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  #1  
Alt 09.04.2002, 12:07
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo,
mir geht es momentan einfach nur beschissen. Vor ein paar Monaten ist meine Tante nach 2 Jahren Krebsleiden gestorben. Vor kurzem haben sie bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt mit Metastasen in der Leber. Die Ärzte können meinen Vater leider nicht operieren. Ich hab im Internet rumgesurft und herausgefunden, daß das die Schlimmste Art ist (wenn man nicht mehr operieren kann). Ich hab solche Angst und weiß nicht, was ich machen soll.
Mir fehlt einfach jemand, der immer für mich da ist, der mir helfen kann und mich tröstet. Meine Freunde sind, glaube ich, schon langsam von meiner Traurigkeit genervt. Kennt ihr das auch?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße Mariana
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  #2  
Alt 10.04.2002, 23:50
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

liebe mariana,es muss sehr schlimm sein wenn du bei deiner tante miterlebt hast wie furchtbar diese krankheit ist.du musst jetzt stark sein für deinen vater.es ist gut das du dich über die krankheit informierst.und es ist normal das man traurig ist.vielen geht es so das man bei freunden wenig verständniss findet.es ist ja auch schwierig damit umzugehen.
ich wünsche dir ganz viel kraft und alles liebe sabine
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  #3  
Alt 11.04.2002, 03:28
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo Mariana!

Mir fehlen im Moment etwas die Worte... wie schlimm das Schicksal manchmal zuschlägt. Das tut mir alles sehr leid. Was deine Freunde angeht... ja, wie soll ich sagen? Auch ich habe erfahren, dass man in einer solchen Extrem-Situation sehr schnell feststellt, wer seine Freunde sind und wer mehr unter die Rubrik "Bekannte" fällt. Leider sind das auch Menschen, die ich schon seit 15 Jahren kenne. Ich glaube, es ist nicht die Traurigkeit, die nervt. Ich glaube, es ist die Konfrontation mit dieser erschreckenden Krankheit, die ja leider so oft auch den baldigen Tod bedeutet. Sie wissen einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen.... Wie auch? Man weiß es doch manchmal selbst nicht so genau... :-(

Aber vielleicht habe ich einen ganz kleinen Tip für dich... Komm doch einfach mal in den Krebs-Kompass Chat... :-) Du schreibst "Mir fehlt einfach jemand, der immer für mich da ist, der mir helfen kann und mich tröstet.".... Nun... im Chat tummeln sich jeden Abend Menschen, die Angehörige sind oder selbst betroffen, die eben deshalb ein offenes Ohr für dich haben werden.... Und das offene Ohr kann vielleicht ein bißchen helfen und ein bißchen trösten... :-)

Solltest du gerade beim "Eintritt" einen Moment erwischen, wo rumgeflachst und rumgescherzt wird, laß dich nicht abschrecken... Leg einfach los mit deinen Sorgen und deiner Geschichte. Das Geblödel gehört einfach dazu und muß auch sein... trotzdem wirst du Gesprächspartner finden. GANZ BESTIMMT!

Vielleicht sehen wir uns ja mal dort?
Liebe Grüße und ein dicker *KNUDDEL* an dich,
Tanja :-)
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  #4  
Alt 13.04.2002, 20:35
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo Ihr Lieben,
das Gefühl nicht verstanden zu werden ist ein Grausames, ich habe eine Freundin die sich i Moment sehr dünn macht. Ich bin etwas traurig darüber. Habe aber im selben Augenblick Menschen um mich, die sich nach meiner Mutter oder mir erkundigen und auch mit mir mal eine Träne wegdrücken, manchmal an unmöglichen Plätzen, beim Einkauf und bei kurzen Kaffeebesuch. An diese Netten Menschen halte ich mich jetzt, die auch den Mut haben, sich dem nicht so harmonischen Gespräch zu stellen. Meine Mutter hat mal zu mir gesagt, Karen, Leben heißt Sterben oder das Leben endet mit dem Tod. Hammerhart, aber hat sie Unrecht. Ich weiß oft nicht was ich denken soll, aber über jeden Tag, an dem das Telefon nicht klingelt mit traurigen Nachrichten, sind wir alle glücklich.
Wir setzen uns , vorausgesetzt meine Mutter beginnt mit diesem Thema, ab und zu mit dem Tod auseinander, und zwar jetzt wo sie noch lebt. Meine Mutter hat den Wunsch, das nach ihrem Tod, statt Blumen einen Spende für Krebskranke KInder gezahlt wird. Ich sollte heraus finden, ob es bei uns in Ostholstein eine Einrichtung gibt, nur für Kinder. Ich habe es herausgefunden und danach spricht sie nicht mehr darüber, der Tod ist etwas weggerückt.Sie spricht mit mir auch über ihre Beerdigung, ob großer Bahnhof auf dem Friedhof oder Urne, ich muß so manches Mal schlucken, aber zusammen schaffen wir das. Eigentlich hilft meine Mutter mir auch, mit den Gedanken an den Tod umzugehen.Liebe Tanja, was Du schreibst über Freunde habe ich auch erlebt, trainiert haben wir das ja auch nicht, kann man nur für diese Freunde hoffen, das sie immer glatt durchs Leben kommen.Weglaufen zählt nicht...
Mir geht es jetzt ein bißchen bißchen besser durch das Schreiben an Euch und lesen euer Zeilen, hatte heute mal einen Durchhänger erster Güte.
Ich grüße Alle und hoffe ich habe nicht zu ernsthaft über den Tod gesprochen.
Karen
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  #5  
Alt 14.04.2002, 14:30
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Liebe Karen,
es hört sich vielleicht blöd an, aber wenn man in so einer Situation steckt wie Du und die vielen Angehörigenund Patienten, steht man doch eigendlich mitten im Leben. Deine Mutter muß eine sehr weise Frau sein, sie weiß, das Sterben beginnt mit der Geburt. Die Anderen, die uns als Angehörige oder Betroffene außen vor stellen und alleine lassen, das sind die jenigen die nicht im Leben stehen. Wir setzten uns erzwungener Masen mit dem Sterben und dem Tod auseinander, aber das ist die Normalität, das ist das Leben. Menschen die damit nicht umgehen können haben eine große Lektion des Lebens immer noch nicht gelernt. Aber laß`Dich nicht beirren. Daneben zu stehen wenn es einem geliebten Menschen schlecht geht , daß muß man erst mal ertragen können. Viele können es nicht und laufen davon oder werden überaktiv, aber sie verlieren dabei mehr als sie gewinnen.Wenn Deine Mutter mit Dir über ihre Beerdigung spricht, hilft sie Dir Dich damit auseinanderzusetzten und ist gleichzeitig auch noch da um Dich zu trösten. Sie ist wunderbar. Nimm sie doch stellvertretend einmal ganz lieb in den Arm, für mich und grüße sie ganz herzlich. Ich hoffe es laufen Dir ganz liebe und ehrliche Menschen in Dein Leben hinein, die Dir beistehen oder einfach da sind für Dich.

Alles Liebe Christine
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  #6  
Alt 14.04.2002, 22:22
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Liebe Karen, ich habe sehr gerne deinen Beitrag gelesen und finde deine Mutter toll ohne sie zu kennen! Wieviel Kraft sie hat! Bewundernswert! Und ich finde es auch sehr stark von dir, dass du dich mit deiner Mutter über den Tod unterhalten kannst! Ich konnte es nicht und habe das Thema immer wieder verdrängt, weil ich auch gehofft hatte, dass es noch gar nicht so weit ist. Gott sei Dank hatt meine Mutter meine Schwester, denn es ging doch alles so schnell! 4 Wochen nach der Diagnose war sie schon tot - und im Nachhinein finde ich es manchmal schade, nicht mehr mit ihr darüber gesprochen zu haben.
Ich drücke dir die Daumen für ganz viel Kraft, du wirst sie haben! Und deine Liebe zu deiner Mutter und die Liebe deiner Mutter zu dir wird euch beide tragen!
Melde dich sofort, wenn du willst! Wir haben hier ein offenes Ohr für dich!
Liebe Grüße Vera
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  #7  
Alt 15.04.2002, 00:30
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo Vera und hallo Christine,
Danke, für Eure Zuwendung. Heute war Alarm bei meiner Mutter.Sie möchte von zu Hause weg!!! Ich bin sofort hingefahren, denn ich wußte genau, was sie wollte.
Meine Mutter will nach BAd Mergentheim in die Schmerzklinik und gleichzeitig dadurch auch von meinen Vater weg. Ohne lange und viel zu erklären, beim nächsten Mal etwas ausführlicher( bin müde) nach gespräch mit meinen Bruder und meiner Schwägerin,diese Raubkatzen( unsere Eltern ) werden für kurze Zeit getrennt. Mein Bruder fährt meine Mutter, wen alles geregelt ist Ende April zur Kur.
Die Krankenkasse wird wohl nicht mehr zahlen, macht nichts, übernimmt mein Bruder. So, und wenn alles gut geht wird es meiner Mutter hoffentlich auch seelisch besser gehen, sie ist mit den Nerven total am Ende.
Nächstes mal mehr, bis bald Eure Karen
Liebe Vera, es tut mir leid wegen dem Tod deiner Mutter, aber ich habe auch vielmehr Zeit gehabt als Du, mich damit überhaupt zu beschäftigen.Meine Mutter ist seit Juli 2001 krank.( Nach Aussage der Ärzte Lebenserwartung Dez. 2001) Ich denke an Dich und bin froh, das es Dich und Euch gibt.
Gute Nacht Karen
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  #8  
Alt 15.04.2002, 15:02
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo an alle,
ich wollte mich für die Antworten bedanken. ICh finde, man trifft hier auf dieser Seite ganz besondere Menschen. Ich habe es noch nie erlebt, wie sensibel und hilfreich sich fremde Menschen verhalten können. Gerade in so schwierigen Situationen hilft es, wenn man weiß, daß man nicht alleine ist. Ich wünsche allen viel viel Kraft und Stärke.
Liebe Grüße Mariana
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  #9  
Alt 15.04.2002, 20:42
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Liebe Karen, viele liebe Grüße von hier unbekannterweise an deine Mutter! Super, wie sie sich durchsetzen kann und entscheiden kann, was für sie gut und wichtig ist! Und ich finde es sehr schön, dass ihr als Kinder eure Mutter so tragt! Ich habe bei meinem Zuhause leider erst viel zu spät gemerkt, wo eigentlich der Hase herläuft und mich viel zu oft gegen meine Mutter gestellt. Das tut mir jetzt noch sehr leid - doch ich war damals einfach noch zu klein für so vieles... Ich finde es jedenfalls gut, wenn deine Mutter das so für sich entscheiden kann und ihr sie unterstützt! Dann wird sie sicher wieder die Kraft, die sie jetzt vielleicht für diese Entscheidung gebraucht hat, schnell wieder auftanken.
Ich wünsche deiner Mutter und dir weiterhin viel Kraft, ihr habt sie ganz sicher beide!!! :-)

Liebe Grüße

Vera
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  #10  
Alt 15.04.2002, 23:06
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Danke, liebe Vera und hallo an alle ,die dies lesen, für mich ist das forum ein Geschenk und hat mir schon viel Auftrieb gegeben. Heute habe ich eine e-mail von zukünftigen Kurort erhalten mit Vordruck für Krankenkasse. Meine Schwägerin hat die KK angerufen und sich nach Kostenübernahme erkundigt, also die Karawane läuft und wir hoffen, das meine Mutter das auch Kraft gibt und sich darauf freut. Wenn es nicht klappt und sie doch die körperliche Kraft nicht hat, können wir dann immernoch überlegen, was man tun kann. Vielleicht doch ein Kurort in Schleswig-Holstein.Aber erst dann denken wir darüber nach und nicht jetzt. Vielleicht macht das auch Mut für Euch, Wünsche der kranken Menschen anzunehmen und nicht als unmöglich wegzureden. Versuch macht klug! Immer vorausgesetzt es ist auch zu verwirklichen, ich bin kein Traumtänzer oder Phantast und hänge Dingen nach, die sich nicht erfüllen können,im diesem Sinne erstmal tschüüüüüß an Alle , Eure Karen
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  #11  
Alt 05.05.2002, 23:25
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Standard wer hilft mir, wenn mir keiner mehr hilft?

Hallo Mariana, du schreibst, woher bekomme ich Hilfe?
Ich schreibe dir jetzt einige mutmachende Worte, die schon vielen Menschen auf der ganzen Welt geholfen haben.

Gott wird dich tragen, drum sei nicht verzagt,
treu ist der Hüter, der über dich wacht,
stark ist der Arm, der dein Leben lenkt,
Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt.

Gott wird dich tragen mit Händen so lind,
er hat dich lieb wie ein Vater sein Kind.
Das steht im Glauben wie Felsen so fest:
Gott ist ein Gott, der uns nimmer verläßt.
(F.J. Crosby)

Liebe Mariana, Gott hat mir die Kraft gegeben während meiner ganzen Krankheit.
Wenn du ihn bittest, wird er dir auch helfen, bete auch für deinen Vater.
Denk daran, Gott ist ganz nahe bei dir. Er ist nur einen Seufzer weit von dir entfernt. Er hört dich, er sieht dich, er kennt dich.
Vertraue dich ihm an, noch heute, warte nicht bis morgen.
Du wirst staunen, wenn du Gott anrufst, wie er in dein Leben hineinspricht.
Alles Gute Doro
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