Ich benötige Eure Hilfe - Lebermetastasen, OP und jetzt Chemo?

[Carla79]

Hallo zusammen,

ich habe sehr viel in diesem Forum gelesen und gehofft etwas über die Situation von meinem Papa zu erfahren. Habe auch schon einmal geschrieben, aber leider nur eine Antwort erhalten - was wahrscheinlich daran liegt, dass es hier weitaus schlimmere Fälle von Lebermetastasen und Krebs gibt als bei meinem Papa.
Für mich ist meine Welt gerade zusammengebrochen - denn dieser blöde Krebs verfolgt uns nun seit 1,5 Jahren ständig. Papa Darmkrebs, mama Brustkrebs und jetzt Papa Lebermetastasen. Aber nun zu meiner Frage. Mein Papa hatte eine Metastase auf der Leber ca. 3 * 4 cm groß. Diese wurde am vor einer Woche operativ entfernt - ich habe durch das Forum gelernt, dass das schon viel Glück ist, wenn man operieren kann - Papa hat sich so langsam von der Op etwas erholt und kommt jetzt in Kur und muss Chemo machen. Hat irgendjemand eine Ahnung was da auf meinen Papa und meine Familie zukommt? Was passiert bei einer Chemo? Ich höre immer nur - es ist nicht mehr so schlimm wie früher - der eine verträgt es gut und der andere schlecht - hat irgendjemand hier solch eine Situation schon einmal erlebt oder kann mir helfen. ich habe solche angst, dass die Chemo meinen Papa kaputt macht. Bitte helft mir - ich fühle mich gerade sehr alleine. Kann meinem Vater noch geholfen werden? Übertreibe ich? Vielen Dank - Eure Carla

[Mel_1]

Hallo Carla,

ich hab jetzt zwar keine persönlichen Erfahrungen mit Lebermetastasen, aber ich hab lange auf Onkologie gearbeitet und da auch viele chemos gemacht.
Es ist wirklich so, heute sind die chemos nicht mehr so ätzend wie früher.
Es gibt total super Mittel, dass Patienten keine Übelkeit mehr haben und die Nebenwirkungen halten sich auch in Grenzen.
Oft schüttelt es das Blutbild etwas durcheinander, aber auch da gibt es wieder Mittel, die dagegen steuern.

Meine Mama macht seit August Chemo, da sie Lungenkrebs hat, das einzige Problem was sie hat, ist, dass ihr die Haare ausgegangen sind.
ansonsten ist sie fit und man würde nicht meinen, dass sie Chemo bekommt.

Ok, der HB und die Leukos mobbern oft, aber das ist weiter kein Problem.

Dein Papa hat noch alle Chancen dieser Welt, wieder ein gutes Leben zu führen.
Mach Dir nicht so große Sorgen.
LG
Mel

[Elli]

Liebe Carla,

lass Dich mal drücken.
Nur kurz zur Info: eine Chemo dient dazu,evtl. verbliebenen Tumorzellen den Garaus zu machen.
Ich selber habe seit 2001 BK und seit 2006 Lebermetas.Inzwischen sind die Lebermetas dank der Chemotherapie verschwunden.
Ich habe schon einiges an Cocktails "genießen" dürfen,und die Nebenwirkungen sind je nach Medi sehr unterschiedlich.Ich hatte das große Glück,das ich von den Nebenwirkungen verschont geblieben bin. Lediglich ein
paar Zimmperleins haben mir zu schaffen gemacht.
Ich muss allerdings dazu sagen,das ich immer mit Medis vgegen Übelkeit versorgt worden bin,und diese daher vermutlich keine Chance hatte.
Vielleicht kannst Du Dich mal erkundigen,welche Chemo bei Deinem Vater geplant ist. Dann könnte Dir hier jemand genauere Auskunft geben.

Ich persönlich kann nur sagen: Ohne diese ganzen Chemos ging es mir heute nicht so gut.

Ich wünsche Euch alle Kraft und Mut dieser Welt.

Liebe Grüsse
Elli

[Carla79]

Liebe Elli,

vielen Dank für Deine hoffnungsvollen Worte. Dieser sch.. emotionale Krebs. Es ist so schrecklich zu sehen wieviele Menschen davon betroffen sind. Konnte man Deine Lebermestasen operieren? Oder hast du Sie alleine durch Chemo wegbekommen? Ich bewundere Deine Stärke sehr - du machst mir damit wirklich Mut und Hoffnung. Der Arzt meines Vaters hat gesagt, dass immer wieder Metastasen kommen können - durch die Chemo besteht aber evtl. eine kleine Chance, dass vielleicht so schnell keine mehr kommen. Klar, Ärzte legen sich nicht fest.... Ich glaube aber einfach gaaaanz fest, dass er noch ein paar Jahre bei uns bleiben darf. Ich sage Dir bescheid, sobald ich weiß welche Chemo er bekommt. Ich danke Dir vielmals!!!! Carla

[Carla79]

Liebe Mel,

auch Dir vielen, vielen Dank für Deine Antwort. Ihr gebt mir alle sehr viel Mut und Hoffnung. Schön auch von jemandem der auf der Onkologie gearbeitet hat, dass es nicht mehr so schlimm ist. Ich denke an Deine mama und hoffe, dass sie die Chemo weiterhin so gut verträgt

Lasst uns in Kontakt bleiben - es tut gut.

LIeben Gruß

Carla

[Elli]

Hallo Carla,

wäre wirklich toll,wenn Du mal schreiben könntest welche Chemo denn geplannt ist.
Meine Lebermetas sind nur durch die Chemo verschwunden. Die Biester waren allerdings sehr hartnäckig. Ich habe 2006 erst eine Chemo mit Navelbine und Xeloda Tabl. bekommen,und bin dann umgestellt worden auf Taxotere und Xeloda.Und was soll ich Dir sagen: Die Biester haben sich im wahrsten Sinne des Wortes verkrümmelt.Da ich Metas habe,läuft bei mir schon seit Jahren eine palliativ Behandlung. Anfangs habe ich auch gedacht: Na Mahlzeit,das ist es jetzt.Inzwischen sehe ich die ganze Sache etwas lockerer (soweit man so etwas locker sehen kann).Ich sage immer ,ich bin nicht unheilbar krank,sonder nnur chronisch krank.Und seitdem geht es mir besser. Ich werde vermutlich bis an mein Lebensende immer mal wieder Chemos bekommen,aber das schreckt mich auch nicht mehr. Ich vergleiche mich immer mit einem Diabetiker bezw. Herzpatienten. Diese würden auch ohne ihre Meids nicht überleben.Und genauso sehe ich die Sahe bei mir auch. Ohne Medis (Chemos)
könnte ich meiner Familie und meinen Freunden halt nicht mehr auf den Nerv gehen,und das fände ich doch sehr schade (grins).
Weißt Du,ich habe voriges Jahr schon das dritte mal Haare lassen müssen und es geht auch.Inzwischen habe ich allerdings wieder einen frechen Mecki,will damit sagen,die Haare sprießen wieder.Bin sogar Mitte Dezember zum Fotografen und habe Glatzenbilder machen lassen. So ganz professionell.
Sehe echt toll aus. Meine Töchter und der Freund unserer Großen finden
mich sogar echt krass. Fasse dies allerdings als Kompliment auf.

So jetzt muss ich noch mal schenll weiter.

bis dann

Elli