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  #646  
Alt 28.08.2002, 11:40
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Standard lungenkrebs

Liebe Silke,
solche Tage kenne ich auch noch. Alles hat keinen Sinn, man könnte nur heulen, man hat keine Antworten.
Aber glaube mir, jetzt wird vieles von Dir abverlangt. Warum möchte Dein Papa dich nicht sehen? Fühlt er sich so schlecht? Schicke ihm Blumen, kräftige Farbe, damit er wieder etwas buntes sieht im Klinikalltat. Schicke ihm einen Brief, in dem Du ihm sagst, wie lieb Du ihn hast, das gibt ihm Kraft und Du kannst ihm Deine Gefühle zeigen. Bald wird er dich sehen wollen. Geh sofort dann hin, genieße die Zeit!!!
Wenn wir jung sind, noch keine Krankheiten im Familienkreis durchgemacht haben, leben wir sorgenfrei. Jetzt machen wir andere Erfahrungen, die uns ernster werden lassen. Aber ich denke, das gehört dazu. Wir werden dadurch reif, die Dinge des Lebens einfach mal mit einem klaren Blick zu sehen und nicht immer durch eine rosa Brille. Wenn Dir zum Weinen zumute ist, dann weine. Aber sei für Deinen Papa da. Überlege jeden Tag, wie kann ich ihm heute eine Freude machen, ihn überraschen, ihn vielleicht zu einem klitzekleinen Lächeln bringen. Dann hast Du viel geschafft!

Ich wünsche Dir Kraft, die nächste Zeit zu bewältigen und ganz viele Einfälle, für Deinen Papa!!!

Herzliche Grüße
Monika
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  #647  
Alt 28.08.2002, 17:01
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Standard lungenkrebs

Hallo,

bin ganz neu bei Euch und habe erst ein paar Berichte lesen können, da ich wenig Zeit habe ( 2 Jobs, Haushalt und nun eine schwerkranke Mutter, als Einzelkind )und das Internet nur im Büro nutzen kann!

Erstmal bin ich total überrascht, wieviele Menschen doch Krebs haben! Früher ist mir das gar nicht so bewusst gewesen, doch wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, kommt es einem vor, als wär die ganze Umgebung davon betroffen! Man hört es jetzt ständig!Und wenn ich so lese, sind doch viele Angehörige in meinem Alter ( 30 )!!

Ich wünsche natürlich Allen, sehr viel gute Tage und das der ein oder andere geheilt wird - oder wenigstens ein erträgliches Leben führen kann !!!
Mittlerweile kenn sogar ich die vielen Hochs und Tiefs, wenn man nicht weis was einem erwartet, wenn man ins Krankenhaus geht oder anruft!

Im Februar war meine Welt noch in Ordnung und ich dachte so könnte es ewig weitergehen - aber nein, wenn es einem zu Gut geht, dann trifft es ihn doppelt und dreifach!
Erst musste ich meinen 11,5 Jahre!! alten Dobermann sehr schweren Herzens (es war mein Kind - auch wenn es viele nicht verstehen) wegen Knochenkrebs im Juli einschläfern lassen und dann der nächste Schlag: meine Mutter unheibar an Bronchial/Lungenkrebs erkrankt!
Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben !!

Kurz (oder lang) zu meiner Geschichte:
Anfang September 2001 klagte meine Mutter (54)über extreme Müdigkeit und eine Verdickung am Hals bis Schulterbereich (rechts). Sie ging dann auch zum Internisten, der Ihr sagte es wäre wahrscheinlich eine Fettablagerung.Die Schwellung ging natürlich nicht zurück, trotz Gewichtsabnahme. Dann ging Sie wieder zu einem Arzt, der sagte - nix schlimmes, irgendeine Flüssigkeit und schickte Sie wieder heim!
Weihnachten, Silvester vorbei, meine Mutter wurde immer müder, also wieder zum Arzt - diesmal zu unserem Hausarzt (eigentlich Pillendokter für Grippe und so) diesmal nur! wegen Müdigkeit und so im Gespräch erwähnt sie die sogenannte Fettablagerung. Also hat er Sie abgetastet und sagt - komisch, das ist irgendeine Flüssigkeit ungeklärter Herkunft und auf der linken!! Halshälfte sind 3 Riesige Lymphknoten !!

Dann ging alles sehr schnell: Zum weiteren Internisten, in die Röhre, wieder zurück, dann höchste Eisenbahn ins Krankenhaus, Lymphknoten entfernen und dann das schockierende Ergebnis: Bösartige Metasaten in allen entfernten Lymphknoten!!
Nun waren sie auf der Suche nach dem Primärtumor !!Den Sie bis heute nicht gefunden haben!! Sie haben Sie echt von links nach rechts gedreht: ca.6 CT´s, Magen- und Darmspiegelungen, Ultraschall und was es noch alles gibt!
Diagnose totzdem:Grosszelliges Ca, am ehesten Brochial-Ca
Es ist ein sogenanntes CUP-SYNDROM, das gibt es bei nur 2-4 % aller Krebspatienten und es ist eine sehr bösartige Form, da man es erst im Endstadium festellen kann und deshalb sind auch viele Organe schon betroffen!! Meine Mutti hat: Metastasen in der Lunge, auf den Bronchen, auf der Leber und im kompletten Lymphsystem (Oberkörperbereich), Die beh.Ärzte sagen auch, dass diese Form von Krebs nicht heilbar sei ( also eine Frage der Zeit!!)
Zudem gibt es auch keine Behandlungsempfehlung, da es zu selten ist!!
Alles Sch...!
Ich kann also nur hoffen auf die "guten Tage" an denen es Ihr "gut" geht.
Die letzten 14 Tage hatte sie eine Lungenembolie und eine Thrombose im Bein, Blutwerte: Leucos bei 1000 und Thrombos bei 17000 !!
Heute habe ich sie etwas besseren Werten und einer Scheidenmycose, für wenigstens 2 Tage nach Hause geholt!! Sie war sonst den ganzen Monat im Krankenhaus!!
Wenn es stabil bleibt, gibst am Freitag die nächste Chemo!!
Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Die Chemo - äußerest stark, man sieht es an den Werten - schlägt, Gott sei Dank, etwas an !!
Mittlerweile hat Sie nämlich schon die 2te Umstellung!

So, jetzt Frage an Euch: Wer kennt Personen, die auch ein sogenanntes CUP-Syndrom haben?
Freue mich über jeden Erfahrungsbericht!!

wellnessdreams@aol.com

So, jetzt muss aber wirklich los !!

Bis Bald und viele gesunde Grüsse
NINA
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  #648  
Alt 28.08.2002, 19:09
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Standard lungenkrebs

Hallo Nina,
ich habe mit Erschrecken Deinen Bericht gelesen. Den Internisten würde ich lieber nicht mehr aufsuchen, den ihr September 2001 aufgesucht habt. Aber nun steht es fest und ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Du noch einige schöne Tage mit Deiner Mutter haben wirst. Genieße sie, denn es kann sehr schnell etwas passieren. Ich habe im Internet gestöbert und habe zu der Krankheit etwas gefunden:

Zusammenfassung
Unter einem CUP-Syndrom versteht man Metastasen eines unbekannten Primärtumors. Das CUP-Syndrom macht ca. 5 % aller Krebserkrankungen aus. Die Prognose ist insgesamt schlecht. Nur ca. 10 bis 15 % der Patienten können geheilt werden. Die Diagnostik beim CUP-Syndrom stellt hohe Anforderungen an die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen. Bei ca. zwei Dritteln der Fälle kann dann letztendlich der Primärtumor doch entdeckt werden.

Definition/Allgemeines
Die Abkürzung CUP steht für "Cancer of Unknowm Primary". Gemeint ist damit das Vorliegen eines bösartigen Tumors in Form einer Metastase, wobei der Ursprung, also der Primärtumor, der zur Absiedlung dieser Metastase geführt hat, mit den zur Verfügung stehenden diagnostischen Verfahren nicht festgestellt werden kann. Im Deutschen spricht man dann von "Metastasen bei unbekanntem Primärtumor". Das CUP-Syndrom macht ca. 5 % aller Krebserkrankungen aus. Während des Krankheitsverlaufes kann bei ca. einem Drittel der Betroffenen der Primärtumor doch noch entdeckt werden.

Ursachen
Unter einer Metastase versteht man eine Tochtergeschwulst eines bösartigen Tumors. Diesen bösartigen Tumor bezeichnet man als Primärtumor. Durch eine Verschleppung von Zellen dieses Primärtumors können prinzipiell überall im Körper Metastasen entstehen. Die Tumorzellen werden dabei entweder auf dem Lymphweg transportiert, dann entstehen Lymphknotenmetastasen. Oder sie werden mit dem Blut verschleppt, dann entstehen Metastasen in anderen Organen, wie. z.B. in der Leber oder in der Lunge. Man bezeichnet diese Metastasen dann als Fernmetastasen. Da sich die Metastasen vom Primärtumor ableiten, haben sie meist eine gleiche feingewebliche Struktur, sodass meist auf Grund von feingeweblichen Charakteristika von einer Metastase auf den Primärtumor und damit das Ursprungsorgan rückgeschlossen werden kann. Je weniger dieser Charakteristika vorliegen, um so schwieriger ist die Aufdeckung des Primärtumors.

Häufigkeit
Wie bereits erwähnt, gehören ca. 5 % aller Krebserkrankungen zum CUP-Syndrom.

Symptome
Die Beschwerden richten sich nach dem jeweils betroffenen Organ. Lymphknotenmetastasen sind häufig als derbe Schwellung tastbar, z.B. am Hals, in der Achselhöhle oder in der Leiste. Fernmetastasen führen zu Schmerzen in den betroffenen Organen und zu einer eingeschränkten Organfunktion, z.B.:

Knochenmetastasen führen zu Schmerzen oder zum Bruch des betreffenden Knochen
Bei Lungenmetastasen treten Husten und Luftnot auf
Lebermetastasen können zu einem Anstieg der Leberwerte führen
Hirnmetastasen verursachen Kopfschmerzen, Übelkeit und neurologische Probleme.
Häufig bleiben die Metastasen aber auch klinisch stumm, dass bedeutet, dass die Patienten keinerlei Beschwerden haben. Diese Metastasen werden dann zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt.

Diagnose
Die Diagnostik beim CUP-Syndrom verfolgt mehrere Ziele. Einerseits erfolgt die Suche nach dem Primärtumor, andererseits müssen die Patienten identifiziert werden, deren Tumorerkrankung potenziell heilbar ist. Bei der Mehrzahl besteht das Ziel der Diagnostik in der Erkennung von Komplikationen, die die Lebensqualität einschränken.

Suche nach dem Primärtumor
Bei der Suche nach dem Primärtumor gibt der Ort der Metastasierung einen ersten Hinweis auf das Ursprungsorgan, da bestimmte Krebserkrankungen bestimmte Metastasierungswege bevorzugen. In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgeführt:

Metastase Primärtumor
Halslymphknotenmetastase Kopf-Hals-Tumore
Lymphknotenmetastase in der Drosselgrube (supraklavikulär) Bei Männern häufig Lungenkrebs, bei Frauen eher Brustkrebs. Bei linksseitigem Auftreten der Metastase kommen auch Krebserkrankungen der Bauchorgane in Betracht
Lymphknotenmetastase in der Achselhöhle Bei Männern häufig Lungenkrebs, bei Frauen eher Brustkrebs
Lymphknotenmetastase in der Bauchhöhle Krebs der Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes oder der Geschlechtsorgane
Lymphknotenmetastase in der Leiste Peniskrebs, Vulvakrebs, Krebs von Enddarm und After, Hautkrebs im Bereich der unteren Extremität (Bein und Fuß)
Lebermetastasen Lungenkrebs, Brustkrebs, Krebserkrankungen der Verdauungsorgane
Knochenmetastasen Krebserkrankungen von Lunge, Brust, Schilddrüse, Prostata, Niere
Lungenmetastasen Brustkrebs, Knochenkrebs, Nierenkrebs

Ein weiterer Rückschluss auf den Primärtumor kann sich auf Grund der feingeweblichen Untersuchung einer Gewebeprobe aus der Metastase ergeben. Besonders erfolgreich ist dabei die Immunhistochemie. Auf der Basis von Antigen-Antikörper-Reaktionen können für die jeweiligen Ursprungsorgane charakteristische Strukturen auf der Zelloberfläche nachgewiesen werden. Der Nachweis von Östrogen- und/oder Progesteronrezeptoren deutet z.B. auf eine Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane (Brust, Eierstock, Gebärmutter) hin. Anhand verschiedener Laboruntersuchungen können sich ebenfalls Hinweise für bestimmte Primärtumore ergeben. Der Nachweis von Blut in Stuhl oder Urin weist auf Tumore im Darm oder in den ableitenden Harnwegen hin. Typische Veränderungen in der Eiweißelektrophorese zeigen bösartige Erkrankungen des Lymphgewebes an. Bei einigen Krebserkrankungen werden von den Krebszellen bestimmte Eiweiße, sogenannte Tumormarker, produziert und in das Blut abgegeben. Erhöhte Werte dieser Tumormarker weisen dann auf das Vorliegen einer Krebserkrankung hin. Einige Beispiele sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Tumormarker Primärtumor
PSA (Prostata Spezifisches Antigen) Prostatakrebs
Calcitonon Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Beta-HCG (Humanes Chorion-Gonadotropin) Hodenkrebs
CEA (Carcinogeno-Embryonales Antigen) Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Bauchspeicheldrüse
NSE (Neutronen Spezifische Enolase) Lungenkrebs (kleinzelliges Bronchialkarzinom), neuroendokrine Tumore
CA 125 Eierstockkrebs
AFP (Alpha-Fetoprotein) Leberkrebs, Hodenkrebs

Wenn durch die bisher erwähnten Untersuchungen das Ursprungsorgan eingegrenzt worden ist, schließen sich bildgebende Untersuchungsverfahren sowie Spezialuntersuchungen der einzelnen Fachgebiete an. Zu den bildgebenden Verfahren gehören Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, die Computertomographie, die Magnetresonanztomographie sowie nuklearmedizinische Verfahren. Zu den Spezialuntersuchungen der einzelnen Fachgebiete gehören z.B. endoskopische Untersuchungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, der Atemwege, der Speiseröhre und des Magendarm-Traktes, der Blase, oder sogar der gesamten Bauchhöhle im Rahmen einer Laparaskopie. Wenn sich trotz einer solch aufwendigen Diagnostik kein Primärtumor nachweisen lässt, wird seit einiger Zeit häufig die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET genannt, eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein nuklearmedizinisches Verfahren, mit dem Orte besonders hoher Stoffwechselaktivität nachgewiesen werden können.

Erkennung von potenziell heilbaren Tumorerkrankungen
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Heilungsaussichten für Patienten mit Krebserkrankungen, die bereits zu Metastasen geführt haben, sehr schlecht sind. Liegen jedoch nur örtlich begrenzt Lymphknotenmetastasen vor, kann eine Heilung der Patienten erzielt werden. Beispiele hierfür sind Kopf-Hals-Tumore oder differenzierte Schilddrüsenkarzinome. Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome, die sich auch häufig erstmals an den Halslymphknoten zeigen, sind ebenfalls potenziell heilbar.

Erkennung von Komplikationen, die die Lebensqualität der Patienten einschränken
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten besteht keine Möglichkeit einer Heilung. Hier besteht das Ziel der Diagnostik in der Erkennung von Komplikationen bzw. von Situationen, die zu Komplikationen führen können, die zu einer Einschränkung der Lebensqualität des Patienten führen. Dazu gehört zum Beispiel die Aufdeckung stabilitätsgefährdender Knochenmetastasen oder der Nachweis einer Kompression von Nerven und Gefäßen durch Lymphknotenmetastasen. Eine Behinderung der Darmpassage kann einen Darmverschluss nach sich ziehen und eine Verlegung der Harnleiter kann zum Funktionsverlust einer Niere führen. Solche Situationen müssen möglichst früh erkannt und behoben werden.

Therapie
Die Behandlung des CUP-Syndroms richtet sich nach dem zugrunde liegenden Primärtumor bzw. dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung der Metastase und dem Ausmaß der Metastasierung. Für die Behandlung stehen die Operation, die Strahlentherapie, die Chemotherapie und die Hormontherapie zur Verfügung. Bei lokal begrenzten Metastasen werden die lokalen Verfahren, also Operation und Strahlentherapie, eingesetzt. Die gilt z.B. für einzelne Lymphknotenmetastasen, die bevorzugt bestrahlt werden, oder für einzelnen Lungen- oder Lebermetastasen, die operativ entfernt werden.

Bei Personen, die eine Vielzahl von Metastasen aufweisen, sollte vor Beginn der Behandlung abgeschätzt werden, ob die Lebenserwartung nur wenige Wochen oder doch mehrere Monate beträgt. Je kürzer die Lebenserwartung des Patienten, umso weniger aggressiv sollte die Therapie gewählt werden, da die therapiebedingten Nebenwirkungen häufig eine größere Belastung für den Patienten bedeuten als die Krebserkrankung selbst. Hier zielt die Behandlung auf eine Verbesserung der Lebensqualität, wie z.B. durch eine Schmerzlinderung, sowie auf die Vermeidung von Komplikationen. Bei einer günstigeren Lebenserwartung muss die Behandlung individuell unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes, der Nebenerkrankungen, des Alters sowie des Therapiewunsches des Patienten festgelegt werden. Infrage kommen entweder die Chemotherapie oder die Hormontherapie. Eine Hormontherapie kann nur bei bestimmten hormonabhängigen Krebserkrankungen angewendet werden, wie z.B. bei Brustkrebs oder Prostatakrebs. Sie ist deutlich besser verträglich als eine Chemotherapie. Die Wahl des jeweiligen Chemotherapeutikums wird von der feingeweblichen Untersuchung der Metastase bzw. vom Primärtumor bestimmt. Es kommen sowohl Einzelsubstanzen zur Anwendung als auch Kombinationen mehrerer Chemotherapeutika. In den letzten Jahren werden auch immunologisch wirksame Substanzen, z.B. Antikörper und Interleukine, im Rahmen von Immuntherapien eingesetzt.

Prophylaxe
Es gibt keine vorbeugenden Maßnahmen.

Prognose
Die Prognose vom CUP-Syndrom ist schlecht. Nur ca. 10 bis 15 % der Betroffenen können geheilt werden. Die meisten Patienten versterben innerhalb von Monaten. Ein kleiner Teil überlebt wenige Jahre.

Ich drücke Dir ganz feste die Daumen und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Deiner Mutter alles Liebe und vor allem, dass die Therapie anschlägt!

Herzliche Grüße
Monika
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  #649  
Alt 28.08.2002, 19:56
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Standard lungenkrebs

Hallo Ihr alle, hallo Monika,
ich habe mich sehr gefreut darüber daß du dich auch so unendlich einsam und verlassen fühlst wie ich (trotz meiner Familie). Aber ich komme mir vor wie in einem Puzzle. Wenn nur ein Teil fehlt, ist das Puzzle nicht schön anzuschauen und zu gebrauchen. Unser wichtigster Teil wurde uns herausgenommen, so sinnlos.
Du kennst dich ja wirklich ganz toll aus mit dem Thema Krebs, habe wieder neue Informationen. Mir gehts auch so wie dir, ich interessiere mich heute auch noch sehr über alles was mit dieser Krankheit zu tun hat. Bleib uns erhalten und rühr dich jetzt wieder öfter, habe ich dich angelockt dich wieder zu äußern? Wie du siehtst sind doch alle nicht ganz so "cool" drauf und stecken das so einfach weg. Es geht einfach nicht. Bitte seid mir nicht böse, aber ist es nicht so? Bis bald, Petra
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  #650  
Alt 28.08.2002, 20:30
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Standard lungenkrebs

Hallo Petra,

Deine Zeilen tun gut. Ich wollte hier im Forum den anderen nicht das Leben noch schwerer machen als es mit einem kranken Angehörigen schon ist. Ich war noch nicht so (bin es immer noch nicht) gefestigt, dass ich anderen Mut zusprechen könnte. Aber ich kann alle verstehen, die sich so fühlen wie wir beiden! Übrigens die Sendung heute mit Johannes B. Kerner ist mit Michael Lesch, der den Krebs besiegt hat!!! Mal was gutes von dieser Schei...krankheit zu hören! Er ging ein Jahr durch die Hölle, aber heute ist er gesund, lt. Buch. Ich hoffe nicht, dass er heute abend was anderes erzählt.

Petra, mir tun Deine Zeilen gut. Ich weiß nicht wie es kommt, aber irgendwie ist es klasse von Dir zu hören. Wir beiden haben den gleichen Mist durchgemacht, fühlen uns verlassen und sind noch immer ganz schön kaputt. Vielleicht daher. Ich freue mich, dass es Dich gibt. Bis bald und ich bin immer für Dich da!!! Wo wohnst Du? Bist Du verheiratet?

Ganz liebe Grüße
Monika
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  #651  
Alt 28.08.2002, 20:45
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Standard lungenkrebs

Hallo alle zusammen,
schon einige Tage verfolge ich euren Briefwechsel und muss feststellen dass es uns allen gleich schlecht geht und das tröstet mich einwenig. Auch mein Papa (65J.) seit 50 Jahren starker Raucher ist nun am Bronchialkarzinom erkrankt. Anfangs bei der Diagnosestellung glaubt an einen Irrtum und wechselt die Klinik. Doch auch die zweite Diagnose bringt die selbe Erkenntnis „Krebs“. Angefangen hat es letzten Herbst, da brach mein Papa in einen Baumarkt zusammen und wachte erst auf der Intensivstation wieder auf. Damals wurde er mit Verdacht auf Herz geprüft und das Langzeit-EKG fiel auch spitzenmäsig aus. Er ging auch wieder seiner Arbeit nach. Er hat sich ein altes Häuschen gekauft und baut es alleine um, er hat immer auf dem Bau gearbeitet und konnte mit seiner Freizeit nichts besseres anfangen als sich wieder Arbeit zu beschaffen. Im März diesen Jahres bekam er einen Husten und er schickte immer meine Mutter in die Apothe um seinen Hustensaft abzuholen, der ja eh nie half. Er selber hatte auch keine Zeit zum Krank werden. Aber vor 8 Wochen bekam er in der Nacht Atemnot und es wurde ihm recht am Morgen das er zum Hausarzt konnte, doch der lies ihn gleich mit dem Rettungswagen abtransportieren, man vermutete wieder das Herz. Aber diesmal wurde er auch geröngt und man sah den Schatten auf dem rechten Lungenflügel. Eine Biopsie bestätigte was man Anfangs nicht glauben will. Mit Sicherheit war auch im Herbst letzten Jahres auch schon die Lunge betroffen und man hat kostbare Zeit verschenkt bis zur Diagnose „Krebs“.
Heute liegt er in LKH Salzburg und hat die zweite sehr starke Chemo hinter sich. Als er seine Haare verlor und ich ihm die letzten wegrasierte da schüttelte er sich vor lauter weinen nur so. Seine vollen Haare waren sein stolz und er schämt sich ohne meint er. Die Blutwerte sind anfangs sehr gut gewesen aber nach der 2. Chemo verschlechterten sich die weißen Blutkörper und sie unterbrachen die weiteren Chemos. Nun wird er bestrahlt, doch der besagte Arzt ist jetzt 2 Wochen auf Urlaub und es pasiert rein gar nichts. So was kann doch nicht möglich sein dass nur ein Arzt dazu befugt ist täglich 150 Patienten zu bestrahlen. Unteranderen haben die im KH auch seine Röntgenbilder nicht gefunden und er muste wieder alle Aufnahmen machen. Aber mein Papa ist nicht auf den Mund gefallen und wehrte sich extrem verbal, der Arzt meinte: Er soll sich zusammennehmen denn Patienten hätte er genug nur zu wenig Personal. Er braucht hier nicht zu bleiben wenn ihm was nicht past. Also was ist man dann in einem großen Krankenhaus? „Eine Nummer“. Und man muss alles so hinnehmen wie es die Halbgätter in weiß es sich vorstellen. Heute die Chemo morgen wieder Bestrahlung.
Aber er meckerte früher schon gerne über Kleinigkeiten und mit dieser Krankheit wird´s wohl noch schlimmer. Auch hat sich für morgen ein Psychiater angemeldet weil er immer so griesgrämig ist, aber auch der wird gleich das Weite suchen, denn da flipt mein Dad komplett aus. Letztens habe ich Papa heimlich beim rauchen erwischt, wie ein kleines Kind bettelte er dass ich nicht der Mama erzählen soll, denn die hat ihm mit Scheidung gedroht wenn er noch mal dieses Schei...zeug anlangt. Ich war in diesen Moment selbst so fertig dass jemand sich sein eigenes Grab damit schaufelt und nicht aufhören kann. Haben eure Väter, Mütter, oder Betroffene früher auch geraucht? Oder haben sie wenigsten jetzt aufgehört!
Wenn ich eure Briefe lese so stehen wir wirklich noch am der Krankheit, und ich fürchte mich schon was in einem halben Jahr sein wird, denn der Krebs schreitet in der Lunge sehr schnell voran. Die Statistik sagt ja nicht´s positives. Höchstens 5 Jahre, das ist ja auch nicht viel. So nun habe ich immer nur von meinem Fall erzählt, beim nächsten Schreiben werde ich nicht so egoistisch sein.
Aber mir hats gut getan es mir von der Seele zu schreiben, es ist wie in ein Tagebuch zu schreiben das dann Antwort gibt.
Ich bin aus Bayern 32 Jahre alt und heiße Salome.
Morgen schau ich wieder rein zu euch.
Servus!!!
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  #652  
Alt 28.08.2002, 22:47
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Hallo Salome,
es ist Dein gutes Recht, hier Deine Geschichte zu schreiben. Es ist nicht egoistisch.
Könnt ihr das Krankenhaus nicht wechseln? Euer Vater braucht jetzt Unterstützung von Euch. Auch wenn er griesgrämig ist, das war mein Vater während der Krankheit und während der Behandlung auch. Er muss sich damit auseinander setzen. Wenn er jetzt eine Zigarette raucht, so ist das nicht gut, aber die bringt ihn auch nicht um. Unterstütze ihn. Gehe zu den Ärzten, frage was da los ist. Gehe zu den Vorgesetzten der Ärzte oder wechsel die Klinik. So eine Aussage, wir haben genug Patienten, ist unverschämt und fehl am Platze. Du wirst dich irgendwann ärgern, nichts getan zu haben. Pass auf Deinen Papa auf. Wenn der Psychiater von Deinem Vater nicht gewünscht ist, sage dem Psychiater dies im Beisein von Deinem Vater. Dann lernt Dein Vater, wie man auch etwas ablehnen kann. Übernimm diese kleinen Aufgaben, Dein Vater hat z.Zt. keine Kraft und keine Geduld dazu.

Ich wünsche Dir diese Kraft für eine lange Zeit. Genieße die Zeit für Deinen Vater da zu sein!!

Ganz liebe Grüße
Monika
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  #653  
Alt 28.08.2002, 22:51
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Hallo Petra,

tut mir wirklich leid, ich bin mit der Zeit wohl völlig durcheinander. Die Johannes B. Kerner Show mit Michael Lesch ist am 29.08., also morgen. Ich habe z. Zt. Urlaub und bin total durch den Wind, glaube ich. Das muss wieder besser werden.

Euch allen sende ich ganz liebe Grüße
Monika
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  #654  
Alt 29.08.2002, 09:09
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Hallo Monika,

erstmal viiiieeelen Dank für Deine schnelle und umfassende Antwort!!!
Leider ist mir schon klar, daß meine Ma sich mittlerweile im Endstadium befindet.Das hat mir die behand.Ärztin schon soweit erklärt und auch, daß es keine Behandlungsmöglichkeit gibt, von der man weis, daß sie anschlägt. Aber ich bin weiter am hoffen!!
Sie sgte mir auch, dass dieses Stadium schon unheilbar ist und meine Ma wahrscheinlich immer Chemo haben wird.
Jetzt klammern wir uns erstmal an den Endverlauf dieser starken Chemo (die sie übrigens schon geteilt bekommt, wegen der Nebenwirkungen), die ja wenigstens die Lebermetastasen zum schrumpfen brachte!

Weist Du was daran am meisten hasse?!?!:
Das meine Ma IMMER richtig gesund gelebt hat, sie hat noch nie geraucht, kein Dope genommen oder sonstiges! Sie hat auf Ihre Ernährung genauso geachtet wie auf Ihr Äußeres und natürlich nur gearbeitet!Rundherum, so richtig gelebt hat Sie eigentlich nicht, da mein Vater Sie in jungen Jahren auch nur betrogen hat, dann hat Sie sich von Ihm getrennt, Jahre später hat Sie dann Ihre wahre Liebe kennengelernt, doch bevor er sich hat scheiden lassen, ist der liebe Mensch (ich hab Ihn richtig gern gehabt) an Darmkrebs erkrankt und innerhalb von 3 Monaten gestorben!!
Wenn ich das so schreibe, kann ich eigentlich gar nicht glauben, dass das alles passiert ist.Hab ich noch gar nicht so darüber nachgedacht, aber das klingt wie in einem abgedroschenen Roman! Es passiert, man verdrängt es und jetzt kommt alles wieder hoch!So viel Pech kann doch normalerweise ein Mensch gar nicht haben!Wie muss sich meine Ma fühlen, wenn Sie jetzt darüber nachdenkt?

So, genug beklagt, es muss ja wieder weitergehen, es ging immer wieder weiter!

Ich muss jetzt vor allen Dingen weiter arbeiten!! Aber ich habe ja den liebsten Chef der Welt, es ist nämlich mein Mann !!
Bis bald
NINA
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  #655  
Alt 29.08.2002, 10:58
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Hallo Salome,
Du wirst ja sicherlich auch gelesen haben, was bei mir zu Hause mit meinen Eltern so alles abgeht. Mein Paps hatte im Nov./Dez. letzten Jahres total schlecht ausgesehen und war bei einem Arzt, der ihm gesagt hat, er hätte eine Grippe und die würde auch daran Schuld sein, dass er so viel abgenommen hat. Naja, es wurde nicht besser und er fühlte sich immer schlechter also ist er zu einem Dok gegangen, der sich mit Allergien auskennt und der hat nach ein paar Test (ohne Ergebnis auf Allergie) einen Lungenfunktionstest gemacht, und da diese Werte sehr schlecht waren, ein CT. Ergebnis: Man sah einen Schatten auf seiner Lunge (bei Bildern ein halbes Jahr vorher war nichts zu sehen). Dann mußte er alle möglichen Untersuchungen über sich ergehen lassen und es stellte sich heraus: Lungenkrebs. Mein Paps ist auch starker Raucher gewesen und das ist mit Sicherheit auch ein Faktor für seine Krankheit, aber wenn man sich mal genau mit diesem Thema auseinandersetzt, stellt man fest, dass es jeden (auch Nichtraucher) treffen kann und es nicht nur am Rauchen liegt. Meine Mum hat auch immer mit Scheidung gedroht, wenn Paps weiter raucht, was er auch noch tut (seit Montag läuft die 4. Chemo bei ihm) und sicherlich nicht unbedingt gut ist. Er tut es aber, weil meine Mum ihn ständig nervt (Trotzreaktion wie ein kleines Kind), weil er nicht über diese Krankheit reden kann und der Schock zu tief drin sitzt und er die Einstellung hat, dass es, wenn er aufhört zu Rauchen, ihm nur ein paar Tage mehr Leben oder Qualen schenken würde. Meine Mum motzt auch immer mit mir rum, weil sie sauer ist, dass ich bei meinem Paps nicht rummecker und ihm das Rauchen verbiete, sie meint, ich würde seine Qualmerei nur unterstützen. Ständig liegt sie mir und ihm in den Ohren wegen dem Rauchen, anstatt die Zeit zu nutzen, die den beiden noch bleibt und ihm zu zeigen, wie sehr sie meinen Paps liebt, denn damit würde sie mehr Erfolg bei ihm haben und er würde das Thema Rauch neu überdenken, aber da kann ich mir bei meiner Mum den Mund fusselig reden, sie hört nicht zu und hat nur ihren Standpunkt und nichts andere zählt.
Auch mein Paps verhält sich, seit er das mit dem Krebs weiß, sehr eigenartig. Mal ist er weinerlich, mal redet er mit mir über alles, mal ist er super drauf und jetzt im Moment will er mich noch nicht mal sehen oder mit mir telefonieren. Jeden Tag muß ich mich neu auf die Situation einstellen und das kostet Kraft. Ich bin auch z.Z. nur am Heulen und kann mich auf nichts konzentrieren und finde alles nur doof, dabei war ich letzte Woche noch gut drauf und konnte auch ein wenig helfen. Wenn Du meine Berichte ließt, dann siehst Du auch, wie ich hier rumnerve und rumjaule, ich weiß auch, dass ich manchmal sehr egoistisch rüberkomme, aber es ist nicht so, dass ich will, dass jetzt alle Mitleid mit mir haben und nur noch sich um mich kümmern, es ist vielmehr, dass es raus muß und ich es mir hier von der Seele schreiben kann und man mich hier versteht. Ohne dieses Forum und diese lieben Menschen wäre ich schon eingegangen wie eine Blume ohne Wasser.

Liebe Nina, huuu was ein Leben bei Dir. Du machst aber auch echt einen Hammer nach dem anderen durch. Ja, es ist teilweise so wie bei mir, wenn es kommt dann immer knüppeldick und irgendwie nimmt es kein Ende, sondern immer kommt noch ein Knaller oben drauf. Manchmal glaube ich, das wir diese Sch... magisch anziehen und dass es kein Ende gibt. Ich würde viel für mein altes Leben geben und mich über jeden Tag freuen, der einfach nur ruhig verläuft, aber leider wird es das nicht mehr geben. Ich drücke Dir so sehr die Daumen, dass Deiner Mum richtig gehofen werden kann und das ihr noch eine tolle Zeit miteinander verbringen könnt.

Hi Monika, das ist ja Wahnsinn, was Du uns da alles an Wissen rübergebracht hast. Fast wie eine Dr.-Arbeit. Es ist schön, dass Du so aktiv hier im Forum bist, vielleicht hilft es Dir, auch etwas über den schmerzlichen Verlust zu kommen. Ich wünsche es mir so sehr für Dich, Petra, Assi und viele andere.

Ganz liebe Grüße und allen weiterhin viel Kraft
Silke
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  #656  
Alt 29.08.2002, 12:10
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Hallo Ihr Lieben,
schön, dass es Euch alle gibt. Viele von Euch (z.B. Monika, Assi usw.) habt Euch ein Wissen über diese Krankheit erworben, dass ist schon prima. Ich denke, dass es uns allen hilft, wie ihr euch kümmert.
War seit heute morgen um 7 Uhr bis gerade mit der Freundin zur Chemotherapie. Gestern Abend kam raus, dass sie die Familie und mich eigentlich schon seit der letzten Chemo am Donnerstag ganz schön anlügt. Sie hat ununterbrochen massiven Durchfall und heftiges Erbrechen. Ich war gestern gegen Abend noch mal bei ihr und höre sie aus dem Bad stöhnen und ächzen. Nach intensivem Fragen stellte sich das heraus und dass sie seit Sonntag unter derartigen Krämpfen leidet, dass sie kaum mehr gerade stehen kann! Heute morgen wollten sie sie direkt an die Chemo anschließen (die haben ja keine Ahnung, sie sagt ja nichts und hätte heute auch wieder nichts gesagt). Ich habe dann dem Arzt Bescheid gesagt und ihm alles erzählt, dass sie nichts mehr isst außer dem bisschen, nichts mehr trinkt, bricht und massiven Durchfall hat. Er hat sie dann ganz grünlich durchgecheckt und war wirklich ganz lieb und fürsorglich mit ihr; er hätte sie am liebsten dort behalten, aber sie will einfach nicht und ich habe ihr fest versprochen, dass ich sie wieder mit nach Hause nehme. Wir sind jetzt so verblieben, dass ich sie jetzt zweimal die Woche außer den Tagen zur Blutabnahme morgens in die Klinik fahre und sie an Infusionen gehängt wird; sollte es bis Ende nächster Woche nicht besser werden, wird sie wohl mal für ein paar Tage in die Klinik müssen....Aber vielleicht bekommen wir es auch so hin. Dann bin ich jetzt am Computer "Durchhalteparolen" am schreiben, z.B. auf Blätter "Heute schon genug getrunken"?, "Ein Liter ist nicht genug", "Ich muss ganz viel trinken" usw.. Das drucke ich ihr jetzt aus und klebe es an den Schlafzimmerschrank, an den Wohnzimmmerschrank und in die Küche! Ich habe ihr eben angedroht, dass ich einen sprechenden Wecker kaufe, der alle zwei Stunden ganz eklige und schrille Töne von sich gibt und sie an das Trinken mit ganz lauter und brummiger Stimme erinnert! Wir versuchen es aber jetzt erst einmal mit den Blättern! Arbeiten muss ich aber auch noch ein bisschen, ich habe die meisten Aktivitäten meiner Arbeit jetzt auf nachmittags, abends und die Wochenenden gelegt, aber das geht auch nicht immer, ich muss mir mal was einfallen lassen, wie man das besser koordinieren kann.....Liebe Grüße an alle im Forum; Ihr könnt auch gar nicht vorstellen wie gut es mir tut, dass ich mir hier alles von der Seele schreiben kann. Speziell antworten kann ich im Moment nicht, ich brauche jetzt erst mal was, wo ich einfach alles loswerden kann; mir geht es dann wirklich besser!
Beate
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  #657  
Alt 29.08.2002, 12:35
Gast
 
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Standard lungenkrebs

Hallo Nina,
schön, dass ich Dir ein klein wenig helfen konnte.
Das Leben Deiner Mutter hatt seine Tücken gehabt, das ist wahr. Aber sie selbst hätte früher etwas ändern müssen. Sie hättte eher von Deinem Vater gehen sollen, wenn er sie nur betrogen hat. Weißt Du, mein Vater hatte ein ganz armseliges Leben, eine kleine Wohnung, eine Schlafstätte, Wohnung konnte man es gar nicht nennen, mit Kohleofen, ohne Telefon, ohne Schelle, er lebte völlig zurückgezogen. Er wollte dort nicht raus. Ein Jahr vor seinem Tod habe ich ihn dort raus geholt, habe ihm eine Altenwohnung besorgt, Telefon, einen kleinen Balkon, einige Pflanzen. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis er mir nicht jeden Tag gesagt hat, wie unwohl er sich hier fühlt. Nach einem halben Jahr sagt er mir plötzlich, es ist doch hier ganz schön. Nur leider hatte er kein ganzes Jahr das Vergnügen, dort zu leben. Bei mir kommt manchmal Wut hoch. Warum hat er so ein erbärmliches Leben gelebt? Meine Eltern sind auch geschieden, er war ganz alleine, keine Kontakte! Sehr griesgrämig! Warum? Er hätte es besser haben können, ich hätte ihn so gerne verwöhnt, aber er wollte alles nicht, war immer unzufrieden! Nach dem Tod habe ich viele Gespräche mit ihm geführt, aber leider bekommt man dann keine Antwort mehr!
Mit dem gesunden Leben Deiner Mutter, da verzweifelt man, nicht wahr? Aber es kann jeden treffen. Rauchst Du nicht, kriegst Du diesen Krebs irgendwo anders, kriegst Du keinen Krebs, bekommst Du eine andere Krankheit. Es gehört zum Leben, das Sterben. Das muß man erst mal begreifen. Es ist so schwer.

Ich wünsche Dir viel Kraft, aber ab und zu auch ein Lächeln, denn das brauchen wir auch!
Schön, dass Dein Mann Dein Chef ist, dann hat man doch, wenn man nicht mehr kann, ein wenig Luft!

Denke daran, Deine Mama war in Ihrem Leben auch glücklich, sonst hätte sie Dich nicht!°

Alles Liebe
Monika
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  #658  
Alt 29.08.2002, 13:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lungenkrebs

Hallo Silke,

danke für Deinen lieben Worte. Ja, Du hast mich erkannt. Ich bin noch längst nicht über den Tod von meinem Vater hinweg. Immer denke ich, hättest Du doch in der oder in der anderen Situation dies oder jenes noch gemacht. Aber es ist zu spät. Ich kann gar nichts mehr machen. Manchmal kommt Wut auf mich hoch, manchmal auch Wut auf meinen Vater, weil er so griesgrämig war und man sich gar nicht getraut hat, etwas zu machen.
Aber dieses Forum ist toll, man kann anderen den Tip geben, tut was, solange es noch nicht zu spät ist und, man verarbeitet dabei selber einiges. Mein Mann war wirklich ein guter Zuhörer, nur ich merke, es geht ihm langsam an die Substanz, wenn ich nur dieses Thema habe. Bin froh, dass ich Euch alle habe.
Es stimmt, dass man sich auf jeden Tag neu einstellen muss. Kein Tag ist mit und für den Kranken wie der andere. Das kostet Kraft und Nerven. Und man braucht lange, um dies wieder aufzubauen. Aber man ist, wenn wie bei mir, der Vater erlöst wurde, beruhigt, ihm den einen oder anderen Wunsch erfüllt zu haben, den einen oder anderen Weg abgenommen, oder einfach nur für ihn da war, beruhigt. Und alles, was man nicht gemacht hat, bring einen zum Grübeln. Deshalb immer mein Tip, seid für die Kranken da und helft ihnen in ihrer so schweren Zeit! Ja, ich habe viel gelesen, habe mich informiert über diese Krankheit, aber es war "nur" Lungenkrebs. Meine Mutter hatte vor 2 Jahren Brustkrebs. Jetzt hat sie einen Hirntumor und sitzt auf dem Pulverfass. Meine Tante ist innerhalb von nur 14 Tagen, sie war immer noch bei meinem Vater und hat ihn Mut zugesprochen, an Eierstockkrebs gestorben. Von diesen Krankheiten weiß ich noch nicht so viel, da bin ich Anfänger! Aber Papa, ihn habe ich begleitet und beschützt, nicht zum Schluss auch vor den Ärzten, die immer wieder noch experimentieren wollen und vor den Schmerzen! Tut es für Eure Lieben auch!

Ich wünsche Euch auf diesem Weg viel Kraft und Nerven und noch so manche schöne Zeit mit Euren Lieben!

Herzliche Grüße
Monika
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  #659  
Alt 29.08.2002, 13:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lungenkrebs

Hallo Beate,

wir schreiben uns doch alle etwas von der Seele hier im Forum. Du brauchst Dich nicht immer zu entschuldigen. Dafür ist das Forum da! Wenn wir helfen können, ist es prima, aber letztendlich muss jeder den Alltag mit den Kranken bewältigen, seine Arbeit schaffen und seine Traurigkeit, dann ist auch meistens keiner da, wenn es einen dann mal wieder so richtig überfällt. Viele verstehen einen auch gar nicht. Hier im Forum sind alle im Thema, sie wissen, wovon wir reden, was wir durchmachen und wie es, nach den Schilderungen der Schreiber, den kranken Angehörigen geht. Es ist eine schlimme Zeit, aber eine sehr wertvolle. Man bekommt sie nie wieder. Ein klein wenig trauer ich der Zeit nach. Vieles würde ich noch anders machen, aber es ist vorbei. Man macht das in dem Moment, was man kräftemäßig machen kann. Ich wünsche Dir alles Liebe und halte durch, stelle unwichtige Dinge zurück, mach es der Reihe nach!

Alles Liebe
Monika
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  #660  
Alt 29.08.2002, 14:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lungenkrebs

hallo petra ...hallo monika.....
ich fange jetzteinfach mal an ebenso freischnautze zu schreibn.........

ich habe von gestern an die kommunikatin mit verfogt.....jedoch nicht den anlass gesehen etwas kommentieren zu wollen........
das mag daran liegen dass ich hier im moment wohl die einzige bin die anders ist ....auf jeden fall mit dem umgehen des verlustes eines geliebten menschen und mit der trauer...nun denn ....dafür sind wir ja alle verschiedene menschen......
aber ich hatte das gefühl ihr wart richtig froh darüber euch gefunden zu haben in dem punkt dass ihr beide die gemeinsamkeit habt ...sich in die trauer hängen zu dürfen....und somit einen grund für euch gefunden habt....es auch weiterhin zu tun.....
ich denke ihr werdet jetzt entsetzt sein und mich hassen für das was ich hier schreibe........aber da ihr mich ja schon länger verfolgt wisst ihr ja dass ich halt total offen bin in meiner meinung....silke hat es ja auch schon erleben müssen.....

ich bin hier im kompass aktiv um aufzubauen...und wenn einer mir schreibt es hat geholfen....dann ist es so dass ich weiss es ist richtig mich nich zu verabschieden von dieser seite...........
aber bei euch habe ich das gefühl mich im moment total im falschen film zu befinden.........
nun denn......
nehmt es mir nicht übel...aber ich denke ich kann euch im moment nicht helfen....da es auf blind augen stösst.......sorry


.................................................. .................................................. ........

ich könnte jetzt so fies und gemein sein und die zeilen einfach weglöschen und ihr würdet es nie erfahren wie ich spontan gedacht habe.....
aber nein ich steehe dazu....!!!!!!!!
wer kritiesiert sollte des lobe breit sein können hat mein dad immer gesagt........
in diesem sinne denke ich nun ....nachdem ich deine briefe monika weiterverfolgt habe während ich dies hier schreib......
es war ein ehrlicher durchhänger von dir und petra und es ist evtl falsch wie ich vorhin noch gedacht habe................
ich denke ich werde in der zeit auch so gewesen sein...leider kann man sich slbst schlecht einschätzen....und beobachten.....
anber ich denke es geht weiter.....und auch bei dir liebe monika wird die zeit kommen wo alle tiefschläge ein ende haben werden....ich wünsche es dir von ganzen herzen..........
vielleicht geht e mir ein enig besser als euch weil es bei mir im moment keine tiefschläge gibt die mich zu boden reisen und ich daduch zur ruhe gekommen bin ....und anfange mal wieder an mich denken zu dürfen.....
sei mir nicht all zu böse wegen meiner ehrlichleit.....
ich mch jetzt feierabend....
allen anderen werde ich morgen antworten
ASSI


ich les jetzt auch nicht korrektur...wie so selten sondern sende es ab....in der hoffnung dass auch meine offene ehrlichkeit hier verstanden und akzeptiert wird....
also hopp und weg...bevor mein schlechtes gewissen welche in mir brummelt stärker wird und ich doch in die versuchung komme feige zu sein
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