja - das stimmt - es gibt eigentlich keine Entschuldigung für sein Verhalten !
Ich wollte eigentlich heute - mit meiner anderen Schwester einen Brief an ihn schreiben - damit werden wir jetzt erst mal warten - denn:
als ich gestern in die Klinik kam saß er am Bett meiner Schwester !!!!!!!!!!!!!!!
Allerdings - wie sich nachher herausstellte brauchte er Geld, Zigaretten und Benzin !!
Das waren seine wahren Gründe für seinen Besuch - ich habe ihn dann einfach mal gebeten mit mir vor die Tür zu kommen !
Da habe ich ihm dann alles gesagt, was mir auf dem Herzen lag - dass er seine Mutter unterstützen soll - und wenn er nur mal anruft- das sollte sogar er hinbekommen , ich habe ihm auch gesagt WIE KRANK seine Mutter ist und dass er sich einfach mal Gedanken darüber machen soll!
Er stand da uns ich habe gemerkt dass ihm dass alles sonstwo vorbei geht !
er grinst!!!!! mir ins Gesicht und sagt - MIR DOCH ALLES SCHXX EGAL !!
Mein Schwager ist kurz davor in fallen zu lassen --- ich denke wir müssen einfach mal abwarten was passiert ... Ich möchte eigentlich für mich jetzt mit diesem Ar... abschließen weil ich meinen Kopf frei brauche und alle Kraft für andere Dinge brauche..
Es ist einfach nur UNGLAUBLICH was der sich da erlaubt --- man steht dann da und ist einfach nur sprachlos und völlig platt!
Liebe Grüße
Anja
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  #44  
Alt 26.06.2008, 11:48
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Jetzt nochmal an Euch alle:
also - was die Diagnose angeht hatte mein Schwager wohl einiges falsch verstanden- ich hatte gestern das große Glück mit jemandem von der Station sprechen zu können - Sie kam auf mich zu und wollte das Gespräch mit mir !!
Ich habe dann ganz offen reden können und habe auch nach der genauen Diagnose gefragt.
Es ist ein nicht kleinzelliger Lungenkrebs : Adenokarzionom IIIB - nicht operabel , mit Knochen - Leber - Lungen und Rippenfellmetastasen.
Die Metastase im Hüftknochen hat bereits den Knochen stark geschädigt - deshalb wurde auch die Strahlentherapie vorgezogen - weil man Angst hat, dass der Knochen bricht !
Die Chemo wird erstmal sehr niedrig dosiert gestartet - mit welchen Medikamenten steht noch nicht fest.
Sie sagte mir auch, dass der Krebs bereits sehr weit fortgeschritten sei und man auch über die anschließende Sterbebegleitung ( zu Hause oder Hospitz) nachdenken sollte !!!!!!!!!!
Die Ärzte wissen auch, dass meine Schwester in einem sehr schlechten Allgemeinzustand ist - sie bekommt zur Zeit 4 Liter Sauerstoff ( vor 7 Tagen war es 1 Liter!!) - deshalb wird alles langsam angegangen....
Es wurde jetzt auch ein Antrag auf Pflege bei der Krankenkasse gestellt ---
Es ist aber immer noch nicht sicher ob sie nun für ein paar tage nach Hause darf ( kann/soll) oder nicht - mir wäre wohler sie würde in dem Zustand in der Klinik bleiben !
Da es ja nun doch eine etwas andere Diagnose ist wäre ich Euch dankbar, wenn ihr mir dazu ein paar Infos geben könntet.
Danke und liebe Grüße an alle
Anja
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  #45  
Alt 26.06.2008, 12:16
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: MEINE SCHWESTER HAT LUNGENKREBS...was kann ich tun ???

Liebe Anja,
für den Sohn fehlen mir immer noch die Worte. Dass Dein Schwager ihn fallen lässt, glaube ich zwar nicht, weil es eben doch der Sohn ist und das bindet. Auch wenn er mit dem Verhalten nicht einverstanden ist. Zumindest könnte er aber dafür sorgen, dass er keinerlei finanzielle Unterstützung mehr bekommt. Vielleicht wacht er dann ja auf
Was die Diagnose betrifft, werden Dir hier sicher einige antworten können, die sich selber mit dem Kleinzeller besser auskennen. Soweit ich es beurteilen kann, unter Vorbehalt, sieht es nach palliativen Maßnahmen aus. Das bedeutet, die Lebensqualität solange es geht, zu verbessern und zu erhalten. Letztendlich sieht es so aus, dass diese Art von Tumor sehr hinterhältig und unberechenbar ist. So verläuft die Krankheit bei jedem individuell und die Prognosen, die von Ärzten gestellt werden, treffen nicht immer so zu. Wenn die Ärzte Euch jetzt schon darauf ansprechen, sich um ein Hospiz zu kümmern, solltet Ihr also nicht unbedingt schon das Schlimmste annehmen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zumindest gibt es einige Möglichkeiten noch einiges an Zeit zu gewinnen, um noch länger, als von Ärzten vorausgesagt, einigermaßen erträgliche Zeit zu verbringen. Aber wie schon gesagt, es werden sich noch einige liebe Mitschreiber melden, die sich besser mit dem Kleinzeller auskennen.
Einstweilen mitfühlende Grüße
Mapa
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