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  #1  
Alt 24.04.2003, 22:45
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Hallo,
ich hoffe, dass jemand rat für mich hat.
mein vater ist am 31. märz an bauchspeicheldrüsen-krebs gestorben. als wäre das nicht schon schlimm genug, mache ich mir nun ernsthafte sorgen um meine mutter.
die ganze situation war für sie schon irgendwie "unfassbar", und jetzt, nach seinem tod, kann sie nicht damit fertigwerden, allein zurückgeblieben zu sein. sie sagt selbst, sie kann es nicht fassen, dass er nicht mehr zur tür hereinkommt, dass sie sein auto nicht mehr in der einfahrt hört und all das. der trauerschmerz sitzt unsagbar tief, sie ist nur noch ein häufchen elend. sie kann nichts mehr essen, erbricht sich nur noch.
besonders schlimm ist es in der nacht, sie hält die stille im haus nicht aus, kann das leere bett nicht neben sich sehen, kann nicht mehr schlafen.
natürlich unterstützt die familie, so gut es geht, aber letztendlich hat ja doch jeder sein leben und am abend bleibt sie dann doch wieder allein zurück.
ich bin so ratlos, weiß nicht, wie ich ihr am besten helfen könnte. wenn ich sie besuchen komme, schubst sie mich (im übertragenen sinne) fast irgenwie weg - sie will einfach keinem zur last fallen, für niemanden ein klotz am bein sein - so wie sie eben schon ihr ganzes leben lang war: an sich hat sie immer zuletzt gedacht.
während der schlimmen tage, als mein vater sich im krankenhaus mit seinen schmerzen quälte, wäre sie schon fast zusammengeklappt und hat mal mit einer psychologin gesprochen. aber das hat auch nicht wirklich was gebracht, meine mutter tut sich schwer, sich mit solchen (fremden) experten einzulassen.
auch jede beschäftigung, die ich ihr zur ablenkung vorschlage, lehnt sie ab - nein, das würde mich jetzt zu sehr belasten, sagt sie immer nur.
was kann man nur tun? bitte gebt mir dringend einen rat - ich habe furchtbare angst um sie.

schon im voraus vielen dank,
ulli
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  #2  
Alt 25.04.2003, 04:25
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Hallo Ulli,

leider gibt es kein Patentrezept für die Trauer Deiner Mutter. Denn sie leidet nur unsäglich. Sie braucht noch viel Zeit um nur einen Bruchteil ihres Lebens wieder aufzunehmen.

Ich kann Dir nur sagen, was ich für meine Ma damals getan habe. Wir haben sie für ein paar Wochen zu uns geholt, damit sie nicht alleine war und immer Jemand da war, mit dem sie ihre Trauer teilen konnte. Wir haben versucht mit ihr den Schmerz zu fühlen, wollte sie reden, haben wir geredet, wollte sie nur fest im Arm gehalten werden, haben wir sie gehalten, wollte sie für sich sein, gaben wir ihr die Möglichkeit. Einfach das Gefühl geben, wir sind immer für Dich da, solange Du uns brauchst. Wir Mütter meinen immer, wir müssen unsere Kinder schonen und nicht belasten. Sag ihr, dass es in Ordnung ist, Dich oder Euch zu belasten, sag ihr, dass Du ihr nur ein Stückchen von dem zurückgeben möchtest, was sie Dir gegeben hat.

Du kannst ihr das Gefühl der Einsamkeit nicht nehmen, sei nur für sie da. Vielleicht kann der Hausarzt ein leichtes Beruhigungsmittel verschreiben, dass sie etwas schlafen kann, und ab und zu etwas innere Ruhe hat.

Lasse sie auf Dich zukommen, irgendwann wird sie den Wunsch haben, etwas zu tun. Was hat sie vor der Krankheit Deines Vaters gerne getan?

Habe ganz viel Geduld mit ihr, das tut ihr am Besten.

Dir wünsche ich die Kraft und Geduld damit umgehen zu können und Deiner Mutter immer das Gefühl geben zu können, Du fängst sie auf.

liebe Grüße,
Jutta
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  #3  
Alt 25.04.2003, 11:44
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Liebe Jutta!

Ich möchte dir ganz herzlich für deine schnelle Reaktion danken (Wahnsinn: um 4.25 Uhr bist du schon aus den Federn?!!). Ich hab im Forum schon ein paar Beiträge von dir und natürlich auch jenen, mit denen du dich regelmäßig austauscht, gelesen und bin einfach restlos begeistert davon, wie ihr euch ständig austauscht, wie ihr euch Kraft und Mut gebt und trotz der eigenen, oft sehr schwierigen Situation gegenseitig so viel Mitgefühl füreinander aufbringt.

Das ist wirklich bemerkenswert und ich hoffe, ich kann vielleicht auch das eine oder andere Mal jemandem von euch ein bisschen Stütze sein. Man fühlt sich hier wirklich gut aufgehoben und ich wünschte, ich hätte diese web-site schon früher entdeckt, als mein Vater noch am Leben war. Vieles blieb unausgesprochen, weil wir alle so überrollt wurden und geschockt waren von dieser Situation. Hätte ich schon früher hier über die Erfahrungen von Betroffenen und Angehörigen gelesen, hätte ich vielleicht eher Mut gefunden, schwierige Dinge in der Familie anzusprechen.

Wie gesagt, ich hoffe, ich kann dir, liebe Jutta, auch mal ein wenig beistehen oder dich aufmuntern, vielleicht magst du mir bei gelegenheit auch einmal ein bisschen was über dich erzählen.

Ich hab meiner Mutter schon mal angeboten, dass sie ein Weilchen zu uns kommt - als Vorwand hatte sie dann ihre Katze, die sie zu betreuen habe. Ich fahr aber heut zu ihr und sprech nochmal mit ihr drüber. Einfach wär ein Zusammenleben allerdings wahrscheinlich nicht, weil mein Lebensgefährte zu der Sache etwas andere Ansichten hat, die aber auch daher kommen, dass er manch harte Erfahrung in seinem Leben gemacht hat.
Er ist ungemein hilfsbereit und hat das auch in der Krankheitsphase meines Vaters wieder bewiesen - aber wenn jemand gestorben ist, dann ist die Sache aus seiner Sicht sozusagen eben "vorbei". Man müsse in die Zukunft blicken und dürfe nicht im Trauern und Grübeln versinken, sagt er.
Und dann hat er eben auch gesehen, dass meine Eltern nicht unbedingt eine harmonische Partnerschaft führten. Gerade weil meine Mutter unter der Art meines Vaters oft sehr gelitten hat, ist es für ihn doch schwer zu verstehen, dass sie nun so sehr trauert und verzweifelt ist.

Nochmal danke für Deinen Beitrag und herzliche Grüße,
Ulli
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  #4  
Alt 25.04.2003, 15:54
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Liebe Ulli,

ich melde mich nicht mehr häufig zu Wort, weil für mich alles gesagt ist und mein Schmerz dadurch nicht besser wird.
Ich möchte Dir nur einen (vielleicht ungebetenen) Rat geben: wenn Dein Partner diese Einstellung hat, sei vorsichtig mit der Idee Deine Mutter zu Dir zu nehmen....
Ich selbst befinde mich in der gleichen Lage wie Deine Mutter (mit dem Unterschied, dass mein Mann und ich eine Traumehe führten), mein Schmerz und meine Trauer sind unsagbar, ich habe mich bis auf wenige Kontaktpersonen völlig zurückgezogen. Ich glaube nicht, dass Du Deiner Mutter (und auch Euch) einen Gefallen tun würdest, wenn sie ständig den "aufmunternden" Sätzen Deines Partners ausgesetzt wäre (z.B. Kopf hoch, das Leben geht weiter,...Du mußt nach vorne schauen..... lenk Dich ab... etc). Man KANN sich nicht ablenken,- man MÖCHTE diese Sprüche nicht hören......Es tut alles nur weh! Und irgendwann kommt der Moment, da muß sie wieder nachhause und es wird alles noch schlimmer.Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Sicht sprechen und jeder Mensch ist anders. Aber "überfahre" sie nicht. Lass absolut SIE entscheiden und versuche ihr kein Programm zur "Ablenkung" aufzuzwingen. Das geht schief. Liebevolle Worte, Zuwendung, wenn sie es möchte: ja,- aber kein "Gewaltprogramm" sie aus der Trauer "zu reissen". Das macht alles noch schlimmer!
Entschuldige, wenn ich mich eingemischt habe, aber ich selbst habe derart unter "wohlmeinenden" Mitmenschen gelitten, dass ich jetzt jeden meide.
Viel Glück und alles Gute für Deine Mutter,
Nadine
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  #5  
Alt 25.04.2003, 22:56
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Liebe Ulli

Auf der Internet-Seite
www.verwitwet.de
kannst Du möglicherweise etwas Hilfreiches finden.
Diese Seite wurde hier schon mehrmals von Betroffenen gerühmt.

Dir und Deiner Mutter wünsche ich trotz all der Trauer im Herzen dann und wann einen Sonnenstrahl, der etwas aufwärmt und Kraft zum Weiterleben gibt.

Herzlichst
Ladina
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  #6  
Alt 26.04.2003, 01:15
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Liebe Nadine,
ich habe Deinen Beitrag absolut nicht als Einmischung verstanden, sondern bin dankbar dafür - schließlich habe ich mich ja an dieses Forum gewandt, damit mir andere Betroffene ihre Erfahrungen schildern und ich ein wenig daraus lernen kann, wie ich mit der Situation besser umgehen kann.

Ich will meiner Mutter ganz bestimmt nicht irgendein Gewaltprogramm aufzwingen - ich möchte ganz einfach nur (wenn vielleicht auch nur ein ganz klein wenig) helfen, ihr beistehen. Es war einfach schon so furchtbar, die letzten Tage und Wochen bis zum Tod meines Vaters mitanzusehen, wie verzweifelt er um sein Leben gekämpft hat (sogar die Ärzte konnten kaum glauben, wie lange das angedauert hat und führten es auf seine enorme Willensstärke zurück). Und nun muss ich wieder genauso hilflos zusehen, wie sehr sich meine Mutter quält - es ist für mich eben wirklich schwer zu akzeptieren, dass ich schon wieder nichts tun kann ...

Aber natürlich hast Du ganz recht: Auch wenn meine Mutter sich (natürlich!) nie beklagt, so spüre ich doch sehr wohl, wie wenig sie mit all den gut gemeinten Aufmunterungen anfangen kann, dass sie das alles nicht mehr hören kann.

Vielleicht kannst Du mir noch eines sagen: Du hast geschrieben, dass Du Dich von den "wohlmeinenden" Menschen zurückgezogen hast - bis auf wenige Kontaktpersonen. Das heißt aber doch auch wohl (oder liege ich da falsch?), dass zumindest diese wenigen Menschen einen Weg gefunden haben, Dir nahe zu sein, ohne Dich zu "überfahren" bzw. den Schmerz noch zu vertiefen. Vielleicht kannst Du mir ein wenig beschreiben, wie ihr miteinander umgeht (auch wenn sich diese Bitte blöd anhört - aber ich bin so unsicher und möchte auf keinen Fall wieder was falschmachen bzw. meiner Mutter weh tun).

Wie lange ist es eigentlich her, dass Du Deinen Mann verloren hast? Vielleicht gestattest Du mir noch eine Frage (und bitte verstehe auch Du es bitte nicht als Einmischung, aber mir gehen ganz einfach so viele Gedanken durch den Kopf): Du hast erzählt, dass Dein Mann und Du eine Traumehe geführt habt. Wenn nun ein Partner darum weiß, dass er früher gehen muss, wäre es für ihn nicht das größte Geschenk zu wissen, dass der andere, geliebte Mensch zumindest nach einer gewissen Zwei ohne diesen unsäglichen Schmerz der Trauer weiterleben kann? Ich hoffe, für Dich ist das nicht auch eine unqualifizierte Aussage eines dieser "wohlmeinenden" Mitmenschen. Wenn doch, so entschuldige ich mich schon jetzt dafür.

Ich danke Dir dennoch auf jeden Fall für Deinen Beitrag und würde mich sehr freuen, wieder etwas von Dir zu hören.

Meine Gedanken sind bei Dir,
Ulli
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  #7  
Alt 26.04.2003, 07:38
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Hallo Ulli,

Wie ist das Gespräch mit Deiner Mutter verlaufen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du hin- und hergerissen bist, da Dein Partner eine andere Auffassung von Trauerverarbeitung hat.
Über die Jahre habe ich festgstellt, daß die meisten Männer nicht mit dem Trauergefühl umgehen können/wollen und die einhergehenden Gefühle mit einem so achtlosen "Jetzt ist man gut" auf die Seite schieben.

Im Grunde ist es doch egal, was für eine Ehe Deine Eltern geführt haben, Deine Mutter traf ihre Entscheidung bei dem Partner zu bleiben. Es ist für Aussenstehende oftmals absolut nicht nachvollziehbar, warum, aber wir sollen es respektieren.

Hat Dir der Link von Ladine weitergeholfen?

Meine innere Uhr läuft etwas anders, als bei Otto-Normal-Bürger :-), deshalb beginnt mein Tag, wenn der Rest sich noch im warmen Bett dreht und träumt.

ein schönes Wochenende,
Jutta
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  #8  
Alt 26.04.2003, 11:05
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Standard Partner bleibt allein zurück - Wer weiß Rat?

Liebe Ulli,

ich denke, dass Deine Mutter RUHE braucht und viel Liebe, aber nicht Liebe in Form von Überhäufung von Programm oder "Menschenansammlungen".
Wahrscheinlich quält sie sich mit Schuldgefühlen herum, gerade weil Deine Eltern keine harmonische Ehe geführt haben. VIELLEICHT hatte sie während der Erkrankung Deines Vaters den einen oder anderen "bösen" Gedanken im Kopf und leidet jetzt auch darunter. Es gibt viele Gründe warum man sich besonders quält und schwer tut.
Wie schon einmal gesagt, ich kann nur von meiner Perpektive sprechen. Das alles kann (muß) auf Deine Mutter nicht zutreffen.
Ich habe meinen Mann vor einem Jahr verloren. Wir waren immer sehr eng verbunden und verbrachten unsere gesamte Freizeit zusammen. Von einem auf den anderen Tag war dann die Diagnose da,- metastasierendes Magen-ca und in einem schon fortgeschrittenen Stadium. Wir fielen von dem schönsten Leben mit einem harten Knall in die Tiefe. Mein Mann lebte noch sieben Monate und quälte sich sehr.Er schlief auch nicht sanft ein, sondern starb sehr qualvoll. Dies zum besseren Verständnis. Nun hat man als Ehefrau diesen über alles geliebten Menschen vor sich, der sich derart quält und dem man nicht WIRKLICH helfen (sprich ihn gesund machen ) kann.Man "reisst" sich die Beine aus, kämpft mit unverständigen Ärzten und sieht den geliebten Menschen sterben und mit ihm das eigene Leben. Das alleine kann schon ein Trauma erzeugen.Mein Mann und ich wollten immer zusammen sein....da hilft es einem nicht, wenn Menschen sagen, er wollte, dass es Dir wieder gut geht,- man sieht das anders. Man WEISS, dass er nur mit einem zusammen sein wollte!!!Wir fehlen einander!Wir waren EINS.
Es sind unendlich viele Gedankengänge, die einen quälen...Nun schreibst Du, die Ehe Deiner Mutter war nicht sehr harmonisch...wahrscheinlich wird sie auch deshalb besonders leiden, weil sie vielleicht die Schuld für einige Dinge bei sich sucht,eventuelle "Versäumnisse" oder, wie schon gesagt, vielleicht sogar manchmal gewünscht hat, ER solle endlich "gehen"....Versteh mich nicht falsch,- das sind Spekulationen. Du solltest auch nicht in sie dringen.
Ich selbst habe Kontakt zu ein paar Menschen, die mir keine dieser platten Sprüche um die Ohren hauen, die mich reden lassen, wenn ich es möchte und sonst sehr friedlich und behutsam sind. Und sich auch zum hundersten Mal eine Geschichte aus der Vergangenheit anhören.Ich kann die Menschen auch nur einzeln ertragen und Männer meide ich, da ich auch festgestellt haben, dass sie mit großer Trauer überhaupt nicht umgehen können. Ich weiss, es ist für alle Teile sehr belastend. Nur wirst Du sicherlich nichts Gutes tun (auch für Deine eigene Beziehung), wenn Du Deine Mutter zu Dir holst. Kannst Du sie nicht eher öfter mal ALLEINE besuchen? Vor allen Dingen empfinde ich es immer als entsetzlich, wenn andere Menschen meinen, SIE wüßten, was gut für mich ist. Vielleicht bin ich ein falsches Beispiel, ich bin eher ein Einzelgänger und neige zum Alleinesein und da mein Mann mein Lebensinhalt war, bin ich jetzt wirklich einsam. Du darfst auch nicht vergessen, dass mit dem Tod Deines Vaters für Deine Mutter sämtliche Alltagsgewohnheiten verschwunden sind. Es ist nicht nur der Mensch, sondern auch die banalsten Dinge, an die man sich gewöhnt hat. Es ist ein Riesenpaket.
Vielleicht würde Deiner Mutter ein Psychotherapeut oder sogar Antidepressiva helfen. Schwer zu sagen. Aber immer nur auf ihren eigenen Wusch! Mir hat das alles nicht geholfen. Mir fehlt einfach NUR mein Mann.Mir geht es jetzt nach einem Jahr eigentlich schlechter als zuvor, da ich in den ersten Monaten eigentlich nur "betäubt" war und sich dann langsam die Erkenntnis durchsetzte, ER ist nicht mehr da.
Ich hoffe, Du findest einen Weg, Deiner Mutter zu helfen, denn Hilfe braucht man und sei es das Gespräch mit anderen Betroffenen.
Alles Gute, falls Du noch Fragen hast,- jederzeit gerne. Aber wie gesagt, es ist immer nur meine Sicht auf MEINE Situation bezogen, die aus mir spricht.
Auch DIR mein Beileid, denn auch DU als Tochter bist ja sicher traurig.
Nadine
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  #9  
Alt 26.04.2003, 13:44
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Liebe Ulli,
..noch ein kleiner "Nachtrag". Ich vermute tatsächlich eventuelle "Schuldgefühle" bei Deiner Mutter, daher auch die zusätzliche Qual. Ich sage das aus dem Grund, weil auch ich Schuldgefühle habe (wahrscheinlich aus anderen Gründen, als Deine Mutter..), ich mache mir z.B. zum Vorwurf, nicht früher bemerkt zu haben, dass mein Mann krank war bzw die, zugegebenermaßen unspezifischen, Symptome nicht ernst genommen zu haben etc. Aber wenn sie von sich aus nicht darüber sprechen möchte, lass sie. Und wenn sie darüber sprechen möchte, sicher nicht in einem größeren Kreis, sondern lieber mit EINER Person oder eventuell sogar ANONYM, wie es hier möglich ist.
Lieben Gruß, Nadine
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  #10  
Alt 28.04.2003, 22:54
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Liebe Jutta!

Du hast Dich ja dafür interessiert, wie das Treffen mit meiner Mutter verlief. Naja, ich hab sie inzwischen dreimal (allein) getroffen und hab das Gefühl, es wird immer schlimmer für sie.

Bei dem ersten besagten Treffen hab ich nochmal anklingen lassen, dass sie jederzeit eine weile zu uns kommen könnte, aber hab keinen Druck gemacht und das eigentlich nur gesagt, damit sie weiß, dass ich für sie da bin. Aber sie ist nicht drauf eingestiegen und ich wollte auch nicht nachbohren.

Weil Du auch den Link von Ladina angesprochen hast: Ist sicher eine interessante Seite, aber ich muss sagen, ich fühl mich in diesem Forum wesentlich wohler - ist nur meine subjektive Meinung. Ich kann´s schlecht beschreiben, aber irgendwie ist der Austausch hier intensiver.

Liebe Nadine! An dieser Stelle möcht ich mich auch bei Dir nochmal bedanken, dass Du Dich so intensiv mit mir bzw. meinem Thema auseinander gesetzt hast. Ich fühl mich Dir insofern auch etwas mehr verbunden, als ich mein Leben völlig auf meinen Partner ausgerichtet habe und außerdem auch irgendwie ein Einzelgänger geworden bin (ohne es zu wollen, aber wahrscheinlich bin ich ein etwas eigenartiger Mensch). Oft bin ich wie zerrissen: Manchmal fehlt mir Gesellschaft, aber meistens möcht ich gar niemanden um mich haben. Einen wirklich engen Vertrauten, mit dem ich alles bereden kann, hab ich eigentlich nicht. Das Schreiben hier (und natürlich auch Lesen der Antworten) hat mir geholfen und mich auch dazu gebracht, mich mal meiner eigenen Trauer zu widmen.
Ich muss ja nun auch sehr stark und sachlich und engagiert und was weiß ich noch alles sein, schon meiner Mutter zuliebe. Dazu hab ich mich noch mit Arbeit zugeschüttet, um nur ja nicht auf "blöde" Gedanken zu kommen. Nach und nach merke ich jetzt, wie nahe mir der Tod meines Vaters eigentlich geht - das Faktum ist zwar eingetreten, aber es dauert doch, bis man realisiert, was das tatsächlich bedeutet.
Vor allem krieg ich das Bild nicht weg, als wir nach der Nachricht nochmal ins Krankenhaus gefahren sind und an seinem Bett standen. Diese starren Augen verfolgen mich und tauchen ständig irgendwo auf.

Da ist übrigens auf jeden Fall ein Schuldgefühl bei meiner Mutter zu finden: Sie macht sich zum Vorwurf, nicht bis zuletzt bei ihm gewesen zu sein (er starb um Mitternacht). Das gelang ihr schon bei ihrem eigenen Vater nicht - auch er starb wenige Stunden, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte.

Im Moment erlebt meine Mutter regelrechte Panik-Attacken. Sie hat schreckliche Angst, allein nicht zurecht zu kommen und konstruiert richtig Angst-Gebäude. Das sie die Schulden nicht abbezahlen kann, dass sie das Haus nicht halten kann, dass sie keine Pension kriegt - lauter solche Dinge. Je länger sie über ein Thema nachgrübelt, desto höher wird der Angst-Turm. Sie kriegt Herzrasen, kann nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. Sie tut, als wär sie mutter-seelen-allein und kein Mensch würde ihr beistehen.
Wenn ich dann das im Moment aktuelle Thema, das ihr gerade Angst macht, ganz ruhig mit ihr durchspreche und Lösungswege aufzeige und immer und immer wieder sage, dass die ganze Familie für sie da ist und hilft, kommt es mir vor, als höre sie gar nicht zu. "Ich werd das alles nicht schaffen", sagt sie immer nur. Und eines hat auch mich die Erfahrung schon gelehrt: Ganz egal, welche Einstellung man hat, man behält recht.

Jedenfalls sehe ich, dass die Panik bei ihr immer stärker wächst. Und ich stehe wieder da und weiß nicht, wie ich sie noch beruhigen soll. Auch ein Psychotherapeut konnte ihr nicht helfen und zum Thema Anti-Depressiva: Ich weiß nicht, wie lange ihr Magen noch durchhält, wenn sie noch mehr Tabletten schluckt.
Ich fände es gut, wenn sie in dieses Forum einsteigen würde, aber den PC fürchtet sie ja genauso wie alles andere. Am liebsten würde sie davonlaufen, sagt sie.

Dieser Gedanke überkommt mich jetzt selbst schon gelegentlich. Oft möchte ich so vieles tun und kann mich zu nichts wirklich aufraffen.
Im Moment muss ich auch selbst auf eine Diagnose warten - eine Untersuchung bei meinem Gynäkologen war nicht OK. Jetzt wurde sie wiederholt, damit es Klarheit gibt. Mitte Mai wird der Pathologe Bescheid geben. Manchmal bin ich fast froh, dass mich die Probleme mit meiner Mutter von der Warterei ablenken.

Viele Grüße an Jutta und Nadine,
Ulli
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  #11  
Alt 29.04.2003, 12:56
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Liebe Ulli,

der Tod Deines Vaters liegt noch sehr kurz zurück und schon deshalb wird es nicht möglich sein die Trauer , den Schmerz und die schrecklichen Bilder, die sich in Euch festgesetzt haben zu vergessen. Schau, mein Mann ist im März LETZTEN JAHRES "von mir gegangen", und ich bin schlechter dran an zuvor. Auch ICH habe immer noch und jeden Tag diese Bilder vor Augen, wie er sich quälte und mich mit großen Augen um Hilfe bat. Er wurde zu meinem "Kind", und ich selbst, damals schon gesundheitlich angeschlagen wurde zur" Löwenmutter" um ihr "Kleines" vor den "bösen Ärzten" und der Krankheit zu beschützen. Ich habe versagt! Du siehst, nach einem Jahr immer noch, immer mehr Gedanken, Schuldgefühle etc. Du kannst nicht erwarten, dass Deine Mutter sich so schnell erholt. Und es ist schön, wenn Du ihr viel hilfst und ihr bei behördlichen Angelegenheiten zur Seite stehst. Aber erledige nicht alles für sie,- hilf ihr nur,- sonst wirst Du womöglich aufeinmal feststellen, dass nur noch DU die Verantwortung für das Leben Deiner Mutter trägst. Es ist grausam,- ich weiss. Auch ich habe Angst und Panik bezgl Dingen, die mich früher nicht aus der Ruhe gebracht hätten (ich habe immer alles in unserem Privatleben organisiert und erledigt, und wenn mein Mann nachhause kam, war alles schön für ihn..). Ich habe keine Kinder und stehe alleine da (außer meinen Eltern, die zwar noch leben, jedoch betagt sind, und die ich mit meinen Problemen nicht belasten kann) und muß entweder alles alleine regeln oder mich ins Bett legen und an die Decke "starren". Deine Mutter hat Dich und damit geht es ihr schon mal besser als mir. Aber sie darf auch DICH nicht überfordern, und wenn ich Dich richtig verstanden habe, will sie das ja auch nicht. Ich glaube, es gibt keinen Weg, sie aus dieser momentanen Situation "herauszureissen". Zeig ihr, dass Du ihr zuhörst, für sie da bist und lass sie auch mal alleine. Eine einzelne Person, der sie sich anvertrauen könnte wäre schön für sie,- könnte ich mir vorstellen. Aber da sie auch den PC ablehnt.....Weisst Du, ich bin, wie ich schon sagte ein Einzelgänger, und Du kannst das wohl verstehen, da es Dir ähnlich geht und normalerweise machte es mir nichts aus alleine zu sein (mein Mann war beruflich viel unterwegs), aber diese Situation jetzt ist EINSAMKEIT und nicht mit alleine sein zu verwechseln. Auch mir fehlt noch die Akzeptanz des Verlustes meines Mannes,- ich denke immer noch, er kommt morgen wieder.... Auch das wird bei Deiner Mutter so sein. Sie braucht Ruhe (denke ich) und keine Überforderung egal in welcher Hinsicht, auch nicht in Bezug auf wohlgemeinte ständige Besuche von allen möglichen Leuten. Das ist jetzt wieder meine Sichtweise! Es ist einfach schwer zu raten, wenn man den Menschen und seine Geschichte nicht kennt. Manche "möbelt" es förmlich auf unter Menschen zu gehen. Wenn ich mir aber Deine Beschreibung durchlese, glaube ich nicht, dass das auf Deine Mutter zutrifft. Auch mir ist der "Appetit" vergangen...Du mußt Dir vorstellen, alle "Anforderungen" sind jetzt wie ein Berg, den man meint nicht mehr erklimmen zu können...und man kann es in dieser Situation auch nicht. Ich nehme nachts Beruhigungsmittel (damit ich wenigstens ein Bisschen zur Ruhe komme) aber auch mein Magen "jault" vor Entsetzen darüber.
Lass Deine Mutter momentan einfach in den Tag hinein leben (das tue ich nach einem Jahr noch..)soweit das möglich ist. Sie muß ihren Ablauf selbst bestimmen.
Und auch DIR würde ich jemanden wünschen, dem Du vertrauen kannst. Man braucht so jemanden. Ich weiss, wovon ich spreche,- mein Mann war mein einziger Vertrauer und mit ihm ist auch mein "einziger" Mensch in meinem Leben gegangen...Aber dieser anonyme Weg hier im KK bietet doch die Möglichkeit über Gefühle zu schreiben, die man sonst nicht äußern würde.
Du mußt auch ein wenig an Dich denken, Deine eigene Trauer verarbeiten, Dir nicht noch mehr aufhalsen und selbst erst mal mit dieser neuen Situation klarkommen. Ich sagte ja schon, es gibt für mich nur noch ganz wenige Menschen, mit denen ich es "aushalte",- alles Frauen, die durchaus ihr eigenes Familienleben haben, sich aber von Zeit zu Zeit ein paar Stunden nur für mich nehmen um sich ganz mit mir zu befassen.Und dann sprechen wir über meinen Mann und alte Zeiten,- obwohl auch das weh tut... Außerdem gibt es eine junge Frau, die mir im Laufe dieses Jahres eine gute Freundin geworden ist, und die ich hier im KK kennengelernt habe, die mir immer wieder ihr "Ohr" leiht, auch wenn ich noch so jammere. Sie hat mir in dieser Zeit sehr geholfen und manches Mal wäre ich in meiner Einsamkeit (trotz Einzelgänger sein) fast verzweifelt, wenn sie mich nicht mit ihren mails aufgefangen hätte.Ich habe ihr viel zu verdanken.
Lass auch Dir ein wenig Zeit, diese ganzen Belastungen zu verarbeiten. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für ein gutes Ergebnis bezgl Deiner Untersuchung. Ich kenne das, in dieser Gemütsverfassung sieht man nur noch SCHWARZ.
Viele Grüße, Nadine
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  #12  
Alt 29.04.2003, 15:48
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Hallo Ulli,

Deine Trauer um Deinen Vater und die Sorge um Deine Mutter kann auch ich sehr gut verstehen. Als mein Vater starb, waren meine Mutter und ich bei ihm. Das ist jetzt 4 1/2 Jahre her und seine letzten Stunden gehen mir immer noch nicht aus dem Kopf. Seinen Kampf und wie er dann dalag und nicht mehr atmete, den Mund leicht geöffnet, die Stirn in Falten geleget.... Bilder, die ich wohl nie vergessen werde. Meine Mutter war so verzweifelt (sie waren 45 Jahre lang zusammen, sie hatte nie einen anderen Mann), dass sie am liebsten sofort meinem Vater gefolgt wäre, zumal sie da schon wusste, dass sie einen Hirntumor hat. Die eigene Behandlung hatte sie wegen meines Vaters zurückgestellt. Sie wusste also auch nicht, wie es weitergehen sollte und auch ich hatte Angst um meine Mutter. Alle Hilfestellungen meinerseits hatte sie auch zunächst abgelehnt, allerdings immer mit dem Argument "seit wann ist das Küken schlauer als die Henne". Ich konnte sagen was ich wollte, es war immer verkehrt! Genauso wie Nadine kann ich Dir nur raten, lass Deiner Mutter Zeit!! Sei für sie da, signalisiere ihr das auch immer wieder, aber ohne sie zu bedrängen. Es hat lange gedauert, aber auch meine Mutter kam irgendwann dahinter, dass auch das "Küken" manchmal Recht hat. Acht Monate nach dem Tod meines Vaters wurde ich operiert, Diagnose Brustkrebs. Mein erster Gedanke war "oh Gott, wie bringe ich das jetzt meiner Mutter bei.....". Ihre Reaktion war wie erwartet, völlig hysterisch (verständlicherweise!), sie sah ihre Tochter (ihr einzigstes Kind) nun auch noch vor ihr sterben. Mit viel Geduld und langen Gesprächen konnte ich sie dann aber doch davon überzeugen, dass bei mir alles ganz anders ist, dass bei mir alles wieder gut wird - allerdings hat auch das lange gedauert. Nachher war sie nur noch darüber unglücklich, dass sie mir während der Chemotherapie nicht so helfen konnte (wegen ihres Tumors), wie sie es eigentlich gewollt hätte. Sie war dadurch aber auch von ihren Suizid-Gedanken abgelenkt, weil sie mir das in dieser Zeit "nicht antun" wollte. Als meine Behandlungen abgeschlossen waren und es bei mir aufwärts ging, ging es meiner Mutter schlechter, letztes Jahr im August ist sie dann gestorben. Auch meine Mutter habe ich auf ihrem letzten Weg begleitet, der Anblick war ähnlich wie bei meinem Vater, auch diese Bilder werde ich nicht mehr vergessen.

Uff, ich glaube, jetzt bin ich doch ziemlich vom Thema abgekommen, die Ereignisse haben mich jetzt einfach überrannt. Eigentlich wollte ich nur sagen, dass Deine Mutter bestimmt noch viel Zeit braucht und auch ich, durch die Sorge um meine Ma, von meinen Problemen abgelenkt war.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld - aber vor allem auch alles Gute für Deine Gesundheit (Daumendrück!!!)!
Liebe Grüsse
Gabi
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