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  #1  
Alt 27.01.2009, 18:28
Benutzerbild von elli85
elli85 elli85 ist offline
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Unglücklich Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo ihr lieben
Ich lese hier zwar schon länger mit, habe mich aber heute erst registriert. Ich denke das ich hier ganz gut aufgehoben bin. Möchte euch die Geschichte erzählen.
Bei meiner Schwiegermutter (45) wurde vor 5 Jahren Brustkrebs festgestellt. Als sie den erfolgreich bekämpft hatte, wurde Eierstockkrebs festgestellt. Ihr wurden Eierstöcke und Gebährmutter entfernt. Seitdem bekam sie regelmäßig Chemo. Vor 4 Wochen starb ihre Mutter, und ihr ging es auf einmal immer schlechter. Sie kam ins Krankenhaus. Mit einem Mal wurde ihr Bauch riesig. Nun stellte der Arzt fest: Metastasen im Bauch, an ihrer letzten Niere, in der Leber, im Darm und in den Knochen. Der Arzt meinte die Medizin sei am Ende, im Laufe der nächsten Zeit wird ein Leberkoma oder Leberversagen eintreten, es wird aus Nase und Mund Blut kommen und wir sollen nicht erschrecken und keinen Notarzt mehr rufen das würde das Elend nur noch hinauszögern. Sie hätte nur noch wenige Tage. Ihr geht es gut, sie klagt nicht über schmerzen, isst normal und ist auch nicht bettlegerisch. Das einzigste ihre Beine, Hände, Füße und Bauch ist voll mit Wasser. Es wird aber nichts weggepumpt, sie bekommt keine Behandlung mehr. Da muss doch noch was zu machen sein oder wenn es ihr gut geht?? Wenn es wirklich vorbei sein soll kann es ihr doch nicht so gut gehen oder? Da muss doch noch was zu machen sein. Das einzigste was sie hat ist ein Morphium Pflaster (hoffe habe es richtig geschrieben). Und Sauerstoff bekommt sie, den nimmt sie nur wenn sie schwer Luft bekommt. Wir haben sie extra nach hause geholt damit sie zu Hause sterben kann. Ich find es einfach so komisch und kann es nicht verstehen weil sie nicht wie jemand aussieht der bald sterben wird. Wenn man sie so sieht, denkt man das ist alles gar nicht wahr. Haltet ihr es für möglich das sie noch lange weiterlebt obwohl der arzt gesagt hat wenige tage? Die letzten zwei Tage schläft sie fast nur noch. Sie hat seit 4 Tagen keinen Stuhlgang mehr obwohl sie isst. Ich hab gelesen, das bei Lebermetastasen die Gelbsucht eintrifft. Das ist bei ihr jedoch nicht der Fall. Ist das ein gutes Zeichen? Woran erkennt man, das es auf´s Ende zugeht, also wie sieht das Endstadium aus? Sie ist seit heute mittag orientierungslos, und sieht menschen in einem Raum, wo gar keiner ist. Hängt das mit der Leber zusammen?
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  #2  
Alt 27.01.2009, 21:54
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Poohbär Poohbär ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Elli,

lass dich erstmal ganz lieb in den Arm nehmen!

Deine Fragen kann dir wahrscheinlich so genau keiner beantworten.

Ich kann dir aber von meinem Papa erzählen, dem man zu Weihnachten noch 1-2 Wochen gab.
(Knochenmetastasen nach Leberkrebs)
Dann hat er von sich aus seine Immunsuppressiva abgesetzt, die er für seine transplantierte Leber nehmen musste.
Sein Arzt sagte, dass er sehr bald die Leber abstoßen wird und es bald vorbei ist.
Heute ist der 27.1. und ihm geht es so gut, wie schon lange nicht mehr.
Er ist mit den Schmerzmitteln so gut eingestellt, dass er keine Schmerzen mehr hat, die Verwirrungszustände hat er im Griff, weil er sich zum Trinken zwingt und sogar der Appetit ist wieder zurückgekehrt.

Natürlich wird er nicht mehr gesund, dafür ist der Krebs zu weit fortgeschritten und er wird bald sterben, das ist uns klar.
Aber, dass er heute noch in diesem Zustand lebt, hätte keiner für möglich gehalten!

Gib die Hoffnung nicht auf, aber dennoch musst du dich mit dem Thema auseinandersetzen!

Ich schicke dir ein großes Kraftpaket.

Lg,
Kerstin
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  #3  
Alt 28.01.2009, 00:30
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo

Danke für die Antwort. Das freut mich das es deinem Vater so gut geht wie lange nicht mehr. Das ist ein Geschenk! Ich hoffe für euch das es lange so bleibt!

Meiner Schwiegermutter geht es jetzt schlechter. Heute hatte sie seit langem Stuhlgang, allerdings mit Blut. Dazu kommt, das jetzt Arme und Gesicht sich auch mit Wasser gefüllt haben (was bedeutet das?). Die Augen sehen aus als hätte sie nen Boxkampf hinter sich. Sie ist heute kaum ansprechbar, das war gestern noch nicht so der Fall, da hat sie nur verwirrtes Zeug geredet. Heute reagiert sie erst beim dritten vierten mal auf Ansprechen. Aus dem Bett wollte sie heute rauskrabbeln, aber sie konnte nicht sagen was sie wollte. Sofort schläft sie wieder. Ich finde das furchtbar wie lange soll das so gehen? Sie kann kein Glas mehr halten, laufen nur wenn sie gestützt wird. So war es im KH auch, mit der Verwirrtheit und verminderten Reaktionsvermögen. Da hatte sie Wasser "nur im Bauch". Nach zwei drei Tagen war ihr Verhalten wieder normal. Jetzt nach einer Woche ist es wieder so. Wir haben Angst das das jetzt der Anfang vom Ende ist. Macht jemand gerade vllt dasselbe durch? Oder hat jemand damit Erfahrung?

Viele Grüße
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  #4  
Alt 28.01.2009, 07:58
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe elli,

lass Dich einfach ganz fest in den Arm nehmen...

Die Frage...wie lange noch...kann Dir wohl niemand wirklich beantworten.
Ich denke mal,das es nicht gut aussieht,weißt Du selber.
Habt Ihr schon daran gedacht,einen palliativen Pflegedienst in Anspruch zu nehmen ? Dann wärt Ihr ,zumindest was die Pflege betrifft,entlastet,und könnt Euch voll und ganz auf Deine Schwiegerma konzentrieren.
Den einzigen Rat den ich Dir geben möchte ist,verbringt soviel Zeit wie irgendmöglich gemeinsam,und sagt Ihr alles das,was Ihr noch sagen möchtet. Seit weiterhin für Sie da,aber lasst Euch bei der Pflege enlasten. Die hat nichts mit sich nicht kümmern wollen oder können zu tun. Im Gegenteil!!!
Liebe elli,es tut mir leid ,das ich Dir nicht weiterhelfen kann.
Es bleibt mir nur noch,Euch für die verbleibende Zeit ganz viel Kraft zu wünschen.
Ich wünsche Euc hvon ganzem herzen alles,alles Gute,und das Deine Schwiegerma nicht mehr zu lange leiden muss.

Traurige Grüsse
Elli
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  #5  
Alt 28.01.2009, 11:05
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo elli

Danke dir für deine Antwort.

Pflegedienst nehmen wir in Anspruch. Heute kommt jemand vom Hospiz vorbei. Kommen die nicht erst wenn es fast vorbei ist??

Liebe Grüße
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  #6  
Alt 28.01.2009, 11:51
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Poohbär Poohbär ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Ihr müsst euch unbedingt um eine Fachkraft kümmern, am besten mit Palliativerfahrung.

Meine Mama ist so eine und deshalb geht es auch meinem Vater so gut.
Die kümmern sich um die Schmerzbehandlung, um regelmäßigen Stuhlgang, um die Flüssigkeitszufuhr und, und, und. Eben die Dinge, die einem das Leben erleichtern, wenn man´s selber nicht mehr kann.
Außerdem haben diese speziellen Pflegekräfte eine gewisse Erfahrung euch zu sagen, wie weit der Weg noch ist.

Erzähl doch mal, wenn die von der Hospitzpflege da war!
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  #7  
Alt 28.01.2009, 12:01
Hope68 Hope68 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Elli85,

zuerst einmal möchte ich Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit wünschen, denn die wirst Du brauchen.

Wie Du selber auch sagst, sieht es nicht so gut aus für Deine Schwiegermutter. Ich kann ihr nur wünschen, dass es jetzt schnell geht und sie nicht so viel leiden muss. Wenn sie viel schläft, wenig isst, kaum noch ansprechbar ist - und das ohne viele Medikamente - würde ich persönlich mich darauf einstellen, dass es in den nächsten Tagen/Wochen zu Ende geht. Sicherlich ist das hart, aber so habt Ihr noch die Möglichkeit, die wenigen lichten Augenblicke zu nutzen und ihr all das zu sagen, was Euch noch auf der Seele liegt und ihr Eure ganze Liebe zu zeigen.

Auch wenn sie nicht mehr ansprechbar ist, wird sie spüren, dass Ihr für sie da seid. Wir haben das gerade bei meinem Paten-Onkel durchgemacht, der Anfang Januar an Lebermetastasen bei Darmkrebs gestorben ist. Er ist am 04. Januar gestorben - und er hat gewartet, bis mein Vater (sein Bruder) noch mal im Krankenhaus war (mein Vater hat ihn jeden Tag besucht - an diesem Sonntag wollte er erst nachmittags hin). Wir sind dann miitags mit einem Affenzahn ins Krankenhaus gedüst und wir waren keine 10 Minuten da und hatten uns von ihm verabschiedet, da hat er sich auf die Reise gemacht. Dort wo er jetzt ist geht es ihm gut, er hat keine Schmerzen, muss nicht leiden und wartet jetzt auf uns. Ich bin mir sicher, dass wir uns alle eines Tages wiedersehen werden.

Ich kann Dir nur den Rat geben: seid bei ihr, steht ihr bei und wenn die Zeit kommt, sagt ihr, dass sie in Ruhe gehen darf - sonst quält sie sich vielleicht noch länger. Natürlich tut das alles ungemein weh und man kann gar nicht verstehen, dass in solchen Momenten die Erde nicht einfach stehen bleibt - aber das ist auch gut so. Wir - die Lebenden - müssen weiterleben, auch wenn es am Anfang weh tut. Es wird eine Zeit kommen, in der man mit der Trauer umgehen kann. Dann bricht nicht mehr die ganze Welt zusammen, wenn man an den geliebten Menschen denkt - sondern man freut sich an den schönen Zeiten, die man zusammen hatte und ist dankbar dafür, dass man diesen Menschen kennelernen durfte.

Denke an die schönen Zeiten die Ihr hattet, erzähl ihr davon und sage ihr, wie sehr Du sie als Mensch schätzt und dass sie immer einen Platz in Eurem Herzen und in Eurem Leben haben wird. Sie wird es Dir auf ihre Weise danken.

Ich schicke Dir ein paar Kraftpakete und wünsche Dir wunderbare Menschen an Deiner Seite, die Dich in dieser Situation auffangen können.

Liebe Grüße
Birgit
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  #8  
Alt 28.01.2009, 18:15
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Biene 37 Biene 37 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Elli 85,
lass Dich erstmal ganz feste drücken.
Das was Ihr jetzt gerade durch macht , habe ich letztes Jahr
mit meiner Schwester durchgemacht.
Mann kann nicht sagen wie lange das dauert.
Bei meiner Schwester wurde im September 07 gesagt , es gibt keine hoffnung mehr,es kann 4 Wochen oder 4 Monate sogar noch Jahre gut gehen,aber da steckt keiner drin.
11 Monate hat Sie gekämpft,und dann hat sie den Kampf verloren mit nur 47 Jahren.
Liebe Elli ich wünsche Dir für die komende Zeit ganz viel Kraft.
Viele liebe Grüße Biene
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  #9  
Alt 28.01.2009, 22:26
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo ihr lieben! Ich danke euch für die Antworten.

Heute war die Frau vom Hospiz da, die uns über die verbleibende Zeit nichts sagen konnte. Das einzigste was sie sagte, wir machen unsere Sache gut, pflegen usw. Wenn wir selbst Probleme hätten, können wir uns melden. Aber meine Fragen konnte sie nicht beantworten. Ich glaube das kann auch nur Gott. Die Frau vom Hospiz sagte uns das die Verwirrtheit von den Medikamenten kommt. Sie hat ja das Morphium Pflaster in kleiner Dosierung und bekommt dazu Schmerztabletten und etwas für die Leber.

Meine Schwiegermutter ist nicht klar im Kopf. Heute hat sie ihre Hand an den Mund gehalten als hätte sie ein Glas in der Hand und würde trinken. Sie versucht zu reden aber wir verstehen sie nicht, sie spricht die Buchstaben nicht mehr richtig aus. Also mit Luft holen hat sie keine Probleme. Den Sauerstoff nimmt sie überhaupt nicht. Selbst trinken oder essen kann sie nicht, sie kann kein Glas mehr halten, sie fängt langsam das zittern an. Wenn ich es entscheiden könnte, würde ich sie sofort gehen lassen. Das hört sich bestimmt krass an aber wenn ich mir vorstelle das das noch schlimmer wird bevor sie stirbt, nee dann lieber gleich. Aber es kann noch Wochen so weitergehen oder???

Ich freue mich über eure Antworten
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  #10  
Alt 29.01.2009, 08:18
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe elli,

es ist gut,das Ihr Euch Hilfe geholt habt. Die Frage...wie lange noch.... ,kann Euch wirklich niemand beantworten.

Deine Worte..."wenn ich entscheiden könnte,würde ich ssie sofort gehen lassen...,kann ich durchaus nachvollziehen. Denn es gibt nichts schlimmeres ,als einen geliebten Menschen so leiden sehen zu müssen. Also schäme Dich Deiner Gedanken bitte nicht !!!
Ich habe bei meinem Vater damals genauso gedacht. Wollte eigentlich nur,das das Leiden endlich ein Ende nimmt,und er in Frieden gehen kann.
Bei meinem Vater war es ähnlich.Er konnte und wollte auch nicht gehen. Als das KH mich anrief,habe ich sofort meine Mutter und meine Schwester informiert.Er war völlig klar und freute sich uns alle nochmal zu sehen. Wir haben noch viele Sachen besprochen,die uns wichtig waren. Danach konnte er loslassen und wir auch. Ich habe Ihn dann noch begleiten dürfen bis zum Weg ins Regenbogenland und habe Ihm noch eine gute Reise geschünscht.
Als ich dann mal kurz das Zimmer verlassen musste,ist er die letzten Schritte alleine gegangen,in dem Gefühl,das alle da waren und alles besprochen war,was Ihm wichtig war.

In mir war damals auch nur Leere,aber trotzallem eine Zufriedenheit und ein Glücksgefühl,das er nun endlich seinen Frieden gefunden hat.

Liebe elli,ich wünsche Euch allen,noch eine schöne gemiensame Zeit,und nehmt das Angebot
zu Gesprächen an.Ich denke es wird Euch allen guttun.

Ich hoffe Du verzeihst mir meine offenen Worte.

Denke an Euch.

Liebe Grüsse
Elli
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  #11  
Alt 29.01.2009, 13:34
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Erstmal danke ich dir für deine offenen Worte, nein schämen tu ich mich für meine Gedanken nicht, wenn es sterbehilfe geben würde, würde ich es sofort tun. Sie ist noch jung, könnte praktisch meine Mutter sein. Es ist so ungerecht. Manchmal wache ich morgens auf, und denke das ist alles nur ein Traum. Dann bekomm ich bauchschmerzen weil einem jedes mal wieder bewusst wird das es die Realität ist. Ich bin erst 24 und hatte mich zuvor mit so etwas nie auseinander gesetzt. In meiner Familie gab es so etwas auch noch nicht.

Gestern habe ich noch etwas gegoogelt und bin auf dem Auflösungsprozeß des Körpers gestoßen. Das ist krass.

Zitat:
Zitat von Elli Beitrag anzeigen
Ich habe bei meinem Vater damals genauso gedacht. Wollte eigentlich nur,das das Leiden endlich ein Ende nimmt,und er in Frieden gehen kann.
Bei meinem Vater war es ähnlich.
Tut mir leid wegen deinem Vater

Wie war es bei ihm der Krankheitsverlauf? Natürlich nur wenn du darüber reden willst, wenn nicht ist das auch völlig okay.

Viele liebe Grüße
Nicole
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  #12  
Alt 29.01.2009, 18:31
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Nicole,

weißt Du,bei meinem Vater war die Sache eine ganz andere. Ich möchte und kann auch nicht auch seine Krankheit mit der Erkrankung Deiner Schwiegerma vergleichen. Denn der Vergleich würde mehr als hinken. Er hatte ein Lungenemphysem.Allerdings schon viele,viele Jahre.Irgendwann kam dann noch ein Lippen-Ca dazu. aufgrund des Lungenemphysems benötigte er schon viel Jahre Sauerstoff. Zum Schluss hat dieser ihm auch nicht mehr die Erleichterung gebracht. die Sauerstoffsättigung war zum Schluss nur noch bei 20 % im Blut .
Mein Vater war schon sehr alt,als er starb.Dahin möchte ich einfach mal sagen: " Er hat sein Leben gelebt. Mit all den Höhen und Tiefen,die ein langes Leben so mit sich bringt.
Ganz im Gegenteil zu Deiner Schwiegerma,die in diesem Alter noch viele Wünsche und Träume hat,die nun vermutlich nicht mehr in Erfüllung gehen werden.

Es ging mir nur darum,Dir zu sagen,das ich die gleichen Gedanken und Wünsche bezüglich der Beendigung der Leidenszeit hatte wie Du,und das ich diese Gedanken und Wünsche ganz legitim finde.Du Dir also kein schlechtes Gewissen machen sollst.
Als es bei meinem Vater ui Ende ging,wurde er mit Morphinen ruhiggestellt,sodaß er nicht erstickt ist. Denn davor hatte ich eine riesengroße Angst. Er durfte dann ganz ruhig und friedlich hinübergleiten. Als nach kurzer Ausszeit (ca. 5 Minuten) wieder das Zimmer betrat,lag er dort mit einem total friedlichem und lächelndem Gesichtsausdruck.Mir hat dieses Lächeln gezeigt,das er ,wo er jetzt ist,er keine Schmezren mehr hat und es ihm gut geht.
Ich hätte mir nie vorstellen können,einen Menschen ,noch dazu meinen Vater,auf diesem letzten Weg zu begleiten. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung und sie hat mir die Angst doch nehmen können.Die Angst vor dem endgültigen Schritt in ein anderes Leben ohne Schmerzen und ohne Leiden.

Liebe Nicole,belaste Dich nicht mit solchen Sachen,wie Auflösungsprozess des Körpers.
Natürlich werden wir wieder zu Staub.Aber etwas anderes wird weiterleben.Die Erinnerung an viele schöne Momente ,an gemeinsame Erlebnisse an gemeinsames Lachen und noch viel mehr.
Ich möchte auch Dir sagen,was einmal ein alter Mann zu mir gesagt hat: " Solange man von mir spricht oder an mich denkt,bin ich nicht tot." Ich denke da ist was wahres dran.

Liebe Grüsse
Elli
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  #13  
Alt 29.01.2009, 22:22
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo

Von dieser Krankheit deines Vaters habe ich noch nie gehört. Was ist ein Lippen-Ca??? Ich empfinde das als Trost, wenn Menschen ihr Leben leben konnten.

Ich habe mich heute von meiner Schwiegermutter verabschiedet. Ihr Bauch ist blau angelaufen, die blauen Stellen sind angeschwollen, Eiter kam aus den Augen. Mein Mann, sein Vater und seine Geschwister sind heute Nachmittag mit ihr ins KH, auf die Palliativstation. Sie wollten das Wasser punktieren doch dann würde sie verbluten weil das Blut zu dünn sei. Sie haben Blut abgenommen, die Leber arbeitet fast nicht mehr. Der Arzt meinte heute oder morgen. Die Atmung hat sich schon verändert. Dieses Bild heute war grauenhaft, deshalb entschloss ich mich hier abschied zu nehmen. Mein Mann sagte ich solle gehen das würde ich nicht schaffen, womit er Recht hat. Dieser Anblick ist unerträglich für mich, das schaff ich einfach nicht. Sie ist auch geistig überhaupt nicht mehr da. Unsere Familie ist groß. Jeder hat sich verabschiedet. Nun begleiten ihre Kinder und ihr Mann sie weiter. Ich bete das sie heute Nacht noch gehen darf und alles ein Ende hat.

Ich bin einfach nur fertig, weiß nicht mal wie ich es beschreiben soll wie ich mich fühle. Mein Mann hält mich telefonisch auf dem laufenden. Er ist so stark das ist wahnsinn. Meine Angst ist es, das das alles Verdrängung ist und er mir auch noch wegklappt. Denn er hat soooo eine enge Bindung zu seiner Mutter.
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  #14  
Alt 30.01.2009, 08:32
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Mensch Mädel ,

lass Dich drücken!!!
Es ist gut das Ihr Deine Schwiegerma ins Krankenhaus gebracht habt,und Du Dich zu Haus von Ihr verabschiedet hast.Bin der Meinung das ihr nun auf der Palliativstation am besten geholfen werden kann. Das ihr dort der Übergang doch sehr erleichtert wird.Der Übergang in ein anderres Leben -ohne Schmerzen.
Ich wünsche Euch so sehr das Deine Gebete erhört werden,und sie friedlich gehen darf.
Als mein Schwiegervater 1985 starb,war ich auch nicht mit im KH. Ich hätte es damals auch nicht geschafft.Ich war damals auch nur wenig älter als Du. Mach Dir bitte keine Vorwürfe deswegen.Ich habe mich auch noch von Ihm verabschiedet.Aber auf seinen letzten Teil des Weges konnte ich Ihn auch nicht begleiten.Und es war gut so.Gut für mich und gut für ihn. Ich wäre im KH mit Sicherheit zusamengebrochen,und das konnte und wollte ich niemandem zumuten.
Ich wünsche Dir so sehr das bald der erlösende Anruf kommt,und das Leiden ein Ende hat.
Mit bleibt nur wieder Euch alle Kraft der Welt zu wünschen,und seit füreinander da.Wenn Dein Mann zusammenbricht .fange Ihn auf .Aber das wirst Du mit Sicherheit tun!!!!

Nun noch schnell zu Deiner Frage nach dem Lippen Ca .EinLippen-Ca ist Lippenkrebs (ich glaube die genaue Bezeichnung lautete damals (Plattenepithelcarzinom). Mein Vater wurde mehrfach daran operiert und bestrahlt. Die Krankheit trat 1990 auf,und er galt als geheilt. Soweit man das überhaupt sagen kann.Er ist aber nicht an dem Krebs verstorben,sondern an dem Lungenemphysem.Ich bin nach wie vor sehr ,sehr dankbar das er nicht qualvoll erstickt ist,sondern friedlich gehen durfte.Ohne die Medikation im KH wäre dies mit Sicherheit nicht möglich gewesen.

Ich denke an Dich

Elli
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  #15  
Alt 30.01.2009, 10:39
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elli85 elli85 ist offline
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Hallo ihr lieben

Die Erlösung ist da, heute früh ist sie von uns gegangen. Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr. Der einzigste Trost. Denn zum Sterben war sie viel zu jung.

Nun geht die Reise in die Türkei, leider auch ohne mich, da ich arbeiten muss (sch....) aber mein Mann hat sich sehr gefasst angehört. Ich hoffe das es wenigstens so bleibt bis er zurück ist.

Ich möchte euch danken für eure Unterstützung und die lieben Worte. Nun bin ich um eine Erfahrung reicher. Auch dir Elli dafür das du mir immer wieder geantwortet hast. Es gut getan sich mit dir auszutauschen.

Viele liebe Grüße
Nicole
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