Heute erste EC Chemo

Hallo!
Nochwas muss ich schreiben:
Heute hat Mama ihre erste EC chemo. Um 14 Uhr kommt sie heim! Sie hatte heute morgen schon große Angst, sie sagte sie käme sich vor als ob sie zum Vergiften gehen würde!
Was uns Sorgen macht: wie ich in einem Beitrag weiter unten erfahren hab, ist der Wert der Leukozyten sehr wichtig? In der mittleren Woche wird er ja 3 mal kontrolliert!
Nun hatte meine Mama beim Anfangsblutbild schon keinen hohen Wert! Er soll zwischen 4,00 und 19,00 sein oder so, und Mama hat 4,19!
Wie ist das denn bei euch, denkt ihr ist das schlimm?
Und wann werden die Haare ausgehen, erinnere ich mich richtig, nach 1 Woche?
Ich bin froh dass wir das Forum haben, vielleicht brauchen wir es schon in den nächsten Tagen wegen Nebenwirkungen?!
Drückt Mama die Daumen dass sie es gut verträgt!!!
Liebe Grüße
Kerstin!

Liebe Kerstin!
Zu Deinen vielen Fragen kann ich Dir leider nicht so große Auskunft geben, da ich keine Chemo bekam. Aber ich wünsche Deiner Mutti für die nächste Zeit alles Gute, viel Kraft und nicht zu schlimme Nebenwirkungen. Macht Euch doch nicht so große Sorgen darüber, dass die Haare ausgehen werden! Die wachsen doch wieder nach und meist viel schöner als vorher:-)
Viel wichtiger ist doch, dass die Chemo anschlägt und den Feind im Körper Deiner Mutti besiegt.
Übrigens, es ist schön, wie sehr Du Dich um Deine Mutti sorgst und ihr zur Seite stehst. Das wird ihr in der schweren Zeit sehr helfen. Auch Dir alle guten Wünsche von mir!
Biggi

Die "normalen" Blutwerte sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es kann sein, dass deine Mutter schon immer wenig weiße Blutkörperchen hatte. Die Leukozyten dienen zur Abwehr von Infektionen und sind deshalb sehr wichtig. Da die Chemo alle Zellen in Teilung angreift, werden auch die sich bildenden Blutkörperchen zerstört. Nach 2-3 Wochen sind gewöhnlich aber wieder genug Leukozyten für die nächste Chemo da.
Bei mir sind die Blutwerte übrigens nur 2 Tage vor der Chemo bestimmt worden. Sie lagen immer am unteren Ende der Skala. Trotzdem habe ich in den 5 Monaten der Chemozeit keine Infektion gehabt. Dabei habe ich nur Menschen mit Husten und Schnupfen gemieden und bin auch zu Seminaren mit dem Zug gefahren.
Gruß Dorothee

Hallo Kerstin, bei mir kamen die Nebenwirkungen von der Chemo meist so gegen Abend. Man bekommt auch etwas gegen die Übelkeit. Wichtig ist trotz des flauen Gefühls im Magen etwas zu essen, es hilft und viel trinken, damit man keine Blasenreizung kriegt. Meine Leukozyten waren mal auf 2.5, aber in der Klinik meinten sie bevor die Werte nicht unter 1,7 fallen, braucht man keine Chemo ausfallen lassen und wenn sie ganz niedrig werden kann man auch was spritzen. Ich hatte 4 EC Chemos im Abstand von 3 Wochen. Konnte während der ganzen Zeit meiner Arbeit als Sekretärin weiter nachgehen, war nur 2 Tage nach der Chemo zu Hause. Meine Haare gingen nach ca. 14 Tagen aus. Liebe Grüße an deine Mama

Hallo Kerstin,

die normalen Leukozytenwerte liegen zwischen 4 und 9 und somit liegen sie bei deiner Mutter noch im akzeptablen Bereich. Meine Werte waren vor der ersten Chemo ähnlich und sind dann jedesmal rapide abgesackt, teilweise bis unter 1. Deahalb ist eine Blutkontrolle zwischen den Chemos auch wichtig. Sollten die Werte bei deiner Mutter auch so runtergehen, wird sie sich wahrscheinlich auch ein Mittelchen spritzen müssen, um die Werte für die anstehende nächste Chemo wieder hochzubringen. Das ist aber nicht so schlimm. Nur eben wieder noch ein neues Mittelchen. Und wie du oben siehst, muß es nicht immer so schlimm kommen mit den Nebenwirkungen. Ich konnte zwar nicht arbeiten gehen (habe 4 x EC und 4 x Taxol bekommen), aber dafür habe ich die besseren Tage zwischen den Chemos zu Hause genossen.
Meine Haare sind etwa 10 Tage nach der ersten Chemo ausgefallen und ich mir dann den Kopf gleich kahlrasieren lassen, weil ich das ferkelig fand mit den herumfliegenden Haaren.
Viele liebe Grüße, natürlich auch an deine Mutter
Birgit

[Helli]

Hallo Birgit,
ich hatte nach der 1.Epirubicin-Chemo so einen schlechten Leuko-Wert, daß ich am 8.Tag danach mit hohem Fieber wieder ins KH mußte.
Ich spritzte zwischen den Chemos Neupogen und konnte damit die Leukos hochhalten. Die Spritzen haben zwar auch Nebenwirkungen, aber das ist allemal besser, als die Chemo ständig zu verschieben wegen der Leukos.
Jetzt bin ich fertig mit meiner Chemo und hoffe, daß ich keine mehr brauche.

Ich wünsche Deiner Mutti und Dir viel Kraft und alles Gute
Helli

Danke für eure Antworten.

Jetzt haben wir den ersten Tag ja so halbwegs überstanden.
kleiner Bericht:
Mama war mit 3 anderen im Zimmer, sie haben auch gleich Kontakte geknüpft, und sie bekommen alle vorher schon 4 andere Infusionen: Cortison, Vomex gg. Übelkeit, Kochsalz und nochwas, dann kommen esrt die zwei Chemoflüssigkeiten.
Als Mama heimkam fühlte sie sich etwas berauscht, und mit aufgedunsenem Kopf (vielleicht vom Cortison), aber sie wollte sogar meinen Salat und Sanswichs essen!!!
Aber nun geht es ihr zusehends schlechter. Sie hat nachmittag etwas geschlafen, und im Garten gelegen, jetzt liegt sie af der Couch. Sie hat ein Rezept für Zofran (hab ich ja hier schon oft gelesen ;-))bekommen, das Papa vorhin geholt hat. Vor einer Stunde musste sie dann eine Tablette nehmen, sie hat schon Durchfall und Erbrechen. So Magen- Darmtabletten hat sie vorher schon bekommen, und was für die Blase! Es ist wirklich Wahnsinn wie man vollgepumpt wird, aber bei den Mengen denkt man über eins mehr oder weniger wohl wirklich nicht mehr nach.
Angeblich müsste Zofran doch sehr schnell und gut helfen, aber sie merkt noch keine Besserung, im Gegenteil!!!
Dauert das einfach noch (ist 1 Std. her) oder ist es empfehlenswert gleich auf ein anderes Mittel um zu steigen?

Haare und Leukos sind angesichts der starken Übelkeit jetzt erst mal zweitrangig geworden!

Euch auch alles Gute,
liebe Grüße
Kerstin!

[Jeany]

Hallo Kerstin,
es ist ganz wichtig, dass deine Mama ganz viel trinkt, damit die Elektrolytewerte nicht in den Keller gehen!! Bei mir fing die Übelkeit meistens erst am 3. Tag an, ich habe dann auch Zofran genommen und mich in ein abgedunkeltes Zimmer gelegt.Manchmal hat aber alles nichts geholfen, dann blieb mir nur einfach abzuwarten, dass es besser wird. Wenn es aber schlimmer wird, solltet ihr einen Arzt aufsuchen!! Das mit dem Aufgedunsen kenne ich auch, ich hatte immer nen richtigen Balonkopf!!
Viele Grüsse an dich und deine Mama
Jeany

Hallo Kerstin,

leider helfen bei mir die Tabletten etc gegen die Übelkeit auch nicht: ich nehme Zäpfchen, entweder Emesan oder MCP..da kann sich der Magen wenigstens nicht wehren und die wirken relativ schnell.

Achja, und essen tu ich nur Weissbrot oder Brezeln und trinke lauwarmes Wasser, Cola oder Bananensaft..nach 3-4 Tagen ist die Übelkeit bei mir vorbei.

Hallo Kerstin,
was Jeany sagt ist natürlich ganz wichtig. Das mit den Zofran läuft aber ein bißchen falsch bei euch. Die wirken am besten, wenn ihr sie prophylaktisch nehmt, also bevor die Übelkeit auftritt. Der Wirkstoff legt sich wie ein Schutzmantel um die Magenschleimhaut und verhindert, dass euch so richtig schlecht wird.
Also vielleicht beim nächsten Mal gleich nach der Chemo eine Zofran nehmen, auch wenn keine Übelkeitssymptome da sind, und dann später am Abend noch einmal eine. Ich habe gar keine Injektionen gegen Übelkeit vor den Chemos bekommen (4 x Ec + 4 x Taxol), weil mir davon schon übel wurde und der ganz Arm gebrannt hat.
Habe vor der Chemo eine Zofran, dann nachmittags eine und kurz vor Mitternacht noch eine genommen und habe außer einem bißchen Druck im Magen gar nichts verspürt.
Viel Glück für euch weiterhin
Birgit

Das, was Birgit schreibt, kann ich nur bestätigen, ich habe nach meinen Chemos (HURRA, am 30.06. hatte ich meine letzte) prophylaktisch Zofran genommen, über 2 Tage lang. Vor der Chemo bekam ich immer Kevatril gespritzt, gibt es auch in Tablettenform, wird aber nicht so gerne verschrieben, weil die sehr teuer sind. Ich hatte dann auch nur ein wenig Magendrücken, höchstens leichte Übelkeit oder etwas Durchfall die ersten 4 Tage danach, aber essen konnte ich eigentlich immer, hatte echt einen Mordshunger (oje, die Kilos!!!). Ich hatte nur einen Ekel gegenüber bestimmten Speisen und einen komischen Geschmack im Mund, aber nach der ersten Woche legte sich das.
Ich habe sogar nach meiner letzten Chemo zur Feier des Tages ein Gläschen Sekt getrunken.
Und eben ganz viel trinken, am besten schon während der Chemo. Ich habe dann dabei auch ein Brötchen gegessen, abends habe ich dann nur leichte Sachen gegessen, aber nächsten Tag konnte ich schon wieder voll zulangen.
Deiner Mutti wünsche ich gute Besserung, sie wird es auch packen, so wie wir alle hier.
Liebe Grüße
sterni

Liebe Kerstin
Das mit der Uebelkeit ist halt bei jedem etwas anders. Nun, ich bin eine ganz Hartnäckige... Meine Aerzte probieren mit mir rum mit diversen Kombinationen von Medis. Das Zofran wirklich unbedingt beim nächsten Mal schon gleich zu Beginn nehmen. Und in der richtigen Dosis, nicht nur so mal eine jetzt und dann schauen. Sollte es auch mit der Magensäure zu tun haben, gibt es einen Magensäureblocker NEXIUM. Ist ebenfalls hilfreich. Eventuell auch das Kopfteil höher stellen nachts, weil es Frauen gibt, bei den etwas Magensäure in hochfliesst und das wiederum auch Uebelkeit auslösen kann. Vielleicht ist Deiner Mutti morgens eher übel? Für die starke Uebelkeit in den ersten Tagen können die Aerzte die Cortsiondosis eventuell erhöhen oder bei mir wurde dann auf ein ganz neues Medikament (statt Navoban) mit Namen Emend umgestellt. War wirklich viel besser! Einfach nicht locker lassen und im Spital melden, wenn Uebelkeit bleibt. Angeblich sollte das bei jeder Frau in den Griff bekommen werden (ausser mir??). Ich wünsch Euch alles alles Gute!
Barbara